-
Drehdose für feinkörnige Substanzen Die Erfindung betrifft eine Drehdose
für leinkbritge Substanzen, vorzugsweise für Schnupftabak, bei welcher die Seitenwand
des einen Teils eine ringsumlaufende Rille aufweist und die des anderen Seils mit
mindestens einer in dieser Rille geführten Ausformung versehen ist, während beide
Teile
je eine gegeneinander durch Verdrehen in Deckung zu bringende Öffnung aufweist,
Solche Dosen werden insbesondere zur Aufbewahrung und zum Mitführen von Schnupftabak
oder ähnlichen, teinkörnigen Substanzen verwendet, die sporadisch in kleinen Mengen
entnormen werden sollen. kiese Substanzen sind in der Regel iit sich verflüchtigenden,
ätherischen Olen und Aromastoffen durchsetzt, weshalb die Dose weitestgehend luftdicht
versnhließbar sein soll. Von besonderer Wichtigkeit ist der luftdichte Verschluß
in demjenigen Zeitraui, der zwischen Abftillung und Endverkauf an den Benutzer liegt.
-
Die derzeit bekannten und gebräuchlichen Dosen sind in der Regel aus
Alusiniumblech oder dgl. gezogen und werden nach dem AbfUllen mit einem die äußere
Entnahmeöffnung verdeckenden, ringsum aufgeklebten Band verschlossen.
-
Da bein Verbrauch stets nur kleine Mengen des Inhalts entnormen werden,
muß die Dose Hunderte von Drehvorgängen zwischen Deckel- und Bodenteil aushalten,
ohne dadurch ihre Funktions- und Dichtungsfähigkeit zu verlieren.
-
Die bisher bekannten Dosen erftillen dose Anforderungen jedoch nur
äußerst unvollkommen. Sie haben vor alle ausnahnslos den Nachteil, daß sie nur sehr
schlecht abdichten, und
zwar bereits nach dem Abfüllen schon, erst
recht nach dem Abziehen des Verschlußbandes beim Verbauch. Damit nämlich die beiden
Teile der Dosen leicht gegeneinander verdreht werden können, sind sie mit je einem
gerändelten Rand versehen und dürfen nicht an den Seitenwänden flächig aufeinanderliegen,
sondern müssen einen gewissen Luftspalt als.
-
Sl>ielrnun gegeneinander aufweisen. Dieser Spielraum mußte zumindest
in der Lagerzeit vollkoiien abgedichtet sein, d.h.
-
das Verschlußband mißte den z.B. ar unteren Deckelrand offenen Luftspalt
dicht abdecken. Da das Band aber in diesei Bereich auf die Rändelung des Bodenteils
aufstößt, ist die Abdichtung nur sehr fragmentarisch. Ist dann zum Verbrauch das
Band erst einmal abgezogen, dann kann infolge des geilannten Luftspalts von einer
wirklichen Abdichtung kaum mehr die Rede sein. Die Folge ist dann zwangsläufig ein
mehr oder weniger starkes Verflüchtigen der Aromastoffe und damit eine Wertminderung
des Doseninhalts.
-
Ein weiterer, ebenfalls nicht unerheblicher Nachteil der bisherigen
Ausftihrungsformen besteht darin, daß die Verdrehfähigkeit der beiden Dosenteile
gegeneinander einmal von vornherein nicht in der gewünscht leichten Weise gewährleistet
ist und daruber hinaus während der Benutzungszeit sich ständig verringert, oft ganz
ausgeschaltet wird. Dies hat seine Ursache einmal darin, daß bei den bisher bekannten
Formen Metall auf Metall aufliegt und dadurch schon von
Alilalig
an ein beachtlicher Reibungsbeiwert vorliegt. Zim andern entsteht durch das ständige
Verdrehen ein gewisser Abrieb kleiner Metallpartikel, die ihrerseits wiederum den
Reibungsbeiwert noch beträchtlich vergrößern. Der gleiche nachteilige Effekt tritt
darüber hinaus zusätzlich durch gerillgc Mengen des Doseninhalts auf, die sich in
der Benutzungszeit unvermeidlich in den schon erwähnten Luftspalt hineinzwängen.
-
Neben diesen, die Dichtheit und Funktionsfähigkeit der Dose beeinträchtigenden
Nachteilen, treten bei den bekannten Ausführungsformen noch weitere Nachteile auf,
die die Herstellung,aber auch die Abfüllung beeinträchtigen und verteuern.
-
So muß nach dem Ziehen der Dosenteile jedes Teil vor dem Abfüllen
entiettet werden, d.h. das Ziehöl muß entfernt werden, falls dazu nicht teueres,
für Lebensmittel gesetzlid zulässiges Ziehöl verwendet wurde. Ein Entfetten der
Doseninnenflächen ist auch aus dem Grunde notwendig, damit nicht Teile des Doseninhalts
ankleben können. Andrerseits muß zur Verminderung des Reibungsbeiwerts die Außenseite
der Bodenzarge wiederum mit zulässigen Mitteln eingefettet werden, da sonst die
Dose - z.B. auch durch Alwminîumoxyd- nahezu unbrauchbar wird. Dieses Einfetten
der Außenfläche kann jedoch nicht mit dieser Präzisinn ausgeführt werden, daß keine
sonstigen Flächen z.B. des Deckels mit diesem Fett in Berührung
kommen.
