CH491014A - Verschlussorgan aus Kunststoff - Google Patents

Description

  



  Verschlussorgan aus Kunststoff
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verschlussorgan aus Kunststoff, das auf den mit einer Bordierung, einer Wulst, einem Haken oder dgl. versehenen Gefässrand eines Behälters, beispielsweise eines Verpackungsbehälters aus Blech, Kunststoff oder dgl. aufgesetzt und durch Form- und/oder Reibschluss des entsprechend geformten Deckelrandes gehalten st.



   Derartige auch als Schnappdeckel bezeichnete Verschlussorgane sind an sich bekannt. Sie haben die primäre Aufgabe, beispielsweise bei Verpackungsbehältern, das Füllgut nach aussen hermetisch abzuschliessen, was insbesondere dann von Bedeutung ist, wenn es sich um Güter mit leicht flüchtigen aromatischen Bestandteilen oder hygroskopischen Eigenschaften handelt. Ein Verschluss der vorstehend skizzierten Art soll darüber hinaus aber auch die Möglichkeit bieten, bei Füllgutentnahme leicht abgenommen und ebenso leicht wieder aufgesetzt werden zu können. Das ist in den meisten Fällen aber nicht gegeben, da der Form- und/oder Reibschluss zwar für einen guten Sitz auf dem Behälter sorgt, der auch äusseren Einwirkungen, wie z.B. Fall, Druck usw. vorteilhaft widersteht, aber nicht leicht zu öffnen ist.

   So bereitet es beispielsweise häufig Mühe, solche Verschlussorgane ohne Hilfsmittel, beispielsweise einen Löffelstiel oder dgl. zu öffnen, und es bedarf eines gewissen Kraftaufwandes, den Schnappdeckel wieder so auf den Verpackungsbehälter aufzusetzen, dass er seine hermetische Verschlusslage wieder einnimmt.



   Als nachteilig hat sich ferner bei derartigen Verschlussorganen erwiesen, dass zum Entleeren des Behälters der Deckel nach dem Abnehmen beiseite gelegt werden muss, in Verbindung damit häufig herunterfällt oder sogar verlorengeht.



   Aufgabe der Erfindung ist es, hier Abhilfe zu schaffen. Es soll also demnach ein Verschlussorgan der oben genannten Art geschaffen werden, das es ermöglicht, Füllgut aus dem Behälter zu entnehmen, ohne dass der Deckel ganz entfernt werden muss. Dabei soll die Forderung der hermetischen Dichtung nach wie vor voll und wirksam erhalten bleiben. Es soll aber auch weiterhin gewährleistet bleiben, dass eine Wiederverschlussmöglichkeit ohne Mühe oder Kraftaufwand gegeben ist.



   Die vorgenannte Aufgabe wird gemäss der Erfindung dadurch gelöst, dass ein Teil des waagerechten Deckelspiegels, unter Vermittlung eines Filmscharniers als senkrecht oder in einem Winkel zum Deckelspiegel abstehender Klappdeckel ausgebildet ist, dessen Unterseite einen senkrechten Randflansch mit einer Anzahl Rastelemente aufweist, die beim Schliessen des Klappdeckels entgegen der Rückstellkraft des Scharniers im Sinne einer Verriegelung mit entsprechenden Rastelementen korrespondieren, die an der Innenseite eines den öffnungsbereich begrenzenden umlaufenden Innenkragens angeordnet sind. Bei einer derartigen neuerungsgemässen Ausgestaltung des Verschlussorgans ist dieses in einem bestimmten Bereich aufklapp- und verriegelbar, wobei das Filmscharnier als Drehgelenk dient.

   Die Entnahmeöffnung ist so gestaltet, dass ohne Mühe Füllgut beispielsweise mit einem Löffel oder dgl. entnommen werden kann. Durch die aufrechte Stellung des Klappdeckels wird vermieden, dass dieser während der Füllgutentnahme stört, z.B. also zusätzlich offengehalten werden muss. Der Deckel an sich kann nicht verloren gehen, ausser Reichweite kommen oder dgl., da er als Ganzes nicht vom Behälter abgenommen zu werden braucht. Er ist einteilig und damit also relativ einfach herstellbar.



