DE1940869B2 - Amylaseaktivitat - Google Patents
AmylaseaktivitatInfo
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Description
Bei vielen Krankheiten, bei welchen der Patient im wesentlichen identische Symptome zeigt, ist eine
differenzierte Diagnose häufig schwierig. Aus diesem Grunde sucht man angestrengt nach verläßlichen
diagnostischen Tests und solche Tests werden auch in immer wachsendem Maße verwendet. Ein Beispiel für
ein solches klinisch-d'agnostisches Problem ist die Unterscheidung zwischen Appendicitis und akuter
Pankreatitis. Um genau bestimmen zu können, welche dieser beiden Krankheiten vorliegt, ist eine verläßliche
chemische Methode erforderlich, welche eine genaue Bestimmung der Serum- oder der Urinamylaseaktivität
erlaubt. Diese Aktivität, welche beim Menschen hauptsächlich das Ergebnis einer exokrinen Pankreasfunktion
ist, wird im Falle von akuter Pankreatitis wesentlich erhöht.
Unter dem Ausdruck »Amylase« ist eine Gruppe von Enzymen zu verstehen, welche Λ-Amylase und j3-Amylase
umfaßt. Diese Enzyme verursachen die Hydrolyse von Stärke und es ist daher möglich, mittels chemischen
Methoden die Nebenprodukte der Hydrolyse zu bestimmen. Die Hydrolyse von Amylose, der linearen
or-M-Glucosid-stärkekomponente, kann daher zur Bestimmung
der x- und /i-Amylaseaktivität verwendet
werden. Die Produkte, weiche der enzymatischen Hydrolyse von Amylose durch diese Amylasen entstehen,
sind Maltose und Glucose oder Gemische hiervon. Im Falle von «-Amylase ist das Hauptprodukt ein
Gemisch von Maltose und Glucose, während im Falle
ίο von /J-Amylase das Hauptprodukt Maltose ist Es
wurden bereits Tests entwickelt, mittels welchen die Aktivität der Enzyme aufgrund der durch die Enzyme
erzeugten Menge an Maltose und/oder Glucose bestimmt wird. Derartige Tests sind jedoch schwierig
durchzuführen und unverläßlich, da reproduzierbare Ergebnisse im allgemeinen nicht erhalten werden.
Aufgabe der Erfindung ist es ein hinsichtlich der Linearität und Ablesbarkeit der Ergebnisse verbessertes
Verfahren zur Bestimmung der Ä-Amylaseaktivität mittels Farbstoffkomplexen zur Verfügung zu stellen.
Es wurde festgestellt, daß die Amylaseaktivität mit ausgezeichneter Reproduzierbarkeit, nämlich mit einer
durchschnittlichen Fehlergrenze von 2-4%, bestimmt werden kann, wenn man die Farbintensität mißt, welche
entsteht wenn ein an sich wasserlöslicher Farbstoff, welcher jedoch durch die Kombination mit Amylose
wasserunlöslich gemacht wurde, in einem wäßrigen Medium durch die Wirkung der Amylase solubilisiert
wird. Durch Messung der Farbintensität des wäßrigen
jo Mediums und Vergleich dieser Farbintensität mit einer
Standardprobe bestimmt man den Grad der Solubilisierung, welcher ein Maß für die durch die Amylase
bewirkte Hydrolyse und damit ein Maß für die Amylaseaktivität ist.
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Bestimmung der a-Amylaseaktivität eines Materials,
wobei man einen Komplex aus einem wasserlöslichen Reaktivfarbstoff und einem Amylase enthaltenden
Material der enzymatischen Wirkung des zu untersuchenden Materials in einem wäßrigen Phosphatpuffer
bei einem pH-Wert von etwa 6,9 — 7,1 bei einer Temperatur von 37 bis 40° C unterwirft, die Reaktion
abbricht und die Farbe der überstehenden Flüssigkeit mit einem Standard vergleicht, das dadurch gekennzeichnet
ist, daß man einen wasserunlöslichen Komplex eines Monochlortriazinfarbstoffs verwendet und die
enzymatische Einwirkung in Gegenwart eines Alkalimetallchlorid- Katalysators durchführt.
Die Farbstoffe, welche sich im Rahmen der
Die Farbstoffe, welche sich im Rahmen der
so vorliegenden Erfindung zur Komplexbildung mit Amylose eignen, sind wasserlösliche Farbstoffe, welche mit
Cellulose reagieren, d. h. sogenannte Reaktiv-Farbstoffe, nämlich Monochlortriazinfarbstoffe, und ganz
besonders eignen sich solche Monochlortriazinfarbstoffe, welche eine Anthrachinondisulfonatkomponente
enthalten. Beispiele für derartige bekannte Farbstoffe sind: Cibacron Brilliant-orange G. E. (Reaktivorange 5)
und Cibacron Brilliant-blau F3GA (Reaktivblau 2).
