DE1643196C2 - Wasserlösliche aus Stärke, Amylose oder Amylopektin und einem Farbstoff bestehende Verbindungen sowie Verfahren zu deren Herstellung - Google Patents
Wasserlösliche aus Stärke, Amylose oder Amylopektin und einem Farbstoff bestehende Verbindungen sowie Verfahren zu deren HerstellungInfo
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Description
und einer Amylopekiinfrakilon der Struktur
CH2OH CH2OH H \ Ov H H λ Ov H
o—
besteht.
Amylasen sind Enzyme, die die Hydrolyse von Stärke katalysleren. Die a-Amylase vermag sowohl die ot-1,4-Blndungen
der Amylose als auch die a-l,6-Blndungen des Amylopektlns und damit die Stärke als Ganzes zu
hydrolysleren. Die ß-Amylase hydrolysiert lediglich die a-l,4-Blndung In der Stärke und läßt somit die a-1,6-Blndung
des Amylopektins unverändert. Durch die Hydrolyse von Amylose und Amylopektin durch a-Amylase
entstehen zunehmend kleinere Poiysaccharldfragmente, bis schließlich lediglich Maltose und In Einzelfällen
etwas Glucose zurückbleibt. Die a-Amylase wird durch Chloridionen aktiviert und besitzt bei einem pH-Wert
von ungefähr 7 die höchste Wirksamkeit.
Amylase tierischen Ursprungs 1st vom α-Typ. Sie wurde In vielen Geweben festgestellt. Insbesondere wird sie
durch die Pankreasdrüse und die Speicheldrüsen gebildet. Die In den Sekreten dieser Drüsengewebe vorhandene
Amylase fördert die Verdauung der Stärke, Indem diese zu kleineren und dadurch besser absorbierbaren und
assimilierbaren Molekülen hydrolysiert wird.
Amylase findet man des weiteren in Pflanzen, wie in Hanfsamen und Malzgerste, In denen sie ebenfalls eine
katalysierte hydrolytische Umwandlung von Polysacchariden In Glucose bewirkt.
Obwohl man seit mehr als 100 Jahren von der Existenz von Amylase Im Blut weiß, hat man noch nicht die
genaue Quelle Im Körper für das Auftreten dieses Enzyms Im Normalserum feststellen können. Aus Pankreas-
und Speicheldrüsen stammt diese Amylase offensichtlich nicht, da eine Entfernung dieser Drüsen keinen
nennenswerten Einfluß auf den Amylasesplegel Im Normalserum hat. Man hat andererseits festgestellt, daß
unter zahlreichen pathologischen Bedingungen und In besonders auffälligem Maße dieser Spiegel bei akuter
Pankreatltls erhöht wird, wo ein plötzlicher Anstieg auf das 30- bis 40fache des Normalwertes nichts Ungewöhnliches
darstellt. Bei chronischer Pankreatltls Ist die Zunahme gering. Manche Patienten haben möglicherweise
einen Spiegel normaler Höhe. Die Erhöhung des Spiegels der Serumamylase beruht unter diesen Bedingungen
anscheinend auf einer Hemmung des Sekretlonsausflusses In Verbindung mit elnern Zerfall der azinösen Zellen.
Die bei aufgebrochenen Magengeschwüren und bei DarrnvcfschiuW beobachteten gemäßigten Steigerungen des
Spiegels der Serumamylase geht wahrscheinlich auf das Auslaufen des Enzyms aus dem Darrnkana! In die
Bauchhöhle und auf die von dort her erfolgende Aufnahme in den allgemeinen Blutkreislauf zurück. Mäßige
Erhöhungen des Spiegels treten auch bei Mumps, Niereninsuffizienz und Pankreaskrebs auf. Leber- und Gallenkrankheiten
andererseits kennzeichnen sich durch einen niedrigen Spiegel der Serumamylase.
