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Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Steuerung einer Wartungseinrichtung für die Wartung von Spinnstellen einer Spinnmaschine, die wenigstens eine Tätigkeit an den einzelnen Spinnstellen ausführen kann, wobei diese Tätigkeit aus jeweils wenigstens einer Aufgabe besteht. Ferner betrifft die Erfindung eine Wartungseinrichtung zur Ausführung dieses Verfahrens.
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Bekannte Wartungseinrichtungen werden bei modernen Spinnmaschinen, die eine Vielzahl einzelner Spinnstellen aufweisen, eingesetzt, um während des Betriebs anfallende Wartungsaufgaben zu erledigen. Hierdurch kann zum einen der für den Betrieb der Spinnmaschinen notwendige Personalbedarf verringert und gleichzeitig die Effizienz der Spinnmaschinen gesteigert werden. Bestimmte Tätigkeiten, wie beispielsweise das Tauschen von vollen gegen leere Spulen, das Neuansetzen des Fadens und mit dessen anschließender Befestigung an der leeren Spule, die Behebung eines Fadenbruchs oder die Reinigung von Rotoren stellen solche Tätigkeiten im Sinne der Erfindung dar. Erfahrungsgemäß können auch noch verschiedene andere Wartungsaufgaben von den Wartungseinrichtungen übernommen werden. Zwangsläufig steigt mit wachsender Anzahl der von der Wartungseinrichtung ausführbaren Tätigkeiten auch die konstruktive Komplexität der Wartungseinrichtungen. In der Praxis hat es sich gezeigt, daß das Auftreten von Störungen bei der Ausführung von Tätigkeiten unvermeidlich ist. In der Regel kontrolliert eine Steuerungseinrichtung erst nach der Ausführung einer Tätigkeit, ob das gewünschte Ergebnis erreicht worden ist. Ist dies der Fall, so steht die Wartungseinrichtung für die Durchführung weiterer Tätigkeiten zur Verfügung. Wurde aber das gewünschte Ergebnis nicht erreicht, so leitet die Steuerungseinrichtung Maßnahmen zur Behebung der Störung ein. Im Stand der Technik ist es bekannt, die störungsbehaftete Tätigkeit mehrfach auszuführen, um die Wahrscheinlichkeit zu erhöhen, daß die Tätigkeit schließlich störungsfrei ausgeführt werden kann. Beim Vorliegen einer nicht behebbaren Störung würde dieses Vorgehen jedoch zu einer Endlosschleife führen. Um dies zu vermeiden ist es üblich, eine maximale Anzahl von Versuchen zu definieren nach deren Erreichen die Wartungseinrichtung die Ausführung einer Tätigkeit abbricht, sofern die Tätigkeit bis dahin immer noch nicht störungsfrei ausgeführt werden konnte. Die betroffene Spinnstelle bleibt dann still gesetzt und die Wartungseinrichtung führt weiter Tätigkeiten an anderen Spinnstellen aus.
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Daneben treten aber auch Probleme anderer Art auf. So kommt es häufig zu Störungen an den Wartungseinrichtungen während der Bearbeitung von einzelnen Aufgaben einer Tätigkeit. Gründe hierfür können beispielsweise Schwankungen in der Spannungs- oder Druckluftversorgung einer Spinnmaschine sein, die dazu führen, daß beispielsweise Greifarme nicht in ihre vorgesehene Endlagen verfahren werden. Unter diesen Umständen wird die Wartungseinrichtung von der Steuerungseinrichtung während der Ausführung der Tätigkeit still gesetzt. Das Stillsetzen erfolgt in der Regel durch sofortiges Abschalten des Automatikbetriebs und Anhalten der Wartungseinrichtung in ihrer momentanen Position. Zweck der Abschaltung ist es beispielsweise Beschädigungen durch Kollisionen zu vermeiden. Nach der zuvor beschriebenen Abschaltung sind sowohl die Wartungseinrichtung als auch die Spinnstelle außer Betrieb gesetzt. Dies ist nachteilig, da die betroffene Spinnstelle während der Stillstandzeit nicht produzieren kann und die Wartungseinrichtung die an anderen Spinnstellen anfallenden Tätigkeiten nicht ausführen kann. Im Ergebnis führt eine Abschaltung der beschriebenen Art an einer Spinnstelle, bedingt durch die fehlende Wartungstätigkeit der Wartungseinrichtung, somit auch zu einem Produktionsausfall an anderen Spinnstellen. Erst durch ein manuelles Eingreifen eines Bedieners, der die Wartungseinrichtung wieder in einen funktionsfähigen Zustand versetzt, kann dieser Zustand geändert werden.
