DE1925199C - Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrodicyclopentadienyl-1-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl-2-amin durch Umsetzen von Dihydrodicyclopentadien mit Blausäure und Schwefelsäure und anschließendes Verseifen der entstandenen Formamide - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrodicyclopentadienyl-1-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl-2-amin durch Umsetzen von Dihydrodicyclopentadien mit Blausäure und Schwefelsäure und anschließendes Verseifen der entstandenen Formamide

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DE1925199C
DE1925199C DE1925199C DE 1925199 C DE1925199 C DE 1925199C DE 1925199 C DE1925199 C DE 1925199C
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tetrahydrodicyclopentadienyl
dihydrodicyclopentadiene
acid
sulfuric acid
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Inventor
Hans Dr. 6702 Wachenheim; Raff Paul Dr. 6700 Ludwigshafen; Schuster Ludwig Dr. 6700 Ludwigshafen; Pander Hans Joachim 6700 Ludwigshafen. C07c 169-10 Kiefer
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BASF SE
Original Assignee
Badische Anilin and Sodafabrik AG
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Description

1 2
Die Herstellung von Aminen durch Umsetzung νοα bis 250C durch. Weiterhin hat es sich als günstig Olefinen mit Blausäure in Gegenwart von Schwefel- erwiesen, unter Reaktionsbedingungen inerte Lösungssäure und anschließendes Verseifen des so erhaltenen mittel wie Kohlenwasserstoffe mit 5 bis 10 Kohlen-N-substituierten Formamide ist als Ritter-Reaktion Stoffatomen, z. B. Cyclopentan, Cyclohexan, Methylbekannt. In der deutschen Auslegeschrift 1 200 062 5 cyclohexan, Cyclooctan, n-Pentan, η-Hexan und nwird auch schon beschrieben, daß man durch Um- Dekan, mitzuverwenden.
setzen von Dihydrodicyclopentadien mit Blausäure in Vorteilhaft setzt man 10 bis 40 iwichtsprozent,
Gegenwart von Schwefelsäure und anschließende Ver- bevorzugt 10 bis 20 Gewichtsprozent Lösungsmittel,
seifung Tetrahydrodicyclopentadienylamine erhält. bezogen auf das eingesetzte Dihydrodicyclopentadien
Führt man die Umsetzung unter den bei der Ritter- io ein. Besonders bewährt haben sich Cyclohexan und
' Reaktion üblichen Bedingungen z. B. unter Verwen- Methylcyclohexan als Lösungsmittel,
dung eines Verhältnisses von Blausäure zu Olefin zu Das bei der Umsetzung entstehende Tetrahydre-
Schwefelsäure wie 2:1:2 bei einer Temperatur von dicyclopentadienyl-l- und -2-formamid χ,,τά in be-
250C durch, so erhält man ein Isomerengemisch aus kannter Weise durch Behandeln mit Schwefelsäure
Tetrahydrodicyclopentadienyl-9-amin, Tetrahydrodi- 15 und Wasser oder mit Ameisensäure verseift. Besonders
pentadienyl-6-amin, Tetrahydrodicyclopentadienyl- vorteilhaft führt man die Verseifung bei dem vor-
1-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl-2-amin im liegenden Verfahren durch, wenn man dem Reak-
Verhältnis von 18 : 7: 34: 41. Von diesen Aminen tionsgemisch nach der Reaktion Wasser zugibt und
haben jedoch nur die aus Tetrahydrodicyclopenta- die Verseifung während der Abtrennung der über-
dienyl-1-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl- ao schüssigen Blausäure und des mitverwendeten Lö-
2-amin hergestellten Dimethylharnstoffe eine herbi- sungsmittels durchführt.
zide Wirksamkeit. Eine Abtrennung der unwirksamen Das Verfahren nach der Erfindung führt man bei-
Amine gelang bisher nicht, während sich die daraus spielsweise aus, indem man die genannten Mengen
