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Schliesstück Die Erfindung betrifft ein Schliesstück für ein Verschluss-
oder Verriegelungsgetriebe an einem Fenster, einer Tür od. dgl., insbesondere an
einem solchen mit einem Schwenk-KippflUgel, bei welchem ein Schliessglied, z.B.
ein Rollzapfen oder eine Zunge des Getriebes hinter einen Steg des Schliessstückes
schiebbar und das Schliesstück insbesondere im Falz des feststehenden Rahmens eingelassen
ist und aus einer Grundplatte und einem Schliessteil besteht und mittels Schrauben
am Rahmen befestigt ist.
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Ein derartiges Schliesstück ist aus der deutschen Patentschrift 1
185 948 bekannt. Dabei besteht das Schliesstück aus einer Grundplatte und einem
Schliessblech, die über Schrauben und tellerförmige Muttern meteinander verbunden
sind. Ober zusätzliche Schrauben
erfolgt die Befestigung der Grundplatte
auf dem feststehenden Rahmen. Dieses Schliesstück wird in eine abgesetzte Aussparung
im Rahmen eingeschraubt.
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Die Aussparung zur Aufnahme des Schliesstückes befindet sich zumeist
im Falz des feststehenden Rahmens und wird in der Regel mittels eines Fräsers hergestellt.
Dabei sind zwei grundsätzliche Verfahren zur Herstellung der Aussparung üblich,
nämlich einmal die Einfräsung mit einem Fingerfräser, dessen Längsachse während
des Bearbeitungsvorganges senkrecht zur Rahmenebene angeordnet ist und zum anderen
mit eieem Fingerfräser, dessen Längsachse in der Rahmenebene sich befindet. Diese
beiden unterschiedlichen Verfahren erfordern eine unterschiedliche Ausgestaltung
der Kontur des in die Aussparung einzulassenden Schi iesstUckes.
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Die Wahl der einzelnen Fräsverfahren wird durch den Verarbeiter eines
Beschlages je nach Art der vorhandenen maschinellen Einrichtungen vorgenommen. Dies
bedingt beim Hersteller eines Beschlages, dass er zwei getrennte Grundgarnituren
vertreiben muss, die sich nur durch die Ausgestaltung der Sohliesstücke unterscheiden.
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Es ergibt sich eine Verdoppelung der Anzahl der Beschlagstypen und
dadurch der Zwang'zu einer grösseren Lagerhaltung, wodurch sich wiederum bei der
Bestellung leichter Fehler einschleichen können.
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Ein Schllesstück, bei dem diese Unzulanglichkeit beseitigt ist und
das für beide Arten der Aussparung anwendbar ist, wird in dein Gebrauchsmuster 1
997 638 beschrieben. Dieses Schliesstück besteht aus einer Grundplatte, auf der
ein Steg zum Hinterschliessen des Schliessgliedes angeordnet ist. Drei der Ränder
der Grundplatte sind schneldenförmig sich verjüngend ausgebildet. Zur Montage des
Schliesstückes wird dieses in die Ausfräsung eingeschlagen, wobei die schneidenförmigen
Ränder sich in die Radien der Ausfräsung eindrücken und dadurch gehalten werden.
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Zusätzlich erfolgt noch eine Befestigung mittels Schrauben.
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Bei diesem Schliesstück wirkt sich nachteilig aus, dass eine genaue
Erzielung der gewünschten Lage am feststehenden Rahmen nur selten erreichbar ist.
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Insbesondere bei einer Aussparung im senkrecht zur
Rahmenebene
angeordnetem Falz des Rahmens, die mit senkrecht zur Rahmenebene angeordneter Fräserachse
hergestellt wurde, ist es schwierig, die Grundplatte des Schliesstückes drart einzuschlagen,
dass sie auf dem Grunde der Ausfräsung aufliegt. Es besteht dann die Gefahr, dass
die Stirnfläche des Schliessgliedes auf der Grundplatte des Schliesstückes aufläuft
und damit klemmt, oder dass das Schliessglied nicht mehr hinter den Steg des Schliesstückes
greifen kann, da es an die Stirnfläche der Grundplatte anstösst.
