DE1948229B2 - Fuellvorrichtung fuer einen oben offenen sack, beutel oder dergleichen - Google Patents
Fuellvorrichtung fuer einen oben offenen sack, beutel oder dergleichenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf eine Füllvorrichtung für einen oben offenen Sack, Beutel od. dgl., bestehend
aus einem Füllstutzen mit zwei Spreizklappen, denen Klemmbacken zugeordnet sind.
Es sind Füllvorrichtungen dieser Art bekannt (DT-OS 15 11510 und DT-PS 892 126), bei denen eine
Klemmwirkung zwischen den Spreizbacken und den Klemmbacken erst bei völlig geöffneten Spreizklappen
erzielt wird, so daß der Sackmündungsrand eines an den Füllstutzen angelegten Sackes erst bei geöffneten
Spreizklappen festgelegt wird.
Hieraus folgt, daß bei den bekannten Konstruktionen erst bei geöffneten Spreizklappen eine Entleerung der
Waage erfolgen kann, von der aus die Füllmenge für den Sack dem Sack zugeführt wird. Da zwischen der Waage
und dem Füllstutzen eine relativ große Fallhöhe vorhanden ist, wird bei den bekannten Füllvorrichtungen
der Sack durch das Füllgut nicht unerheblich beansprucht.
Die zwischen dem Sack und der Waage ruhende Luftsäule wird beim Abziehen des Füllgutes von der
Waage weitgehend mit in den Sack gefördert, so daß der in den Sack eingebrachte Luftanteil sehr groß ist.
Bei den bekannten Konstruktionen muß der Sack manuell an den Füllstutzen angelegt werden, so daß eine
große Abfülleistung nicht zu erreichen ist.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Füllvorrichtung der eingangs genannten Art so zu
gestalten, daß sie betriebssicher arbeitet, eine große Abfülleistung bei gut entlüfteter Füllung des Sackes
od. dgl. gewährleistet und der Sack od. dgl. bei dem Füllvorgang nur schonend belastet wird.
Erfindungsgemäß wird diese Aufgabe dadurch gelöst, daß die Klemmbacken um horizontale Achsen schwenkbar
und zum Festlegen des Sackmündungsrandes an den geschlossenen Spreizklappen auf die Spreizklappen
preßbar sind, daß in den durch die Spreizklappen gebildeten Innenraum ein am Aiislaßstutzen des
Füllgutbehälters bzw. Fülltrichters festgelegter flexibler Schlauch ragt, und daß benachbart den Seitenkanten des
Sackes angreifende, quer zur Öffnungsbewegung der Spreizklappen entgegen der Wirkung von Federn
bewegbare Halter vorgesehen sind.
Bei der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung wird der Sackmündungsrand bei geschlossenen Spreizkiappen
durch die um horizontale Achsen schwenkbaren Klemmbacken festgelegt. Sobald die Spreizklappen
geschlossen sind, kann nicht nur der zu füllende Sack an den Füllstutzen angelegt werden, sondern es kann auch
die Füilmenge von der Waage abgezogen werden, so daß sie im Füllstutzen oder unmittelbar oberhalb des
Füllstutzens vorgespeichert wird.
Beim Einfüllen des Füllgutes in den Sack durchfällt das Füllgut keine große Fallhöhe, so daß durch das
einströmende Füllgut der Sack nur schonend belastet wird.
Da zwischen dem Sackmündungsrand und dem vorgespeicherten Füllgut keine Luftsäule vorhanden ist,
wird mit dem Füllgut nur wenig Luft in den Sack eingeführt.
Bei der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung kann das Anlegen des Sackes an den Füllstutzen maschinell
erfolgen. Da der Sackmündungsrand auf die geschlossenen Spreizklappen gestülpt und über Klemmbacken
festgelegt wird, ohne daß die Spreizklappen sich öffnen, kann die Vorrichtung mit hoher Betriebssicherheit
arbeiten.