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Aus der
DE 199 17 971 A1 ist ein Verfahren zum Warten von innerhalb eines Wartungsbereiches einer Textilmaschine angeordneten gleichartigen Arbeitsstellen, mit Hilfe einer verfahrbaren Wartungsvorrichtung bekannt. Hierbei werden gleichartige Wartungsversuche, die an verschiedenen Arbeitsstellen misslungen sind, gezählt und nach Erreichen einer vorbestimmten Anzahl von misslungenen Wartungsversuchen eine vorgegebene Funktion ausgelöst, während bei Gelingen eines derartigen Wartungsvorgangs das Zählen der misslungenen Wartungsversuche wieder von vorne eingeleitet wird. Als vorgegebene Funktion wird ein Alarm ausgelöst und/oder die Wartungsvorrichtung aus dem bisher von ihr betreuten Wartungsbereich in eine Wartungsposition gefahren. Nachteilig hierbei ist, dass der aufgetretene Fehler an der Wartungsvorrichtung aufwändig und umständlich vom Bedienpersonal manuell behoben werden muss.
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Ferner ist aus der
DE 37 117 93 C2 eine Vorrichtung zur Steuerung einer Fadenspleißeinrichtung an einem Spulautomaten mit mehreren Spulstellen bekannt, bei der ein entlang der Spulstellen verfahrender Wartungswagen diesen Kopse zuführt und bei der jede Spulstelle eine selbständig arbeitende Fadenspleißeinrichtung enthält, wobei die Spulstelle nach mehreren vergeblichen Spleißversuchen selbständig stillgelegt wird. Der Wartungswagen besitzt eine Erfassungseinrichtung, die eine Anzeigeeinrichtung mit mehreren Anzeigen an den Spulstellen abtastet. Der Wartungswagen weist eine Betätigungseinrichtung auf, die ansprechend auf die Erfassungseinrichtung die Anzeigeeinrichtung zum Aufheben der Anzeige mit Hilfe einer Andrückplatte rückstellt und die Spulstelle zur Durchführung eines Fadenspleißvorgangs durch Eindrücken der Anzeige betätigt. Dies erfolgt nur dann, wenn vorher eine Bedienungsperson durch Betätigen der Anzeige bestätigt hat, dass die Spulstelle zuvor kontrolliert wurde, während der Wartungswagen ansonsten an der Spulstelle vorbeifährt.
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Aus der
DE 2 658 441 A1 ist eine Offenend-Spinnmaschine mit einer Vielzahl von Spinnaggregaten und wenigstens einer entlang der Spinnmaschine verfahrbaren und bei Bedarf den einzelnen Spinnaggregaten zum Ausführen von Wartungsarbeiten zustellbaren Wartungseinrichtung bekannt. Für die verfahrbare Wartungseinrichtung sind Reinigungs- und/oder Kontrollmittel vorgesehen. Die Reinigungsmittel sind zum Reinigen einer Reinigungsbürste vorgesehen, wobei mittels der Reinigungsbürste die Spinnrotoren der Offenend-Spinnmaschine gereinigt werden. Die den Spinnrotoren zustellbare Reinigungsbürste kann, solange sie noch rotiert, nach jedem Reinigungsvorgang an einer Abscheidekante vorbeigeführt werden, wodurch die Verunreinigungen abgestreift werden. Ferner werden die Verunreinigungen über eine Absaugeinrichtung sofort abgesaugt. Nachteilig hierbei ist, dass keine gezielte Steuerung des Reinigungsvorgangs an der Wartungseinrichtung erfolgt. Durch die häufige Reinigung der Wartungseinrichtung mittels der Reinigungsmittel, selbst in Situationen, in denen kein Bedarf vorliegt, nutzen sich diese sehr schnell ab, so dass sie häufig und nach relativ kurzen Zeitintervallen ausgetauscht werden müssen.
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Aufgabe der Erfindung ist daher, ein Verfahren und eine Wartungseinrichtung zu schaffen, mit denen die automatische Durchführung von Wartungsaufgaben an Spinnmaschinen in ihrer Effizienz und Zuverlässigkeit verbessert wird.
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Zur Lösung dieser Aufgabe ist das eingangs genannte Verfahren erfindungsgemäß dadurch gekennzeichnet, daß im Falle einer Störung bei der Abarbeitung einer Aufgabe die Wartungseinrichtung zunächst von einem automatischen Betriebszustand in Stillstand versetzt wird und anschließend von der Wartungseinrichtung selbständig wenigstens eine Vorgehensweise zur Beseitigung der vorliegenden Störung angewendet wird, um die auszuführende Tätigkeit erfolgreich zu beenden oder die Wartungseinrichtung wieder in einen einsatzbereiten Zustand zu versetzen.