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Aubh in der Höhenanordnung des Schliesstückes ergibt sich beim Einschlagen
eine starke Versatzmöglichkeit, so dass eine genaue Höhenlage des Steges zum sicheren
Hinterschliessen des Schliessgliedes nicht zu erzielen ist.
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Ferner besteht dte Gefahr, dass infolge Unachtsamkeit beim Einschlagen
der Grundplatte das Schliesstück zu tief eindringt, so dass das Schliessglied nicht
mehr hinter den Steg gelangen kann; ein Verriegeln also nicht sehr Röglich ist.
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Neben der fehlenden Erreichbarkeit einer genauen Lage des Schliesstückes
wegen mangelnder Anlagekanten ist
damit zu rechnen, dass beim Einschlagen
der Grundplatte das über den Schneiden der Grundplatte sich befindende Material
des Rahmens infolge Stauchwirkung abgesprengt wird oder mindestens teilweise ausbricht.
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Die Aufgabe der Erfindung besteht nunmehr darin, ein Schliesstück
zu schaffen, das für eine Aussparung benutzbar ist, die mit einem Fräser hergestellt
wird, dessen Längsachse sowohl senkrecht, als auch parallel zur Rahmenebene angeordnet
ist und bei dem die oben beschriebenen Nachteile eines einzuschlagenden Schliesstückes
vermieden werden.
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Diese Zwecke werden nach der Erfindung erreicht durch ein Schliesstück
für ein Verschluss- oder Verriegelungsgetriebe an einem Fenster, einer Tür od. dgl.,
insbesondere an einem solchen mit einem Schwenk-Kippflügel, bei welchem ein Schliessglied,z.B.
ein Rollzapfen oder eine Zunge des Getriebes hinter einen Steg des Schliessstückes
schiebbar und das Schliesstück insbesondere im Falz des feststehenden Rahmens eingelassen
ist und aus einer Grundplatte und einem Schliessteil besteht und mittels Schrauben
am Rahmen befestigt ist, das dadurch gekennzeichnet ist, dass das Schliesstell in
einer Ebene parallel zu seiner Auflagefläche auf der Grundplatte an mindestens zwei
Obergängen der
schmalen Stirnseiten und die Grundplatte am Obergang
von der Rückseite zur Vorderseite mit jeweils einem Radius versehen ist.
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Die Unterteilung des Schliesstückes in Schliessteil und Grundplatte
ermöglicht die erfindungsgemässe Ausbildung der Kontur von Schliessteil und Grundplatte.
Die Grundplatte weist an dem Obergang von der Rückseite zur Vorderseite im Bereich
der schmalen Stirnseite jeweils einen Radius auf. Diese beiden an entgegengesetzten
Enden der Grundplatte angeordneten Radien ermöglichen den Einbau in eine im senkrecht
zur Rahmenebene angeordneten Falz des Rahmens sich befindende Aussparung, die mittels
eines Fräsers mit senkrecht zur Rahmenebene ausgerichteter Fräserachse hergestellt
wurde. Der Radius der Grundplatte ist dabei insbesondere gleich dem halben Durchmesser
des Fräsers zur Herstellung der Aussparung.
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Das Schliessteil wiederum besitzt an mindestens zwei Qbergängen der
schmalen Stirnseiten untereinander einen Radius, der insbesondere an der langen
Stirnseite an deren beiden Enden angebracht ist. Dieses in oder auf der Grundplatte
angeordnete Schliessteil ist mit einem Steg versehen, hinter welchen das Schliessglied
des flügelseitigen Verschlussgetriebes greifen kann.
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Mit diesem kombinierten Schliesstück wird dem Verarbeiter die Möglichkeit
gegeben, je nach vorhandener maschineller Einrichtung oder nach Wunsch, die Ausfräsung
für das Schliesstück im senkrecht zur Rahmenebene angeordneten Falz des Rahmens
derart anzuordnen, dass die Achse des Fräsers während des Bearbeltungsvorganges
senkrecht oder auch parallel zur Rahmenebene sich befindet.
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Wenn ;e Aussparung für das Schliesstuck mit senkrecht zur Rahmenebene
angeordneter Fräserachse hergestellt wurde, wird die Grundplatte mit Schliessteil
in diese Aussparung eingesetzt und mit dem Rahmen verschraubt, wobei die Radien
der Grundplatte die Radien der Aussparung abdecken.
