DE19503754C2 - Verfahren und Einrichtung zum Auspacken von Gusstrauben - Google Patents
Verfahren und Einrichtung zum Auspacken von GusstraubenInfo
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Description
Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auspacken
von Gußtrauben, die nach dem Abguß und nach Durchlaufen einer
Primärkühlstrecke vom Formsand befreit werden, wonach eine Se
kundärkühlstrecke durchfahren wird.
Die Erfindung betrifft auch eine Einrichtung zur Durchführung
des Verfahrens.
Es ist bekannt, Gußstücke als Gußtrauben abzugießen, wobei
die einzelnen Gußstücke der Gußtrauben miteinander mittels
eines Lauf- und Anschnittsystem verbunden sind. In der Regel
durchlaufen die abgegossenen Formballen eine Primärkühlstrecke.
Danach sind die Gußstücke soweit erstarrt, daß die Formballen
aus den Formkästen ausgestoßen und die Gußtrauben ausgepackt,
d. h. vom Sand befreit werden können. Dies geschieht beispiels
weise mittels Rüttel- oder Vibrationsausschlagrosten, auf denen
die Formballen angeordnet werden (vgl. US 5 201 812 A). Der Sand fällt dabei durch
den Ausschlagrost auf einen Unterflurförderer und wird der
Sandaufbereitung zugeführt, während die Gußtraube längs einer
Sekundärkühlstrecke weiterbefördert wird, bevor die Gußstücke
abgeschlagen werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, ein Verfahren und
eine Einrichtung zu schaffen, die ein einfaches Auspacken und
Übergeben von Gußtrauben an eine Sekundärkühlstrecke ermögli
chen.
Diese Aufgabe wird gemäß dem kennzeichnen den Teil der Ansprü
che 1 und 7 gelöst.
Weitere vorteilhafte Ausgestaltungen ergeben sich aus den ab
hängigen Ansprüchen.
Die Erfindung wird nachstehend anhand eines in den beigefügten
Zeichnungen dargestellten Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Es zeigen:
Fig. 1 schematisch und ausschnittweise eine Auspackstation
Fig. 2 eine Gußtraube in Draufsicht und
Fig. 3 schematisch und ausschnittweise eine Rütteleinrichtung.
Nach dem Herstellen von einer Sandform bestehend aus einer obe
ren und einer unteren Formhälfte (in entsprechenden Formkästen
oder auch kastenlos) durch entsprechendes Abformen eines auf
einer Modellplatte befindlichen Modell wird die Sandform abge
gossen. Dabei entsteht z. B. eine Gußtraube 3, wie sie in den
Fig. 1 und 2 dargestellt ist.
Die Gußtraube 3 weist einen Lauf 4 auf. Dieser Lauf ist als
eine zentrale Stange ausgebildet, die in der Trennebene zwischen
Ober- und Unterkasten 1, 2 angeordnet ist. Beidseitig dieser
zentralen Stange sind symmetrisch oder asymmetrisch zueinander
die einzelnen Gußstücke 6 angeordnet, die über einen Anschnitt
7 mit dem Lauf 4 verbunden sind. Von der Längsachse der
Gußtraube 3 ragen an einer Seite ein vom Eingußtrichter
gebildeter Eingußzapfen 8 und an der gegenüberliegenden Seite
zwei gesondert ausgebildete Zapfen 9 vom Lauf 4 weg. An einem
Ende des Laufes 4 ist ein Bolzen 10 angegossen, der einen
Querstab bildet, dessen Mittelachse senkrecht zur Längsachse
des Laufes 4 verläuft. Der Bolzen der die Funktion eines
Aufhänger 10 hat, kann aber auch als Öse oder dergleichen
ausgebildet sein.
Unabhängig von der Belegung der Modellplatte und der Form der
Modelle ist der zentrale Lauf 4 oder mehrere Läufe mit dem
Aufhänger 10 immer in gleicher Position vorgesehen.
Der abgegossene Formballen 5 durchläuft eine Primärkühlstrecke
deren Länge derart gewählt ist, daß die Gußstücke die zum
Auspacken ausreichende Festigkeit aufweisen, wenn sie die Aus
packstation erreichen. Am Ende der Primärkühlstrecke werden die
Formballen 5, wenn diese sich in Formkästen befinden, aus die
sen ausgestoßen und in einen etwa horizontalen Formballen
schacht 11 geführt.