Da nach dem Schließen der Spreizklappen sogleich das Anlegen eines neuen Sackes an den Füllstutzen
vorgenommen, die Füllgutmenge im Füllstutzen oder unmittelbar oberhalb des Füllstutzens vorgespeichert
und die Waage erneut beschickt werden kann, wird bei
ler erfindungsgemäßen Füllvorrichtung eine hohe
^bfülleistung erzielt.
Weitere Kennzeichen und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen. In der folgenden
Beschreibung werden vorteilhafte, beispielsweise Aus-'ührungsformen
der erfindungsgemäßen Füllvorrichtung erläutert. Es zeigt
Fig. 1 die erfindungsgemäße Füllvorrichtung in einem Querschnitt durch die Füll- und Verschließmaschine,
F i g. 2 die der Γ i g. 1 entsprechende Seitenansicht, in eier die Füll- und Verschließstationen der Maschine
dargestellt sind,
F i g. 3 einen der F i g. 2 einsprechenden Grundriß,
F i g. 4 die Füllvorrichtung mit geschlossenen Spreizklappen,
jedoch mit geöffneten Klemmbacken und geöffneten Haltern,
F i g. "i eine der F i g. 4 entsprechende Seitenansicht,
F i g. 6 die Füllvorrichtung bei geöffnetem Füllstutzen, F i g. 7 einen Schnitt nach der Linie VlI-VlI in F i g. 6,
F i g. 8 eine abgewandelte Bauform zu der Ausführung nach F i g. 5,
F i g. 9 eine Abwandlungsform der Füllvorrichtung, bei der die Sackmündungslängsränder von den Klemmbacken
umgefalzt werden,
F i g. 10 einen Schnitt nach der Linie X-X in F i g. 9,
F i g. H den in F i g. 9 aufgezeigten Füllstutzen in der Linieren Abscnkstcllung,
Fig. 12 einen Schnitt nach der Linie XII-XII in Fig. 11,
Fig. 13 den geöffneten Füllstutzen,
Fig. 14 einen Schnitt nach der Linie XIV-XlV in Fig. 13.
Die erfindungsgemäßc Füllvorrichtung 1 ist in den Zeichnungen innerhalb einer Füll- und Verschließmaschine
angeordnet, die zwei in Abstand voneinander vorgesehene horizontal verlaufende Förderer 2, 3
aufweist. Bei diesen Förderern handelt es sich um endlose Kettenförderer, deren Ketten 4, 5 mit Greifern
6 ausgestattet sind. In der F i g. 3 sind die ersten Greifer in geöffnetem Zustand dargestellt. Die anderen Greifer
sind geschlossen. ]e zwei einander gegenüberliegende Greifer transportieren einen Sack 7, der die Füll- und
Verschließmaschine quer zur Förderrichtung 8 durchläuft. Die Füllvorrichtung ist, wie in der F i g. 2 durch
Pfeile 9 angedeutet, in vertikaler Richtung verfahrbar. Der Füllstutzen weist zwei um horizontale Achsen 10,
11 verschwenkbare Spreizklappen 12, 13 auf, die in der F i g. 4 in geschlossenem Zustand dargestellt sind. In der
F i g. 4 ist der Füllstutzen,abgesenkt, so daß die unteren geschlossenen Enden der Spreizklappen in die prismatisch
vorgeöffnete Sackmündung 14 eingreifen. Den Spreizklappen 12, 13 sind Klemmbacken 15, 16
zugeordnet, die ebenfalls um die horizontalen Achsen 10 bzw. 11 verschwenkbar sind. Werden die Klemmbacken
15, 16 geschlossen, so pressen sie die Mündungsränder des Sackes 7 in ihrem Bereich auf die Spreizkiappcn.
Zur einwandfreien Halterung und Ausrichtung der Sackmündung während des Füllvorgangs sind ferner
benachbart den Seitenkanten des Sackes 7 angeordnete Halterpaare 17, 18 vorgesehen. Diese Halterpaare
klemmen zwischen sich die SackmündungsräneVr im Bereich der Seitenkanten des Sackes fest D;c
Halterpaare 17,18 sind an einem 1 lebelmcchanismus 19,
20 festgelegt, der Parallellenker 19', 19" bzw. 20', 20" aufweist. Die Lenker 19' und 20' sind über den
Anlenkpunkt 21, 22 verlängert. Die freien Enden dieser sind über eine Feder 23 miteinander
verbunden.
