DE19342C - Verfahren zur Herstellung geprefster photographischer Bilder - Google Patents

Verfahren zur Herstellung geprefster photographischer Bilder

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DE19342C
DE19342C DENDAT19342D DE19342DA DE19342C DE 19342 C DE19342 C DE 19342C DE NDAT19342 D DENDAT19342 D DE NDAT19342D DE 19342D A DE19342D A DE 19342DA DE 19342 C DE19342 C DE 19342C
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W. H. GuiLLE-BAUD in Marion, New-Jersey, V. St. A
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    • GPHYSICS
    • G03PHOTOGRAPHY; CINEMATOGRAPHY; ANALOGOUS TECHNIQUES USING WAVES OTHER THAN OPTICAL WAVES; ELECTROGRAPHY; HOLOGRAPHY
    • G03FPHOTOMECHANICAL PRODUCTION OF TEXTURED OR PATTERNED SURFACES, e.g. FOR PRINTING, FOR PROCESSING OF SEMICONDUCTOR DEVICES; MATERIALS THEREFOR; ORIGINALS THEREFOR; APPARATUS SPECIALLY ADAPTED THEREFOR
    • G03F7/00Photomechanical, e.g. photolithographic, production of textured or patterned surfaces, e.g. printing surfaces; Materials therefor, e.g. comprising photoresists; Apparatus specially adapted therefor
    • G03F7/0037Production of three-dimensional images

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  • Physics & Mathematics (AREA)
  • General Physics & Mathematics (AREA)
  • Printing Methods (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 57: Photographie.
Fatentirt im Deutschen Reiche vom 31. Mai 1881 ab.
Den Inhalt der vorliegenden Erfindung bilden die Verfahrungsweisen und die Mittel zur Herstellung von Basreliefs, Medaillons, Formen, Patrizen, Matrizen etc. in Metall oder anderem geeigneten Material mit Hülfe der Photographie.
Die Erfindung selbst beruht auf der Entdeckung, dafs bei Verwendung zerstreuten Lichtes und durch die Aufstellung der Photographie in einer gewissen Entfernung von der empfindlichen Gelatineschicht oder jeder dem ähnlichen Substanz, wie Albumin u. s. w., die Form erzeugt wird.
Bei Aussetzung der Substanz gegen das Licht runden sich die Ränder und Einzelheiten der Form entweder oder sie schrägen sich mehr oder weniger ab, je nach der Entfernung zwischen Photographie und empfindlicher Schicht. Um Diffusion des Lichtes zu erhalten, vermeide ich den Gebrauch durchsichtigen Glases zur Aufnahme des Positivs oder des Negativs, und verwende an Stelle der gewöhnlich zu diesem Zweck verwendeten Gläser mattgeschliffenes Glas, das nur durchscheinend und mehr oder weniger undurchsichtig ist, je nach dem zu erzielenden Resultat.
Hierdurch erhält das Glas die Eigenschaft, das Licht zu zerstreuen; wünscht man eine stärkere Zerstreuung, so kann das Glas auf beiden Seiten matt geschliffen werden; durch Anwendung von Milchglas erhält man sehr gute Resultate, sobald es einem sehr intensiven Licht oder der Sonne ausgesetzt wird.
Die Diffusion des Lichtes wird um so gröfser, je mehr lichtzerstreuende Fläche der Photographie genähert wird. Das Negativ oder das Positiv wird, nachdem es auf dem mattgeschliffenen Glas reproducirt oder übertragen worden ist, gewöhnlich mit einer dünnen Firnifsschicht bedeckt, die die Photographiefläche sichtbar läfst.
Hierauf wird die empfindlich gemachte Gelatine oder hierzu verwendete analoge Substanz in passender Entfernung von der Photographie auf die weiter unten zu beschreibende Weise angebracht; da jedoch bei zu grofser Entfernung das diffundirende Licht ein zu trübes und undeutliches Bild geben würde, bedarf es wegen der Stellung der Gelatine oder des anderen analogen Materials von der Photographiefläche eines Probirens, um ein deutliches, mit dem nöthigen Relief der Ränder versehenes Bild zu erhalten. Bei gut zerstreutem Licht ist ungefähr ι Y2 mm Abstand die Grenze, bis zu welcher die Gelatine oder das andere Material vor die Photographiefläche gesetzt werden darf, um ein gutes, alle Details zeigendes Exemplar zu erzielen. Um eine gröfsere Diffusion des Lichtes zu erreichen, trenne ich die Photographiefläche von der Gelatine oder der analogen Masse durch Ueberziehen der Photographie mit einer oder mehreren Schichten dicken Copallacks oder klaren, weifsen Schellacks.