Weisen aber der Bodenrand und vor allem Teile der Deckel-Außenfläche Fettspuren
auf, dann haftet des selbstklebende Verschlußhanl nicht mehr und erzeugt beachtlichen
Ausschuß.
-
Ein letzter, erwähnenswerter Nachteil der bekannten Doseii bezieht
sich auf den Abfüllvorgang: Da der obere Rand des Bodenteils die Deckelfläche wegen
des sonst damit verbundenen Reibungsbeiwerts nicht berühren soll, andrerseits aber
ein Eindringen des Doseninhalts in den erwähnten Luftspalt weitestaehend verhindert
werden soll, wird dieser Oberrand so weit wie möglich an die Seitenwand des Deckelteils
herangeführt. Die Toleranzen zum Deckelteil sind dadurch so gering, daß das den
Abfüllvorgang folgende, maschinelle Aufsetzen der Deckelteile problematisch wird.
Die geringste Deformation eines der Teile (die bei den dünnwandigen Blechziehteilen
relativ häufig ist) können die Ränder aufeinanderstoßen und einschneiden, so daß
der daraus resultierende Ausschuß nicht unerheblich ist.
-
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine Dose oben geschilderter
Art so zu verbessern, daß ihre größtmögliche Abdichtung nicht nur während der Lagerzeit,
sondern auch während des Verbauchs gewährleistet ist, daß sie darüberhinaus mit
Sicherheit während ihrer vollen Benutzungszeit leicht drehbar ist urt daß schließlich
der bei ihrer Helstellung
und Abfüllung anfallende Ausschuß weitestgehend
ausgeschaltet wird.
-
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß das Bodenteil
zumindest an der Außenseite seiner Zarge einen aus Kunststoff bestehenden Teil aufweist,
in den die die Ausformung des Deckelteils führende Rille eiiigeschnitten ist.
-
Mehrere Ausführungsbeispiele der Erfindung sind in den Zeichnungen
dargestellt und werden im folgenden näher esnhrieben. Es zeigen Fig. 1 einen Vertikalschnitt
durch ein Deckelteil, Fig. 2 einen teilweisen Vertikalschnitt durch ein Bodenteil
Fig. 3 einen Vertikalschnitt durch die gemäß Fig. 1 und 2 gebildete, verschlossene
Dose und Fig. 4 zwei Varianten der Dose im Vertikalachnitt.
-
Das Deckelteil 1 der erfindungsgemäßen Dose ist in üblicher Form aus
Aluminiumblech gezogen und weist an der oberen Kante die an sich bekannte Rändelung
2 auf. Etwa in der mitte der Seitenwand 3 in die Ausformung in Gestalt einer nach
innen gerichteten Sicke 4 aingedrückt, die natürlich auch andere, bereits bekannte
Gestalten - z.B. Nocken, Stege oder dgl. - erhalten könnte.
-
Das Bodenteil 5 ist erfindungsgemäß entweder ganz aus Kunststoff,
vorzugsweise aus Weichplastik wie z.B. Polypropylen hergestellt (wie es in den Fig.
2 und 3 dargestellt ist) oder es ist in dem zur Sicke 4 korrespondierenden Bereich
mit einer Kunststoffeinlage 6 (vgl. Fig. 4 links) oder einem Kunststoffring 7 (Fig.
4 rechts) versehen. Maßgebend ist vor allem, daß in betriebsbereitem Zustand die
Sicke 4 in einer aus Kunststoff bestehenden, nutartigen Rille 8 geführt ist und
die Seitenwand 3 des Deckelteils 1 nicht flächig auf der Zarge 9 des Bodenteils
anliegt.
-
Wenn die Rille @ scharfkantigen Querschnitt hat und das Material weichelastisch
ist, dann hat diese Form den Vorteil, daß die Sicke 4 mit ihren Anlaufschrägen die
scharfen Aussenkanten der Rille 8 leicht eindrückt, wodurch - auch bei den unvermeidbar@n
Herstellungstoleranzen - eine ringsum verlaufende, doppelte Abdichtung erfolgt,
die nur durch die Öffnungen 13 in den Seitenwänden 3,9 unterbrochen wird.
