DE848618C - Verfahren zum Herstellen von Garn aus Baumwolle oder kuenstlichen Fasern - Google Patents

Verfahren zum Herstellen von Garn aus Baumwolle oder kuenstlichen Fasern

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DE848618C
DE848618C DEB1541A DEB0001541A DE848618C DE 848618 C DE848618 C DE 848618C DE B1541 A DEB1541 A DE B1541A DE B0001541 A DEB0001541 A DE B0001541A DE 848618 C DE848618 C DE 848618C
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    • D02YARNS; MECHANICAL FINISHING OF YARNS OR ROPES; WARPING OR BEAMING
    • D02GCRIMPING OR CURLING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, OR YARNS; YARNS OR THREADS
    • D02G3/00Yarns or threads, e.g. fancy yarns; Processes or apparatus for the production thereof, not otherwise provided for
    • D02G3/22Yarns or threads characterised by constructional features, e.g. blending, filament/fibre
    • D02G3/34Yarns or threads having slubs, knops, spirals, loops, tufts, or other irregular or decorative effects, i.e. effect yarns
    • D02G3/346Yarns or threads having slubs, knops, spirals, loops, tufts, or other irregular or decorative effects, i.e. effect yarns with coloured effects, i.e. by differential dyeing process

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Description

  • Verfahren zum Herstellen von Garn aus Baumwolle oder künstlichen Fasern Die Erfindung hezieltt :ich auf ein der Baumvoll-, streckwerksp nnerei zugrunde liegendes Verfahren zum Herstellen von Garn aus Baumwolle oder künstlichen Fasern, das Fasern verschiedener Farben enthält.
  • Die Erfindung besteht darin, nieltrere Flyerlunten herzustellen, mindestens eine dieser Lunten mit einer Farbe zu färben, die verschieden ist von der mindestens einer anderen der Lunten, dies Lunten. zu doppeln und zu verziehen unter Bildung einer Flvei-ltiiite, in der die Fasern der Lunten von verschiedenen Farben untereinander gemischt sind, wonach diese Lunte ,wiederum gedoppelt und verzogen wird finit eifiter anderen elicitfalls (itirch Doppeln und Verziehen erhaltenen Flverlunte von ebensolchen Farbeigenschaften zum Erhöhen der Innigkeit der Untermischung und die resultierende Flyerlutite zu einem Garn ausgesponnen wird.
  • Bei dem Üblichen Verfahren der Baumwollstreckwerkspinnerei werden die Baumwollfasern kardiert und dann zu Kardenbändern geformt. Zwei oder mehr solcher Bänder werden einmal oder mehrere Male gedoppelt, verzogen und schließlich leicht godreht zwecks Bildung einer Flyerlunte bzw. eines Vorgespinstes (roving), das ebenfalls ein fortlaufendes Band von Fasern darstellt, in dem jedoch die Fasern etwas enger miteinander verfilzt sind als in denn Kardenband, was zum Teil auf dic erteilte leichte Drehung zurückzuführen ist. Zwei oder mehr Flyerlunten werden dann einmal oder mehrmals gedoppelt und verzogen und dann in beträchtlichem Maße zur Bildung von Garn gedreht. Die oben bezeichneten .Stufen werden natürlich gemäß der besonderen Type des herzustellenden Garnes variiert, jedoch wird im allgemeinen beim Herstellen von Garn gemäß dem Baumwollspinnsystem die Reihenfolge der Stufen, ausgehend von den Fasern und endigend mit dem Garn, unter Benutzung von Flyerstufe.n eingehalten. Unter Fasern werden im vorliegenden Fall Fasern einer bestimmten, verhältnismäßig geringen Länge, z. B. Baumwollfasern, zum Unterschied von Fäden .unbestimmter Länge, wie Seide oder die verschiedener synthetischen Fäden, wie z. B. Kunstseide od. dgl., verstanden. Das im folgenden beschriebene Verfahren nach der Erfindung ist auf die Verwendung von Fasern, wie sie oben definiert sind. die im Zustand der Flyerlunte gedoppelt und verzogen werden können, beschränkt. Außer den natürlichen Fasern können auch synthetische oder natürliche, ursprünglich als kontinuierliche Fäden vorliegende Fasern benutzt werden, aus denen Stücke von .Stapellänge geschnitten werden und die üblicherweise unter Verwendung des Baumwollspinnsystems zu Garnen versponnen werden, wie z. B. die Zellwolle, die jetzt beim Herstellen von sogenanntem gesponnenem Kunstseidengarn verwendet werden, da Luntenbänder aus derartigen Fasern gedoppelt und verzogen werden können beim Herstellen von Garn aus ihnen, was üblicherweise auch geschieht.
