DE19639336C2

DE19639336C2 - Schutzvorrichtung an Druckmaschinen

Info

Publication number: DE19639336C2
Application number: DE1996139336
Authority: DE
Inventors: Horst Dipl Ing Sachers
Original assignee: KBA Planeta AG
Current assignee: Koenig and Bauer AG
Priority date: 1996-09-25
Filing date: 1996-09-25
Publication date: 1998-12-17
Anticipated expiration: 2016-09-26
Also published as: DE19639336A1

Description

Die Erfindung betrifft eine Schutzvorrichtung an Druckmaschinen, die zum Abdecken von beim halbautomatischen Aufbringen von Druckplatten mittels einer an den Plattenzylinder anstellbaren Andrückwalze entstehenden Gefahrenstellen dient und aus einer flächenförmi gen Abdeckung besteht, die an einer Schwenkwelle angeordnet ist, welche mit einer Schalt handlungen realisierenden Schalteinrichtung verbunden ist und welche drei Positionen ein nehmen kann, wobei in einer Position die Drehbewegung des Zylinders blockiert und in den beiden anderen Positionen freigegeben ist.

Beim halbautomatischen Wechseln von Druckplatten in großformatigen Druckmaschinen ist es üblich, die Druckplatte manuell mit an der Druckplattenvorderkante vorgesehenen Paßlö chern an den Paßstiften der vorderen Klemmeinrichtung anzulegen und die Druckplatte zu klemmen. Nachfolgend wird der Plattenzylinder gedreht und gleichzeitig eine Andrückwalze an den Plattenzylinder angestellt, wodurch die Druckplatte auf den Plattenzylinder aufgezo gen sowie anschließend die hintere Druckplattenkante der Klemm- und Spanneinrichtung zugeführt wird. Nach dem Klemmen der Druckplattenhinterkante wird die Druckplatte ge spannt.

Bei dieser Verfahrensweise ist es erforderlich, daß zum manuellen Anlegen der Druckplatte an den Paßstiften der vorderen Klemmeinrichtung dieser Bereich des Plattenzylinders gut zugänglich ist.

Beim nachfolgenden Aufziehen der Druckplatte entsteht jedoch durch das Anstellen der An drückwalze an den Plattenzylinder ein einlaufender Walzenspalt, der aus Arbeitsschutzgrün den abgedeckt sein muß, wobei jedoch der Transport des freien Endes der Druckplatte zu gewährleisten ist. Außerdem ist es erforderlich, daß der Plattenzylinder beim Fortdruck durch einen Einlaufschutz abgedeckt wird.

Aus der DE 42 21 132 C2 ist eine Vorrichtung zur Absicherung von Gefahrenstellen eines Druckwerkes bekannt, die aus flächenförmigen Abdeckungen besteht, welche um elektrisch abgesicherte Schwenkachsen schwenkbar angeordnet sind. Durch diese Vorrichtung wird das Druckwerk im Zylinderbereich großflächig sowie vollständig abgedeckt. Ein Zugang le diglich zu einzelnen Wirkstellen des Druckwerkes, insbesondere zum Plattenzylinder, läßt sich nicht realisieren. Außerdem ist es nicht möglich, beim Einrichten des Druckwerkes, wie z. B. beim Aufziehen der Druckplatte entstehende Gefahrenstellen abzusichern.

Weiterhin ist aus der DE 195 00 586 A1 eine Sicherheitseinrichtung an Rotationsdruckma schinen bekannt, die eine flächenförmige Abdeckung aufweist, welche an einer mittels einer Steuerkurve elektrisch abgesicherten Schwenkachse angeordnet ist. Die Steuerkurve steht mit einer federbelasteten Rasteinrichtung in Wirkverbindung, welche zwei Raststellungen sowie eine Sicherheitsstellung realisiert, die elektrisch abgesichert werden.

Mit dieser Einrichtung kann zwar eine einzelne Wirkstelle eines Druckwerkes wahlweise ab gedeckt werden, jedoch erfordert die Realisierung einen hohen Aufwand. Außerdem gibt die Einrichtung keinen Hinweis darauf, wie diese auszubilden ist, daß einerseits beim halbauto matischen Zuführen einer Druckplatte eine Führung des freien Endes ermöglicht und gleich zeitig gesichert wird, daß Gefahrenstellen ständig abgedeckt sind.