   Eine einfache und für die Verriegelung besonders vorteilhafte Ausgestaltung kann darin bestehen, dass die korrespondierenden Rastelemente von Randflansch einerseits und Innenkragen andererseits einander hintergreifende Nocken sind. Diese sind leicht in dem Herstellungsgang des Verschliessorgans einbeziehbar und für die Geschlossenhaltung des Klappdeckels wirksam.



   Das Filmscharnier und damit verbunden der Klappdeckel kann entweder in Längserstreckung oder quer zur Längserstreckung des beispielsweise rechteckige oder langovale Grundform aufweisenden Verschlussorgans angeordnet sein. Die entsprechende Ausgestaltung richtet sich nach den Forderungen der einschlägigen Kunden. 



   Um das öffnen des Klappdeckels zu erleichtern, kann dieser eine an seinem Umfang vorzugsweise gegenüber dem Filmscharnier angeordnete, lappenartige Handhabe aufweisen.



   Wenn das freie Ende des umlaufenden Innenkragens eine auf dessen Stirnfläche aufgesiegelte Folie trägt, kann in vorteilhafter Weise eine in vielen Fällen geforderte Originalitätssicherung geschaffen werden, die, wie an sich bekannt, vor Erstentnahme des Füllgutes zerstört werden muss. Hierdurch kann die bisher übliche Originalitätssicherung in Form einer von innen in den Behälter eingebrachten und gegen den Behälteröffnungsrand geklebten, sehr genau zugeschnittenen Folie vermieden werden, die eine erhebliche Mehrarbeit bei der Herstellung des Behälters notwendig machen. Durch diese Ausgestaltung kann auf ein präzise zugeschnittenes Folienstück weitgehend verzichtet werden.



   Die Neuerung wird anhand eines Ausführungsbeispiels, das in der Zeichnung dargestellt ist, im folgenden näher erläutert: Es zeigen:
Fig. 1 die Draufsicht auf ein Verschlussorgan,
Fig. 2 die Ansicht auf das Verschlussorgan von unten,
Fig. 3 die teilweise geschnittene Seitenansicht des Verschlussorgans mit offenstehendem Klappdeckel,
Fig. 4 eine um 900 zu der Ansicht gemäss Fig. 3 dargestellte, teilweise geschnittene Ansicht,
Fig. 5 eine stark vergrösserte, geschnittene Teilansicht des Bereiches Y der Fig. 4 und
Fig. 6 eine stark vergrösserte, geschnittene Ansicht des Bereiches Z der Fig. 3.



   Mit 1 ist in der Fig. 6 der Zeichnung der Rumpf des Behälters, im vorliegenden Falle eines Verpackungsbehälters aus Blech, bezeichnet, dessen oberes Ende 2, in einen   Innenhaken    übergeht. An Stelle des Innenhakens kann auch ein Aussenhaken, eine an sich bekannte Bordierung, oder, wenn es sich beispielsweise um einen Verpackungsbehälter aus Kunststoff handelt, eine Wulst vorgesehen sein.



   Das als Innenhaken ausgebildete Ende 2 des Behälters 1, der im übrigen beliebige Querschnittsform beispielsweise runde, vorzugsweise aber rechteckige oder langovale Gestalt besitzen kann, wird von einem Aussenkragen 3 und einem Innenrand 4 des Verschlussorgans 5 aus Kunststoff derart umfasst, dass eine Form- und/oder Reibschlussverbindung gegeben ist. Wie die Fig. 6 deutlich zeigt, weist der Innenrand 4 für diesen Zweck eine Stufe 4a auf, die sich unter elastischer Verformung beim Aufsetzen hinter den Rumpfhaken legt. Der Deckel 5 ist durch diese Verbindung mit dem Rumpf 1 quasi hermetisch verbunden. Die in der Zeichnung dargestellte Verbindung zwischen Verschlussorgan 5 und Rumpf ist nicht die einzig mögliche, vielmehr ist es denkbar, auch andere an sich bekannte hermetische form- und/oder reibschlüssige Verbindungen vorzusehen.