Ist eine gröfsere Entfernung nöthig, so lege ich zwischen der Photographiefläche und der Gelatine oder anderem Material eine mehr oder minder dicke, unauflösliche Gelatine- oder Collodiumfolie, oder (bei sich noch gröfser herausstellender Entfernung) ein Blatt reinen Glim-
■mers oder ein Glasplättchen von der nöthigen Dicke ein.
Nach Anbringung der Gelatineschicht oder . anderen Materials in passender Entfernung gegen die Photographie, setzt man das Ganze dem Lichte auf die gewöhnliche Art aus, wodurch das auf die Gelatine geworfene Licht durch das matte Glas und so durch die Photographie fällt; hierauf wird die Gelatineschicht der Wirkung des Wassers nach einer der unter dem Namen des »Gelatineprocesses« bekannten Weisen ausgesetzt.
Mit Hülfe dieser Mittel erhält man eine Form mit abgerundeten Rändern und mit dieser nach bekannten Processen Gegenformen in Pariser Gyps, Wachs oder anderem passenden Material, während ich mittelst der Elektrotypie oder Stereotypie von dieser Gegenform in Wachs eine Form, Patrize oder einen Gypsabzug in Metall erhalte, der für das Drucken, Formen, Pressen u. s. w. verwendet werden kann.
Die Anwendung dieses Processes verwirkliche ich auch' in vorth eilhafter Weise durch Verwendung flüssiger oder nur gallertartiger Gelatine; da die Gelatine nicht in directe Berührung mit der Photographie kommt, kann sie sogleich abgehoben werden, nachdem sie dem Licht ausgesetzt worden ist, ohne die Photographie zu zerstören, so dafsmanbei ungenügender Operation sogleich eine andere anfangen kann.
Um diesen Theil. meiner Erfindung zu verwirklichen, mufs die empfindlich gemachte Masse in flüssigem Zustande in einen flachen Trog gewa-enii-"werden,"'dessen "eine Seite durch die Photographie gebildet wird. Der ,benutzte Apparat besteht aus einem am oberen Theil offenen Rahmen zur Aufnahme der Photographie, einer Grundplatte, .einer zwischen die Ränder der Photographie und der Grundplatte eingelegten Garnitur, wodurch ein Trog von veränderlichem Raum durch ein eingelegtes, auf die Grundplatte wirkendes, Schraubenstück gebildet wird.
Fig. ι ist eine perspectivische Ansicht,
Fig. 2 ein Verticalquerschnitt des verwendeten Apparates.
A ist der die Photographie B enthaltende Rahmen, C die Grundplatte, D die Garnitur oder Einlage, E das Verschlufsorgan.
Eine der Seiten des Rahmens A ist offen und die Photographie B stützt sich gegen die Ansätze F an der anderen Seite des Rahmens; eine Hülfsplatte G aus mattgeschliffenem Glas ist wie gewöhnlich vor der Photographiefläche placirt und dahinter eine Glimmer- oder andere durchscheinende Platte zum Schütze derselben. Die Grundplatte C ist in den Rahmen A eingepafst und die Einlage D liegt zwischen dieser und der Photographie B auf deren Kanten, wodurch ein hohler Raum h gebildet wird, dessen eine Fläche die Photographie ist.
Die Einlage D besteht aus einer Kautschukröhre, welche durch ihre Elasticität eine Veränderung der Breite der Höhlung h gestattet.
Das Verschlufsstück E besteht aus einem über die Grundplatte C gelegten Stab, welcher an den gegenüberliegenden Seiten des Rahmens α mit Schrauben i derart verbunden ist, dafs durch Anziehen derselben die Stange gegen die Grundplatte geprefst werden kann.
Zu der gewünschten Wirkung verwende ich beliebige Materialien, beispielsweise Gelatine oder Albumin, welche durch Zusatz von Wasser und doppeltchromsaurem Kali oder anderem Material in passendem Verhältnifs für die graphisch wirksamen Strahlen des Lichtes empfindlich gemacht worden sind.
Ich giefse die Masse oder Lösung in flüssigem Zustande, d. h. bei einer zu .ihrem Flüssigsein hinreichenden Temperatur in die Höhlung h, damit sich eine Lage von ungefähr 6 mm (mehr oder weniger) Dicke bilden kann, und setze dann die so eingeschlossene Masse sofort den durch die Photographie gehenden Lichtstrahlen aus, wobei das Ganze ungefähr auf einer Temperatur von 290C. zur Vermeidung eines etwaigen Erstarrens erhalten werden mufs.