hergestellten Harnstoffe nur durch eine aufwendige Schwefelsäure und Blausäure vorlegt und ein Gemisch
und sehr verlustreiche Umkristallisation in die ein- as aus Dihydrodicyclopentadien und Lösungsmittel im
zelnen Isomeren trennen lassen. beschriebenen Verhältnis unter intensiver Durch-
Es bestand deshalb die technische Aufgabe, bei der mischung langsam zulaufen läßt. Die Umsetzung kann
Umsetzung von Dihydrodicyclopentadien mit Blau- in einem Rührgefäß oder aber auch in kontinuierlich
säure in Gegenwart von Schwefelsäure die Reaktion arbeitenden Vorrichtungen z. B. einem Mischkreis
so zu lenken, daß die Bildung der unerwünschten Iso- 30 durchgeführt werden. Während der Umsetzung werden
meren unterdrückt wird. die beschriebenen Temperaturen eingehalten. Im all-
Es wurde nun gefunden, daß man Tetrahydrodi- gemeinen ist die Umsetzung nach 2 bis 3 Stunden
cyclopentadienyl-1-amin und Tetrahydrodicyclopenta- beendet. Es ist auch möglich, die Umsetzung in meh-
dienyl-2-amin durch Umsetzen von Dihydrodicyclo- reren hintereinandergeschalteten Kesseln, z. B. einer
pentadien mit Blausäure und Schwefelsäure und an- 35 aus drei Kesseln bestehenden Kaskade oder mehreren
schließendes Verseifen der entstandenen Formamide hintereinandergeschalteten, z. B. in zwei bis drei
vorteilhafter als bisher erhält, wenn man je Mol Mischkreisen durchzuführen. Das so erhaltene Reak-
Dihydrodicyclopentadien 5 bis 20 Mol Blausäure und tionsgemisch wird anschließend vorteilhaft mit der
2 bis 5 Mol 88- bis 96gewichtsprozentige Schwefel- 1- bis 3fachen Menge an Wasser versetzt und die
säure verwendet, mit der Maßgabe, daß man je Mol 40 überschüssige Blausäure zusammen mit dem Lösungs-
Dihydrodicyclopentadien mindestens 1 Mol Wasser mittel abdestilliert. Dabei werden gleichzeitig die ge-
mitverwendet. bildeten Formamide zu den entsprechenden Aminen
Das neue Verfahren hat den Vorteil, daß man verseift. Anschließend setzt man d'irch ' gäbe von
Tetrahydrodicyclopentadienyl-1-amin und Tetrahydro- Alkalien, vorzugsweise Natronlauge, Tetrahydrodi-
dicyclopentadienyl-2-amin in hohen Ausbeuten erhält, 45 cyclopentadienyl-1- und -2-amiii in Freiheit und iso-
wobei die Bildung der unerwünschten Isomeren unter- üert die freien Amine nach bekannten Verfahren, z. B.
drückt wird. Extraktion mit Lösungsmittel und anschließende
Auf 1 Mol Dihydrodicyclopentadien setzt man 5 Destillation. Besonders vorteilhaft hat es sich erwie-
bis 20 Mol Blausäure ein. Besonders gute Ergebnisse sen, die Amine direkt aus der alkalischen Lösung mit
erzielt man, wenn man je Mol Dihydrodicyclopenta- 50 Wasserdampf abzudestillicren.
dien 7 bis 12 Mol Blausäure anwendet. Ferner ver- Die nach dem Verfahren der Erfindung hergestellten
wendet man je Mol Dihydrodicyclopentadien 2 bis Tetrahydrodicyclopentadienyl-l- und -2-amine eignen
5, vorzugsweise 2,5 bis 3,5 Mol 88- bis 96gewichts- sich zur Herstellung von Herbiziden nach der deut-
prozentige Schwefelsäure. Besonders gute Ergebnisse sehen Auslegeschrift 1 200 062.
erzielt man mit 90- bis 94gewichtsprozentiger Schwe- S3 Die in folgenden Beispielen angegebenen Teile sind
feisäure. Gewichtsteile. Sie verhalten sich zu den Raumteilen
Ein wesentliches Merkmal der Erfindung ist es, daß wie Kilogramm zu Liter,
man je Mol Dihydrodicyclopentadien mindestens „ . . . >
1 Mol Wasser mitverwendet. Zweckmäßig wird das ö e 1 s ρ 1 e 1 1
nötige Wasser mit der Schwefelsäure in das Reaktions· βιι In einem Rührgefäß werden 312 Teile 92gewichts-
gemisch eingebracht, d. h., man wählt vorteilhaft die prozentige Schwefelsäure und 243 Teile wasserfreie