Diese Reaktiv-Farbstoffe sind dadurch gekennzeich-
bo net, daß sie wasserlöslich sind, daß sie einen reaktionsfähigen Halogensubstituenten enthalten und
daß sie eine Anthrachinondisulfonatkomponente enthalten. Diese Farbstoffe sind in Form ihrer Schwermetallsalze,
beispielsweise in Form ihrer Kupfer-, Mangan-
br> od. dgl. Salze, erhältlich.
Der im Rahmen der vorliegenden Erfindung verwendbare unlösliche Komplex wird dadurch erhalten,
daß man den Reaktiv-Farbstoff mit Amylose oder einem
Amylose enthaltenden Material, beispielsweise mit Stärke, umsetzt Typische Beispiele von Amylose
enthaltenden Materialien sind Stärken von Knollenfrüchten oder Getreide, beispielsweise Maisstärke,
Kartoffelstärke, Weizenstärke und Reisstärke.
Der Farbstoff kann mit dem Amylose enthaltenden Material in einem wäßrigen alkalischen Medium
umgesetzt werden. Die relativen Mengen der Reaktionspartner sind nicht kritisch, da sich diese in
konstanter Weise miteinander verbinden und jeder Überschuß eines der beiden Reaktionspartner entfernt
werden kann. Änderungen in den relativen Mengen der Reaktionspartner haben somit keine Änderung des
Charakters des Reaktionsproduktes zur Folge. Um eine möglich vollständige Reaktion zu erzielen, wird
vorzugsweise einer der beiden Reaktionspartner im Überschuß verwendet
Der Komplex kann durch Umsetzung des Farbstoffes mit dem Amylose enthaltenden Material in einem
schwach alkalischen, wäßrigen Medium bei erhöhten Temperaturen, z. B. bei. Temperaturen über 50°C,
vorzugsweise bei Temperaturen zwischen etwa 50 und etwa 900C, erhalten werden. Bei zu energischen
Reaktionsbedingungen, beispielsweise bei zu hoher Temperatur oder bei zu hoher Alkalinität, wird das
Halogenatom eher mit dem Hydroxylion des basischen Mediums, als mit der Amylosekomponente reagieren.
Um eine gute Ausbeute innerhalb einer kurzen Reaktionszeit zu erzielen, ist es zweckmäßig, zuerst ein
lösliches Salz, beispielsweise Natriumsulfat, Kalziumchlorid, Natriumchlorid, Kaliumchlorid od. dgl., vorzugsweise
Natriumsulfat, zuzusetzen. Nach Zusatz des Salzes wird zweckmäßig eine Base zugegeben, um den
pH-Wert auf mindestens 9—12 zu bringen, wodurch die
Umsetzung eingeleitet wird. Als Base wird vorzugsweise Trinatriumphosphat verwendet, wodurch besonders
hohe Ausbeuten erzielt werden können.
Das erhaltene Produkt ist ein stabiler, unlöslicher Komplex, welcher in üblicher Weise, z. B. durch
Filtration, Zentrifugieren, Dialyse od. dgl. gewonnen werden kann. Dieser Komplex hat dieselbe Farbe wie
der verwendete Farbstoff. Der Farbstoffanteil des Produktes ist mit einer Hydroxylgruppe einer Zuckerkomponente
der Amylose verbunden, wobei pro Farbstoffmolekül etwa 7 bis etwa 10 Zuckeranteile
vorhanden sind, wie dies durch Messung des Verhältnisses der Menge an solubilisierten Farbstoff enthaltenden
Fragmenten zu der Menge an reduzierenden Substanzen (gemessen als durch Hydrolyse mit Endo- und
Exoamylaseenzymen produzierte Glucose) bestimmt werden kann.
Die britischen Patentschriften 9 73 891 und 10 09 911
betreffen die Herstellung eines Komplexes durch Reaktion von Amylose enthaltenden Materialien mit
wasserlöslichen Reaktiv-Farbstoffen. Die Anwendung eines solchen Komplexes in einem diagnostischen
Verfahren wird in diesen Patentschriften jedoch keineswegs erwähnt und ist daher absolut nicht
naheliegend.