Aus der DE 41 40 413 A1 ist es auch bekannt, an einem Einlaufschutz zum Leiten der Druckplatte beim Plattenwechsel über die Formatbreite verteilt Führungsrollen vorzusehen. Der Einlaufschutz ist jedoch feststehend ausgebildet und nicht zum Realisieren von Schalt handlungen vorgesehen.

Aufgabe der Erfindung ist es, eine Schutzvorrichtung so auszugestalten, daß beim halbau tomatischen Aufbringen der Druckplatte auf den Plattenzylinder mit einfachen Mitteln dem jeweiligen Erfordernis angepaßt eine optimale Zugänglichkeit zum Plattenzylinder gewährlei stet, eine Führung des freien Endes der zuzuführenden Druckplatte gesichert und eine dem Arbeitsschutz entsprechende Abdeckung der Gefahrenstellen realisiert werden kann.

Erfindungsgemäß wird die Aufgabe durch die Merkmale des ersten Anspruchs gelöst.

Durch die erfindungsgemäße Lösung ist es möglich, mit einfachen Mitteln zu gewährleisten, daß einerseits eine optimale Zugänglichkeit zur Druckplattenklemm- und -spanneinrichtung gegeben ist, andererseits die beim Aufziehen der Druckplatte auf den Plattenzylinder entste henden Gefahrenstellen sicher abgedeckt werden, wobei diese Schutzvorrichtung gleichzei tig als Einlaufschutz beim Fortdruck dient. Darüber hinaus wird durch die erfindungsgemäße Schutzvorrichtung eine Leitfunktion beim Zuführen der Druckplatte zum Plattenzylinder reali siert.

In einem Ausführungsbeispiel soll die Erfindung näher erläutert werden. In den Zeichnungen zeigt

Fig. 1 eine Seitenansicht der Schutzvorrichtung,

Fig. 2 die Ansicht A in Fig. 1.

In Fig. 1 ist ein Plattenzylinder 1 mit einer an den Paßstiften 2 der vorderen Klemmeinrich tung 3 anliegenden Druckplatte 4 dargestellt. In einer gestellfest angeordneten Traverse 5 ist eine Andruckwalze 6 gelagert, die durch nicht dargestellte Mittel aus einer Rastlage in eine Arbeitslage (gestrichelte Darstellung), in der die Andrückwalze 6 am Plattenzylinder 1 an liegt, verbracht werden kann. Auf der Traverse 5 ist eine Abdeckung 7 vorgesehen, die im Plattenzylinder 1 abgewandten Bereich drehfest mit einer Schwenkwelle 8 verbunden ist, wobei die Schwenkwelle 8 drehbar in mit der Traverse 5 verbundenen Lagerböcken 9 gela gert ist. Der dem Plattenzylinder 1 zugewandte Bereich der Abdeckung 7 weist eine Leitein richtung 10 auf, die im Ausführungsbeispiel aus über die Breite des Plattenzylinders 1 verteilt angeordneten Führungsrollen 11 besteht, die mittels Lagerbolzen 12 und Lagerstücken 13 an der Abdeckung 7 drehbar angeordnet sind.

Mit der Schwenkwelle 8 ist drehfest eine untere Rast 14.1 und eine obere Rast 14.2 aufwei sende Schaltkurve 14 verbunden, die mit dem Schaltstößel 15.1 eines Schalters 15 zusam menwirkt. Schaltkurve 14 und Schalter 15 bilden die Schalteinrichtung 16.

Zum Anlegen der Vorderkante der Druckplatte 4 an die Paßstifte 2 wird die Abdeckung 7 in die Ausgangsposition 17 geschwenkt und damit eine optimale Zugänglichkeit zur vorderen Klemmeinrichtung 2 gesichert. Durch das Schwenken der Abdeckung 7 wird die auf der Schwenkwelle 8 angeordnete Schaltkurve 14 ebenfalls geschwenkt, so daß der Schaftstößel 15.1 des Schalters 15 auf die obere Rast 14.2 läuft und damit gedrückt wird, wodurch ein Verdrehen des Plattenzylinders 1 und ein Anstellen der Andrückwalze 6 an den Plattenzylin der 1 blockiert wird. Nach dem Anlegen der Druckplatte 4 an den Paßstiften 2 und dem Schließen der vorderen Klemmeinrichtung 3 wird die Abdeckung 7 aus der Ausgangsposition 17 in die Leitposition 18 geschwenkt, so daß die Leiteinrichtung 10 zur Anlage an die Druck platte 4 kommt und diese während des Aufziehens auf den Plattenzylinder 1 führt. Durch das Schwenken der Abdeckung 7 aus der Ausgangsposition 17 in die Leitposition 18 wird auch die Schaltkurve 14 verdreht, so daß der Schaltstößel 15.1 von der oberen Rast 14.2 in die untere Rast 14.1 läuft und damit das Verdrehen des Plattenzylinders 1 sowie das Anstellen der Andrückwalze 6 freigegeben wird.