Menge und die Konzentration der Schwefelsäure so, Blausäure vorgelegt und unter Kühlen bei 200C eine
daß je Mol Dihydrodicyclopentadien mindestens 1 Mol Lösung aus 134 Teilen Dihydrodicyclopentadien und
Wasser mit eingebracht wird. Besonders gute Ergeb- 34 Teilen Methylcyclohexan zudosiert. Nach voll·
nisse erzielt man, wenn man je Mol Dihydrodicyclo- 65 endeter Zugabe wird das Reaktionsgemisch noch
pentadien 1 bis 2 Mol Wasser mitverwendet. 3 Stunden bei 200C gerührt. Nach vollendeter Reak«
Im allgemeinen führt man die Umsetzung bei Tem· tion liißt man das Reaktionsgemisch auf 1000 Teile
Deraturen von —10 bis +5O0C, insbesondere von 0 Eis laufen und destilliert dann die überschüssige Blau-
säure und Methylcyclohexan über eine Kolonne ab. Die als Sumpf verbleibende saure Lösung wird mit 620 Teilen konzentrierter Natronlauge versetzt, bis die Lösung alkalisch ist und dann das abgeschiedene Amin mit Wasserdampf abdestilliert. Durch Extraktion des Destillats mit Benzol und anschließende Destillation der benzolischen Lösung erhält man 139,5 Teile eines Gemisches aus Tetrahydrodicyclopentadienyl-1-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl-2-amin vom Siedepunkt 89 bis 92° C und der Aminzahl 371 (berechnet 372). Die Ausbeute beträgt 92,5% der Theorie, bezogen auf eingesetztes Dihydrodicyclopentadien. Das erhaltene Gemisch besteht zu 98% aus Tetrahydrodicyclopentadienyl-l-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl-2-amin im Verhältnis von 35: 65.
Beispiel 2
Zu einer Mischung aus 368 Teilen 96gewichtsprozentiger Schwefelsäure und 315 Teilen wasserfreier Blausäure läßt man bei 2O0C unter intensivem Rühren eine Lösung aus 93 Teilen Dihydrodicyclopentadien und 25 Teilen Cyclohexan zulaufen. Nach 30 Minuten ist das zugegebene Dihydrodicyclopentadien zu 99°/0 umgesetzt. Anschließend läßt man das Reaktionsgemisch auf 1500 Teile Eis laufen und arbeitet das erhaltene Gemisch, wie im Beispiel 1 beschrieben, auf. Man erhält 97 Teile eines Gemisches aus Tetrahydrodicyclopentadienyl-1-amin und TetrahydrodicyclopentadienyI-2-amin mit der A- linzahl 371. Die Ausbeute beträgt 93 % der Theorie. Das Gemisch besteht nach gaschromatographischer Analyse zu 97% aus den Isomeren Tetrahydrodicyclopentadienyl-l-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyl-2-amin im Verhältnis 33:67.
Vergleichsbeispiel
Zu einer Mischung aus 208 Teilen 92gewichtsprozentiger Schwefelsäure und 41 Teilen wasserfreier Blausäure läßt man bei 50C eine Lösung aus 134 Teilen Dihydrodicyclopentadien und 33 Teilen Cyclohexan zulaufen. Nach beendeter Zugabe wird das Reaktionsgemisch noch 5 Stunden bei 20 bis 25 "C nachgerührt und anschließend, wie im Beispiel 1 beschrieben, aufgearbeitet. Man erhält 119 Teile eines Gemisches der vier möglichen Isomeren vom Siedepunkt 86 bis 930C bei 9 mm, die eingangs angegebenen Isomeren sind im Verhältnis von 18:7:34:41 enthalten. Die Ausbeute an Aminen beträgt 79% der Theorie.

Claims (1)

  1. Patentanspruch:
    Verfahren zur Herstellung von Tetrahydrodicyclopentadienyl-1-amin und Tetrahydrodicyclopentadienyf-2-amin durch Umsetzen von Dihydrodicyclopentadien mit Blausäure und Schwefel-
    a5 säure und anschließendes Verseifen der entstandenen Formamide, dadurch gekennzeichnet, daß man je Mol Dihydrodicyclopentadien 5 bis 20 Mol Blausäure und 2 bis 5 Mol 88- bis 96gewichtsprozentige Schwefelsäure anwendet, mit der Maßgabe, daß man je Mol Dihydrodicyclopentadien mindestens 1 Mol Wasser mitverwendet.

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