  • Ein aus solchen Fasern geformtes Band ist außerordentlich brüchig und fein. Es kann nicht auf eine Spule aufgewickelt und nicht ohne Gefahr der Beschädigung oder Zerstörung behandelt werden. Eine Flyerlunte jedoch ist beträchtlich fester und kann, was üblicherweise auch geschieht, auf eine Spule aufgewickelt werden. Das Doppeln und Verziehen des Kardenbandes wird üblicherweise auf Strecken durchgeführt, und die Überführung in den Zustand der Flyerlunte wird üblicherweise in als Grobflyer oder Grobspuler bezeichneten Maschinen durchgeführt, die zusätzlich zu dem Doppeln und Verziehen der Lunte beim Aufwinden auf die Spule eine leichte Drehung erteilen. Die nachfolgenden Vorgänge des Doppelns und Verziehens werden üblicherweise durchgeführt in sog. Mittel- und Feinflyern, mitunter als Intermediates bezeichnet, und die Flyerlunte wird endlich einer Spinnmaschine zugeführt, wo die letzten Stufen zur Garnherstellung durchgeführt werden. Diese Stufen bestehen üblicherweise aus Doppeln, Verziehen und Drehen.
  • Beim Herstellen von gefärbten Geweben ist es üblich, entweder die Fasern vor dem Kardieren zti färben (Stockfärben) oder das Garn vor dem Weben zu färben (Garnfärben) oder das Gewebe nach dem Weben zu färben -(Stückfärben), und, obwohl es möglich ist, die Flyerlunte zu färben, wird in der Praxis eine für die Herstellung von Garn zu verwendende Flyerlunte selten gefärbt, da man bisher einen Vorteil eines solchen Vorgehens, mit Ausnahme von speziellen Zwecken, nicht sah.
  • Das Stockfärben (Färben im losen Zustand) ist beträchtlich kostspieliger als das Garnfärben oder Stückfärben und hat z. B. gegenüber dem Garnfärben keinen Vorteil, wenn das Garn aus Fasern einer einzigen Farbe bestehen soll. Das Stockfärben ist daher in den meisten Fällen auf die Herstellung von Wollgarnen beschränkt, wo es seit langem bekannt ist, daß sehr schöne Farbeffekte in dem Garn sowie in dem aus ihm gewonnenen Gewebe durch Mischen oder Vermengen verschieden gefärbter Fasern und nachfolgender Garnbildung aus ihnen durch die üblichen Verfahren erhalten werden können. Das erfolgreiche Vermengen solcher verschieden gefärbter Fasern erfordert jedoch eine große Geschicklichkeit, und diese Art des Vorgehens wurde beim Herstellen von Garn aus Fasern anderer Art als Wollfasern selten verwendet.
  • Das Färben blieb daher beim Herstellen von Baumwollgeweben in den meisten Fällen auf das Färben des Garnes vor dein Weben oder das Färben des Gewebes nach dem Weben beschränkt, und dies ist, mit Ausnahme von Wollgeweben, der praktische Stand der Technik beim Herstellen gefärbter Gewebe.
  • Eine Abänderung mag jedoch erwähnt werden. Es ist bekannt, daß Viskosekunstseiden und Acetatkunstseiden manchen Farbstoffen gegenüber verschieden reagieren. Zum Beispiel nehmen Viskosekunstseiden bestimmte Farbstoffe nicht an, die von Acetatkunstseilden angenommen werden, und umgekehrt. Beim Herstellen von Kunstseidengarnen ist es daher ein bekanntes Vorgehen, Viskosekunstseidefasern mit Fasern aus Acetatkunstseide zu mischen und Garn aus solchen Mischungen nach den üblichen Methoden herzustellen. Dann wurde das Garn einem Färbverfahren mit einem Farbstoff unterzogen, der z..B. von den Viskosefasern angenommen wird, jedoch nicht von den Acetatfasern, wobei ein Garn entsteht, das eine Mischung von gefärbten Viskosefasern und ungefärbten Acetatfasern enthält. Ein solches Garn wird mitunter 'in diesem Zustand für das Weben verwendet. In anderen Fällen wird das Garn einer zweiten Färbung mit einem Farbstoff anderer Farbe unterworfen, der von den Acetatfasern angenommen wird, jedoch nicht von den Viskosefasern, wodurch ein Garn entsteht, das eine Mischung von Fasern verschiedener Farben enthält, in dem die Viskosefasern eine Farbe und die Acetatfasern eine davon verschiedene Farbe besitzen. Ähnliche Ergebnisse können durch Stückfärbung eines Gewebes erhalten werden, .das aus Garnen gewoben ist, die Gemische von Viskose- und Acetatkunstsei.defasern enthalten. Solche Verfahren jedoch sind üblicherweise auf zwei Farben beschränkt.