Aus der FR-PS 15 08 496 ist es bekannt, einen wasserlöslichen Komplex zur Bestimmung der Amylaseaktivität
zu verwenden. Der wesentliche Unterschied zwischen dieser bekannten und der erfindungsgemäßen
Methode liegt darin, daß die in der FR-PS 15 08 496 beschriebene Methode auf einer Einphasenreaktion
zwischen dem verwendeten wasserlöslichen Komplex und der wasserlöslichen a-Amylase beruht, während die
anmeldungsgemäße Methode eine Zweiphasenreaktion zwischen dem verwendeten wasserunlöslichen Komplex
und der wasserlöslichen «-Amylase betrifft.
Da es allgemein bekannt ist, daß Zweiphasenreaktionen bedeutend schlechter verlaufen als die entsprechende
Einphasenreaktion, mußte der Fachmann erwarten, daß das Ersetzen eines wasserlöslichen Komplexes
durch einen wasserunlöslichen Komplex nachteilig sein sollte. Das vorbekannte Verfahren ist vollständig von
dem löslichen Komplex und von der Stufe der
ίο Entfernung des Proteins in der Probe durch Verwendung
eines geeigneten Fällungsmittels abhängig. Die Proteinausfällungsstufe ist bei diesem vorbekannten
Verfahren wesentlich, da die Lösung trübe ist und für eine Auswertung geklärt werden muß. Diese Ausfällungsstufe
entfernt jedoch auch einige der löslichen Produkte aus der Lösung, wobei die Menge dieser
entfernten Produkte einen Einfluß auf die Auswertung besitzt. Wie sich aus Vergleichsversuchen ergibt, liegt
bei dem erfindungsgemäßen Verfahren eine klare, überstehende Flüssigkeit von Anfang an vor, da der
neue Substratkomplex gemäß der Erfindung unlöslich ist, Unterschiede im Proteingehalt der Probe spielen
daher keine Rolle, ferner wird keine Ausfällungsstufe benötigt und das erfindungsgemäße Verfahren liefert
wesentlich bessere Ergebnisse hinsichtlich der Linearität und Ablesbarkeit.
Das Verfahren zur Bestimmung der Amylaseaktivität gemäß der vorliegenden Erfindung ist für die Art der
betreffenden Amylase spezifisch und muß, um genau und reproduzierbar zu sein, unter den angegebenen
Bedingungen durchgeführt werden.
Als Enzymquelle kann jedes Material verwendet werden, welches α- oder /J-Amylase enthält, beispielsweise
biologische Flüssigkeit oder Gewebe sowie Pilzeextrakte, Bakterienextrakte oder Pflanzenextrakte.
Beispiele von «-Amylase enthaltenden Materialien sind Blutserum, Urin, Speichel u. dgl. Beispiele von Materialien,
welche /3-AmyIase enthalten können, sind Pilze, Bakterien und Pflanzen. Im Rahmen der weiteren
Beschreibung der Erfindung wird die Bestimmung der α-Amylaseaktivität unter Verwendung von biologischen
Flüssigkeiten, nämlich von Pankreasextrakt, und die Bestimmung der j3-Amylaseaktivität unter Verwendung
eines Pilzextraktes illustriert.
Der Test zur Bestimmung der «-Amylaseaktivität wird in der Weise ausgeführt, daß man den Farbstoff-Stärkekomplex
in einer im wesentlichen neutralen, wäßrigen Pufferlösung suspendiert, welche einen
Alkalimetallchloridkatalysator enthält, daß man die
so erhaltene Suspension erwärmt, daß man die Testlösung
zusetzt, daß man das Gemisch während einer bestimmten Zeit stehen läßt, daß man die Reaktion abbricht, daß
man die überstehende Flüssigkeit entfernt und daß man, zum Zwecke der Bestimmung der Menge an solubilisierten
Farbstoff enthaltendem Material, die Farbe der überstehenden Flüssigkeit mit einer Standardprobe
vergleicht. Die durch das solubilisierten Farbstoff enthaltende Material hervorgerufene Farbe ist ein
Maßstab für die Enzymaktivität.
bo Der Test zur Bestimmung der j3-Amylaseaktivität
wird in der Weise durchgeführt, daß man den Farbstoff-Stärkekomplex in eine saure wäßrige Pufferlösung
einbringt, daß man die Testlösung hinzugibt, daß man das Gemisch bei Raumtemperatur oder bei einer
b5 Temperatur zwischen 37 und 4O0C eine bestimmte Zeit
lang stehen läßt, daß man die Reaktion abbricht, daß man die überstehende Flüssigkeit entfernt und daß man,
zwecks Bestimmung der Menge des solubilisierten
Farbstoff enthaltenden Materials, die Farbe der überstehenden Flüssigkeit mit einer Standardprobe
vergleicht. Auch hier ist die durch das solubilisierten Farbstoff enthaltende Material hervorgerufene Farbe
ein Maß für die Enzymaktivität.