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Mittels des erfindungsgemäßen Verfahrens wird vermieden, daß die Wartungseinrichtung, nach dem Abschalten des Automatikbetriebs in Folge einer Störung, still gesetzt in dieser Stellung stehenbleibt. Es wurde nämlich erkannt, daß häufig Fehler zur Abschaltung von Wartungseinrichtungen führen, die sporadisch auftreten. Derartige Fehler können beispielsweise durch kurzzeitige Schwankungen in der Spannungsversorgung entstehen. Kommt es beispielsweise zu einem Spannungsabfall während die Wartungseinrichtung eine Aufgabe ausführt, so wird dies dazu führen, daß eine elektrisch angetriebene Stellbewegung nicht vollständig ausgeführt werden kann. Die Steuerungseinrichtung wird dann das Nichterreichen der gewünschten Endlage erkennen und die Wartungseinrichtung abschalten, noch bevor die Tätigkeit bis zum Ende ausgeführt ist. Veranlaßt die Steuerungseinrichtung nun aber, wie von der Erfindung vorgeschlagen, einen erneuten Versuch die Aufgabe abzuarbeiten, so wird dies in der Regel wieder erfolgreich geschehen, da sporadische Fehler wie die beschriebene Spannungsschwankung, dann meist nicht mehr auftreten und die Tätigkeit bis zum Ende ausführbar ist. Im Ergebnis kann durch die Erfindung ein wesentlicher Anteil der störungsbedingten Abschaltungen der Wartungseinrichtung in der beschriebenen Weise von der Wartungseinrichtung selbständig behoben werden. Der Bediener muß demnach wesentlich weniger Zeit aufwenden, um die abgeschaltete Wartungseinrichtung wieder in Betrieb zu setzten. Gleichzeitig kann die Wartungseinrichtung in den durch die Erfindung vermiedenen Stillstandszeiten Wartungsarbeiten an anderen Spinnstellen ausführen, was deren Effizienz deutlich verbessert. Es wird also der automatische Standardbetriebsmodus der Wartungseinrichtung durch einen automatischen Sonderbetriebsmodus ergänzt. Dies geschieht indem der automatische Sonderbetriebsmodus, nachdem der automatische Standardbetriebsmodus unterbrochen beziehungsweise abgebrochen wurde, mit der Zielsetzung die Wartungseinrichtung wieder in Betrieb zu setzen startet. Für die Umsetzung dieser Aufgabe stehen dem automatischen Sonderbetriebsmodus dann eine oder mehrere Vorgehensweisen zur Verfügung.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß die Wartungseinrichtung zunächst in ihre Grundstellung verfahren wird. Dies hat den Vorteil, daß die Wartungseinrichtung unabhängig von den ausgewählten Vorgehensweisen und davon, ob die Aufgabe erfolgreich erledigt wurde oder nicht, für die Ausführung weiterer Aufgaben bzw. Tätigkeiten, entweder an der aktuell angefahrenen Spinnstelle oder einer anderen Spinnstelle bereitsteht. Zudem kann nach dem Verfahren in die Grundstellung mit Sicherheit davon ausgegangen werden, daß sich alle Aggregate einer Wartungseinrichtung wieder in einer definierten und bekannten Ausgangslage befinden.
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Vorzugsweise werden bei einer Vorgehensweise die Elemente der Wartungseinrichtung unter Vermeidung von Kollisionszuständen in ihre Grundstellung verfahren werden. Wartungseinrichtungen sind komplexe Vorrichtungen, die eine Mehrzahl beweglicher Aggregate aufweisen. Dabei kommt es auch vor, daß sich die Bewegungsbahnen der einzelnen Aggregate überschneiden. Dies bedeutet, daß es bei bestimmten Betriebszuständen der Wartungseinrichtung zu Kollisionen zwischen solchen Aggregaten kommen kann. Solche Betriebszustände werden erfindungsgemäß von der Wartungseinrichtung nicht angefahren. Die Steuerungseinrichtung ist dazu so programmiert, daß solche Kollisionszustände gesperrt sind und statt dessen eine andere kollisionsfreie Reihenfolge für das Verfahren der Aggregate gewählt wird.
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Als besonders günstig hat es sich erwiesen, wenn bei einer Vorgehensweise die Tätigkeit von der Grundstellung ausgehend erneut ausgeführt wird. Dies bedeutet die Tätigkeit aus einer definierten Grundstellung heraus nochmals komplett neu auszuführen. Besonders bei Störungen, die als Folgefehler aufgrund von mangelhaft ausgeführten vorhergehenden Aufgaben auftreten, ist diese Vorgehensweise geeignet die Störung zu beseitigen.
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Daneben ist es vorteilhaft, wenn bei einer Vorgehensweise die Tätigkeit ab der störungsbehafteten Aufgabe erneut ausgeführt wird. Bei bestimmten auftretenden Störungen ist es ausreichend nur die störungsbehaftete Aufgabe zu wiederholen. Diese Wiederholung ist besonders zeitsparend in der Ausführung, da die Wartungseinrichtung nicht zuerst in ihre Grundstellung verfahren muß. Beispielhaft sei hier das Ausfahren eines Greifarms beschrieben. Schlägt ein erster Versuch einen beispielsweise druckluftbetriebenen Greifarm in eine ausgefahrene Stellung zu verfahren fehl, so ist es günstig zunächst nur die Aufgabe den Greifarm zu verfahren zu wiederholen. Dies spart die Zeit, welche die Wartungseinrichtung benötigt, um in die Grundstellung zu verfahren und von dort aus die Aufgabe erneut auszuführen.
