Behälter mit Verschlussdeckel
Der erfindungsgemässe Behälter kann gefüllt werden, bevor der Verschluss am Behälter befestigt wird, wobei der ganze Querschnitt des oberen Teils des Behälters als Füllöffnung zur Verfügung steht, die ein schnelles Füllen des Behälters gestattet. Wenn der Inhalt beim Gebrauch des Behälters aus dem Behälter entnommen werden soll, kann man den Verschluss von dem Behälter abnehmen, so dass die Füllöffnung als Entnahmeöffnung benutzt werden kann. In vielen Fällen benötigt man jedoch jeweils nur einen kleinen Teil des Behälterinhalts und nicht die gesamte Füllmenge.
In solchen Fällen ist es unzweckmässig, eine relativ grosse Entnahmeöffnung zu benutzen, denn hierbei ist es schwierig, dem Behälter die gewünschte kleine Menge des Materials zu entnehmen. Insbesondere dann, wenn von dem Inhalt des Behälters eine relativ genau abgemessene Menge entnommen werden soll, und wenn es sich bei dem aufbewahrten Material um einen kostspieligen Stoff handelt, ist es nicht zweckmässig, die Füllöffnung auch als Entnahmeöffnung zu benutzen.
Natürlich ist es möglich, den Behälter vor dem Gebrauch mit einem anderen Verschluss zu versehen, der kleine Abgabeöffnungen aufweist, doch benötigt man in diesem Fall einen zusätzlichen Verschluss, was ebenfalls unerwünscht ist. Ein Ziel der Erfindung besteht nunmehr darin, einen Behälter mit einem Verschluss vorzusehen, der von sehr einfacher Konstruktion ist, der mit Hilfe einer grossen Füllöffnung schnell gefüllt werden kann, der sich jedoch über eine kleinere Entnahme öffnung entleeren lässt, ohne dass zusätzliche Bauteile benötigt werden.
Der erfindungsgemässe Behälter ist dadurch gekennzeichnet, dass der Verschlussdeckel mit einer Materialschwächung versehen ist, um einen Abschnitt des Verschluss deckels gegenüber dem anderen Teil des Verschlussdeckels schwenkbar zu machen und dass Mittel vorhanden sind, um den schwenkbaren Abschnitt für sich lösbar an dem Behälter zu befestigen.
Im folgenden wird an Hand schematischer Zeichnungen ein Ausführungsbeispiel näher erläutert.
Fig. 1 zeigt teilweise im Längsschnitt einen Behälter, bei dem der schwenkbare Teil des Verschlussdeckels geschlossen ist und federnd in seiner Lage gehalten wird.
Fig. 2 zeigt den Behälter nach Fig. 1, nachdem der schwenkbare Verschlussteil in seine Öffnungsstellung gebracht worden ist.
Fig. 3 zeigt den Behälter nach Fig. 2 im Grundriss.
Fig. 4 ähnelt Fig. 3, zeigt den Behälter nach Fig. 1 jedoch ohne seinen Verschlussdeckel.
Fig. 5 ist eine perspektivische Darstellung des Verschlussdeckels für den Behälter nach Fig. 1, wobei die Schwenkbarkeit eines Teils des Verschlussdeckels noch nicht herbeigeführt ist.
Gemäss Fig. 1 umfasst der Behälter den zylindrischen Hauptkörper 10 des eigentlichen Behälters, einen als gesondertes Bauteil an dem Behälter 10 befestigten Verschluss 16 und eine Verteilerplatte 13, die fest in eine Nut am oberen Rand des Behälters 10 eingebaut ist. Der Verschluss 16 umfasst einen Abschnitt 12, der gegenüber dem anderen Abschnitt 11 des Verschlusses an Nuten 15 geschwenkt werden kann, die auf einer Seite oder beiden Seiten des Verschlusses 16 vorgesehen sind. Der schwenkbare Teil 12 des Verschlusses 16 besteht mit dem anderen Teil 11 des Verschlusses aus einem Stück, d. h. die beiden Verschlussteile 11 und 12 können nicht voneinander getrennt werden. Der Verschluss besteht vorzugsweise aus Polypropylen und wird z.