Die in der F i g. 5 aufgezeigte Stellung der Parallellenker wird durch Anschläge 24, 25 bestimmt. Aus den
obigen Darlegungen ergibt sich, daß die Halterpaare 17, 18 entgegen der Wirkung der Feder 23 in die
strichpunktiert angedeutete lnnenstellung verfahren werden können. Diese Bewegung findet beim öffnen
der Spreizklappen 12, 13 und bei anliegenden Klemmbacken 15,16 statt.
Nach dem Schließen der Halterpaare 17, 18 und vor dem Öffnen der Spreizklappen 12, 13 öffnen sich die
Greifer 6 der Förderer 2,3 der Maschine.
In Abwandlung dieser Konstruktion ist es auch möglich, anstatt der die Mündungsränder außen
festklemmenden Halterpaare Halter 17a, 18a vorzusehen, die gemäß F i g. 8 als Finger ausgebildet sind. Beim
Absenken des Füllstutzens werden die Finger benachbart den Seitenkanten des Sackes in die Sackmündung
eingeführt. Entsprechend der Bauform nach der Fi g. 5
sind die Finger an einem mit Parallellenkern ausgerüsteten Hebeimechanismus 19a, 20a befesiigt. Die Bewegung
der Finger von der in ausgezogenen Linien aufgezeigten Stellung in die in strichpunktierten Linien
dargestellte erfolgt entgegen der Wirkung der Feder 23a. Während der gesamten Verstellbewegung wird der
von den Klemmbacken nicht erfaßte Sackmündungsrand gespannt.
Aus der Fig.4 ist erkennbar, daß in den Innenraum
zwischen den Spreizklappen 12, 13 ein flexibler Füllschlauch 26 ragt, der oberhalb üer Spreizklappen
durch Verschlußbacken 27, 28 abgequetscht wird. Nach dem Öffnen der Spreizklappen 12, 13 werden auch die
Verschlußbacken 27, 28 in die Öffnungsstellung verschwenkt, so daß sich das untere freie Ende des
flexiblen Schlauches 26 nach unten in die geöffnete Sackmündung bewegt. Gleichzeitig fallt das Füllgut 29
in den Sack 7.
Das obere Ende des Füllschlauches 26 ist an dem Abflußstutzen des Fülltrichters oder des Füllgutbehälters
befestigt. Aufgrund der Absperrmöglichkeil des Durchflußquerschnittes des Füllschlauches kurz oberhalb
des Füllstutzens durch die Verschlußbacken 27, 28 ergibt sich einerseits die Möglichkeit, eine Vordosierung
des Füllgutes vorzunehmen. Durch die Verschlußbacken 27, 28 wird ferner der Sturzweg des Füllgutes verkürzt,
so daß die Beanspruchungen des Sackes beim Füllvorgang herabgesetzt werden. Das in dem
Schlauchstück oberhalb der Verschlußbacken 27, 28 vordosierte Füllgut kann ferner einem Klopf- oder
Rüttelvorgang ausgesetzt werden, mit dem Ziel, die mit dem Füllgut geförderte Luft aus dem Füllgut zu
entfernen. Die Klopf- oder Rütteleinrichtu.igen können
am Füllschlauch oder am Fülltrichter angreifen.
Eine gute Entlüftung des Füllgutes ergibt sich aber auch durch eine günstige Querschnittswahl der Spreizklappen
und des Füllschlauches. In diesem Zusammenhang wird auf die F i g. 7 verwiesen, aus der hervorgeht,
daß der Füllschlauch 26 einen ovalen Querschnitt besitzt, während die Spreizklappen 12 und 13 im
Querschnitt rechteckig gehalten sind. An den Ecken .■'■i>ebcii sich Kanäle 30 zum Entlüften des Füllgutes.