Die Mengen der verschiedenen bei diesen Enzymaktivitätstests
verwendeten IngredUntien sind für die Durchführbarkeit der Tests nicht kritisch. Vorzugsweise
werden jedoch möglichst kleine Mengen dieser Ingredientien verwendet, so daß die Tests in möglichst
ökonomischer Weise durchgeführt werden. Die Mengenverhältnisse der Ingredientien sowie die pH- und
Temperaturbedingungen sind für die Durchführbarkeit des Verfahrens von Bedeutung, während die Zeit nur
insofern von Bedeutung ist, als die Tests in möglichst kurzer Zeit durchgeführt werden sollen und die
Zeitdauer jeweils möglichst gleich sein sollte.
Die Reaktionsbedingungen für die Bestimmung der Enzymaktivität können derart festgelegt werden, daß
entweder ein statisches oder ein dynamisches System vorliegt. Beim statischen System, welches bevorzugt ist,
werden nur geringe Volumina verwendet, wobei die Notwendigkeit des Rührens wegfällt. Die bevorzugten
Reaktionsbedingungen für die Bestimmung der α- bzw. ß-Amylaseaktivität sind somit diejenigen, welche darauf
gerichtet sind, ein Endvolumen für die spektrophotometrische Messung von etwa 6—10 ml zu erhalten. Bei der
Bestimmung der λ- Amylase werden somit vorzugsweise etwa 200 mg des unlöslichen Farbstoff-Amylosekomplexes
in etwa 0,8 ml eines 0,04molaren Phosphatpuffers bei einem pH-Wert von etwa 6,9 —7,1, vorzugsweise 7,0,
welcher 0,05 Mol Natriumchlorid bei 37-40° C enthält,
und 0,1 —0,4 ml, vorzugsweise etwa 0,1 ml, der Enzymlösung verwendet. Wenn die Menge des Farbstoff-Amylosekomplexes
erhöht wird, dann muß auch die Menge der anderen zu verwendenden Materialien erhöht werden.
Die relative Menge und Konzentration des Phosphatpuffers im statischen System sollte innerhalb verhältnismäßig
enger Grenzen liegen. So können bei der Λ-Amylasebestimmung pro 200 mg Substrat etwa 0,7 bis
etwa 1,5 ml des 0,04molaren Phosphatpuffers zugegen sein. Das Volumen und die Konzentration des Puffers
sollte jedoch ausreichend sein, um während des gesamten Verlaufes der Bestimmung den pH-Wert
zwischen 6,9 und 7,1, vorzugsweise bei 7,0, zu erhalten. Die Verwendung des Phosphatpuffers ist wegen dessen
guter Verträglichkeit mit dem System bevorzugt, es können jedoch auch andere übliche Puffer, beispielsweise
Trihydroxyaminomethylpropan, Maleatpuffer (ein Gemisch von Natriummaleat und Maleinsäure), verwendet
werden. Bei der j3-AmyIasebestimmung sollte das Volumen und die Konzentration des Puffers ausreichen,
um den pH-Wert während der ganzen Dauer der Bestimmung zwischen 4,4 und 4,6, vorzugsweise bei 4,5
zu halten.
Die Menge des vorhandenen Natriumchlorids ist beim Ä-Amylasetest kritisch und sollte nicht weniger als
0,01 Mol, vorzugsweise 0,05 Mol, betragen. Die Verwendung von Natriumchlorid ist bevorzugt, es
können jedoch auch andere Alkalimetallchloridkatalysatoren, beispielsweise Kaliumchlorid verwendet werden.
Bei der /?-Amylasebestimmung gilt hinsichtlich der Menge des verwendeten Natriumchlorids dasselbe wie
bei der Λ-Amylasebestimmung.
Beim dynamischen System, bei welchem eine Vorrichtung zum Rühren des Systems erforderlich ist,
werden größere Volumina verwendet als beim statischen System. Die Volumsvergrößerung wird dadurch
erzielt, daß man das Volumen des Puffers erhöht. So können beim Ä-Amyiasetest anstelle von etwa 0,7 bis
etwa 1,5 ml Puffer pro 200 mg unlöslichem Farbstoff-Amylosekomplex,
etwa 1,0 bis 5,0 ml, vorzugsweise 4,5 ml, verwendet werden. Alle übrigen Reaktionsbedingungen,
Konzentrationen, Mejigen und Materialien sind dieselben wie beim statischen System. Auch bei der
/J-Amylasebestimmung unterscheidet sich das dynamische
System vom statischen System lediglich im Volumen des verwendeten Puffers.