Die Aktivität der Amyiase in Serumproben wird In der Weise gemessen, daß entweder nach der Methode, die
auf der Stärkespaltung beruht, der Rückgang gewisser Stäikeelgenschaften beobachtet wird, der durch das
Enzym infolge der Hydrolyse der Stärke hervorgerufen wird. Auch kann eine Methode herangezogen werden,
die auf der Zuckererzeugung beruht und wobei das Entstehen reduzierender Substanzen ausgewertet wird. Bei
der zuerst genannten Methode beobachtet man die Viskcsltäts- bzw. auch Trübungsabahme einer Stärkesuspension
Infolge Verflüssigung durch das Enzym und führt entsprechende Messungen durch. Häufiger zieht man
auch als Maßstab für die stärkespaltende Wirksamkeit die Abnahme in der Blaufärbung heran, die durch
Umsetzen der Stärke mit Jod nach einer willkürlichen Inkubationsdauer erhalten wird. Dieses erstmals 1908 von
Wohlgemuth eingeführte grundlegende jodometrische Verfahren wurde Im Laufe der Jahre vielfältig modifiziert.
Bei manchen dieser modifizierten Verfahren liegt die Inkubationsdauer fest. Der Farbrückgang wird photometrisch
gemessen. Bei anderen modifizierten Verfahren setzt man die Inkubation solange fort, bis keine Färbung
mehr vorhanden ist.
Das zuerst genannte Verfahren leidet unter dem Nachteil, daß die erhaltene optische Dichte nicht In linearem
Verhältnis zum Ausmaß der enzymatischen Hydrolyse steht, weil die Farbreaktion zwischen Stärke und Jod
beim Abbau der Stärkemoleküle eine Riihe von Farbänderungen von blau über violett, bernsteinfarben und rot
bis zu farblos durchläuft. Bei den mit veränderlicher Inkubatlonsdauci arbeitenden Verfahren müssen dem
Enzym und Starke enthaltenden Inkubationsgemisch zwecks Jodprobe zahlreiche Teilmengen zu verschledensn
Zeiten entnommen werden, was insbesondere dann umständlich 1st, wenn mehrere Enzymproben zu untersuchen
sind. Schließlich leiden alle jodometrlschen Verfahren daran, dafl mit unter dem Optimum liegenden
Substratkonzentrationen gearbeitet werden muß, da die Zerstörung des Substrats den Analysenendpunkt anzeigt.
Es wurde auch festgestellt, daß die scheinbare Aktivität der Amyiase je !lach der Herkunft der Stärke mehrfach
variieren kann. So hat man sogar beobachtet, daß Serumproteine auf die Stärke und Jod enthaltende Probe
stcVend einwirken können und zu hohe Aktivitätswerte der Amyl&se vorgetäuscht werden [vgl. CHn. Chem.
Acta 8 (1963), S. 918]. So wurde des weiteren festgestellt, daß bloßes Erhitzen von mit Salzlösung verdünntem
Serum die jodometrlsch bestimmte, scheinbare Aktivität der Stärkespaltung merklich höher liegt, die Aktivität
im Hinblick auf die Zuckererzeugung dagegen verschwindet [vgl. ClIn. Chem. Acta 9 (1964), 3. 515].
Die Im Jahre 1938 eingeführte, auf der Zuckererzeugung basierende Methode von Somogyi (vgl. J. Biolog.
Chem. 25, S. 3!>9) wird Insbesondere wegen späterer verbesserter Modifizierungen immer noch v.üitgehend angewandt.
Dabei wird insbesondere eine Modifizierung empfohlen, bei der man eine 1-ml-Probe des eine unbekannte
Menge an Amyiase enthaltenden Serums oder sonstigen Prüfmaterials 30 min bei 40° C mit 7 ml eines 5-mg-Stärke
enthaltenden, gepufferten Substrats Inkubiert. Die Umsetzung wird mit Wolframsäure unterbrochen.
Der reduzierende Zucker im Filtrat wird bestimmt. Als auch unter dem Namen »Somogyi-Elnheit« bekannte
Amylaseaktivltütseinhelt gilt dabei die Menge der In der Inkubierten Probe enthaltenen reduzierenden Substanzen
gegenüber einer nlcht-lnkubierten Vergleichsprobe von 1 mg Glucose. Normalerwelse Hegt Amyiase Im Blut
in einer Menge von etwa 40 bis 140 Einheiten je 100 ml vor.