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Ist die Aussparung mit einem mit seiner Fräserachse parallel zur Rahmenebene
angeordneten Fräser hergestellt, so wird nur das Schliessteil in der Aussparung
befestigt, wobei wiederum die Radien von Schliessteil und Aussparung miteinander
abschliessen und einander 11 wesentlichen entsprechen.
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Je nach Art der Aussparung wird somit das aus Grundplatte und Schliessteil
bestehende Schliesstück als Ganzes
oder das Schliessteil allein
in die Aussparung eingelassen und verschraubt, wobei die am Umfang dieser Beschlagteile
angeordneten Radien die Anpassung an die beiden verschiedenen Möglichkeiten der
Herstellung der Aussparung erlauben.
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Nach einer ganz besonders vorteilhaften Ausgestaltungsform des Schliesstückes
ist das Schliessteil in der Grundplatte eingelassen; und zwar insbesondere bündig
eingelassen. Infolge des in der Grundplatte eingelassenen Schliessteiles kann die
Bauhöhe des kombinierten Schliesstückes klein gehalten werden, so dass dessen Bauhöhe
der Bauhöhe der vorbekannten einteiligen Schliesstücke entspricht.
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Damit ein genügend tiefer Eingriff des Schliessgliedes hinter dem
Steg des Schliessteiles bei dem kombinierten Schliesstück möglich ist, weist die
Grundplatte und/oder das Schliessteil im Bereich der Befestigungsbohrungen je einen
Ansatz auf, durch den eine Distanz des Bodens der Grundplatte zwischen den Ansätzen
und dem Schliessteil geschaffen wird. Gleichzeitig kann dadurch an Material für-die
Grundplatte eingespart werden.
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Es ist dabei vorteilhaft, die Radien der Grundplatte und des Schliessteiles
gleich gross auszubilden, so dass die beiden Arten der Herstellung der Ausfräsungen
mit demselben Fräser hergestellt werden können.
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Um einen dichten Verschluss des Flügels zu erhalten, ist es besonders
-günstig, die Befestigungsbohrungen im Schliessteil als Langloch auszubilden, dessen
Längsachse senkrecht zur Rahmenebene angeordnet ist.
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Diese Ausgestaltung des Schliessteiles ergibt die vorteilhafte Möglichkeit,
bei ungenauem Anschlag, bei einer Lageveränderung von Schliesstück zum Schliessglied,
nach einem Lockern der Befestigungsschrauben durch seitliches Verschieben des Schliessteiles
die für einen gängigen, dichten und satten Verschluss erforderliche Lage einzustellen
und in dieser Lage das Schliessstück erneut zu fixieren.
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Zur Sicherung der Lage des Schliessteiles ist das Schliessteil mindestens
im Bereich der Befestigungsbohrungen mit Profilierungen verstehen, die derart ausgestaltet
sind, dass sie sich in das Materi&l der Grundplatte eindrücken können. Diese
Profilierung kann als Rändelung, als Feinzahnung, als Längskerben od. dgl. ausgebildet
sein und gewährleistet einen
festen Sitz und Halt des Schliessteiles.
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Weitere Vorteile und Einzelheiten des Gegenstandes der Erfindung sind
den Zeichnungen zu entnehmen, die in schematischer Darstellung bevorzugte Ausführungsformen
als Beispiel zeigen: Fig. 1 stellt eine Vorderansicht des Schliesstückes in montiertem
Zustand und Fig. 2 eine Seitenansicht des Schliesstückes nach Fig. 1 dar.
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Fig. 3 zeigt in Vorderansicht das Schliessteil in eingebautem Zustand.
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Fig. 4 stellt eine Vorderansicht des Schliessstückes in montiertem
Zustand und mit verstellbarem Schliessteil dar.
