DE19500586C2 - Sicherheitsvorrichtung an Rotationsdruckmaschinen - Google Patents
Sicherheitsvorrichtung an RotationsdruckmaschinenInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Sicherheitsvorrichtung an Rotations
druckmaschinen, gemäß Patentanspruch 1.
Aus der DE 29 14 152 C2 ist eine Sicherheitsvorrichtung
bekannt. Zur Absicherung eines Walzenspaltes, vorzugsweise zwischen
Druckzylinder und Gummituchzylinder sind unter Verwendung von
Endschaltern zwei Bleche gelenkig als Scharnier miteinander verbun
den. Das erste Blech betätigt über einen zweiarmigen Hebel und einen
Schaltstift den Endschalter. Das zweite Blech ist mittels Feder
gegen einen Anschlag bewegbar. Bei Betätigung des ersten Bleches
wird das zweite Blech über am ersten Blech angeordnete Mitnehmer
entgegen der Federkraft bewegt. Die Druckmaschine ist gegen Inbetrieb
setzen gesichert und kann jedoch im Tippbetrieb (Schleichgang)
arbeiten. Neben der Absicherung des Walzenspaltes dienen beide
Bleche auch als Bogenführung am Druckzylinder.
Gemäß der DE 32 26 812 C2 ist eine Schutzvorrichtung als ein in zwei
Ebenen den Seitengestellen der Druckmaschine zugeordnetes Viergelenk
getriebe ausgebildet. In zwei Gelenken des Getriebes ist je ein
Schutz radial rastbar gelagert. Die Rast wird mittels Kurvensegment
und Endschalter gebildet.
Eine weitere Sicherheitsvorrichtung ist aus der DE 42 21 132 A1
bekannt. Ein mehrteilig flächenförmiger Einlaufschutz ist zu Einstell-
und Wartungsarbeiten um eine elektrisch abgesicherte horizontale
Achse schwenkbar und um vertikale Achsen sind Seitenschutze fernge
steuert schwenkbar angeordnet.
Gemäß der DE-PS 15 61 070 ist eine Sicherheitsvorrichtung für gegenläufige Zylinder bekannt. An
einer in Seitengestellen gelagerten, parallel zu den Druckmaschinenzylindern verlaufenden
Schwenkwelle sind mittels Gabelhebel zwei Schutzrohre vor dem Zylinderspalt angeordnet. Die
Schwenkwelle ist mit einer Steuerkurve verbunden, welche mit einem Endschalter in Wirkverbin
dung steht. An der Steuerkurve ist weiterhin eine Federeinrichtung drehbar angelenkt, welche am
Seitengestell schwenkbar befestigt ist. Die Gabelhebel besitzen Langlöcher, in denen paarweise
Schutzrohre drehbar und längsbeweglich (in Richtung Schwenkwelle) federbelastet sind.
Nachteilig bei diesen Ausführungen ist es, daß diese infolge großer
Teilevielfalt relativ aufwendig sind und keine zusätzliche Sicherung
der Druckmaschine bei Tippbetrieb/Schleichgang als Personenschutz
vorhanden ist.
Aufgabe der Erfindung ist es, eine einfache Sicherheitsvorrichtung zu
schaffen, die auch im Tippbetrieb/Schleichgang zusätzlich einen
aktiven Personenschutz gewährleistet und das Verletzungsrisiko
spürbar minimiert.
Gelöst wird dies durch die Merkmale des Hauptanspruches.
Weiterbildungen ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Die Sicherheitsvorrichtung ist als bewegliche Anordnung in mehreren
Stellungen positionierbar. Sie ist über die Raststellungen, in denen
Druckbetrieb (erste Raststellung) und Tippbetrieb/Schleichgang
(zweite Raststellung) möglich ist, hinaus weiterhin in eine Sicherheits
stellung beweglich. In dieser Sicherheitsstellung ist die Druckmaschine
über einen Endschalter stillgesetzt. Die Sicherheitsstellung der
Sicherheitsvorrichtung ist mit einer Zwangsrückführung gekoppelt, so
daß bei Einnehmen der vorangegangenen Raststellung in Folge der
Zwangsrückführung des Schutzes die Druckmaschine wiederum im Tipp
betrieb/Schleichgang betrieben werden kann. Diese Sicherheitsstellung
reduziert das Verletzungsrisiko, welches bei Wartungs- oder Reinigungs
arbeiten für das Bedienungspersonal besteht. So kann beispielsweise
das manuelle Waschen eines Gegendruckzylinders ohne Bedenken realisiert
werden. Kommt die Hand des Bedieners beim Waschvorgang mit dem
Zylinder in Kontakt und wird in Drehrichtung des Zylinders mitgenommen,
so stößt die Hand gegen die in einer Raststellung befindliche
Sicherheitsvorrichtung (Schutz). Die Hand wird aber nicht wie bisher
zwischen Schutz und Zylinder gequetscht, sondern bewegt den Schutz
weiter in eine Sicherheitsstellung, in der die Druckmaschine sofort
stillgesetzt wird. Die Sicherheitsstellung ist dabei so angeordnet,
daß die Hand nicht zwischen Zylinder und Schutz hindurch rutschen
kann.