   Der vorzugsweise waagerechte Deckelspiegel 6 des Verschlussorgans 5 weist wie insbesondere die Fig. 1 und 2 der Zeichnung zeigen, unter Vermittlung eines Filmscharniers 7 einen Klappdeckel 8 auf, der senkrecht oder in einem Winkel zum Deckelspiegel 6 steht. Unter dem Ausdruck    Filmschamier     wird ein filmartig sich erstreckendes Band verstanden, welches eine relativ geringe Wandstärke hat und ein gegenseitiges Abbiegen der anschliessenden Teile gestattet.



   Wie insbesondere aus der Fig. 5 hervorgeht, ist dieser Deckel 8 im Rahmen des Herstellungsvorganges des gesamten Verschlussorgans 5 derart mit dem Filmscharnier 7 verbunden, dass seine im vorliegenden Falle senkrechte, oder aber auch in einem Winkel zum Deckelspiegel 6 gerichtete Lage seine Ruhelage ist. Ein Verschliessen des Deckels 8 (siehe Pfeilrichtung in Fig. 4) erfolgt also entgegen der Rückstellkraft des Scharniers 7.



   Der Klappdeckel 8 besitzt, wie aus der Fig. 4 deutlich hervorgeht, auf seiner Unterseite einen senkrechten Randflansch 9, der eine Anzahl auf dem Umfang verteilt angeordneter Rastelemente 10 besitzt. Der   offnungsbe-    reich 11 wird, ausgehend von dem Deckelspiegel 6, durch einen umlaufenden Innenkragen 12 begrenzt, der ebenfalls Rastelemente 13 aufweist, die mit denen des Klappt deckels 8 in der Verschlussstellung korrespondieren, den Klappdeckel 8 also in seiner Verschliesslage halten, wobei die Rastnocken 10, 13 eine Haltekraft untereinander besitzen, die grösser ist als die Rückstellkraft des Scharniers 7. Wie aus der Fig. 6 hervorgeht, haben die Rastnocken 13 des Innenkragens 12 im vorliegenden Falle etwa hakenförmige Formen. Entsprechend sind dann auch die Rastelemente 10 des Deckels 8 gestaltet.



  Eine solche Form ist aber nicht die einzig bindende, vielmehr können auch andere Formen oder Gestaltungen der Rastelemente 10, 3, beispielsweise wie gestrichelt dargestellt, vorgesehen sein, sofern der eigentliche gegenseitige Verhakungszweck, der jedoch andererseits auch eine leichte Lösbarkeit gewährleisten muss, erfüllt wird.



   An seiner dem Filmscharnier 7 gegenüberliegenden Seite besitzt er Klappdeckel 8 eine Handhabe 14 zum   erleichtemden    Öffnen des Deckels 8. Diese Handhabe 14 besitzt im vorliegenden Falle lappenförmigen   Charakter.   



  Sie kann aber auch anders ausgestaltet sein, oder beispielsweise zusätzlich auf ihrer Oberfläche Rillen, kleine Erhebungen oder dgl. zum besseren Erfassen aufweisen.



   Wie die Fig. 3 und 4 zeigen, ist auf die Stirnfläche 15 des Innenkragens 12 von innen her eine Folie 16 als Garantieverschluss bzw. Originalitätssicherung aufgesiegelt oder geschweisst. Diese Folie 16 kann aus Aluminium bestehen, deren eine Seite mit Kunststoff belegt ist.



  Dadurch, dass zwischen dem Innenkragen 12 und dem Innenrand 4 des Verschlussorgans 5 noch genügend Platz vorhanden ist, braucht die Folie 16 keine präzise zugeschnittene Form zu erhalten, da sie ohne zu stören über den Innenkragen seitlich hinaus abstehen kann.



   Im vorliegenden in der Zeichnung dargestellten Ausführungsbeispiel sind das Filmscharnier 7 und damit verbunden der Klappdeckel 8 in Längserstreckung des rechteckige Grundform aufweisenden Verschlussorgans 5 angeordnet. Die Grösse des Klappdeckels 8 kann an sich beliebig gewählt werden und richtet sich nach den Forderungen der Kundenseite, wobei selbstverständlich die Tatsache zu berücksichtigen ist, dass der öffnungsbereich 11 gross genug sein muss, um eine Füllgutentnahme ohne Mühe zu gewährleisten. Es ist ohne weiteres möglich und liegt im Rahmen der Neuerung, das Filmscharnier 7 und damit verbunden den Klappdeckel 8 auch quer zur Längserstreckung des Verschlussorgans 5 anzuordnen.