Der Formballenschacht 11 mündet im oberen Bereich eines Abführ
schachtes 12 für Altsand, der aus einer Rückwand 13, Seiten
wände 14′, 14′′ und einem Boden gebildet wird. Der Boden
mündet in einen durch Rollen 16 gebildeten Rost, unter dem sich
ein Unterflurförderer für Altsand befindet.
Eine Fördereinrichtung 17 ist vorgesehen, die eine Vielzahl von
nach oben offenen Transporthaken 19 aufweist, die an Förderein
heiten 18 angeordnet sind. Die Fördereinrichtung 17 führt über
den Abführschacht 12 hinweg. Der als Doppelhaken ausgebildete
Transporthaken 19 ist unterhalb und mittig zur Hauptebene der
Gußtraube 3 angeordnet, so daß der Transporthaken 19 beim Aus
stoßen des Formballens aus dem Formballenschacht den Aufhänger
10 im Formballen greifen kann.
Der im Formballenschacht 11 befindliche Formballen 5 wird mit
dem Aufhänger 10 in Transportrichtung längs des Formballen
schachtes 11 mittels eines Schuborgans 20 über den Abführ
schacht 12 hinweg gegen den Transporthaken 19 geschoben, so
daß letzterer in den Formballen 5 unterhalb des zentralen Lau
fes 4 und des Aufhängers 10 in den Formsand eindringt, bis er
sich etwa unterhalb des Aufhängers 10 befindet. Das Gewicht des
Formballens 5 mit der Gußtraube 3 bewirkt ein Eingreifen in
den Transporthaken 19 beim Absenken des Formballen mittels
Absenkklappe 15 und ein gleichzeitiges Herunterfallen des
Formballens 5 in den Abführschacht 12. Dabei gelangt der
Aufhänger 10 mit dem Transporthaken 19 fest in Eingriff, so
daß die Gußtraube 3 mit Formsandresten 21 senkrecht am Trans
porthaken 19 hängen bleibt, während der zum größten Teil abge
fallene Formsand vom Abführschacht 12 aufgenommen wird.
Die Gußtraube 3 wird mit den anhaftenden Formsandresten über
den Abführschacht 12 in eine Position benachbart zu einer oder
mehreren Rütteleinrichtungen 22 geführt. Die Rütteleinrichtung
22 umfaßt eine rüttelnd antreibbare, schräg (45-90°)
ausfahrbare Rüttelplatte 23, die an der aufgehängten
Gußtraube zur Anlage kommt. Es ist eine schwenkbare
Aufhängung 24 vorgesehen mittels welcher die Gußtraube 3 im
Transporthaken 19 in verschiedene Positionen schwenkbar ist, so
daß die Fördereinrichtung 17 nicht unnötig durch den
Rüttelvorgang beansprucht wird. Die Aufhängung 24 kann mit der
Rüttelplatte 23 verbunden sein, wobei die Rüttelplatte 23 aus
einer vertikalen in eine schräge Position schwenkbar ist, in
der die Aufhängung 24 gleichzeitig die Gußtraube 3 vom
Transporthaken 19 übernimmt.
Beim Rütteln werden die Formsandreste 21 von der Gußtraube 3
entfernt und vom Abführschacht 12 aufgenommen. Es verbleiben
dann nur noch direkt an der Oberfläche der Gußtraube 3 haften
de Reste an totgebranntem Formsand. Diese lösen sich zum größ
ten Teil während des Durchlaufes durch die Sekundärkühlstrecke.
Um die Formsandreste auffangen zu können, ist jedem Transport
haken 19 ein Haken 25 für ein darin einhängbares Auffangblech
26 zugeordnet, das sich unterhalb der Gußtraube 3 befindet und
mitgeführt wird. Die Auffangbleche 26 werden mittels einer
Übergabevorrichtung von einer Stelle der Fördereinrichtung 17
nach der Rütteleinrichtung 22 übergeben.
Die totgebrannten Formsandreste werden nicht mehr der Altsand
aufbereitung zugeführt, sondern zwecks Deponierung ausge
schleust. Somit liefert das Verfahren automatisch auch eine
Trennung des Altsandes in einen wiederverwertbaren und einen
nicht wieder wiederverwertbaren Anteil, wobei letzterer in der
Größenordnung von etwa 1 Gew.-% liegt.
Am Ende der Sekundärkühlstrecke ist eine Einrichtung zum auto
matischen Eingreifen der Gußtrauben 3 an den beiden Zapfen 9
vorgesehen, um die Gußtraube 3 in eine Maschine zum Abtrennen
der Gußstücke 6 vom Lauf- und Anschnittsystem einzulegen. Die
abgetrennten Gußstücke 6 werden anschließend einer Strahlma
schine zugeführt.