Die Erfindung soll an einem Ausführungsbeispiel näher erläutert
werden.
Dabei zeigen:
Fig. 1 und 2 eine Sicherheitsvorrichtung mit verschiedenen
Raststellungen und einer Sicherheitsstellung,
Fig. 3 die Sicherheitsvorrichtung in Raststellung
als Bogenführungselement,
Fig. 4 die Sicherheitsvorrichtung in Raststellung
für Tippbetrieb/Schleichgang,
Fig. 5 die Sicherheitsvorrichtung in Sicherheits
stellung mit vorangegangener Raststellung
für Tippbetrieb/Schleichgang,
Fig. 6 die Kurvenkontur der Steuerkurve.
In einer Bogenrotationsdruckmaschine ist ein Druckzylinder 1 zwischen
den Seitengestellen eines Druckwerkes angeordnet. In einem definierten
Abstand zum Druckzylinder 1 ist eine parallel zur Mantelfläche des
Druckzylinders 1 verlaufende Welle 4 in den Seitengestellen gelagert.
An der Welle 4 ist ein Schutz 3, z. B. ein Blech, fixiert, der sich
über die volle Breite des Druckzylinders 1 erstreckt. Einem Seitenge
stell benachbart ist eine Steuerkurve 2 auf der Welle 4 fixiert,
welche Raststellungen 13 und eine Sicherheitsstellung 15 besitzt.
Der Steuerkurve 2 ist ein Endschalter 5 zugeordnet, der schaltungs
technisch mit einer Maschinensteuerung der Druckmaschine verbunden
ist. Die Steuerkurve 2 ist weiterhin mit einer Rolle 8 in Eingriff,
welche an einem Hebel 10 drehbar angeordnet ist. Der Hebel 10 ist an
einem Ende in einem Drehpunkt 7 ortsfest am Seitengestell gelagert
und ist an seinem gegenüberliegenden Ende mit einer Feder 9 verbunden.
Die Feder 9 ist in einem Drehpunkt 6 ortsfest am Seitengestell
gelagert. Die Drehpunkte 6, 7, Rolle 8, Feder 9 und Hebel 10 bilden
eine Rasteinrichtung 16. Das Druckwerk besitzt weiterhin eine
Maschinenverschutzung 11 (Fig. 1). Im vorliegenden Beispiel besitzt
die Steuerkurve 2 zwei Raststellungen 13. In der ersten Raststellung
13 dient die Sicherheitsvorrichtung im Druckbetrieb als Bogenführungs
einrichtung (Position: Schutz 3).
In der zweiten Raststellung 13 dient die Vorrichtung als Personen
schutz (Pos. Schutz 3'). Die Druckmaschine läßt sich im Tippbe
trieb/Schleichgang für Wartungs-, Reinigungs- oder Umstellarbeiten
betreiben. Neben den Raststellungen 13 besitzt die Steuerkurve 2
einen Kurvenast 14, der der vorherigen Raststellung 13 benachbart
ist. Auf dem Kurvenast 14 läuft die Rolle 8 bis zum Erreichen der
Sicherheitsstellung 15 ab (Pos. Schutz 3"). Ist die Sicherheits
stellung 15 hinfällig (am Schutz 3" liegt keine Kraft mehr an), so
läuft die Rolle 8 auf dem Kurvenast 14 in umgekehrter Drehrichtung
in die benachbarte Raststellung 13 (Pos. Schutz 3') zurück. Die
Steuerkurve 2 besitzt ein Bewegungsgesetz, nach dem in den Rast
stellungen 13 der Schutze 3, 3' eine definierte Kraft F der Feder 9
an der Rolle 8 anliegt. Für die Sicherheitsstellung des Schutzes 3"
ist das Bewegungsgesetz der Steuerkurve 2, speziell des Kurvenastes
14, derart, daß nach Überwindung der Rast die Kraft F der Feder 9
ansteigt, der vorhandene Kraftarm h jedoch in seiner Größe abnimmt.