Der Rahmen wird in passender Weise so aufgestellt, dafs die Lichtstrahlen senkrecht auf die Photographie fallen können. Durch Wir-■kung des Lichtes auf die empfindlich gemachte Masse, welches durch die die Lichtstrahlen durchlassende Photographie geht, erhärtet sich dieselbe überall da, wo die Lichtstrahlen sie treffen, im Verhältnifs der Lichtintensität, wodurch sich jene Masse auf die hinter der Photographie angebrachte Platte oder auf die Photographie selbst festsetzt, während der übrige Theil in flüssigem Zustande verbleibt.
Nachdem die Masse die gehörige Zeit lang dem Licht ausgesetzt ist, wird der Rahmen in die Dunkelkammer gebracht, der flüssige Theil der Masse aus der Höhlung h in einem passenden Gefäfs zur weiteren Verwendung gesammelt und dann der Rahmen geöffnet; der erstarrte Theil wird dann von etwa noch abhängendem flüssigen Material befreit, welcher Theil eine Form bildet, welche je nach den.verschiedenen Tiefen genau die Licht- und Schattengrade der Photographie giebt. Diese Form wird dann wie die anderen Formen behandelt, welche man durch das bekannte Gelatineverfahren erhält.
Ist die Gelatine von der Photographie durch eine deckende Copallack- oder Schellackschicht getrennt, so kann sie durch Einfügung eines dünnen Stahlplättchens zwischen Gelatine und
df
Jk
Firnifsschicht, ohne die Photographic zu zerstören, weggehoben werden, und kann man so eine gewisse Anzahl von Abzügen mit derselben Photographie erhalten.
Ist die hinter der Photographie stehende lichtdurchlassende Platte eine Glas- oder Glimmerplatte, so mufs sie vorher albumirt werden, damit die Masse daran anhafte. Diese lichtdurchlassende Platte kann auch aus mattgeschliffenem Glas oder unlöslicher Gelatine, Firnifs oder Collodium bestehen.
Die Vortheile, die Masse in flüssigem Zustande anzuwenden, sind zunächst die Billigkeit, wegen der aus der Wiederverwendung des zur Formbildung nicht benutzten Materials entspringenden Ersparnifs, sodann die Zeitersparnifs für die Vorbereitung und Herrichtung der Platten und der Lösung, bevor sie dem Licht ausgesetzt wird, und überdies die Möglichkeit, die Flüssigkeit senkrecht den directen Licht- oder Sonnenstrahlen auszusetzen.
Der eben beschriebene Rahmen kann verschiedentlich modificirt werden, weshalb ich mich nicht auf die Verwendung eines'Rahmens von der angegebenen Construction beschränke; nichtsdestoweniger ist der wesentliche Charakter desselben die Bildung einer Höhlung, deren eine Seite durch die Photographie gebildet wird.
Die Herstellung der erhobenen Formen, Patrizen, Matrizen u. s. w., erreiche ich durch eines der oben beschriebenen Verfahren, dessen Mittel in ihren Einzelheiten auch verschieden sein können, und gehe ich dabei wie folgt vor:
Zunächst nehme ich von dem auf der Form der Matrize oder Patrize darzustellenden Gegenstande oder der Zeichnung, je nach dem zu erzielenden Resultat, ein Positiv oder ein
Negativ. ■
Soll die Form für Stanze oder Relief verwendet werden, so nehme ich das Negativ auf mattgeschliffenes Glas, um abgerundete Ränder zu erhalten, die speciell für eine tiefe Form die allein geeigneten Ränder sind; auch kann man statt des Negativs jede andere durchscheinende Photographie nehmen.
Durch Wirkung des durch das Negativ oder die PhotografJhie*"fallenden Lrcntes~ auT' eine empfindlich gemachte Gelatine- oder andere passende Schicht, wie Albumin oder dergleichen, erziele ich eine vorläufige Form, von dieser eine Gyj^jJQgm und "^oTT-'fflBfBf^wieder eine Form von Wachs oder aus einer demselben Zweck diene'nclfiPF'Masse von 1 1J2 mm Dicke.
Vor Bildung der vorläufigen oder primären Form mufs die Photographie retouchirt werden, damit alle dunklen Theile des Gegenstandes, welche ihrer Natur nach in Relief erscheinen würden, so retouchirt sind, dafs sie weifs erscheinen, während die hellen Theile desselben, die tief erscheinen würden, durch das Retouchiren dunkel erscheinen.