Sowohl beim dynamischen als auch beim statischen System ist die Einhaltung eines verhältnismäßig engen
Temperaturbereiches bei der Ä-Amylasebestimmung von Bedeutung, um zu gewährleisten, daß die Stabilität
des Systems nicht beeinträchtigt wird. Dieser Temperaturbereich liegt zwischen 37 und 40° C, wobei eine
Temperatur von 40° C bevorzugt ist. Bei der jS-Amylasebestimmung
liegt, wenn man einen Schnelltest durchführt, die Temperatur gewöhnlich zwischen 37 und
40° C. Der Test kann jedoch auch bei 20-25° C durchgeführt werden, wobei er dann länger dauert. Die
Menge der verwendeten Enzymlösung ist nur im Hinblick auf Ökonomie, einfache Durchführung des
Tests und vermutete Größe der Enzymaktivität von Bedeutung. Unter normalen Umständen kann ein
zufriedenstellender Farbtest erreicht werden, wenn man etwa 0,1 bis 0,4 ml Testlösung pro 200 mg Substrat
verwendet. Die Dauer des Tests, d. h. diejenige Zeitspanne, während welcher das Gemisch von
Enzymlösung und Farbstoff-Amylosekomplex stehengelassen wird, beträgt im allgemeinen etwa 15 Minuten.
Diese Zeit reicht aus, um die relative Aktivität und die Menge des vorhandenen Enzyms festzustellen. Eine
längere Zeitdauer wäre unökonomisch, während kürzere Zeiten im allgemeinen nicht ausreichen, um eine
genügende Menge an Farbstoff zu solubilisieren, um genaue Messungen zu ermöglichen.
Um die Enzymaktivität zu einem bestimmten Zeitpunkt zu stoppen, ist es notwendig, die Reaktion zu
unterbrechen, d. h. das System »einzufrieren«. Dies kann auf verschiedene Weise erreicht werden, z. B. durch
Veränderung des pH-Wertes des Systems oder durch Entfernung des Produktes. Die bevorzugte Methode
zum Unterbrechen der Reaktion bzw. zum »Einfrieren« des Systems besteht in der Änderung des pH-Wertes.
Dies kann im Falle der Λ-Amylasebestimmung dadurch bewerkstelligt werden, daß man das Reaktionsgemisch
entweder alkalisch macht, z. B. auf einen pH-Wert von 9, vorzugsweise auf einen pH-Wert von 10—11 bringt,
oder daß man das Reaktionsgemisch sauer macht, beispielsweise auf einen pH-Wert von 3,5 bis 4,5,
vorzugsweise auf einen solchen von 4,0 bringt. Im Falle der /3-Amylasebestimmung wird die Unterbrechung der
Reaktion durch Erhöhung des pH-Wertes, vorzugsweise auf 8,5 — 9, bewerkstelligt Die Unterbrechung der
Reaktion durch Alkalischmachen eignet sich für Systeme, welche beträchtliche Mengen von Proteinen
enthalten, während die saure Unterbrechung für solche Systeme geeignet ist, welche kein oder nur wenig
Protein enthalten.
Die alkalische Unterbrechung kann dadurch erreicht werden, daß man eine alkalische Substanz zusetzt,
welche derart stark alkalisch ist, daß ein kleines volumen zur Erhöhung des pH-Wertes ausreicht.
Bevorzugt sind hierbei organische Substanzen, beispielsweise niedere Alkanolamine, wie 2-Amino-2-methyl-1
-propanol und (Trihydroxymethyl)aminomethan.
Die saure Unterbrechung kann dadurch erreicht
werden, daß man eine saure Substanz zusetzt, welche so stark sauer ist, daß man nur ein geringes Volumen zur
Senkung des pH-Wertes benötigt, welche aber nicht so
stark sauer ist, daß sie die einzelnen Komponenten des Systems in irgendeiner Weise beschädigt Auch hier sind
organische Substanzen bevorzugt, beispielsweise niedere Alkancarbonsäure, wie Essigsäure.
Nach der Unterbrechung der Reaktion wird das Gemisch auf ein geeignetes Volumen, auf etwa 10 ml,
gebracht und zentrifugiert oder filtriert, um alle unlöslichen Bestandteile zu entfernen. Die aberstehende
Flüssigkeit bzw. das Filtrat ist durchscheinend und hat dieselbe Farbe wie der verwendete Farbstoff. Es wird
die Adsorption dieser überstehenden Flüssigkeit bzw. dieses Filtrats mit einer Standardprobe verglichen.