Selbst mit diesem abgewandelten Verfahren 1st die Bestimmung der Amyiase immer noch zeitraubend und
komplex und leidet außerdem an den Nachtellen, daß eine große und variable Blindmenge an reduzierendem
Zucker bestimmt werden muß. Außerdem ruft nlcht-hydrolyslerte Stärke In der Probe oftmals Trübung hervor
und stört dadurch die Bestimmung von reduzierenden Zuckern.
Die DE-AS 12 06 876 beschreibt Polysaccharld/Farbstoff-Verbindungen, die entweder wasserunlöslich sind
oder nicht von dem bei ihrer Herstellung nlcht-umgesetztt.i Farbstoff frei sind. Die Wasserlöslichkeit Ist jedoch
für ein Reagens zur Bestimmung von Amyiase von wesentlicher Bedeutung, well diese nur In wäßrigen Flüssigkelten
löslich 1st. Andererseits darf deshalb kein nlcht-umgesetzter Farbstoff vorhanden sein, da er eine spektralphotomettische
Messung der zur Amylasekonzentratlon proportionalen optischen Dichte der lediglich noch
die enzymatischen Spaltprodukte der Polysaccharid/Farbstoff-Verblndung enthaltenden Flüssigkeit beeinträchtigen
und ein falscher Amylasewert erfüllt würde.
Die GB-PS 9 00 752 beschreibt porhydroxylterte polymere Farbstoffreaktionsprodukte, die In wäßrigen alkalischen
Lösungen oder In Wasser löslich sind oder In Lösung gebracht werden können. Derartige Farbstoffreaktlonsprodukte
sind zur diagnostischen Bestimmung von Amyiase auf der Grundlage spektralphntometrlscher
Messungen ebenfalls ungeeignet, da sie nicht vollständig frei von nlcht-umgesetztem Farbstoff sind. In »Biochemical
Journal«, Bd. 87 (1963) S. 90 bis 95, wird die Herstellung und Verwendung unlöslicher farbiger Cellcdextrlne
als Substrate bei der Bestimmung cellulosischer Enzyme aus Schafpansenflüssigkeit beschrieben. Besondere
Reinigungsmaßnahmen werden für dieses Produkt nicht In Betracht gezogen, da bei dem In dieser Literaturstelle
beschriebenen enzymatischen Test das unveränderte Substrat ohne Schwierigkelten von den farbigen
Produkten der enzymatischen Hydrolyse (die das Maß für die enzymatische Aktivität darstellt) durch Fällen mit
bekannten Fällmitteln abgetrennt werden kann. Es werden auch keinerlei Angaben über die Möglichkeit des
Anfärbens eines wasserlöslichen Polysaccharide zur Verwendung als Substrat bei der Amylasebestlmmung
gemacht.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, wasserlösliche, von nlcht-umgesetztem Farbstoff freie, aus Stärke,
Amylose oder Amylopektin und einem Farbstoff bestellende Verbindungen -'orzuschlagen, die zu einer einfachen,
schnellen und zuverlässigen Bestimmung von Amyiase auf der Grundlage einer spektralphotometrlschen
Messung besonders geeignet sind. Des weiteren soll die Erfindung ein vorteilhaftes Verfahren zur Herstellung
derartiger Materialien vorschlagen.
Gegenstand der Erfindung sind daher wasserlösliche, von nlcht-umgesetztem Farbstoff freie, aus Stärke,
Amylose oder Amylopektin und einem Farbstoff bestehende Verbindungen der allgemeinen Formel
(C6H,o05),,-D
worin bedeuten:
η eine für Stärke, Amylose oder Amylopektin übliche Zahl und
D den Rest eines zum Anfärben von Cellulosematerlal geeigneten Farbstoffs der allgemeinen Formel
NH
N N
C C
/\ •Ν
Cl N Cl
b)
R | |
NH | |
/
N h |
C ' V N |
I!
C |
C
^N |
X N Cl
oder
NH
/ V
N C-C!
Il I
Cl N Cl
In welchen R eine chromophore Gruppe aus der Klasse der Azo-, Anthrachinon-, Formazyl- oder Phthalocyaninfarbstoffe darstellt und X für ein Halogenatom oder einen gegebenenfalls eine löslichmachende Gruppe
enthaltenden Rest steht. Diese Farbstoffe können Insbesondere auch eine Sulfogruppe enthalten. Das Halogenatom ist Insbesondere Chlor oder Brom.