Damit ist die Kraft, welche auf die Finger/Hand wirkt, am Schutz 3
bis 3" in Raststellungen 13 als auch in der Sicherheitsstellung 15
relativ konstant.
In den Raststellungen 13 ist der Kraftarm h gleich Null (Fig. 6). Je
nach Anforderung kann der Kurvenast 14 auch für ansteigende Kraft F
und ansteigenden Kraftarm h oder für abnehmende Kraft F und abnehmenden
Kraftarm h geometrisch ausgebildet werden.
Die Sicherheitsstellung 15 muß nicht am Ende des Kurvenastes 14
angeordnet sein. Sie kann je nach Kontur des Kurvenastes 14 sowie
den sicherheitstechnischen Bedingungen bereits bei einem
geringfügigen Auslenken des Schutzes 3' aus der vorherigen
Raststellung 13 (nach Überwindung des Druckpunktes) erreicht sein.
In einer weiteren Ausbildung ist der Drehpunkt 7 des Hebels 10
mittig (Fig. 2 und 3) angeordnet. Gemäß Fig. 3 bis 5 ist an dem
Schutz 3 eine Koppel 12 in einem Langloch beweglich angelenkt. Die
Koppel 12 ist mit der Maschinenverschutzung 11, beispielsweise einem
Tritt, verbunden.
Die Wirkungsweise der Vorrichtung ist wie folgt. Im Druckbetrieb ist
die Rotationsdruckmaschine in der ersten Raststellung 13 des
Schutzes 3 als Bogenführungseinrichtung eingesetzt. Beispielsweise
für Wartungs-/Reinigungsarbeiten wird die Maschinenverschutzung 11
betätigt und über die Koppel 12 wird die zweite Raststellung 13 des
Schutzes 3' eingenommen. In der zweiten Raststellung 13 des Schutzes
3' läßt sich die Rotationsdruckmaschine lediglich im
Tippbetrieb/Schleichgang betreiben. Wird beispielsweise der
Druckzylinder 1 manuell gereinigt und der Bediener kommt in
Pfeilrichtung mit dem Schutz 3' in Berührung, so wird dieser in
Richtung Sicherheitsstellung 15 ausgelenkt (Schutz 3"). Die
Auslenkung erfolgt ohne ansteigende Kraft, so daß Quetschungen von
Fingern bzw. der Hand vermieden werden. Nach Verlassen der
Raststellung 13 in Richtung Sicherheitsstellung 15 (Schutz 3") wird
der Betrieb der Druckmaschine sofort gestoppt. Beim Zurückziehen der
Hand wird aus der Sicherheitsstellung 15 des Schutzes 3" dieser in
die vorherige zweite Raststellung 13 des Schutzes 3' zurückbewegt.
Damit kann die Druckmaschine wiederum im Tippbetrieb/Schleichgang
betätigt werden. Wird die Maschinenverschutzung 11 geschlossen, so
wird die erste Raststellung 13 des Schutzes 3 eingenommen
(Druckbetrieb) und der Schutz 3 dient gleichzeitig als
Bogenführungseinrichtung.
1
Druckzylinder
2
Steuerkurve
3
Schutz (in Raststellung der Bogenführungsposition)
3
'Schutz (in Raststellung für Tippbetrieb/Schleichgang)
3
"Schutz (in Sicherheitsstellung)
4
Welle
5
Endschalter
6
Drehpunkt
7
Drehpunkt
8
Rolle
9
Feder
10
Hebel
11
Maschinenverschutzung
12
Koppel
13
Raststellung
14
Kurvenast
15
Sicherheitsstellung
16
Rasteinrichtung
FKraft
hKraftarm
FKraft
hKraftarm
Claims (6)
1. Sicherheitsvorrichtung an Rotationsdruckmaschinen mit
einer parallel zu einem rotierenden zylindrischen Bauteil (1) verlaufenden, in Seitengestellen gelagerten Welle (4),
einem daran angeordneten, sich über die Breite des Bauteils (1) erstreckenden Schutz (3) für die Hände des Bedienpersonals,
einer an der Welle (4) fixierten Steuerkurve (2), die von einer ortsfest gelagerten, federbelasteten Rasteinrichtung (16) und einem ortsfest gelagerten Endschalter (5) beaufschlagt wird,
wobei die Steuerkurve (2) eine erste Raststellung (13) der Rasteinrichtung (16) für den Schutz (3) im Druckbetrieb, eine zweite Raststellung (13) für den Schutz (3') im Tippbetrieb/ Schleichgang und auf einem der zweiten Raststellung (13) be nachbarten Kurvenast (14) eine Sicherheitsstellung (15) für den Schutz (3") und eine Schaltkurve für den Endschalter (5) auf weist,
wobei der Betrieb der Druckmaschine nach dem Verlassen des Schutzes aus der zweiten Raststellung (13) in Richtung Sicher heitsstellung (15) über den Endschalter (5) sofort gestoppt wird und
der Schutz nach Auslenkung in die Sicherheitsstellung (15) aus dieser in die zweite Raststellung (13) durch die Feder (9) der Rasteinrichtung (16) rückstellbar ist.
