DE1945769B2 - Verfahren zur Herstellung eines Zweikomponenten-Teppichgarnes - Google Patents

Verfahren zur Herstellung eines Zweikomponenten-Teppichgarnes

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    • D02GCRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
    • D02G1/00Producing crimped or curled fibres, filaments, yarns, or threads, giving them latent characteristics
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Description

Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung fines Zweikomponenten-Teppichgarnes, bei dem ichrumpfbare Acrylfasern und nicht schrumpfende Polyesterfasern zu einem Garn vearbeitet werden, wobei die Fasern gefärbt und zur Erzielung eines bauschigen Garnes die Acrylfasern geschrumpft werden.
Ein derartiges Verfahren ist bekannt (vgl. GB-PS 1 116 925). Mi' dem bekannten Verfahren können die beiden Faserkomponenten auf unterschiedliche Weise eingefärbt werden. Insbesondr-e kann das Einfärben der Acrylfaser während der Herstellung des Garnes Oder auch nach der Verarbeitung des Garnes erfolgen. Damit ist dem Verarbeiter des Garnes die Möglichkeit gegeben, das Garn in einer eigenen Färberei bedarfsweise im Strang oder im Stück zu färben, um so die von ihm hergestellte Ware hinsichtlich ihrer Farbgebung kurzfristigen Schwankungen der Mode anzupassen.
Allerdings sind bei dem bekannten Verfahren die Bearbeitungsvorgänge so eingerichtet, daß jeweils nur eine Garnkomponente beeinflußt, d. h. gefärbt oder geschrumpft wird. In einem die Acrylfaser färbenden Farbbad nimmt nämlich die der Acrylfaser beigemischte Polyesterfaser keine Farbe an. Wenn mit diesem Verfahren ein Garn erzeugt werden soll, dessen Komponente unterschiedliche Farben besitzen, dann muß die Polyesterfaser vorher eingefärbt werden. Das macht eine zustäzliche Behandlung der Polyesterfasern erforderlich. so
Beim Schrumpfen der Acrylfaser entsteht ein Bauschungseffekt, weil sich die Länge der schrumpfenden Fasern verkürzt, die sich deswegen unter der Wirkung der Schrumpfspannungen zur Mitte, d. h. zum Kern des Garnes hin bewegen. Die nicht schrumpfbaren Polyesterfasern werden demgegenüber zum Umfang des Garnes gedrängt. Sie bilden einen flauschigen Mantel um den Kern. Besitzen beide Fasern unterschiedliche Farben, dann lassen sich modische Farbeffekte erzielen, well die Farbe der geschrumpften, im Inneren des Garnes liegenden Fasern mit der Farbe der nicht schrumpfbaren, außenliegenden Farben miteinander kontrastieren.
Bei der Herstellung von Garnen for Teppichwaren ist es auch bekannt, unterschiedlich anfärbbare Fasern über die Länge des Garnes unterschiedlich zu verteilen (vgl. DT-AS 1 128 794, DT-AS I 128 843). Ein auf diese Weise hergestelltes Garn besitzt allerdings nur über seine Länge verschiedene Farben, Im Querschnitt ist das Garn einfarbig.
Eine nachträgliche Behandlung durch den Verarbeiter des Garnes ist dabei nicht vorgesehen.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, das eingangs beschriebene Verfahren zu vereinfachen, so daß es dem Teppichhersteller erlaubt, die ihm zur verarbeitung gelieferten Garne mit modischen Form- bzw. Farbeffekten zu versehen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht dann, daß die Acrylfasern spinndüsengefärbt sind und im Farbbad beim Färben der Polyesterfasern überfärbt und geschrumpft werden. J r U η
Der TeppichherJteller. der von dem Garnhersteller das ungefärbte Garn bezieht, hat dadurch die Möglichkeit, die beispielsweise auf einer Tuftingmaschine hergestellten Teppiche erst nach deren Fertigstellung einzufärben, wobei sich durch die beim Einfärben der Polyesterfasern ergebende Schrumpfung cfcr Acrylfasern Oberflächenstrukturen und Farbeffekte ergeben, die den jeweiligen modischen Erfordernissen angepaßt sind Der Garnverarbeiter bzw. Teppichhersteller hat die Möglichkeit, den nicht schrumpfenden Faseranteil im Garn gleich oder ähnlich wie den schrumpfenden Faseranteil zu färben und dadurch eine Unifarbe zu erzielen; er hat aber auch durch den Einsatz starker Kontrastfarben bei der Färbung der nicht schrumpfenden Fasern die Möglichkeit zur Erzielung neuartiger Farbeffekte, die aus der Mischung der Farben des geschrumpften und des im Garn hauptsächlich außenliegenden, nicht schrumpfenden Faseranteils entstehen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellte Garne lassen