  • Ein Zweck der Erfindung ist die Schaffung eines Verfahrens zum Herstellen von Garnen, die Fasern einer Mehrzahl von untereinander verschiedenen Farben enthalten, wobei dieses Verfahren in vorhandenen Maschinen und mit nur geringer Änderung der bestehenden Verfahren, wie sie zur Zeit in der Baumwollstreckwerkspinnerei benutzt werden, durchgeführt werden kann. Durch das Verfahren nach der Erfindung werden die schönen Effekte der Vermengung verschieden gefärbter Fasern beim Herstellen von Wollgarn nur mit Kosten, die bei Garnen aus billigeren Materialien untragbar sind, herbeigeführt. Nunmehr können solche Effekte aber auch mit den des gewöhnlich gefärbten Garns vergleichbaren Kosten erreicht werden, so daß ganz neue Möglichkeiten von neuen und schönen Farbeffekten, z. B. bei Baumwollgeweben, geschaffen werden. Die Erfindung und ihre Vorteile gehen aus der folgenden Beschreibung hervor.
  • Gemäß der Erfindung wird nach den bei dem Baumwollspinnsystem vorherrschenden Praktiken bis zu der Stufe vorgegangen, in der die Flyerlunte gebildet wird, d. h. es wird ein Kardenband aus den kardierten Fasern gebildet und dann durch die üblichen Methoden des Doppelns, Verziehens und schließlich leichten Drehens eine Lunte (Vorgespinst) gebildet und auf Spulen aufgewickelt. An diesem Punkt des Verfahrens wird jedoch die Flyerlunte, bevor mit den nachfolgenden Verfahrensgängen, wie sie bei der Garnherstellung gebräuchlich sind, fortgefahren wird, nach irgendeiner geeigneten Methode gefärbt, vorzugsweise durch Färben nach dem Packsystem, wie es für gewöhnlich durchgeführt wird.
  • Bei der einfachsten Ausführungsform der Erfindung werden dann zwei Flyerlunten von verschiedenen Farben ausgewählt und diese miteinander gedoppelt und verzogen. Bei dem Verfahren des Doppelns und Verziehens werden die Fasern der einen Lunte vermengt mit den anders gefärbten Fasern der anderen Lunte, so daß eine Vermengung und -Mischung der verschieden gefärbten Fasern in der gesamten Lunte erzielt wird.
  • Bei einer anderen Ausführungsform der Erfindung können drei, vier oder mehr Flyerlunten von unterschiedlicher Färbung ausgewählt werden; diese Lunten werden gedoppelt und verzogen, wie oben dargelegt, so daß die Fasern von verschiedenen Färbungen untereinandergemengt werden. Andererseits können zwei Lunten von einer Farbe und ein oder mehrere Lunten von anderer Farbe ausgewählt und dann, wie oben dargelegt, gedoppelt und verzogen werden unter Erhaltung einer Vermengung der Fasern von unterschiedlichen Färbungen.
  • ?`lach Vermischen der Fasern von unterschiedlicher Färbung kann die entstandene Lunte gedoppelt und verzogen werden gemeinsam mit einer ehensolchen Lunte mit ebenso untermischten Fasern verschiedener Färbung. Zum Beispiel kann eine Lunte der Farbe a gedoppelt und verzogen werden mit einer Lunte der Farbe b, wodurch eine Lunte mit untereinander vermischten Fasern der Farbe a + 1> entsteht, während gleichzeitig eine zweite Lunte der Farbe a gedoppelt und verzogen wird mit einer zweiten Lunte der Farbe b, wodurch eine zweite Lunte mit vermischten Fasern der Farbe a +1) entsteht. Die beiden Lunten, deren jede die Farbe a + b besitzt, können dann miteinander gedoppelt und verzogen werden. In diesem Fall entsteht durch das zweite Doppeln und Verziehen eine noch vollständigere Vermengung der Fasern verschiedener Färbung, und es ist klar, daß das wiederholte Doppeln und Verziehen ähnlicher Lunten die Innigkeit der Vermischung der Fasern verschiedener Farbe erhöht.