einer parallel zu einem rotierenden zylindrischen Bauteil (1) verlaufenden, in Seitengestellen gelagerten Welle (4),
einem daran angeordneten, sich über die Breite des Bauteils (1) erstreckenden Schutz (3) für die Hände des Bedienpersonals,
einer an der Welle (4) fixierten Steuerkurve (2), die von einer ortsfest gelagerten, federbelasteten Rasteinrichtung (16) und einem ortsfest gelagerten Endschalter (5) beaufschlagt wird,
wobei die Steuerkurve (2) eine erste Raststellung (13) der Rasteinrichtung (16) für den Schutz (3) im Druckbetrieb, eine zweite Raststellung (13) für den Schutz (3') im Tippbetrieb/ Schleichgang und auf einem der zweiten Raststellung (13) be nachbarten Kurvenast (14) eine Sicherheitsstellung (15) für den Schutz (3") und eine Schaltkurve für den Endschalter (5) auf weist,
wobei der Betrieb der Druckmaschine nach dem Verlassen des Schutzes aus der zweiten Raststellung (13) in Richtung Sicher heitsstellung (15) über den Endschalter (5) sofort gestoppt wird und
der Schutz nach Auslenkung in die Sicherheitsstellung (15) aus dieser in die zweite Raststellung (13) durch die Feder (9) der Rasteinrichtung (16) rückstellbar ist.
2. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeich
net,
daß die Rasteinrichtung (16) aus einem, in einem Drehgelenk (7)
gelagerten Hebel (10) mit einer daran angeordneten Rolle (8)
besteht, die mit der Steuerkurve (2) in Kontakt steht, sowie
aus einer Feder (9), die mit ihrem einem Ende endseitig mit dem
Hebel (10) und mit dem anderen Ende mit einem weiteren Drehge
lenk (6) gekoppelt ist, wobei die Drehgelenke (6, 7) gestellfest
angeordnet sind und die Rolle (8) über Feder (9) und Hebel (10)
an die Steuerkurve (2) gedrückt wird.
3. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeich
net, daß die Steuerkurve ein Bewegungsgesetz aufweist, nach dem
die von der Rolle (8) auf die Steuerkurve (2) ausgeübte Kraft F
einen Kraftarm h zum Drehpunkt der Steuerkurve (2) aufweist,
der in den Raststellungen eine Größe h = 0 aufweist und der nach
Überwinden der zweiten Raststellung (13) in Richtung Sicher
heitsstellung (15) zunächst in der Größe ansteigt und dann bei
fallender Kraft F abnimmt.
4. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß das Bewegungsgesetz des Kurvenastes (14) der Steuerkurve (2) eine zu
Beginn hohe Kraft (F), die im weiteren Verlauf abnimmt, oder eine konstante
Kraft (F), oder eine zu Beginn geringere Kraft (F), die im weiteren Verlauf
ansteigt, aufweist.
5. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1 bis 3,
dadurch gekennzeichnet,
daß der Schutz (3 bis 3") über eine Koppel (12) mit einer Maschinen
verschutzung (11) verbunden ist.
6. Sicherheitsvorrichtung nach Anspruch 1,
dadurch gekennzeichnet,
daß in der ersten Raststellung (13) des Schutzes (3) dieser als Bogen
führungseinrichtung für den Druckbetrieb verwendbar ist.
Priority Applications (4)
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EP0726145A1 (de) | 1996-08-14 |
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