sich sowohl zu Boucle- als auch zu Velours-Teppichen verarbeiten. Will man einen Flor erzeugen, so hat man die Wahl, das Färben vor oder nach dem Schneiden der Garnbüschel durchzuführen. Wenn das Färben nach dem Schneiden der Garnenden erfolgt, ergibt sich ein besonders dichter Flor, der durch den Schrumpfvorgang zustand.: kommt. Die damit verbundene Verdichtung des Garnmaterials am Grund des Teppichs ist zur Verbesserung der Trittfestigkeit durchaus erwünscht. Wird das Färben dagegen vor dem Schneiden der Garnenden vorgenommen, so bilden sich verhältnismäßig feste, zusammenhängende Fadenenden, in denen die Farbe des überfärbten Faseranteils stärker sichtbar ist.
In der Praxis hat sich herausgestellt, daß die besten Ergebnisse erreicht werden, wenn der überfärbbare Faseranteil 30 Gewichtsprozent und der färbbare Faseranteil 70 Gewichtsprozent beträgt. In einem solchen Garn kann der Kern aus Fasern mit 11 den und der Mantel aus Fasern mit 11 bis 22 den bestehen.
In den Zeichnungen ist ein Ausfiihrungsbeispiel der Erfindung wiedergegeben. Es zeigt
F i g. 1 schematisch und durch entsprechende Schraffur voneinander unterschieden die beiden Faseranteile des als Ausgangsmaterial dienenden Garnes vor und nach ihrer Mischung,
F i g. 2 das noch ungefärbte, aus der Fasermischung nach F ί g. 1 gesponnene Mehrfachgarn,
Fig.3 eine RohgarnpUppe, in der das Garn noch nicht gefärbt und geschrumpft ist,
F i g. 4 die Puppe nach F i g. 3 nach dem Färben und Schrumpfen des Garnstranges und
F i g. 5 eine Puppe, bei der die Gamendsn vor dem Färben und Schrumpfen geschnitten wurden.
In F i g. 1 sind Fasern I aus überfärbbarem, synthetischem, schrumpfbarem Material, beispeilsweise Acryl-
faser von roter Farbe, mil Fasern 2 gemischt, die aus fftrbbarem, nicht schrumpfendem Polyester, wie bei 3 dargestellt, bestehen. Die Fasermischung wird versponnen, so daß ein Garn 4 entsteht, aus dem ein Dreifachgarn 5 gezwirnt wird (F i g. 2). s
Das Mehrfachgarn 5 ist ein Rohprodukt, aus dem die in F i g. 3 wiedergegebene Puppe geschnitten ist. Wenn dieses Garn im Strang in einem Bad gefärbt wird, dessen Temperatur der Schrumpftemperatur des Faseranteils 1 entspricht, ergibt sich eine Puppe, wie sie in F i g. 4 wiedergegcn ist In den F i g. 3 bis 5 sind die durch das Färben und Schrumpfen erzeugten Effekte nur schematisch angedeutet.
Bei einem Vergleich der Puppen nach den Fig.3 und 4 erkennt man. daß sich die Länge des Garns verkürzt hat Dadurch ist eine gegenüber dem Durchmesser D des Garns nach F i g. 3 vermehrte Garndicke d bzw. ώ in oen Garnen nach den F i g. 4 und 5 eingetreten.
Außerdem ist der Anteil an nicht schrumpfenden und gefärbten Fasern 2 am Umfang des Garns erheblich vergrößert.
Stärker als in F i g. 4 ist die Verkürzung des Garnes und die Vergrößerung des Garndurchmessers ώ im Garn nach F i g. 5. Während im Garn nach F i g. 4 die Enden 7 der Polfäden geschlossen sind, haben sich die vor dem Färben und Schrumpfen dss Garns geschnittenen Enden 9 der Polfäden nach F i g. 5 aufgedreht und bilden einen dichten Flor, in dem sich die Farbunterschiede des geschrumpften und nicht geschrumpften Faseranteils vermischen.
Die Weiterverarbeitung des Games kann in einer Weberei, Wirkerei oder Strickerei und in Tuftingbetrieben erfolgen.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (1)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Hersellung eines Zweikomponenten-Teppichgarnes, bei dem schrumpfbare Acrylfasern und nicht schrumpfende Polyesterfasern zu einem Garn verarbeitet werden, wobei die Fasern gefärbt und zur Erzielung eines bauschigen Garnes die Acrylfasern geschrumpft werden, d a -durch gekennzeichnet, daß die Acrylfasern spinndüsengefärbt sind und im Farbbad beim Färben der Polyesterfasern Oberfärbt und geschrumpft werden.
2, Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß der überfärbbare Faseranteil 30 Gewichtsprozent und der färbbare Faseranteil 70 Gewichtsprozent beträgt
DE19691945769 1969-09-10 1969-09-10 Verfahren zur Herstellung eines Zweikomponenten-Teppichgarnes Pending DE1945769B2 (de)

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AT732770A AT324177B (de) 1969-09-10 1970-08-11 Zweikomponenten-garn
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CH546289D CH546289A (de) 1969-09-10 1970-09-10
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