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Vorteilhaft ist es ferner, wenn bei einer Vorgehensweise die Tätigkeit von einer der vor der störungsbehafteten Aufgabe liegenden und bereits erfolgreich ausgeführten Aufgabe aus erneut ausgeführt wird. Je nach Art der Störung ist es sinnvoll, die Ausführung einer Tätigkeit bei einer vorliegenden Störung beispielsweise von einer Aufgabe aus, die ein oder zwei Schritte zurückliegt, erneut zu beginnen. Besteht die zuletzt erfolgreich ausgeführte Aufgabe beispielsweise darin, den Rotor mittels eines Schabers oder Druckluft zu reinigen, so verbessert die erneute Ausführung des Reinigungsvorgangs die Reinigungswirkung. Besonders bei der Verarbeitung von Naturfasern sind neben den Fasern häufig noch unerwünschte Fremdstoffe, wie zum Beispiel Sand oder Pflanzenreste im Faserband enthalten. Solche Fremdstoffe sind nur schwer vollständig zu Entfernen, weshalb ein zweiter Reinigungsvorgang in kurzem zeitlichen Abstand hier fast immer von Vorteil ist.
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In Weiterbildung der Erfindung wird vorgeschlagen, daß bei einer Vorgehensweise die Tätigkeit von einer der störungsbehafteten Aufgabe nachfolgenden Aufgabe aus weiter ausgeführt wird. Dies hat den Vorteil, daß eine Aufgabe auch dann abgearbeitet werden kann, wenn es beispielsweise zu einer Störung bei einer Aufgabe kommt, die für die erfolgreiche Ausführung der Tätigkeit insgesamt nicht zwingend erforderlich, d. h. fakultativ, ist. Beispielhaft sei hier die Rotorreinigung genannt. Kommt es z. B. beim Wechsel der Garnspulen zu einer Störung während der Rotorreinigung, so kann auf die erfolgreiche Durchführung dieser Aufgabe verzichtet werden, und die Tätigkeit bis zum Ende ausgeführt werden. Günstig ist es hierbei eine Obergrenze vorzusehen, die beispielsweise die maximale Anzahl von Auslassungen einer bestimmten Tätigkeit vorgibt. Es gibt aber auch nicht wiederholbare Aufgaben. So kann beispielsweise beim Austausch einer vollen Spule die Aufgabe des Spulenwechsels nicht noch einmal ausgeführt werden, da dann die bereits getauschte Leerspule erneut getauscht würde. In diesem Fall kann die Steuerungseinrichtung beispielsweise eine der zuvor beschriebenen Vorgehensweisen anwenden und an einer nach dem Spulenwechselvorgang aber vor der störungsbehafteten Aufgabe liegenden Aufgabe aus beginnen.
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Ferner ist es vorteilhaft, daß unterschiedliche Vorgehensweisen miteinander kombiniert und nacheinander ausgeführt werden. Stellt die Steuerungseinrichtung beispielsweise fest, daß die Wiederholung der störungsbehafteten Aufgabe, ausgehend von der zuletzt erfolgreich ausgeführten Aufgabe, die Störung nicht beseitigt, so kann diese beispielsweise vorsehen, daß die gesamte Wartungseinrichtung zurück in die Grundstellung verfährt und die Ausführung der Tätigkeit von dort erneut beginnt. Prinzipiell können dabei alle denkbaren Vorgehensweisen miteinander kombiniert werden, wobei es jedoch sinnvoll ist bestimmte Kombinationen von Vorgehensweisen zu vermeiden. So würde beispielsweise beim Wechseln der Garnspule, bei einer erneuten Ausführung der Tätigkeit von Anfang an die Garnspule erneut getauscht. Sinnvoller ist es in diesem Fall frühestens von der dem Spulenwechsel nachfolgenden Aufgabe an die Tätigkeit erneut auszuführen. Grundsätzlich aber gilt für alle Vorgehensweisen, daß die Kombination verschiedener Vorgehensweisen die Wahrscheinlichkeit einer Störungsbeseitigung erhöht.
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Als ebenfalls vorteilhaft hat es sich herausgestellt, daß für jede der gewählten Vorgehensweisen eine maximale Anzahl von Versuchen zur erfolgreichen Ausführungen vorgegeben wird, nach deren Erreichen die Ausführung der Tätigkeit von der Wartungseinrichtung abgebrochen und diese in ihrer Grundstellung verfahren wird. Unter bestimmten Umständen ist es sinnvoll, die Ausführung einer Tätigkeit zu begrenzen. Dies ist zum einen dann der Fall, wenn feststeht, daß diese unter keinen Umständen mehr ausführbar ist. Beispielsweise ist dies der Fall, wenn der Hilfsgarnvorrat einer Wartungseinrichtung aufgebraucht ist. Unter diesen Umständen kann mit Sicherheit ausgeschlossen werden, daß ein Spulenwechsel mit dem erforderlichen Ansetzen des Fadens erfolgreich durchführbar ist. Jeder weitere Versuch diese Tätigkeit auszuführen wäre somit Zeitverschwendung. Aber auch zur Vermeidung von Endlosschleifen, bei denen die Wartungseinrichtung ununterbrochen oder unerwünscht lange versuchen würde eine bestimmte Aufgabe oder Tätigkeit zu erledigen, ist es sinnvoll die Anzahl der Versuche zu begrenzen.