-
Das Bodenteil 5 weist am unteren Rand ebeiifalls die bekannte Rändelung
I oder - falls das ganze Bodenteil aus Kunststoff hergestellt ist - eine griffiee
Zahnung lo auf. Zwischen dieser unteren Rand und der Zarge 9 ist erfindungsgemäß
eine Stute 11 angeordnet, deren Außenfläche in betriebsbereitem Zustand genau bündig
zur Außenfläche der Seitenwand 3 des Deckelteils 1 verläuft. Die Stufe 11 ist so
hoch bemessen,
daß das nach dem Abfüllen zum dichten Verschluß der
Dose um diese herumgeklebte Band 12 mit Sicherheit völlig dicht über die Stufe 11
greift, so daß also der unerläßliche Luftspalt zwischen Boden- und Deckelteil sich
mehr im mittleren Bereich des Bandes 12 befindet und nicht mehr wie bisher üblich
am Bandrand. Da außerdem das Band 12 auch die in die Seitenwand 3 eingeschnittene
Öffnung 13 vollkommen verschließt, ist allein schon durch das Band 12 eine völlig
staub- und luftdichte Verpackung gesichert.
-
Befindet sich - wie im Falle der Fig. 2 und 3 - die Stufe 11 im Bereich
des weichelastischen Kunststoffes, dann drückt sich bei entsprechenden Abmessungen
die untere Kante der Seitenwand 3 des Deckelteils 1 in die Stirnfläche der Stufe
11 geringfiigig ein (vgl. Fig. 3). Dies wird dadurch noch erleichtert, daß diese
untere Kante durch den Ziehvorgang des Deckelteils 1 scharfkantig und leicht angeschrägt
wird.
-
Dadurch wird dann eine weitere, ununterbrochen ringsum verlaufende
Dichtung bewirkt, die bei den bisher bekannten Ausführungsformen fehlt.
-
Eine weitere, vorteilhafte Ausgestaltung der Erfindung besteht darin,
daß die Zarge 9 im ganzen oder an ihrer Außenfläche am oberen Rad in einen sich
verjüngenden Konus 14 übergeht, wodurch beim maschinellen Aufsetzen des Deckelteils
1 dessen sicherer Übergriff auch dann noch gewährleistet
ist,
wenn die Teile 1,5 geringfügig verformt sein sollten. Durch die gute Abdichtung
an der Sicke 4 und an der Stufe 11 und die guten Gleiteigenschaften zwischen Metall
und Kunststoff (der in gewissem Sinne selbstschmierende Wirkung hat) kann eine solche
Verjüngung der oberen Partie des Bodenteils unbedenklich vorgenommen werden.
-
Dies in ganz besonders sicherer Form dann, wenn die Zarge 9 ganz aus
Kunststoff besteht (wie in Fig. 3 und 4 rechts), da dann die Möglichkeit besteht,
den obersten Rand des Konus 14 erfindungsgemäß in eine weiche, dünn auslaufende
Lippe 15 zu formen, die sich in betriebsfertiger Lage leicht nach innen gebogen
an die Innenfläche des Deckels dicht anschmiegt. Dadurch wird jegliches Austreten
des Doseninlialts aus dem Bodenteil-Bereich in den genannten Luftspalt völlig ausgeschaltet
und zugleich eine zusätzliche l1lftundurchlässige Abdichtung bewirkt.
-
Die Vorteile der Erfindung liegen darin, daß die Dose praktisch vollkommen
staub- und Luftdicht verschlossen ist, und zwar nihE. nur im Lagerzustand, sondern
auch während der Benutzungszeit. Sie weist z.B. bei der Ausführung gemäß Fig.
-
1 bis 3, bei der das gesamte Bodenteil 5,9 aus Kunststoff hergestellt
ist, eine Dichtung an der Lippe 15, zwei an der Rille 8 und Teile an der Stufe 11
auf, die alle bei den bisherigen Dosen nicht vorhanden waren. Zusätzlich erhalt
durch die Stufe 11 das Band 12 eine völlige Dichtungssieherheit,
die
bei den bisherigen Ausführungsformen zumindest sehr fragwurdig war.
-
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Drehfähigkeit zwischen
Deckel- und Bodenteil über die ganze Benutzungszpit hinaus voll gewährleistet ist
- selbst dann, wenn goringfügige Deformationen vorhanden sind, die eine Dose der
bekannten Formen unbrauchbar gemacht hatten. Zudem ist die erfindungsgemäße Dose
wesentlich leichtgängiger, da jegliche Beeinträchtigung durch Metallabrieb, Oxydation
oder Verklemmen durch Teile des Doseninhalts unmöglich sind und auch der Gleitfaktor
zwischen Metall und Kunststoff betracht lich günstiger als der zwischen Metall und
Metall ist.
-
Dies wiederum bringt Vorteile-bei der Herstellung, da alle Teile in
vollkommen fettfreiem Zustand verarbeitet werden können und ein Einfetten des Zargenaußenbereichs
entfällt.
-
Ein Ausschuß durch nichthaftende Bäder (und eine Wertminsprung des
Doseninhalts durch mangelhaft dichtende Bänder) wird dadurch ausgeschaltet.
-
Durch den die ohere Bodenteil-Partie verjüngenden Konus 14 wird ferner
der bisher durch das Aufsetzen der Deckelteile entstehende Aus schuß ebenfalls nahezu
völlig ausgeschaltet.