Der Farbstoff wird dadurch solubilisiert daß das Enzym den Stärkeanteil des Komplexes angreift Da das
Enzym die lineare Stärke in regelmäßiger Weise hydrolysiert, ist die Menge des Farbstoffs, welche zu
einem bestimmten Zeitpunkt durch eine bestimmte Enzymaktivität solubilisiert wurde, reproduzierbar.
Beim Test gemäß der vorliegenden Erfindung liegt die Reproduzierbarkeit durchschnittlich innerhalb eines
Bereiches von 2 —4% des Mittelwertes.
Die bei der obigen Amylasebestimmung verwendeten Substanzen können zweckmäßig zusammen in einem
Behälter untergebracht werden, welcher das Substrat, das Verdünnungsmittel und die Standardprobe enthält.
Das Substrat, welches aus dem gefärbten Amylasesubstrat, aus Natriumchlorid und dem Puffer besteht,
kann hierbei beispielsweise in einer Kapsel untergebracht sein.
Das Verdünnungsmittel kann ebenfalls in einem geeigneten Behälter, beispielsweise in einem Säckchen,
untergebracht sein, welches die Kristalle der Puffersubstanz enthält, welche vor Gebrauch im Wasser
aufzulösen sind.
Die Standardlösung kann beispielsweise in einem Proberöhrchen oder in einem Fläschchen untergebracht
sein und besteht aus einer abgemessenen Menge der Farbstofflösung.
Der erfindungsgemäße Farbstoff-Amylasekomplex ist für die Amylasebestimmung von Materialien
pflanzlichen als auch tierischen Ursprungs geeignet.
Beispiel 1
Herstellung des Farbstoff-Stärkekomplexes
a) 10 g Cibacron Brilliant-blau F3GA in 1 Liter
Wasser werden einer Suspension von 100 g Amylose in 1 Liter Wasser bei 50°C unter Rühren zugesetzt.
Hierauf werden 200 g wasserfreies Natriumsulfat langsam und unter Rühren während einer Zeitdauer von
30 Minuten und dann 150 ml einer 10%igen Trinatriumphosphatlösung zugesetzt Zum vollständigen Reaktionsablauf rührt man das Reaktionsgemisch bei 5O0C
75 Minuten lang. Die erhaltene Suspension wird über Nacht bei Raumtemperatur gerührt, in eine Zentrifuge
eingetragen und 20 Minuten lang bei 2500-3000 Umdrehungen pro Minute zentrifugiert. Der erhaltene
Feststoff wird gewaschen, nochmals zentrifugiert und getrocknet. Man erhält auf diese Weise ein blaues
pulverförmiges Material, welches einen Komplex von Amylose und Cibacron Brilliant-blau F3GA darstellt
und welches pro Mol Farbstoffmolekül etwa 7 bis etwa 10 Zuckeranteile in der Amylose enthält.
b) Wenn man anstelle von Cibacron Brilliant-blau F3GA als Farbstoff Cibacron Brilliant-orange G.E.
verwendet und ansonsten gemäß den Angaben in Beispiel la vorgeht, erhält man ein orangefarbiges
pulvriges Material, welches einen Komplex von Amylose und Cibacron Brilliant-orange G. E. darstellt
und welches pro Farbstoff molekül etwa 7 bis etwa 10 Zuckeranteile in der Amylose enthält.
a) In einem 25-ml-Erlenmeyerkolben werden 200 mg
des nach den Angaben in Beispiel 1 erhaltenen Cibacron Brilliant-blau F3GA-Atnylosekomplexes in 4,5 ml einer
0,04molaren Phosphatpufferlösung (pH 7,0), welche 0,05
is Mol Natriumchlorid enthält, suspendiert und die
Suspension wird auf 40° C erwärmt Dieser Suspension werden hierauf 0,1 -0,4 ml der zu prüfenden Enzymlösung zugesetzt, worauf man das Gemisch bei 40° C 15
Minuten lang in einer Schüttelapparatur ausreagieren
läßt Hierauf wird 1 ml 2-Amino-2-methyl-l-propanol
(0,5 Mol, pH ist gleich 10,25) zugesetzt und das Gemisch wird auf 10,0 ml verdünnt und zentrifugiert Man mißt
nun die Absorption der überstehenden Flüssigkeit im Vergleich zu einer Standardprobe bei 625 mu. Die
Standardprobe stellt man nach den obigen Angaben her, wobei man jedoch anstatt der Enzymprobe 0,1 —0,4 ml
Wasser verwendet
Durch Messung der Absorption von Lösungen von Cibacron Brilliant-blau F3GA, welche 100 bis 400 μg
Farbstoff in 10 ml eines gemischten Phosphat-Alkanolaminpuffers enthalten, wird eine Eichkurve hergestellt
Resultat: «-Amylase aus Schweinepankreas, 1 :10,000
verdünnt, wurde als Enzymquelle verwendet und es ist in der folgenden Tabelle die Aktivität durch die Menge
Farbstoff (in mg) ausgedrückt, welche durch 1 ml der Enzymprobe freigesetzt wurde.