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Ganz besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn wahlweise den unterschiedlichen Vorgehensweisen unterschiedliche maximale Anzahlen von Versuchen zugeordnet werden. Hierdurch kann die Steuerung der Wartungseinrichtung dahingehend angepaßt werden, daß beispielsweise Aufgaben bei denen feststeht, daß sie auch im zweiten Versuch nicht mehr erfolgreich ausführbar sind, nicht unnötig, d. h. ohne Aussicht auf Erfolg, wiederholt werden müssen, wohingegen anderen Aufgaben eine höhere Anzahl von Versuchen zugewiesen werden kann, wenn sich dadurch die Wahrscheinlichkeit einer Störungsbeseitigung bei einem vertretbaren zeitlichen Aufwand deutlich verbessern läßt.
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Als ebenfalls vorteilhaft hat es sich herausgestellt, daß beim Auftreten einer Störung eine Meldung ausgegeben wird. Hierdurch kann der Bediener der Wartungseinrichtung beispielsweise auf die Störung der Spinnmaschine aufmerksam gemacht werden.
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Vorzugsweise wird diese Meldung in einem Speicher abgelegt. So kann zu einem beliebigen späteren Zeitpunkt auf die in diesem Speicher abgelegten Meldungen zurückgegriffen werden.
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Bevorzugterweise geschieht dies, um eine Auswertung vorzunehmen, wenn sich eine oder mehrere Meldungen im Speicher befinden. Auftretende Fehler lassen sich häufig auf diese Weise erkennen und der Bediener kann gezielt Gegenmaßnahmen an den von diesen Fehlern betroffenen Abschnitten der Wartungseinrichtung oder der Spinnstelle treffen.
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Bei einer besonders vorteilhaften Form der Erfindung wird beim wiederholten Auftreten einer Fehlerart an mehreren Spinnstellen der Fehler mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit der Wartungseinrichtung und beim wiederholten Auftreten einer Fehlerart an einer Spinnstelle der Fehler mit einer vorgegebenen Wahrscheinlichkeit der Spinnstelle zugeordnet. Durch diese besondere Form der Auswertung kann die Ursachenquelle für eine Störung allein auf dem Wege der Störungsauswertung eingegrenzt werden.
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Für die Bedienung der Maschine ist es von besonderem Vorteil, wenn das Ergebnis der Auswertung ausgegeben wird. Eine Ausgabe kann beispielsweise über einen Bildschirm oder einen Ausdruck erfolgen. Der Bediener bzw. die Steuerungseinrichtung können damit Informationen über mögliche Störungsquellen einer Spinnmaschine sammeln, die eine rechtzeitige bzw. sogar präventive Wartung der Maschine ermöglichen.
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Daneben ist es besonders vorteilhaft, wenn solche Vorgehensweise, Tätigkeiten und/oder Aufgaben, die mit einer erhöhten Wahrscheinlichkeit eine Störung der Wartungseinrichtung hervorrufen, von der Steuerungseinrichtung nicht mehr ausgeführt werden. Stellt es sich beispielsweise heraus, daß eine bestimme Vorgehensweise nur noch in einem von zehn Fällen erfolgreich durchführbar ist, so kann die Steuerungseinrichtung dahingehend programmiert werden, daß diese Vorgehensweise bis zur Instandsetzung der betroffenen Aggregate der Wartungseinrichtung oder der betroffenen Spinnstelle, je nachdem wie die Zuordnung der Störungsursache erfolgte, nicht weiter verwendet wird.
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Vorteilhafterweise werden die Aufgaben im Voraus als wiederholbare oder nicht wiederholbare bzw. in obligatorische oder fakultative Aufgaben klassifiziert. Dies hat den Vorteil, daß beispielsweise bei einer programmiertechnischen Ausführung der Steuerungseinrichtung diese Klassifizierung im Rahmen der Programmierung besonders einfach zu berücksichtigen ist. Unnötige Ausführungen von Aufgaben, z. B. ein zweimaliges unmittelbar nacheinander ausgeführtes Wechseln der Spule, oder die Auslassung von zwingend erforderlichen, d. h. obligatorischen Aufgaben sind hierdurch vermeidbar.
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Um einen sicheren und zuverlässigen Betrieb zu gewährleisten ist es besonders vorteilhaft, wenn die Wartungseinrichtung bei vollständiger Funktionsuntüchtigkeit oder beim Unterschreiten einer vorgegebenen Mindestfunktionalität in eine Parkposition verfahren wird. Hat eine Wartungseinrichtung keine Funktion die sie noch ausführen kann oder sind die verbleibenden Funktionen nicht mehr sinnvoll, ist es besser sie in eine Parkposition zu verbringen. Andere Wartungseinrichtungen können dann leichter in den Bereich der fehlerhaften Wartungseinrichtung verfahren werden, ohne daß die Gefahr einer Kollision besteht oder Zeitverluste durch Warte- oder Ausweichbewegungen entstehen. Zudem ist an einer separaten Parkposition eine Instandsetzung der Wartungseinrichtung möglich ohne den Verfahrweg für andere Wartungseinrichtungen zu blockieren.