Der aus der Gypsform erhaltene Wachsabzug ist kleiner als der Gypsabzug, da sidHTaTTTa^fm beim Erkalten ungefähr um 3 mm bei einem Gegenstand von 12 cm Länge zusammenzieht. Will man aber dennoch einen Abzug von genauer Gröfse haben, so mufs man vorher genau die Gröfse des Zusammenziehens des Wachggs^der des sonst angewendeten Materials kennen und dementsprechend das Negativ gröfser nehmen, wodurch natürlich die Gypsform auch gröfser wird. ■ «■■■■■"•"λ»
Ich bringe dann auf einem Täfelchen von Holz oder anderem festen Material von ungefähr 5 mm Dicke einen Abdrupk-^er Photographie oder der Bjjdconturenir^ der genauen Gröfse, beispielsweise TKvf'c'fTeme Pause hervor, schneide
halb der Conturen fällt und erhalte so eine steife Einfassung, die genau mit den. Rändern des Abzuges übereinstimmt.
Darauf wird diese Einfassungsplatte passend erwärmt und der Abzug mit der Fläche nach oben derart daraufgelegt, dafs dessen Ränder genau mit denjenigen der Einfassung zusammenfallen. Ich drücke dann auf die Ränder des Abzuges, so dafs beim Erkalten der Einfassung der Abzug festhaftet. Ich erhalte also einen Abzug von der genauen Gröfse des Bildes, mit einer steifen Einfassung, aber frei und auf beiden Se^^^^pgrf, worauf das Ganze auf "elner™fiasfenaccifistruirten Unterlage befestigt wird, so dafs die obere und die untere Fläche der Form frei bleibt und der Abzug in gewünschter Weise dmn^ffl^SS^^
Durch diese Anordnung hat der Künstler beide Hände zur Modellirung der oberen und unteren Seite frei, um abzurunden oder von oben nach unten, oder umgekehrt, herauszudrücken. Indem der Künstler das Bild, nach dem er arbeitet, vor sich hat, kann derselbe in kurzer Zeit zur Vollendung modelliren.
Die Ränder des Abzuges werden an der betreffenden Stelle durch die Einfassungsplatte zuverlässig festgehalten, die so daran hängt, dafs sie durch das Ausdrucken nach oben oder unten zur Abrundung der Figur nicht verschoben werden und die genaue Gröfse des Abzuges nicht verändert wird, was für die Stanzung im Relief und Hochrelief oder ähnlichen Arbeiten von Wichtigkeit ist. Die hintere, hohle Seite des Abzuges wird dann bis zum Niveau der Einfassungsfläche mit Gyps oder anderem Material zur Verstärkung des Abzuges gefüllt, wozu das Object umgekehrt wird, so dafs nach dem Erstarren des Eingusses die Form abge-
nommen werden kann, ohne irgend ein Relief oder eine Contur zu verlieren.
Die Form kann dann auf bekanntem Wege elektro- oder stereotypirt werden, wodurch man eine Form, Patrize oder Matrize in Kupfer oder anderem Metall erhält, das man^j^ Stanzung verwenden kann; das Relief kann aucriaTs Modell zur Sandformerei behufs Herstellung von ■ Ornamenten in Silber, Bronze u. s. w. dienen, welche dann nur noch ciselirt zu werden brauchen.
Im weiteren will ich den Procefs und die Mittel zur Erzeugung von Photographien in Hochrelief angeben, obgleich beide in ihren Einzelheiten leichter Modificationen fähig sind.
Die Bilder können auf Carton aufgezogen werden; dann läfst man sie trocknen, bevor sie in Relief reproducirt werden, oder sie können unaufgezogen auf die Form gebracht werden, und es wird dann der mit Leim 'bestrichene Carton in dem Moment aufgelegt, wo die Bilder der Wirkung der das Relief liefernden Patrize ausgesetzt werden. Beide Mittel geben . mit einiger Sorgfalt gute Resultate.
Nach meinem Verfahren retouchire ich das Negativ (oder das Positiv, je nach dem später anzuwendenden Verfahren) so, dafs alle dunklen Theile des' Portraits, welche in der Form in Relief erscheinen sollen, so zum Vorschein kommen, als wenn sie weifs statt schwarz gewesen wären, und alle hellen Stellen des Portraits, welche in der Form hohl sein müssen, werden so retouchirt, als wenn sie schwarz wären, und umgekehrt (z. B. schwarze Haare im Negativ müssen so retouchirt werden, als ob sie am Portrait weifs wären); will man keinen Hintergrund haben, so wird er vom Negativ abgekratzt.