AuJ den F i g. 1 und 2 folgt, daß der Sackboden in der
Füllstation auf einem Lattenband 31. und zwar quer zur I mdeirichtung ruht. Die einzelnen Latten 32, 33 sind
muldenförmig gestaltet. In dem Ausführungsbeispiel nach den Fig. 1 und 2 nimmt das Lattenband 31 nur
dann mittleren Bereich des Sackes ein. Links und rechts von dem Lattenband 31 sind Rütteleinrichtungen 34, 35
vorgesehen, durch die ebenfalls eine gute Entlüftung des gefüllten Sackes bewirkt wird.
Die Füllvorrichtung kann auch dahingehend abgewandelt werden, daß über die Klemmbacken 15, 16 die
Längsränder 36,37 der vorgeöffneten Sackmündung 14 nach unten umgefalzt werden. Das Widerlager für diese
Umfalzung bilden die Greifer 6 der Förderer 2, 3. Die Umfalzung erfolgt beim Absenken des Füllstutzens.
Die Einleitung des Absenkvorganges ist in den F i g. 9 und IO aufgezeigt, während in den Fig. 11 und 12 die
Endlage des abgesenkten Füllstutzens dargestellt ist. Die umgefalztcn Längsränder 36,37 werden dann beim
Schließen der Klemmbacken 15, 16 auf die Spreizklappcn 12, 13 gepreßt. Die weitere öffnung des
Füllstulzens erfolgt im gleichen Sinne wie bei der Konstruktion nach den Fig.4 bis 7. Die Öffnungsstellung
ist in den Fig. 13 und !4 aufgezeigt.
Hierzu 5 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
- Patentansprüche:I. Füllvorrichtung für einen oben offenen Sack, Beutel od. dgl., bestehend aus einem Füllstutzen mit zwei Spreizklappen, denen Klemmbacken zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (15, 16) um horizontale Achsen (10, 11) schwenkbar und zum Festlegen des Sackmündungsrandes an den geschlossenen Spreizklappen (12, 13) auf die Spreizklappen preßbar sind, daß in den durch die Spreizklappen gebildeten Innenraum ein am Auslaßstutzen des Füllgutbehälters bzw. Fülltrichters festgelegter flexibler Schlauch (26) ragt, und daß benachbart den Seitenkanten des Sackes angreifende, quer zur öffnungsbewcgung der Spreizklappen entgegen der Wirkung von Federn (23, 23a; bewegbare Halter (17, 18; 17a, 18a; vorgesehen sind.
- 2. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter als die Sackmündungsränder benachbart den Seitenkanten des Sackes festklemmende Haltepaare (17, 18) ausgebildet sind.
- 3. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Halter als mit dem Füllstutzen in die Sackmündung eingeführte, an der Seitenkanten des Sackes anliegende Finger (17a, 18a;ausgebildet sind.
- 4. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Spreizklappen (12, 13) im Querschnitt rechteckige Form aufweisen.
- 5. Füllvorrichtung nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (15, 16) sich über die gesamte Länge der Spreizklappen erstrecken.
- 6. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß der Schlauch (26) im Querschnitt oval ausgebildet ist.
- 7. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß oberhalb der Spreizklappen (12, 13) ein Verschlußbackenpaar (27, 28) dem flexiblen Schlauch (26) zugeordnet ist, über das der Durchflußquerschnitt des Schlauches sperrbar ist.
- 8. Füllvorrichtung nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß bei geschlossenen Verschlußbacken (27,28) der flexible Schlauch (26) im unteren Teil des Innenraumes der Spreizklappen endet und bei geöffneten Verschlußbacken der flexible Schlauch in den geöffne:ten Sack ragt.
- 9. Füllvorrichtung nach Anspruch 7 oder 8, dadurch gekennzeichnet, daß dem flexiblen Schlauch (26) oberhalb des Verschlußbackenpaares (27, 28) oder dem Fülltrichter Klopf- und/oder Rütteleinrichtungen zugeordnet sind.
- 10. Füllvorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Klemmbacken (15,16) beim Absenken des Füllstutzens die prismatisch vorgeöffneten Längsränder der Sackmündung umfalzen und beim Schließen die umgefalzten Längsränder auf die Spreizklappen (12,13) pressen.
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