Nach dem Anstellen der Andrückwalze 6 und dem Einleiten der Drehbewegung des Platten zylinders 1 wird die Druckplatte 4 auf den Plattenzylinder 1 aufgezogen. Dabei wird der durch die an den Plattenzylinder 1 angestellte Andrückwalze 6 gebildete einlaufende Wal zenspalt mittels der in der Leitposition 18 befindlichen Abdeckung 7 abgedeckt.

Wird das hintere Ende der Druckplatte 4 an der Leiteinrichtung 10 der Abdeckung 7 vorbei geführt, folgt diese, bedingt durch das Eigengewicht, dem hinteren Ende der Druckplatte 4 und schwenkt damit selbständig aus der Leitposition 18 in die Endposition 19, in der die Ab deckung 7 auf seitlich angeordneten Federelementen 20 zum Stillstand kommt. Beim Schwenken der Abdeckung 7 in die Endposition 19 folgt der Schaltstößel 15.1 der unteren Rast 14.1, wodurch die Drehbewegung des Plattenzylinders 1 freigegeben ist.

In der Endposition 19 dient die Abdeckung 7 als Einlaufschutz, d. h., wird die Abdeckung 7 entgegen der Wirkung der Federelemente 20 verschwenkt, läuft der Schaltstößel 15.1 von der unteren Rast 14.1 in die obere Rast 14.2 und die Drehbewegung des Plattenzylinders 1 wird unterbrochen.

Bezugszeichenliste

1

Plattenzylinder

2

Paßstift

3

vordere Klemmeinrichtung

4

Druckplatte

5

Traverse

6

Andrückwalze

7

Abdeckung

8

Schwenkwelle

10

Leiteinrichtung

11

Führungsrolle

12

Lagerbolzen

13

Lagerstück

14

Schalturve

14.1

untere Rast

14.2

obere Rast

15

Schalter

15.1

Schaltstößel

16

Schalteinrichtung

17

Ausgangsposition

18

Leitposition

19

Endposition

20

Federhebel

Claims

1. Schutzvorrichtung an Druckmaschinen, die zum Abdecken von beim halbautomatischen Aufbringen von Druckplatten mittels einer an den Plattenzylinder anstellbaren Andrück walze entstehenden Gefahrenstellen dient und aus einer flächenförmigen Abdeckung be steht, die an einer Schwenkwelle angeordnet ist, welche mit einer Schalthandlungen rea lisierenden Schalteinrichtung verbunden ist und welche drei Positionen einnehmen kann, wobei in einer Position die Drehbewegung des Zylinders blockiert und in den beiden an deren Positionen freigegeben ist, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (7) im der Schwenkwelle (8) abgewandten Bereich eine die Druckplatte (4) führende Leiteinrichtung (10) aufweist und die Abdeckung (7) aus einer Ausgangsposition (17), in der der Spalt zwischen Andrückwalze und Plattenzylinder (1) frei zugänglich ist und die Drehbewegung des Plattenzylinders (1) sowie die Anstellbewegung der Andrückwalze (6) blockiert sind, über eine Leitposition (18), in der die Leiteinrichtung (10) in Wirkverbindung mit der zu zuführenden Druckplatte (4) steht, in eine Endposition (19), in der der Spalt zwischen Andrückwalze und Plattenzylinder (1) nicht zugänglich ist, verbringbar ausgeführt ist, wobei in der Leitposition (18) und in der Endposition (19) die Drehbewegung des Plattenzylinders (1) und die Anstellbewegung der Andrückwalze freigegeben sind.

2. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (7) durch ihr Eigengewicht aus der Leitposition (18) in die Endposition (19) schwenkbar ist.

3. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Abdeckung (7) sich in der Endposition (19) auf Federelementen (20) abstützt.

4. Schutzvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Leiteinrichtung (10) mindestens zwei drehbar an der Abdeckung (7) angeordnete Führungsrollen (11) aufweist.