Das Negativ (oder das Positiv) wird auf eine mattgeschliffene Glasplatte gebracht, entweder auf die glatte oder die matte Oberfläche bei einseitig mattgeschliffenem Glase; besser ist aber das auf beiden Seiten mattgeschliffene Glas.*
Eine durch die Wirkung des Lichtes auf durchsichtigem Glas erzeugte Gelatineform hat überall deutliche, rechteckige Kanten, so dafs bei Erzeugung des Reliefs die weifsen, scharfen Kanten das Papier oder andere in Relief zu setzende Material zerschneiden, weshalb man Formen dieser Art für Reliefs nicht benutzen kann.
Bei Verwendung eines matten und durchscheinenden Glases zerstreut sich das Licht und die Gelatineformenkanten werden abgeschrägt; zur Erzielung abgerundeter Kanten mufs man die Bildfläche in geringerer Entfernung von der empfindlich gemachten Schicht aus Gelatine oder Albumin, während dieselbe dem Licht ausgesetzt ist, anbringen.
Die Entfernung zwischen Bild und Gelatine, sowie gleichzeitig die von dem matten Glas erzeugte Diffusion gestattet dem zerstreuten Licht so zu sagen unter die Ränder der Figur zu treten, wodurch man eine Form mit schrägen und runden Kanten und gut ausgeprägten Details erhält. Bedient man sich zur Erzeugung des Reliefs dieser Form, so erhält man ein tadelloses und dem Auge wohlgefälliges Portrait. Von der durch die Wirkung des Lichtes auf die empfindlich gemachte, mehr oder weniger dicke Gelatineschicht nehme ich in der üblichen Weise eine Gypsform, welche die hohle Figur darstellt, von dieser wieder einen Abzug von Wachs, Guttapercha, vegetabilischem Wachs u. s. w., welcher (da die Figur in der Gypsform hohl ist), die Figur in Relief darstellt. Dieser Wachsüberzug ist für gewöhnlich ca. 3 mm dick.
Das Negativ (oder Positiv) mufs,- wie bereits erwähnt, gröfser sein, als die wirkliche Gröfse des in Relief zu bringenden Portraits beträgt, und setze ich, um auf ein genaues Verhältnifs zu kommen, eine Wachsform auf eine Form von Gyps, die mit einer graduirten Scala von ungefähr 30 cm Länge versehen ist. Nach dem Erstarren hebe ich die Form, welche die graduirte Scala darstellt, ab, die natürlich durch das Zusammenziehen des Wachses -kürzer als die Gypsform ist, und die zur Bestimmung der Gröfse des Negativs (oder Positivs) dient.
Die Gypsform, von der man, wie oben beschrieben, den Wachsabzug nimmt, und die von einer dem Negativ oder Positiv gleichen Gröfse ist, das zur Herstellung der Form gedient hat, kann nicht mehr benutzt werden, aber die Wachsform stellt die Figur in Relief und genau von derjenigen Gröfse dar, um das Bild in Relief herzustellen, in dem alle Details genügend erhaben sind, nicht nach den Lichtern und Schatten oder Farben, sondern nach der Stellung und natürlichen Form, nur ist die ganze Figur eben, da die natürliche Krümmung der Figur und der Details nicht mit erzeugt werden.
Ist die Wachsform auf die oben beschriebene Weise hergestellt und in der angegebenen Weise vom Künstler modellirt, so bestreut man ihre Oberfläche mit Graphit und stellt mit Hülfe der Elektrotypie einen concaven elektrotypischen Abzug dar, dessen convexe Oberfläche sorgfältig mittelst eines metallischen Niederschlages doublirt wird, und von welchem man in einem beliebigen Metall oder nach bekannter Weise eine Matrize abnehmen kann.
Die Bilder werden dann zwischen die concave Elektrotype uud die Matrize gestellt und durch Druck in Relief verwandelt.
e müssen von gleicher Stärke sein und die Abzüge so
auf die Elektrotype gestellt werden, dafs die Abzugsfigur den einzelnen Theilen der Form entspricht.

Claims (1)

  1. Patent-An Sprüche:
    i. Die Aufstellung eines auf mattgeschliffener Glasplatte erzeugten Negativs in gewisser Entfernung von der zum Copiren dienenden Gelatineschicht behufs Erzielung abgerundeter Kanten in dem auf der Gelatine durch Licht entstehenden Relief.
    Das Belichten einer nicht getrockneten Gelatineschicht unter einem photographischen Bilde behufs Erzielung eines Reliefs. Zu obigem Zweck die Anwendung des in Fig. ι und 2 dargestellten Copirrahmens.
    Die Herstellung erhabener Portraits ,mittelst der nach 1., 2. und 3. erzielten Reliefs.
    Hierzu I Blatt Zeichnungen.
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