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Nach den Fig. 1 und 2 befindet sich im Falz 1 eines feststehenden
Rahmens 2, der senkrecht zur Rahmenebene 3 angeordnet ist, das kombinierte Schldesstück
4, bestehend aus der Grundplatte 5 aus Kunststoff und aus dem Schliessteil 6. Das
Schliesstück 4 ist in eine Aussparung 7
des Rahmens-2 bündig eingelassen,
die mittels eines Fingerfrasers hergestellt wurde, desSen Achse senkrecht zur Rahmenebene
3 angeordnet ist. Diese Aussparung 7 wird durch die Grundplatte 5 ausgefüllt, die
an dem Obergang von der Rückseite 8 zur Vorderseite 9 jeweils einen Radius 10 aufweist.
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In die Grundplatte 5 ist das Schliessteil 6 bündig eingelassen, wobei
das Schliessteil 6 auf Ansätzen ll des 80dens 18 des Schliessteiles 6 gelagert ist,
so dass sich eine gute Auflage des Schliessteiles 6 ergibt. Das Schliessteil 6 besitzt
einen Steg 12, hinter den das strichpunktiert gezeichnete Schliessglied des flügelseitigen
Getriebes.greifen kann.
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Schliessteil 6 und Grundplatte 5 sind Uber die Schrauben 13 untereinander
und mit dem Rahmen 2 verbunden.
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Das Schliessteil 6 weist zwei Radien 14 an zwei Obergängen der schmalen
Stirnseiten 15, 16 auf. Diese Radien 14 sind somit senkrecht zu den Radien 10 der
Grundplatte 5 angeordnet und zwar an den beiden einander gegenüberliegenden Enden
der langen Stirnseite 15.
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In Fig. 2 ist strichpunktiert noch der Flügel 19
gezeigt,
welcher in geschlossenem Zustand des Flügels 19 das Schliesstück 4 verdeckt.
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Infolge der symmetrischen Ausbildung der Grundplatte 5 und der Zweiteilung
des Schliesstückes 4 ergibt sich als weiterer wesentlicher Vorteil die Links- und
Rechtsverwendbarkelt des Schliesstückes 4, wobei das Schliessteil 6 derart angeordnet
werden kann, dass der Steg wahlweise oben oder unten bzw. rechts oder links innerhalb
der Grundplatte 5 sich befindet.
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Bevorzugt der Verarbeiter die Einfräsung der Aussparung mit einem
Fräser, dessen Längsachse parallel zur Rahmenebene 3 sich befindet, so ist das Schliessteil
6 als Schliesstück zu verwenden. Die Radien 14 des Schliessteiles 6 füllen dann
die durch den Fräserdurchmesser gegebenen Radien der Aussparung 17.
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Mit diesem zweisetellten Schliesstück 4 besitzt somit der Verarbeiter
die Möglichkeit, die Aussparung 7, 17 für das Schliesstück 4 sowohl mit einem Fingerfräser
herzustellen, dessen Längsachse senkrecht oder auch parallel zur Rahmenebene 3 angeordnet
ist.
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Das aus Grundplatte 21 und Schliessteil 22 bestehende
Schliesstück
23 nach Fig. 4 unterscheidet sich in der Ausführungsform nach den Fig. 1 - 3 dadurch,
dass das Schliessteil 22 senkrecht zur Rahmenebene 24 verschiebbar ist. Zu diesem
Zweck weist das Schliessteil 22 anstelle der Befestigungsbohrungen jeweils ein Langloch
25 auf, dessen Längsachse ebenfalls senkrecht zur Rahmenebene angeordnet ist. Im
Bereich dieser Langlöcher 25 besitzt das Schliessteil 22 eine Profilierung 26 auf
beiden Breitseiten. Die vorzugsweise als parallel zueinander angeordnete Rippen
mit im wesentlichen dreieekförmigem Querschnitt ausgebildete Profilierung 26 verkrallt
sich dabei mit dem Material der Grundplatte , wenn die Befestigungsschraube 27 festgezogen
wird, wo#durch sich ein sicherer Sitz des Schliessteiles 22 ergibt. Dieser feste
Sitz auf der -Grundplatte 21 wird noch dadurch gefördert, dass die von der Befestigungsschraube
27 auf das Schliessteil 25 ausgeübte Kraft unmittelbar auf die Profi erung 26 einwirkt.
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Um sowohl bei einem Rechts- als auch Linksanschlag das Schliesstück
23 verwenden zu können, ist die Profilierung 26 zu beiden Seiten des SchlRessteiles
angebracht.