DE19502899A1 - Hochloch-Leichtziegel für den Mauerwerksbau - Google Patents
Hochloch-Leichtziegel für den MauerwerksbauInfo
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- E04B2/00—Walls, e.g. partitions, for buildings; Wall construction with regard to insulation; Connections specially adapted to walls
- E04B2/02—Walls, e.g. partitions, for buildings; Wall construction with regard to insulation; Connections specially adapted to walls built-up from layers of building elements
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Description
Die Erfindung betrifft einen Hochloch-Leichtziegel, zum
Beispiel in Wabenlochungsart, zum Aufbau hochwärmedämmender
Außenwände und für Innenwände von Wohnungen und gewerblichen
Bauten.
Derartige Ziegel werden heute meist in relativ großen
Formaten verwendet. Sie bilden die tragende Struktur des
Bauwerks und sind zugleich wärmedämmend. Allerdings läßt die
Ebenflächigkeit und die farbliche und strukturelle
Homogenität der Wandfläche von Mauerwerken, die mit solchen
Ziegeln ausgeführt worden sind, zu wünschen übrig. Diese
mangelhafte "optische Qualität" der Wandflächen ist zum einen
auf die zu geringe Maßhaltigkeit der Ziegel, und zum anderen
auf das systembedingt ungenaue Vermauern zurückzuführen. Um
diesen Mangel zu beseitigen, werden die Wände innen und außen
mit einem erheblichen Kostenaufwand verputzt. Der Innenputz
verringert die Wohnfläche nicht unbedeutend, zum Beispiel bei
einer Wohnung von 70 m² um 1 m².
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, die optische
Qualität, insbesondere die Ebenheit, von Ziegelwandflächen
soweit zu verbessern, daß man sich den Putz sparen kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß die
Ziegelsteine an allen Seiten winkelgerecht und paarweise
parallel geschliffene Oberflächen aufweisen und daß die
Abmessungstoleranz höchstens ± 0,50 mm beträgt.
Man erreicht dadurch ein präzises Mauerwerk mit absolut
ebener Fläche, das dem Auge "schmeichelt". Durch das
Abschleifen der Oberfläche der Ziegel kommt die Schönheit des
keramischen Grundmaterials voll zum Tragen. Mögliche
Ausblühungen, die beim Trockenprozeß entstehen und übliche
Leichtziegel verunzieren (sogenannte Anflüge) sind ebenfalls
beseitigt. Die Sichtflächen können auch engobiert und dadurch
mit schönen keramischen Farben eingefärbt werden.
Andererseits ist es möglich, die Wandflächen mit Farbe zu
spritzen oder zu streichen oder sie unmittelbar zu
tapezieren.
Durch die aufwendigere Herstellung des Steinmaterials auf der
einen Seite und den Wegfalls des Verputzens auf der anderen
Seite wird die Wertschöpfung bei der vorgeschlagenen Bauweise
stärker in die Vorfertigung verlagert. Trotzdem ergibt sich
ein beträchtlicher Kostenvorteil. Für eine
Durchschnittswohnung von ca. 70 m² errechnen sich
Einsparungen von ca. DM 10.000,-- für den Putz. Dazu kommen
bei derzeitigen Baupreisen ca. DM 4.500,-- für die gewonnene
Wohnfläche. Die Mehrkosten für das Schleifen betragen bei der
hierfür erforderlichen Ziegelmenge eventuell DM 2.000,--.
Die Lagerfuge wird wie bei den bekannten Planziegeln, die
geschliffene Lagerflächen haben, als 1-mm-Fuge hergestellt
mit zementgebundenem sogenanntem Dünnbettmörtel. Um dichte
Stoßfugen zu erhalten, wird vorgeschlagen, daß an den
Stoßflächen der Ziegel vertikal verlaufende Formschlußorgane
eingeschliffen sind. Darunter werden Nuten und Federn
verstanden, die hochgenau ineinander passen und keiner
Vermörtelung bedürfen. Es kann jedoch auch an den Stoßseiten
Dünnbettmörtel eingesetzt werden, sowohl bei ebenen Flächen
als auch bei einer Nut- und Federausbildung. Es ist auch
möglich, einen Formschluß mit dem Nachbarziegel
herbeiführende Vorsprünge anders als allein durch Schleifen
anzubringen, zum Beispiel durch Einkleben eines Klötzchens in
eine durch Schleifen hergestellte Vertiefung. Bei trockenem
Stoß ist es zweckmäßig zur sicheren Abdichtung der Stoßfuge
an wenigstens einer Stoßfläche eine vertikale Nut vorzusehen
oder auch an beiden Stoßflächen zum Beispiel kleine
Halbkreisnuten, die beim Stoßen der Ziegel einander
zugewendet sind und einen gemeinsamen, vertikal über die
ganze Ziegelhöhe durchgehenden Kanal bilden, der mit
Dünnbettmörtel verfüllt wird.