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Ganz besonders vorteilhaft ist es dabei, wenn nach dem Verfahren in die Parkposition oder gleichzeitig damit ein Signal ausgegeben wird. Steht eine Wartungseinrichtung auf einer Parkposition kann ein Bediener sofort erkennen, daß Instandsetzungsarbeiten erforderlich sind. Zur Verbesserung der Wahrnehmung diese Maschinenzustands durch einen Bediener ist es, insbesondere bei sehr weitläufigen Spinnereien sinnvoll ein zusätzliches Signal, beispielsweise in Form eines Licht-, Blitz- oder Akustiksignals auszugeben. Es ist aber auch möglich ein elektrisches Signal, beispielsweise an eine zentrale Maschinenleitstelle oder Spinnereileitstelle auszugeben, wo diese weiterverarbeitet wird.
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Ferner betrifft die Erfindung eine Wartungseinrichtung mit einer Steuerungseinrichtung für die Wartung von Spinnstellen einer Spinnmaschine, die wenigstens eine Tätigkeit an den einzelnen Spinnstellen ausführt, wobei diese Tätigkeit aus jeweils wenigstens einer Aufgabe besteht. Die erfindungsgemäße Wartungseinrichtung ist dadurch gekennzeichnet, daß die Steuerungseinrichtung die Durchführung der Aufgaben überwacht und beim Auftreten einer Störung während einer Aufgabe zunächst den automatischen Betrieb abschaltet und die Wartungseinrichtung still setzt und anschließend wenigstens eine ausgewählte Vorgehensweise zur Beseitigung der vorliegenden Störung ausführt, um die auszuführende Tätigkeit erfolgreich zu beenden oder die Wartungseinrichtung wieder in einen einsatzbereiten Zustand zu versetzen. Stillstandszeiten der Wartungseinrichung werden so vermieden und in Folge dessen auch der an den Spinnstellen durch mangelnde Wartung auftretende Produktionsausfall verringert. Zudem ist die Umsetzung in der Praxis besonders einfach. Die an Wartungseinrichtungen verwendeten Steuerungseinrichtungen arbeiten in der Regel nach vorgegebenen Programmen. Die Erfindung läßt sich daher besonders leicht in derartigen Wartungseinrichtungen implementieren. Zur Umsetzung ist es lediglich notwendig das vorgegebene Programm anzupassen.
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Weitere bevorzugte Ausgestaltungen der Wartungseinrichtung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
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Neben den oben bereits erwähnten Vorteilen der Erfindung sind weitere Vorteile im Zusammenhang mit dem nachfolgenden Ausführungsbeispiel und der Zeichnung beschrieben. Es zeigt darin:
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1 einen schematischen Ablaufplan einer störungsbehafteten Tätigkeit nach einem erfindungsgemäßen Verfahren.
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In 1 ist ein schematischer Ablaufplan eines erfindungsgemäßen Verfahrens dargestellt. Eine Vorrichtung zur Durchführung von Wartungsarbeiten an einer Spinnmaschine, wie beispielsweise eine Wartungseinrichtung oder ein Wartungsroboter, soll dabei eine bestimmte Tätigkeit A an der Spinnmaschine ausführen. Diese auszuführende Tätigkeit A wird ausgehend von einer Grundstellung 2 ausgeführt. Dazu sind nacheinander Aufgaben abzuarbeiten. Vorliegend sind dies die vier Aufgaben I–IV. In dem dargestellten Beispiel tritt eine Störung 4 zwischen der Aufgabe III und der Aufgabe IV auf. Die Störung 4 kann beispielsweise darin bestehen, daß sich ein Greifarm der Wartungseinrichtung nicht in die vorgegebene Endlage verfahren läßt. Eine an der Wartungseinrichtung angeordnete Steuerungseinrichtung erkennt eine solche Störung beispielsweise durch ein fehlendes Signal eines Endlagenschalters. In diesem Fall, schaltet die Steuerungseinrichtung den Automatikbetrieb im Schritt 5 unverzüglich ab und setzt die Wartungseinrichtung still. Anders als bei bisherigen Verfahren setzt die Steuerungseinrichtung nach der vorliegenden Erfindung die Ausführung der Tätigkeit nun jedoch fort. Dies geschieht, indem im Schritt 6 zunächst wenigstens eine der möglichen Vorgehensweisen a, b, c, d ausgewählt wird, nach der im weiteren verfahren wird. Im Anschluß daran wird im Schritt 7 geprüft, wie oft die ausgewählte Vorgehensweise a, b, c, d im Zusammenhang mit der vorliegenden Störung 4 bereits ausgeführt wurde. Ist dies nicht der Fall, so wird beispielsweise ein elektronisches oder mechanisches Zählwerk bei der erstmaligen Ausführung von 0 auf den Wert 1 gesetzt. Gleichzeitig wird geprüft, ob