Das erfindungsgemäße Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen 1st dadurch gekennzeichnet, daß man
nach der Umsetzung
a) das die betreffende Polysaccharid/Farbstoff-Verbindung enthaltende Reaktionsgemisch neutralisiert,
b) gegebenenfalls die betreffende Polysaccharid/Farbstoff-Verblndung durch Methanolzugabe ausfallt, abfiltriert, in einer Phosphatpufferlösung löst und die erhaltene Lösung vom ungelösten Rückstand abzentrlfuglert,
c) den gesamten, nlcht-umgesetzten Farbstoff durch Dialyse oder Gelfiltration abtrennt und
d) die gereinigte Polysaccharid/Farbstoff-Verbindung entweder in Form ihrer wäßrigen Lösung oder in gefriergetrockneter Form gewinnt.
Beispiele der den erfindungsgemäßen Verbindungen einverleibten Farbstoffe finden sich in den US-PS
28 20 785, 28 89 316, 28 91 941, 28 92 828, 29 79 498, 30 54 795, 30 36 058, 31 49 100 und 31 27 232.
Der genaue chemische Aufbau der gefärbten erfindungsgemäßen Verbindungen Ist nicht bekannt, dürfte fcber
von der Art sein, wie sich reaktionsfähige Farbstoffe in Alkall-behandelte Cellulose kuppeln, d. h. sie durften
eine Farbstoffblndung an den freien Hydroxylgruppen der Ausgangsstärkesubstanz aufweisen, wie sie z. B. In
den US-PS 18 86 480, 30 44 843 und 30 29 123 beschrieben wird. In diesem Sinne Ist die vorstehend erwähnte
Formel (C6Hi0Os)n-D zu verstehen.
Zur Herstellung der Ausgangsmaterialien des erflndur.gsgemäßen Verfahren kann zwar Stärke umgesetzt bzw..
angefärbt werden, wie Stärke aus Kartoifcln, Mals, Reis und Maranta. Vorzugswelse wird jedoch die Amylose·
|l! oder Amylopektlnfraktlon der Stärke benutzt, die aus der Stärke selbst gewonnen wird und als sorgfältig standardisierte
Handelsware zur Verfügung sieht. Die Auftrennung der Stärke In ihre Amylose- und Amylopektlnfraktlon
kann durch übliche Vorbehandlung und durch Anwendung von Lösungsmitteln erfolgen. Wenn man
beispielsweise eine verdünnte, d. h. 2- bis 3%lge Stärkepaste unter Druck erhitzt und die heiße Lösung mit
einem Alkohol, wie Butanol oder Pentanol, sättigt, dann fällt eine hauptsächlich aus Amylose oder dem gerad-
1^ kettigen Stärkeanteil bestehende Fraktion aus, die mit Jod eine Intensive Blaufärbung Hefen. Der In Lösung
bleibende Hauptanieli besteht aus dem Amylopektin- oder verzwelgtkeüigen Siärkeaniell und gibt mit Jod eine
Rotfärbung. Derartige hochreine Stärkefraktionen stellen Handelswaren dar. Sie werden In der sich mit Kohlenhydraten
befassenden chemischen Literatur ausführlich beschrieben.
Die Ausgangsmaterialien für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, d. h. Stärke, Amylose
Die Ausgangsmaterialien für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens, d. h. Stärke, Amylose
:" oder Amylopektin, werden In alkalischer Lösung etwa 24 h bei etwa 20 bis 30° C mit einem der oben beschriebenen
reaktionsfähigen Farbstoffe umgesetzt. Die In dem Reaktionsgemisch vorhandenen Alkalien werden mittels
verdünnter Säure, z. B. mittels Salzsäure, neutralisiert. Die gefärbten Reaktionsprodukte In Forrn der Polysaccharld/Farbstoff-Verbindung
werden durch Zugabe von Methanol ausgefällt. Der Niederschlag wird abgetrennt, in einer Phosphatpufferlösung aufgelöst und die erhaltene Lösung vom ungelösten Rückstand abzentrlfugiert.