  • Auf ähnliche Weise können Lunten der Färbungen a, ib, c und d gedoppelt und verzogen werden unter Erzielung einer Lunte miteinander vermengter Fasern der Farben a + b + c + d. Solch eine Lunte kann dann mit einer zweiten Lunte mit vermengten Fasern der Farben a + b + c + d gedoppelt und verzogen werden, oder es können drei oder vier Lunten der Farben a + b + c + d gedoppelt und verzogen werden. In jedem Fall wird die Innigkeit der Untereinandermischung der Fasern verschiedener Färbung erhöht. In dem Fall, daß das Vorhandensein einer bestimmten begrenzten Maschinerie es untunlich macht, mehr als zwei Lunten zu doppeln und zu verziehen, kann eine Lunte der Farbe a gedoppelt und verzogen werden mit einer Lunte der Farbe b, .wobei eine Lunte der Farben a + b entsteht, während gleichzeitig eine Lunte der Farbe c gedoppelt und verzogen wird mit einer Lunte der Farbe d, wodurch eine Lunte der Farben c + d entsteht. Die Lunte der Farben a + b kann dann mit der Lunte der Farben c + d gedoppelt und verzogen werden, um eine Lunte der Farben a + b + c + d zu erhalten. Eine solche Lunte kann dann gedoppelt und verzogen werden mit einer ebensolchen Lunte der Farben a + b +c+d.
  • Bei dem gewöhnlichen Verfahren zum Herstellen von Garn, wie sie oben auseinandergesetzt und an dem Beispiel des typischen Baumwollspinnereiverfahrens dargelegt sind, wird eine Flyerlunte für gewöhnlich mehreren Doppelungs-und Verzugsoperationen vor denn Einbringen in eine Spinnmaschine für die letzten Verfahren zum Herstellen von Garn unterworfen.
  • Aus der vorangegangenen Beschreibung geht hervor, daß irgendeine der üblichen Operationen für das anfängliche Vermengen der Fasern verschiedener Färbung benutzt werden kann und daß die nachfolgenden, wie üblich durchgeführten Doppelungs- und Verzugsoperationen verwendet werden können, um die Innigkeit der Vermengung zu erhöhen, oder es kann eine besondere Doppelungs- und Verzugsoperation angewendet werden, um das anfängliche Vermengen der Fasern verschiedener Farbe zu bewirken, und die nachfolgenden Doppelungs- und Verzugsoperationen, wie .sie üblicherweise durchgeführt werden, können zum Erhöhen der Innigkeit der Untermengung benutzt werden.
  • Als ein spezielles .Beispiel für diese letztere Art des Vorgehens und zum Veranschaulichen der Art der Benutzung einer besonderen Operation bei der üblichen typischen Baumwollspinnpraxis mag das Folgende dienen. Wie oben ausgeführt, wird die Flyerlunte in der üblichen Art gebildet unter Verwendung der üblichen Strecken und Grobflyer für diesen Zweck. Eine solche Lunte kann von dem Grobflyer vorzugsweise als ungefähr 1,6 henk Lunte abgenommen werden, da eine solche Lunte hinreichend stark ist, um das Färben auszuhalten und noch so wenig Drehung besitzt, daß das nachfolgende Vermengen erleichtert wird. Eine solche Lunte wird dann in irgendeiner gewünschten Farbe gefärbt.
  • Angenommen, daß dann ein Garn mit Fasern der Farben a, b, c und d gebildet werden soll, wird eine Lunte von jeder dieser Farben ausgewählt, und die vier Lunten werden in einem Sonderverfahren gedoppelt und verzögen. Vorzugsweise wird diese Operation so geleitet, daß die hergestellte einzelne Lunte ungefähr die gleiche Stärke besitzt wie jede der eingeführten Lunten, d. h. 1,6 henk Lunte, und mit ungefähr derselben Drehung. Das heißt, es werden in dem gegebenen Beispiel vier Lunten eingeführt und ein Verzug von vier angewendet. Es kann für diesen Zweck irgendeine geeignete Maschine verwendet werden, jedoch wird mit Vorteil die Verwendung eines besonders geeigneten Grobflyers od. dgl. vorgeschlagen. Bei dem Färben wird das zu färbende Material üblicherweise auf sog. Federspulen aufgewunden, die etwa wie kurze Spulen geformt sind, jedoch ein röhrenförmiges Gewebe besitzen, das durch eine Feder stark gespannt wird; dieses Gewebe dient als zylindrischer Kern, auf den das Material aufgewunden wird. Bei Benutzen eines Grobflyers zur Aufnahme solcher Spulen können die gefärbten Lunten direkt davon abgenommen werden, wodurch ein Umspulen von den Federspulen auf Spulen vermieden wird.