eine vorgegebene maximale Anzahl von Versuchen bei der ausgewählten Vorgehensweise erreicht ist. Sinnvollerweise ist der Wert bei allen zulässigen Vorgehensweisen ≤ 1, so daß bei einer erstmaligen Ausführung einer Vorgehensweise dieses Kriterium nicht erfüllt ist und zumindest die erstmalige Ausführung erfolgen kann. In dem zuletzt beschriebenen Fall gelangt die Steuerung im Ablaufplan zum Schritt 8, von dem aus die Ausführung der Vorgehensweisen a, b, c, d beginnt. Sofern die maximale Anzahl von Versuchen aller ausgewählter Vorgehensweisen an der Zähleinrichtung erreicht ist, d. h. die Steuerungseinrichtung hat die maximale Anzahl von Versuchen bereits ausgeführt, bricht sie die Ausführung der Tätigkeit A ab und verfährt die Wartungseinrichtung entsprechend der Vorgehensweise d in eine Grundstellung 9, von wo aus sie für die Ausführung einer weiteren Tätigkeit B bereit steht. Ist nun aber die maximale Anzahl von Versuchen im Schritt 7 noch nicht erreicht, so wird die Wartungseinrichtung im Anschluß an den Schritt 7 vom Schritt 8 an die wenigstens eine ausgewählte Vorgehensweise a, b, c, ausführen. Dabei stehen neben der Vorgehensweise d, die den Abbruch der Tätigkeit vorsieht, im wesentlichen drei unterschiedliche Vorgehensweisen a, b, c zur Verfügung. Die Vorgehensweise a sieht vor, daß die Wartungseinrichtung zunächst in ihre Grundstellung 2 zurückverfährt. Dies erfolgt unter Berücksichtigung und Vermeidung möglicher Kollisionen der einzelnen Aggregate der Wartungseinrichtung. Ausgehend von der Grundstellung 2 kann die Wartungseinrichtung die auszuführende Tätigkeit A dann, je nach Art der auszuführenden Tätigkeit, von einer der Aufgaben I–IV ausführen. Dargestellt in der vorliegenden Übersicht ist eine erneute Ausführung ausgehend von der Grundstellung ab der Aufgabe I oder alternativ ab der Aufgabe III. Denkbar ist aber auch jede andere Aufgabe, hier beispielsweise die Aufgaben II und IV als Startpunkt für die erneute Ausführung zu wählen.
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Die gewählte Vorgehensweise b sieht vor, daß die Wartungseinrichtung lediglich die zuletzt bearbeitete Aufgabe III wiederholt, welche mit der Störung 4 behaftet ist. Bei dieser Vorgehensweise b muß die Wartungseinrichtung nicht erst in ihre Grundstellung 2 zurückverfahren werden. Dies spart Zeit und ist in vielen Fällen bereits eine für die Störungsbeseitigung ausreichende Vorgehensweise.
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Schließlich sieht die Vorgehensweise c vor, daß die störungsbehaftete Aufgabe III einfach ausgelassen wird und die Ausführung der Tätigkeit A an der Aufgabe IV neu gestartet wird. Dies ist beispielsweise möglich, wenn es sich bei der störungsbehafteten Aufgabe III um eine fakultative Aufgabe handelt.
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Eine solche fakultative Aufgabe ist beispielsweise die Boxreinigung, die zwar beim Ansetzen eines Garnes ausgeführt werden sollte, aber für die erfolgreiche Ausführung der Tätigkeit insgesamt nicht unbedingt erforderlich ist. Es hat sich in der Praxis ferner gezeigt, daß sich mit steigender Anzahl von Versuchen zur Störungsbeseitigung und mit steigender Anzahl von ausgewählten Vorgehensweisen die Wahrscheinlichkeit der Beseitigung einer Störung 4 signifikant verbessert. Folgerichtig ist es sinnvoll mehrere Vorgehensweisen miteinander zu kombinieren. Denkbar ist dazu beispielsweise bei einer Störung 4 der Aufgabe III zunächst die Vorgehensweise b zu wählen und die Aufgabe III nochmals auszuführen. Liegt die Störung 4 dann immer noch vor, durchläuft die Steuerungseinrichtung die mit 5, 6, 7 und 8 bezeichneten Schritte bis zum Erreichen der maximalen Anzahl von Versuchen, die der Vorgehensweise b zugeordnet ist. Anschließend an die Vorgehensweise b kann dann beispielsweise die Vorgehensweise a ausgeführt werden, die die Wartungseinrichtung in die Grundstellung 2 verfährt und die Abarbeitung der Tätigkeit A dann ab der Aufgabe I ausführt. Sofern auch hierdurch die Störung 4 noch nicht beseitigt ist, wird nach einem erneuten Durchlaufen der Schritte 5, 6, 7 und 8, gegebenenfalls bis zum Erreichen der maximalen Anzahl von Versuchen, noch die Vorgehensweise c ausgeführt, um die Tätigkeit erfolgreich auszuführen. Bei der Auswahl der Vorgehensweisen a, b, c, d im Schritt 6 muß aber berücksichtigt werden, ob die für die vorliegende Tätigkeit A auszuführenden Aufgaben I–IV obligatorisch