-5 Der gesamte nlcht-umgesetzte Farbstoff wird schließlich durch Dialyse oder Gelfiltration abgetrennt. Die gereinigte
Polysaccharid/Farbstoff-Verblndung kann entweder in Form Ihrer wäßrigen Lösung verbleiben und zur
Bestimmung der Amylaseaktlvltät herangezogen werden oder kann in gefriergetrockneter Form gewonnen
werden, die selbst nach längerer Lagerung In wieder aufgelöstem Zustande brauchbar Ist.
Bei der Durchführung dsr Bestimmung der Amylaseaktlvltät kann wie folgt vorgegangen werden: Man puffert
Bei der Durchführung dsr Bestimmung der Amylaseaktlvltät kann wie folgt vorgegangen werden: Man puffert
■'" das gestärkte Stärkeprodukt mit einem geeigneten Puffersystem, z. B. einer Phosphatlösung, um dadurch einen
pH-Wert von ungefähr 7 einzustellen, wobei die Farbtönung der gefärbten Lösung vom jeweils gewählten Farbstoff
abhängt. Mit dieser Lösung bzw. diesem Substrat wird eine kleine Menge von 0,1 bis 0,2 ml einer auf die
Amylaseaktlvltät zu untersuchenden Probe, z. B. die Körperflüssigkeit eines Patienten, wie Harn, Serum, Speichel,
Magenspülflüssigkeit oder Liquor, etwa 10 min bei 37° C Inkubiert. Nach der Inkubation fällt das nicht
■vs hydrolyslerte Material nebst unerwünschtem Protein durch Zugabe eines geeigneten Protein- und Stärkefällungsmlttels,
z. B. durch eine alkoholische Lösung von Gerbsäure oder Alkohol allein, aus. Es schließt sich ein
Zentrifugleren oder Filtrieren an, um den Niederschlag abzutrennen. Auf diese Weise wird eine gereinigte
Lösung erhalten, die die gefärbten, alkohollöslichen, durch Hydrolyse entstandenen Fraktionen enthält. Schließlich
mißt man die optische Dichte bzw. Absorption dieser Flüssigkeit Im Gebiete des Absorptionsmaximums
des jeweils benutzten Farbstoffs, die der Konzentration der Amylase in der jeweils untersuchten Körperflüssigkeit
proportional Ist und diese bei geeigneter Skalenkalibrierung direkt ablesen läßt. In entsprechender Weise
prüft man andere amylasehaltlge Substanzen, wie Pflanzenextrakte oder Enzympräparate.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert werden.
Die Erfindung soll nachfolgend anhand von Beispielen näher erläutert werden.
Herstellung von gefärbtem Amylopektin
W g Amylopektin werden in 200 ml 1 η-Natronlauge gelöst. Der Lösung werden unter Rühren 2 g eines roten
5(] Trichlorpyrlmidylfarbstoffs (Reactone Red 2B 2,7-Naphthalln-dlsulfonsäure,4-hydroxy-3-[(...).. ]2-sulfophenyl)azo]-5-[(2,5,6-trlchlor-4-pyrimld!nyl)amlno]-,
Dlnatrlumsalz) zugegeben. Diese Lösung wird Insgesamt
24 h bei 20 bis 30° C inkubieri. Das RcäkilünsgerrUscri wird mit 3 n-Salzsäure neutralisiert. Die neutralisierte
Flüssigkeit wird zur Entfernung des nlcht-umgesetzten Farbstoffs durch eine geeignete Gelfilteranlage laufen
gelassen. Gegebenenfalls wird eine Vorfällung mit einem Gemisch aus Methanol und Wasser (Mlschungsverhältnls:
50 : 50) zur Entfernung der Hauptmenge des nlcht-umgesetzten Farbstoffs vor der Gelfiltration durchgeführt.