  • Die entstehende Lunte, die untereinandergemengte Fasern der Farben a + b + c + d enthält, wird naturgemäß auf Spulen aufgewunden, und von diesem Punkt an ist das Garnherstellungsverfahren das übliche. Bei jeder nachfolgenden Doppelungs- oder Verzugsoperation .sind die gedoppelten und gemeinsam verzogenen Lunten von ähnlichen Farbeigenschaften.
  • Der Vorteil der oben ausgeführten Verfahren liegt in der Tatsache, daß das Doppeln und Verziehen, durch das das anfängliche Vermengen der Fasern verschiedener Färbung bewirkt wird, eine Lunte von im wesentlichen der gleichen Stärke und Drehung wie die ursprüngliche ungefärbte Lunte ergibt, so daß bei irgendeinem gegebenen Garn die üblichen Spinnereivorgänge nicht in irgendeiner Weise geändert werden müssen. In den Fällen, in denen die Lunte für das Färben in eine Färberei geschickt wird, wird es auf diese Weise möglich, daß die Färberei das gesonderte Doppeln und Verziehen vor Rücksendung der Lunte in die Spinnerei durchführt, so daß, wenn die Spinnerei eine ungefärbte Lunte von 1,6 hark wegschickt, sie eine Lunte von 1,6 hark mit vermengten Fasern verschiedener Färbung zurückerhält. Eine solche Lunte wird dann in der üblichen Weise bis zum fertigen Garn weiterbehandelt. Eine Reihe. anderer spezieller Änderungen könnten beschrieben werden, jedoch geht aus dem Vorangegangenen hervor, daß die den verschiedenen Ausführungsbeispielen der Erfindung gemeinsamen Merkmale folgende sind: i. Färben des Faserbandes im Zustand der Flverlunte, also bevor das Faserband so weit gezwirnt ist, daß das nachfolgende Vermischen der Fasern einer Lunte mit denen einer anderen Lunte verhindert werden würde; 2. Verwendung des nachfolgenden Doppelns und Verziehens der Lunten von verschiedener Färbung zwecks Vermengens der Fasern einer Färbung mit den Fasern einer anderen Färbung und 3. nach einer solchen Durchführung des anfänglichen Vermengens von Fasern verschiedener Färbung die Verwendung des nachfolgenden Doppelns und Verziehens der Lunten von ähnlichen Farbeigenschaften zum .Erhöhen der Innigkeit .der Vermengung, wobei alle diese Verfahrensgänge ausgeführt werden vor dem Überführen in die Spinnmaschine zwecks Erzeugers eines Garns.
  • Es ist bekannt, daß schon ein Garn einer Färbung verzwirnt worden ist mit einem Garn einer unterschiedlichen Färbung zum .Bilden eines Zwirns, jedoch ist die Wirkung eines solchen Vorgehens durchaus verschieden von der, die bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung erreicht wird. Wenn zwei Garne miteinander verzwirnt werden, entsteht kein Vermengen der Fasern verschiedener Färbung. Die erhaltene Wirkung kann, grob gesprochen, als streifig oder als Farbenbandschraube bezeichnet werden, da das Garn der einen Färbung lediglich abwechselt mit dem Garn der anderen Färbung und die Zwirnung des einzelnen Garnes jedes \vermischen der Fasern miteinander verhindert. Gewebe aus .solchem Garn haben ein unruhiges, gemasertes Aussehen.