oder fakultativ sind, und ob die Aufgaben I–IV erneut ausgeführt werden dürfen, oder nicht. So ist es z. B. nicht sinnvoll beim Wechsel einer vollen Garnspule diese aus der Spinnstelle zu entfernen, eine leere Hülse einzusetzen und im Falle einer auftretenden Störung diese Aufgabe dann erneut auszuführen. Zur Optimierung der Ablaufsteuerung erkennt der Fachmann daher, daß eine Klassifizierung in fakultative bzw. obligatorische Aufgaben einerseits und in wiederholbare und nicht wiederholbare Aufgaben andererseits für die Bestimmung und Auswahl der Vorgehensweisen a, b, c, d im Schritt 6 programmtechnisch vorteilhaft ist. Führt nun eine der gewählten Vorgehensweisen a, b, c zu der gewünschten Störungsbeseitigung, so gelangt die Wartungseinrichtung schließlich zu dem mit O. K. gekennzeichneten Schritt 10. Hier wird, wie bisher auch, von der Steuerungseinrichtung geprüft, ob die gewünschte Tätigkeit A erfolgreich ausgeführt ist. Ist dies geschehen, verfährt die Wartungseinrichtung in die Grundstellung 9. Ist dies nicht der Fall, so wird im Schritt 11 die Anzahl der durchlaufenen Versuche ermittelt und geprüft, ob die vorgegebene Maximalanzahl erreicht ist oder nicht. Im letztgenannten Fall wird die Bearbeitung der Tätigkeit A abgebrochen und die Grundstellung 9 angefahren. Ist die maximale Anzahl von Versuchen hingegen noch nicht erreicht, so setzt die Steuerungseinrichtung die Bearbeitung der Tätigkeit A fort. Hierzu verfährt sie die Wartungseinrichtung beispielsweise in die Grundstellung 2 und führt von dort aus die Tätigkeit weiter aus. Denkbar ist aber auch die Wartungseinrichtung direkt von einer der Aufgaben I–IV an fortfahren zu lassen.
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Ergänzend zu der beschriebenen und verbesserten Ablaufsteuerung bei störungsbehafteten Tätigkeiten sieht das erfindungsgemäße Verfahren vor, neben der Auswahl einer Vorgehensweise a, b, c, d im Schritt 6 zusätzlich eine Meldung 12 zu erzeugen, die zunächst in einem Fehlerspeicher 13 abgelegt wird. Dieser Fehlerspeicher 13 dient zur Dokumentation auftretender Störungen 4. Eine an den Fehlerspeicher 13 angeschlossene Auswertungs- und Ausgabeeinrichtung 14 kann dann dazu genutzt werden, um die in den im Fehlerspeicher 13 abgelegten Daten enthaltende Informationen nutzbar zu machen. So kann ein Bediener darüber informiert werden, wenn eine bestimmte Störungsart häufiger auftritt. Es ist aber auch möglich dem Bediener eine Störung anzuzeigen, auch wenn diese bereits behoben, diese jedoch aufgetreten ist. Zudem können Fehlerzuordnungen vorgenommen werden. Tritt z. B. eine bestimmte Fehlerart an unterschiedlichen Spinnstellen auf, so liegt der Fehler mit einiger Wahrscheinlichkeit bei der Wartungseinrichtung. Im umgekehrten Fall, d. h. ein bestimmter Fehler tritt lediglich an einer bestimmten Spinnstelle auf, ist mit einiger Wahrscheinlichkeit anzunehmen, daß die Fehlerursache bei der Spinnstelle zu suchen ist. Mit der erfindungsgemäßen Auswertung kann einerseits die Ursache für die Störungen besser ermittelt und andererseits eine verbesserte Einsatzbereitschaft der Wartungseinrichtung erzielt werden, indem diese beispielsweise in einer gestörten Funktion gesperrt wird, aber andere Funktionen, welche fehlerfrei arbeiten, noch ausführen kann.
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Die vorliegende Erfindung ist nicht auf die dargestellten Ausführungsbeispiele beschränkt. Es sind vielmehr zahlreiche Abwandlungen der Erfindung im Rahmen der Patentansprüche möglich. So können beispielsweise anstelle der beschriebenen Auswertungsmethoden zahlreiche andere Fehlerauswertungsverfahren im Zusammenhang mit der vorliegenden Erfindung genutzt werden. Durch das erfindungsgemäße Verfahren und die erfindungsgemäße Wartungseinrichtung ist es zudem möglich, die Häufigkeit von störungsbedingten Abschaltungen der Wartungseinrichtungen, die ein manuelles Eingreifen eines Bedieners erforderlich machen, signifikant reduzieren und die Verfügbarkeit von Wartungseinrichtungen deutlich steigern. Weiterbildungen können auch vorsehen, daß Wartungseinrichtungen die ihnen zugeordneten Arbeitsbereiche nach vorgegebenen Regeln an andere Wartungseinrichtungen übertragen oder auf diese aufteilen. Dies kann beim Ausfall einer oder mehrerer Funktionen erfolgen oder wenn Funktionen mir nur noch sehr niedrigen Wirkungsgraden ausführbar sind, wie beispielsweise schlechten Ansetznutzeffekten.