Die derartig erhaltene Lösung wird mit Hilfe eines geeigneten Puffers, z. B. eines Phosphat-Puffers, auf
den pH-Wert von etwa 7 gepuffert. Sie kann dann entweder als solche für die Amylasebestlmmung gemäß
Beispiel 2 benutzt oder zwecks Lagerungsverbesserung gefriergetrocknet werden.
en Beispiel 2
Eine 0,2-ml-Probe von Blutserum wird 10 min lang bei 37° C mit 1 ml der gemäß Beispiel 1 erhaltenen gepuffeiten Lösung Inkubiert. Danach werden 5 ml einer l&lgen Gerbsäurelösung in 50%lgem Methanol hinzugege
ben. Die entstandene alkoholische Lösung wird bei etwa 2000 U/mln zentrifugiert, um samtliche ausgefällten
Substanzen zu entfernen. Die optische Dichte der überstehenden Lösung wird bei 5000A bestimmt. Eine
entsprechende Gegenprobe wird mit einem Standardserum bekannten Amylasegehalts durchgeführt. Da die
Menge des alkohollösllchen Farbstoffs, der bei der Hydrolyse der gefärbten Ausgangsverbindungen durch die
anwesende Amylase freigesetzt wird, der Konzentration der Amylase direkt proportional ist, gilt dies auch für
die optische Dichte, aus der dann der Amylasegehalt In der unbekannten Probe errechnet wird.
Das Beispiel 2 wird wiederholt, wobei jedoch anstelle einer gefärbten Verbindung mit Amylopektlnantell eine
solche mit Amyloseantei! verwendet wird. Es werden gleichermaßen zufriedenstellende Ergebnisse erzielt.
Das Beispiel 1 wird wiederholt, wobei jedoch anstelle der gefärbten Verbindung mit Amylopektlngehalt eine
soiche Verbindung mit Maisstärkeanteil herangezogen wird. Auch hler werden gleichermaßen zufriedenstellende
Ergebnisse erzielt.
Claims (2)
1. Wasserlösliche, von nlcht-umgesetztem Farbstoff freie, aus Stärke, Amylose oder Amylopektin und
einem Farbstoff bestehende Verbindungen der allgemeinen Formel
(C6H10Os)n-D
worin bedeuten:
η eine für Stärke, Amylose oder Amylopektin übliche Zahl und
D den Rest eines zum Anfärben von Cellulosematerlal geeigneten Farbstoffs der allgemeinen Formeln
a) R
NH
N N
Il I
C C
Cl N Cl
b)
X
Il
I
Cl
C
/ \
I
C
\ /
N
C
I
C
N
h
C
In welchen R eine chromophore Gruppe aus der Klasse der Azo-, Anthrachlnon-, Formazyl- oder Phthalo- ;'j
cyaninfarbstoffe darstellt und X für ein Halogenatom oder einen gegebenenfalls eine löslichmachende Gruppe |:
enthaltenden Rest steht. $
2. Verfahren zur Herstellung der Verbindungen nach Anspruch 1 durch Umsetzung von Stärke, Amylose %
oder Amylopektin mit dem jeweiligen Farbstoff In wäßriger alkalischer Lösung, dadurch gekennzeichnet, daß |
man nach der Umsetzung
a) das die betreffende Polysaccharld/Farbstoff-Verblndung enthaltende Reaktionsgemisch neutralisiert,
b) gegebenenfalls die betreffende Polysaccharld/Farbstoff-Verblndung durch Methanolzugabe ausfällt, abflltrlert.
In einer Phosphatpufferlösung löst und die erhaltene Lösung vom ungelösten Rückstand abzentrlfuglert,
c) den gesamten, nlcht-umgesetzten Farbstoff durch Dialyse oder Gelfiltration abtrennt und
die gereinigte Polysaccharld/Farbstoff-Verblndung entweder in Form ihrer wäßrigen Lösung oder in
gefriergetrockneter Form gev/Innt.
Die Erfindung betrifft wasserlösliche, von nlcht-umgesetztem Farbstoff freie, aus Stärke, Amylose oder
Amylopektin und einem Farbstoff bestehende Verbindungen sowie ein Verfahren zu deren Herstellung durch
Umsetzung von Stärke, Amylose oder Amylopektin mit dem jeweiligen Farbstoff In wäßriger alkalischer
Lösung.
Stärke stellt ein polymeres Material der allgemeinen Formel (CtHmOs), dar, das hauptsächlich aus einer
Amyiosefraktlon der Struktur
CH2OH
OH
CH-OH
OH
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