Milliliter
Enzymlösung
A625 ηιμ Freigesetzter Mittel- Mg. Farb-Farbstoff wert stoff/ml
(mg)
0,1 0,22; 0,21 0,137; 0,131 0,134 1,34
0,2 0,43; 0,41 0,256; 0,269 0,262 Ul
0,3 0,60; 0,61 0,375; 0381 0378 1,26
0,4 0,80; 0,83 0,500; 0,519 0,509 1,27
b) 0,2 ml einer 50-250 ml Amylaseeinheiten (reduk
trimetrisch bestimmt) enthaltenden Enzymlösung wer
den zu 4,5 ml einer 0,5 —2,5%igen Suspension eines gemäß Beispiel 1 erhaltenen Brilliant-orange G. E.-Amylosekomplexes in einem 0,02-0,1 molaren Phosphatpuffer (pH 7,0), welcher 0,01-0,05 Mol Natrium-
ss chlorid enthält, zugesetzt. Das Gemisch wird 3C
Minuten lang auf 40° erwärmt.
Am Ende dieser Reaktionszeit werden 2 ml einei
1 η-Essigsäure zugesetzt und das resultierende unlösli ehe Material wird entfernt Man mißt die Absorptior
der zurückbleibenden Lösung im Vergleich mit eine:
hergestellt wobei jedoch anstelle der Enzymprobe
destilliertes Wasser verwendet wird.
Resultate: Die Ergebnisse sind in der folgender Tabelle durch die Menge des freigesetzten Farbstoffe:
pro Menge reduzierenden Zuckers (als Glucose ausgedrückt) dargestellt.
Enzymeinheiten
(Glucose/100 ml)
Farbstoffeinheiten
(A490 Χίο3)
Farbstoff/
Glucose
50 | 80 | 1,6 |
125 | 345 | 2,76 |
250 | 680 | 2,72 |
c) 1,0 ml eines 0-Amylase enthaltenden Pilzextraktes
(Diazym L30) wird unter Rühren einer Suspension von 2,0 g eines Cibacron Brilliant-blau F3GA-Amylosekomplexes in 100 ml eines 0,04molaren Phosphatpuffers mit
einem pH-Wert von 4,5 zugesetzt Ein 2 ml Anteil hiervon wird als Kontrollprobe verwendet und mit
0,5 ml einer 0,1 molaren 2^111^0-2-111611^1-1-propanol-Lösung behandelt.
Man setzt das Mischen bei Raumtemperatur (25°) fort und nimmt in Zeitabständen jeweils 2,0 ml Anteile und
behandelt diese mit 0,5 ml einer 0,1 molaren 2-Amino-2-methyl-1-propanol-Lösung, um die Reaktion abzubrechen.
Die einzelnen Anteile werden auf reduzierende Zucker (als Glucose ausgedrückt) und auf die Menge des
solubilisierten Farbstoffes analysiert
Resultate: Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle als Menge freigesetzter Farbstoff pro Menge
reduzierender Zucker (als Glucose ausgedrückt) dargestellt
Probe | Reaktions | Mg. Glucose | Mg. Farb | Farbstoff/ |
Nr. | zeit | stoff | Glucose | |
(Min.) | 100 ml | 100 ml | ||
1 | 15 | 55 | 7,0 | 0,13 |
2 | 60 | 162 | 23,0 | 0,14 |
3 | 90 | 227 | 33,75 | 0,15 |
4 | 120 | 260 | 37,25 | 0,14 |
5 | 150 | 312,5 | 44,25 | 0,14 |
6 | 180 | 332,5 | 50,50 | 0,15 |
ΟΪ4 |
20
25
10
35
40
c) Standard
10
Eine Reagentiengarnitur zur Durchführung von 100 Amylasetests enthält beispielsweise die folgenden
Bestandteile:
a) Substrat
200 Kapseln, von welchen jede die folgenden Substanzen (in mg pro Kapsel) enthält:
Einbasisches Natriumphosphat 1,94
Wasserfreies zweibasisches
b) Verdünnungsmittel
15 m! einer Standardlösung mit einem Gehalt
entsprechend 29,2 mg/100 ml, welche wie folgt hergestellt wird:
Es werden 292,0 mg Cibacron Brilliant-blau F3GA in einem Liter destilliertem Wasser gelöst und diese
Lösung wird in 15 ml Anteile aufgeteilt, welche jeweils in verschlossene Glasbehälter abgefüllt werden.