   Nach Fertigstellung des Behälters 1 einerseits und des Verschlussorgans 5 andererseits wird letzterer, nachdem die Folie 16 von unten auf die Stirnfläche 15 des Innenkragens 12 aufgesiegelt ist, auf den Behälter 1 nach Art eines Schnappdeckels aufgebracht, wobei die Verriegelung zwischen beiden Elementen, wie vorstehend und in der Fig. 5 gezeigt, erfolgt. Es versteht sich, dass die  Aufbringung des Verschlussorgans 5 erst dann erfolgt, wenn der Behälter bereits gefüllt ist, da infolge der aufgesiegelten Folie 16 eine Füllung des Behälters nach dem Aufbringen des Verschlussorgans 5 nicht mehr möglich ist.



   Das Aufbringen des Verschlussorgans 5 auf den Behälter 1 kann sowohl bei offenem als auch bei geschlossenem Klappdeckel 8 erfolgen, wobei dem letzteren Fall wahrscheinlich der Vorzug zu geben sein wird.



  Zur ersten Füllgutentnahme wird der Klappdeckel 8 geöffnet. Nach dem öffnen kann dieser losgelassen werden, da er in seiner Stellung, wie sie in der Fig. 4 dargestellt ist, die seine Ruhestellung ist, verbleibt. Nach Entfernung der Folie 16 kann das Füllgut entnommen und der Deckel 8 nachfolgend wieder geschlossen werden, wobei wie bereits erwähnt die Rastnocken 10, 13 in der Verschlussstellung des Deckels 8 die Rückstellkraft des Filmscharniers 7 überwinden. In der Verschliessstellung wirken der Randflansch 9 des Deckels 8 einerseits und der Innenkragen 12 andererseits zusätzlich als gegeneinander dichtende Flächen etwa im Sinne eines Eindrückdeckels.

Claims (1)

1. PATENTANSPRUCH Verschlussorgan aus Kunststoff, das auf den mit einer Bordierung, einer Wulst, einem Haken oder dgl. versehenen Gefässrand eines Behälters, beispielsweise eines Verpackungsbehälters aus Blech, Kunststoff oder dgl. aufgesetzt und durch Form- und/oder Reibschluss des entsprechend geformten Deckelrandes gehalten ist, dadurch gekennzeichnet, dass ein Teil des waagerechten Deckelspiegels (6) unter Vermittlung eines Filmscharniers (7) als senkrecht oder in einem Winkel zum Deckelspiegel (6) abstehender Klappdeckel (8) ausgebildet ist, dessen Unterseite einen senkrechten Randflansch (9) mit einer Anzahl Rastelemente (10) aufweist, die beim Schliessen des Klappdeckels (8) entgegen der Rückstellkraft des Scharniers (7) im Sinne einer Verriegelung mit entsprechenden Rastelementen (13) korrespondieren.

   die an der Innenseite eines den Öffnungsbereich (11) begrenzenden umlaufenden Innenkragens (12) angeordnet sind.

   UNTERANSPRÜCHE 1. Verschlussorgan nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass die korrespondierenden Rastelemente (10, 13) von Randflansch (9) einerseits und Innenkragen (12) andererseits einander hintergreifende Nocken sind.

   2. Verschlussorgan nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Filmscharnier (7) und damit verbunden der Klappdeckel (8) in Längserstreckung des rechteckigen oder langovale Grundform aufweisenden Verschlussorgans (5) angeordnet sind.

   3. Verschlussorgan nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das Filmscharnier (7) und damit verbunden der Klappdeckel (8) quer zur Längserstrekkung des rechteckige oder langovale Grundform aufweisenden Verschlussorgans (5) angeordnet sind.

   4. Verschlussorgan nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass der Klappdeckel (8) eine an seinem Umfang gegenüber dem Filmscharnier (7) angeordnete lappenartige Handhabe (14) aufweist.

   5. Verschlussorgan nach Patentanspruch, dadurch gekennzeichnet, dass das freie Ende des umlaufenden Innenkragens (12) eine auf dessen Stirnfläche (15) aufgesiegelte Folie (16) trägt.