Es kann vorteilhaft sein, zwei parallele in den Abführschacht
mündende Formballenschächte 11 vorzusehen, die abwechselnd ei
nen Formballen aufnehmen.
Sandreste des Formballens 5, die bei seinem Herunterfallen in
den Abführschacht 12 im Formballenschacht 11 verbleiben, werden
durch den nächsten Formballen 5 ausgeschoben.
Claims (11)
1. Verfahren zum Auspacken von Gußstücken in der Art von Guß
trauben, die nach dem Abguß und nach Durchlauf einer Pri
märkühlstrecke vom Formsand befreit werden, wonach eine Se
kundärkühlstrecke durchfahren wird, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gußtraube mit einem in Transportrichtung vorne be
findlichen Aufhänger abgegossen und der Formballen über ei
nen Abführschacht für Altsand hinweg gegen einen Transport
haken derart gefördert wird, daß der Aufhänger mit dem
Transporthaken in Eingriff gebracht und die Gußtraube am
Transporthaken eingehängt wird und unter Abwerfen der über
wiegenden Altsandmenge des Formballens abwärts schwenkt, wo
nach die Gußtraube gerüttelt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine
oder mehrere zur Längsachse des Laufes zentrale Stange vor
gesehen ist, die an einem freien Ende einen mittig befestig
ten Bolzen aufweist, der quer zur Längsachse des Laufes an
geordnet ist, und als Aufhänger für die Gußtraube verwendet
wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als
Transporthaken ein Doppelhaken verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekenn
zeichnet, daß nach dem Rütteln ein Auffangblech für den
verbliebenen Formsand unter der Gußtraube angeordnet längs
der Sekundärkühlstrecke mitgeführt wird.
5. Verfahren nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß der
beim Anhängen der Gußtraube an den Transporthaken und beim
Rütteln anfallende Altsand einer Altsandregenerierung zuge
führt wird.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekenn
zeichnet, daß die Gußtraube mit einem Zapfen abgegossen
wird zum automatischen Ergreifen der Gußtrauben und daß
die Gußtraube nach Durchlaufen der Sekundärkühlstrecke
automatisch ergriffen und in eine Maschine zum Abbrechen der
einzelnen Gußstücke von der Gußtraube zugeführt wird.
7. Einrichtung zum Abgießen und Auspacken von Gußtrauben (3)
mit einer Abgießvorrichtung, gefolgt von einer Primärkühl
strecke, einer Auspackvorrichtung, einer Sekundärkühl
strecke, dadurch gekennzeichnet, daß die Auspackvorrichtung
mindestens einen horizontalen Formballenschacht (11), der
über einem Abführschacht (12) für Altsand mündet, mit einem
Ausschieber (20) umfaßt, wobei eine Fördereinrichtung (17)
für Transporthaken (19), die sich längs der Sekundärabkühl
strecke erstreckt, über den Abführschacht (12) so geführt
ist, daß der Abstand eines Transporthakens (19) vom Aus
tritt aus dem Formballenschacht (11) mindestens gleich der
Länge der Gußtrauben (3) ist und sich der Transporthaken
(19) unterhalb der Hauptebene der Gußtraube (3) befindet,
sowie an einer Rütteleinrichtung (22) zum Rütteln der jewei
ligen Gußtraube (3) entlang geführt ist.
8. Einrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß
die Rütteleinrichtung (22) eine rüttelnd antreibbare,
schräg,schwenkbar, ausfahrbare an der aufgehängten Guß
traube (3) angreifende Rüttelplatte (23) umfaßt.
9. Einrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet,
daß die Rütteleinrichtung (22) eine die Gußtrauben (3) von
dem Transporthaken (19) abhebende Aufhängung (24) aufweist.
10. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 9, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Fördereinrichtung (17) zu jedem
Transporthaken (19) eine Aushängung (25) für ein unterhalb
der Gußtraube (3) anzuordnendes Auffangblech (26) auf
weist, wobei eine Übergabevorrichtung für das Auffangblech
(26) von einer Stelle der Fördereinrichtung (17) vor der
Auspackvorrichtung zu einer Stelle nach der Rütteleinrich
tung (22) vorgesehen ist.
11. Einrichtung nach einem der Ansprüche 7 bis 10, dadurch ge
kennzeichnet, daß die Sekundärkühlstrecke an einer Vor
richtung zum Ergreifen und Einlegen der Gußtrauben (3) in
eine Maschine zum Abtrennen der Gußstücke (6) von der
Gußtraube (3) mündet.
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