Beispiel 4
Bestimmung der Amylaseaktivität
Der Inhalt einer Substratkapsel (hergestellt nach den Angaben in Beispiel 3) und 0,8 ml destilliertes Wasser
werden je in ein Reagenzglas, welches mit »Test« bezeichnet ist, und in ein Reagenzglas, welches mit
»Blindprobe« bezeichnet ist, eingebracht. Die erhaltene Aufschlämmung wird gründlich gemischt und beide
Reagenzgläser werden 10 Minuten lang bei 370C
gehalten.
Dem mit »Test« bezeichneten Reagenzglas werden 0,1 ml Serum zugesetzt und es wird kräftig geschüttelt.
Beide Reagenzgläser werden dann genau 15 Minuten lang bei 370C gehalten.
10 ml Verdünnungsmittel, hergestellt durch Auflösung von 138 g NaH2PO* · H2O entionisiertem oder
destilliertem Wasser auf 100 ml, werden beiden Reagenzgläsern zugesetzt. Hierauf Wird dem mit
»Blindprobe« bezeichneten Reagenzglas 0,1 ml Serum zugesetzt Der Inhalt der Reagenzgläser wird gründlich
gemischt und zentrifugiert, um eine klare überstehende Flüssigkeit zu erhalten.
Die optische Dichte der mit »Test« bezeichneten Lösung wird hierauf bei 625 ΐημ (Rotfilter) mit der
»Blindprobe« verglichen und die Amylaseaktivität wird aus einer Eichkurve bestimmt
In der folgenden Tabelle sind die Ergebnisse, ausgedrückt als Menge freigesetzten Farbstoffs pro
0,1 ml Testlösung, bei Verwendung von verschiedenen Serumproben zusammengestellt:
55
1,38 g NaH2PO*
Wasser (pH 4,2).
Probe Nr. | Mg Farbstoff/ 0,1 ml |
1 | 0,085 |
2 | 0,074 |
3 | 0,077 |
4 | 0,110 |
5 | 0,103 |
6 | 0,069 |
7 | 0,118 |
8 | 0,072 |
9 | 0,118 |
Serumkontrollprobe | 0,072 |
Mittelwert | 0,089 |
Claims (8)
1. Verfahren zur Bestimmung der «-Amylaseaktivität eines Materials, wobei man einen Komplex aus
einem wasserlöslichen Reaktivfarbstoff und einem Amylose enthaltenden Material der enzymatischen
Wirkung des zu untersuchenden Materials in einem wäßrigen Phosphatpuffer bei einem pH-Wert von
etwa 6,9-7,1 bei einer Temperatur von 37 bis 40° C unterwirft, die Reaktion abbricht und die Farbe der
überstehenden Flüssigkeit mit einem Standard vergleicht, dadurch gekennzeichnet, daß
man einen wasserunlöslichen Komplex eines Monochlortriazinfarbstoffs verwendet und die enzymatische
Einwirkung in Gegenwart eines Alkalimetallchlorid-Katalysators durchführt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Komplex verwendet, dessen
Farbstoffkomponente ein Monochlortriazin mit einem Anthrachinon-disulfonatsubstituenten ist
3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Komplex verwendet,
dessen Farbstoffkomponente Cibacron Brilliantblau F3GA ist.
4. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Komplex verwendet,
dessen Farbstoffkomponente Cibracron Brilliant-orange G. E. ist.
5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—4, dadurch gekennzeichnet, daß man als Alkalimetallchloridkatalysator
Natriumchlorid verwendet.
6. Verfahren nach einem der Ansprüche 1—5, dadurch gekennzeichnet, daß man nach 15 Minuten
die Reaktion durch Erhöhung des pH-Wertes des Testmediums auf wenigstens 9 mit einem niederen
Alkanolamin abbricht.
7. Verfahren nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß man als niederes Alkanolamin
2-Amino-2-methyl-1 -propanol verwendet.
8. Verfahren nach einem der Ansprüche 1-5, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion
durch Senkung des pH-Wertes des Testmediums mit Essigsäure abbricht.
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