Um die genaue Ausrichtung eines Ziegels auf der darunter
befindlichen Lage zu erleichtern, ist es zweckmäßig, wenn an
den Lagerflächen Formschlußorgane eingeschliffen sind, also
zum Beispiel an der unteren Lagerfläche eine Nut und an der
oberen Lagerfläche eine Feder, die in die Nut des
daraufgelegten Ziegels paßt. Da das Anschleifen einer über
die ganze Ziegellänge verlaufenden Feder einen hohen
Materialverschleiß mit sich bringt, könnten auch einzelne
Federleistenstücke in eine eingeschliffene Nut oder andere
Vertiefung passend eingesetzt und befestigt werden.
Vorzugsweise alle Kanten sollten zur Vermeidung einer
Kantensplitterung mit einer angeschliffenen Fase versehen
werden. Dies kann mit den gleichen Schleifmaschinen
geschehen, welche jeweils zwei parallele Ziegelflächen
bearbeitet. Für jede Kante ist ein eigener schrägstehender
Schleifkopf erforderlich.
Um die Fugen an der Wandfläche klein zu halten, muß auch die
Fase so schmal wie möglich sein. Zum Tapezieren wird man dann
kaum spachteln müssen. Andererseits können, um des
dekorativen Effektes Willen, Scheinfugen erwünscht sein. In
diesem Fall wird vorgeschlagen, daß wenigstens eine
Sichtfläche des Ziegels von eingeschliffenen Hohlkehlen
umrandet ist. In Weiterbildung dieses Vorschlages können zur
Einsparung von Schleifarbeit an wenigstens einer Sichtfläche
nur zwei zusammenstoßende Kanten mit eingeschliffenen
Hohlkehlen versehen sein. In diesem Fall müssen die
Hohlkehlen die gleiche Breite haben wie die gewünschten
Scheinfugen, während in dem zuvor erwähnten Fall die
Hohlkehlen nur halb so breit wie die Scheinfugen sind.
Es ist an sich bekannt, Planziegel schon vor dem Brennen zu
schleifen (deutsches Patent 38 43 379). Dabei wird bereits
der getrocknete ungebrannte Ziegel bearbeitet, der in diesem
Stadium noch verhältnismäßig weich ist und somit lange
Standzeiten der Schleifwerkzeuge ermöglicht. Mit
schwindungsarmen Tonmischungen wird ein ungleichmäßiges
Schwinden der Ziegel beim Brennen vermieden, so daß die durch
das Schleifen erreichte allseitige Maßhaltigkeit auch nach
dem Brennen bestehen bleibt. Deshalb soll auch bei der
Herstellung der beschriebenen Hochlochziegel so verfahren
werden, daß die getrockneten Ziegel vor dem Brennen
geschliffen werden.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung in Gestalt eines
Hochloch-Ziegels mit glatten Flächen ist in der Zeichnung
räumlich dargestellt.
Vertikal durchgehende Schlitzlöcher 1 sind an der oberen
Lagerfläche angedeutet. Alle Kanten haben eine feine Fase 2.
An den Stoßflächen ist jeweils in der Mitte eine vertikal
durchgehende Halbkreisnut 3 eingefräst. Die benachbarten
Halbkreisnuten 3 zweier zusammenstoßender Ziegel werden mit
einem Dünnbettmörtel verfüllt, so daß der Stoß auch ohne
Flächenvermörtelung absolut dicht ist.
Claims (8)
1. Hochloch-Leichtziegel für den Mauerwerksbau, dadurch
gekennzeichnet, daß er an allen Seiten winkelgerecht und
paarweise parallel geschliffene Oberflächen aufweist und daß
die Abmessungstoleranz höchstens ± 0,50 mm beträgt.
2. Leichtziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Stoßflächen vertikal verlaufende Formschlußorgane
eingeschliffen oder angeordnet sind.
3. Leichtziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an wenigstens einer Stoßfläche eine vertikale Nut (3)
eingeschliffen ist.
4. Leichtziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an den Lagerflächen Formschlußorgane eingeschliffen oder
angeordnet sind.
5. Leichtziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß die Kanten mit einer angeschliffenen Fase (2) versehen
sind.
6. Leichtziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß wenigstens eine Sichtfläche von eingeschliffenen
Hohlkehlen umrandet ist.
7. Leichtziegel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet,
daß an wenigstens einer Sichtfläche zwei zusammenstoßende
Kanten mit eingeschliffenen Hohlkehlen versehen sind.
8. Verfahren zur Herstellung von Leichtziegeln nach
Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die getrockneten
Ziegel vor dem Brennen geschliffen werden.
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- 1995-12-15 AT AT95119784T patent/ATE197183T1/de not_active IP Right Cessation
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