  • Es ist auch hekannt, daß schon zwei F lyerlunten verschiedener Färbung einer Spinnmaschine zugeführt und gemeinsam zum Herstellen eines Garns ,gedreht worden sind. Dabei ist wiederum der Effekt durchaus verschieden von dem, der bei dem Verfahren nach .der Erfindung erhalten wird. Wenn die Flyerlunte hinreichend verfeinert ist, utn in einer Spinnmaschine verwendet zu werden, ist sie fein und in einem solchen Maße verzwirnt, daß ein Vermengen der Fasern beim Durchgehen durch die Streckwerkswalzen der Spinnmaschine verhindert wird. Die Wirkung ist daher ähnlich der Wirkung, die beim Zwirnen von zwei Garnen verschiedener Färbung erreicht wird, -nämlich ein gestreifter oder schraubenartiger Effekt, wie er oben beschrieben ist. In der Tat wurde ein solches Vorgehen benutzt, um mit geringeren Kosten den Effekt der Zwirnung von .zwei Garnen verschiedener Färbung nachzuahmen.
  • Im Gegensatz zu solchen gestreiften oder schraubenartigen Effekten erzeugt das Vermengen der Fasern verschiedener Färbung beim Durchführen des Verfahrens nach der Erfindung eine wesentliche Gleichförmigkeit der Verteilung bzw. Dispersion in dem gesamten Garn sowie eine Weichheit und Reichheit des Farbeffektes, die in weitem Maße die Schönheit der aus .solchen Garnen gewonnenen Gewe.he erhöht. Solche Gewebe zeigen eine Farbtiefe und eine Lebhaftigkeit der Farbwirkung, die Geweben aus üblich gefärbtem Garn oder im Stück gefärbten Geweben fehlt.
  • Wenn in der obigen Beschreibung von Flyerlunten verschiedener Färbung die Rede ist, 'so ist auch an die Verwendung von Lunten verschiedener Schattierungen bzw. Nuancen oder Farbstärken bzw. Tönungen der gleichen Farbe gedacht. Zum Beispiel kann ein Garn aus einer Lunte verschiedelier Schattierungen oder Farbstärken von Braun oder verschiedener Nuancen oder Tönungen von Blau ini nahmen der Erfindung hergestellt werden. Außerdem kann gemäß der Erfindung eine Lunte der natürlichen Färbung (ungefärbt) oder mehrere solcher Lunten zusammen mit einer gefärbten Lunte oder mehreren verwendet werden. 1-,-in derartiges %'orgehen soll unter den 13egrif »verschiedene Farben« fallen. 1)ie Bezeichnung »verschiedene Färbung« soll also ein solches Vorgehen einschließen.
  • Die Erfindung kann in verschiedener Weise innerhalb des Bereichs der folgenden Ansprüche abgeändert werden.

Claims (1)

  1. PATENT.ANSPRCCHE: i. Verfahren zum Herstellen von Garn aus Baumwolle oder künstlichen Fasern nach dem 1'rilizih der Haumwollstreckwerkspinnerei, gekennzeichnet dtircli Bildung mehrerer Flyerltititen, das Färben mindestenseiner dieser Lunten mit einer Farbe, die verschieden ist von der mindestens einer anderen der Lunten, das Doppeln und Verziehen dieser Lunten verschiedener Färbung zum Bilden einer Flyerlunte, in der die Fasern der Lunten verschiedener Färbung utitereinandcr vermengt sind, das nachfolgende Doppeln und Verziehen dieser Lunte mit einer anderen, ebenfalls durch Doppeln und Verziehen erhaltenen Flyerlunte ebensolcher Farbeigenschaften zum Erhöhen der Innigkeit der Vermengung und das Ausspinnen der entstandenen Flyerlunten zu einem Garn. z. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß alle zuerst gebildeten Flyerlunten gefärbt werden, wobei für jede Lunte eine andere Farbe verwendet wird. 3. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß nach dem Färben eine Flyerlunte mit mindestens einer Flyerlunte anderer Farbe in einer Zwischenstufe gedoppelt und verzogen wird, worauf die so erhaltene Lunte in einem Mitteltiver mit einer anderen, auf die gleiche Weise erzeugten Lunte ebensolcher Farbeigenschaften gedoppelt und verzogen wird. .1. Verfahren nach Anspruch i und 3, dadurch gekennzeichnet, daß beim Doppeln und \-erziehen der Flyerlunten in der Zwischenstufe eine Lunte gebildet wird, die nicht feiner ist als eine der zugeführten Flyerlunten.
DEB1541A 1943-05-08 1950-01-14 Verfahren zum Herstellen von Garn aus Baumwolle oder kuenstlichen Fasern Expired DE848618C (de)

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