B. als Spritzformteil hergestellt; die Nuten 15 werden an dem Verschluss 16 dadurch ausgebildet, dass die Teile der Form für den Verschluss mit den Nuten 15 entsprechenden Erhöhungen versehen werden, so dass zwischen den Formteilen dort, wo die Nuten an dem Verschluss entstehen sollen, eine Einschnürung vorhanden ist. Das Polypropylen wird in die Form quer zur Achse der Nut eingespritzt, wobei ein Scharnier oder Gelenk von hervorragender Qualität entsteht, das sich leicht und sehr häufig bewegen lässt. Wenn der Verschluss nur aus einer flachen oder nur sehr wenig gekrümmten Platte besteht, kann die Nut 15 schon unmittelbar nach der Herstellung des Verschlusses als Gelenk benutzt werden.
Wird der Verschluss 16 dage- gen mit einem nach unten ragenden Rand ähnlich dem in Fig. 1 bei 17 gezeigten Rand versehen, bestehen verschiedene Möglichkeiten, an dem Verschluss 16 einen schwenkbaren Abschnitt 12 vorzusehen. Die erste Möglichkeit besteht darin, dass die Nut 15 nur im flachen Teil des Verschlusses 16 ausgebildet wird, und dass man den Verschluss während seiner Herstellung als Spritzformteil im Bereich des Gelenks mit einem geschlitzten Rand versieht. Eine zweite Möglichkeit besteht darin, den Rand 17 des Verschlusses an den Enden der Nut 15 mit zwei Einschnitten zu versehen, und zwar erst nach der Herstellung des Formstücks für den Verschluss.
Eine dritte, besonders vorteilhafte Möglichkeit besteht darin, den Verschluss 16 mit einer Nut zu versehen, die von einem Punkt auf dem Umfang des Verschlusses zu einem anderen Punkt auf dem Umfang verläuft, wie es in Fig. 5 dargestellt ist, wo der Verschluss 16 eine Nut 15 im flachen Teil 11, 12 des Verschlusses aufweist, und wobei an den Enden der Nut 15 sich daran anschliessende Nuten 15 a im Rand 17 des Verschlusses vorgesehen sind. Bei dieser Ausbildungsform des Verschlusses weist der Verschluss noch nicht den erwähnten schwenkbaren Abschnitt auf, denn der Rand 17 ist noch nicht unterbrochen, so dass der Behälter in einem Zustand in den Handel gebracht werden kann, in welchem der Verschluss noch kein betriebsfähiges Gelenk aufweist.
Der Benutzer des Behälters kann jedoch in jedem gewünschten Zeitpunkt den Teil 12 des Verschlusses 16 auf einfache Weise in einen schwenkbaren Teil verwandeln; zu diesem Zweck braucht der Benutzer nur den Teil 12 des Verschlusses unter Kraftaufwand längs der Nut 15 nach oben umzubiegen, so dass sich die Kanten 18 der Nuten 1 5a im Rand 17 des Verschlusses voneinander trennen, d. h. dass das Material an den Nuten 15a gedehnt oder längs der Nuten zerrissen wird. Nunmehr kann man den Teil 12 des Verschlusses an der Nut 15 nach oben schwenken. Von den Nuten, mit denen der Verschluss 16 versehen ist, wirkt somit die Nut 15 als Gelenk oder Scharnier, während die Nuten 1 5a eine Ausdehnung des Materials oder ein Durchgreifen des Verschlussrandes ermöglichen.
Die Wandstärke des Materials an den Nuten 15 und 15a kann der gewünschten Wirkungsweise der betreffenden Nuten dadurch angepasst werden, dass man die Dicke der Verschlussplatte und die Tiefe der Nuten entsprechend wählt. Der Vertrieb des Behälters, bei dem der Teil 12 des Verschlusses noch nicht geschwenkt werden kann, bietet den Vorteil, dass der Behälter während des Transports, der Verteilung und der Lagerung hermetisch verschlossen bleibt, und dass der Kunde leichter feststellen kann, dass es sich um eine Originalverpackung handelt, da der Hersteller keine Behälter abgibt, bei denen ein Verschlussteil bereits schwenkbar ist.
Der Behälter wird gefüllt, bevor die Verteilerplatte 13 und der Verschluss 16 daran befestigt werden, so dass der ganze Querschnitt des oberen Behälterendes als Füllöffnung zur Verfügung steht. Nach dem Füllen des Behälters wird die Verteilerplatte 13 fest in das obere Ende des Behälters eingebaut. Hierauf wird der Verschluss 16 dadurch an dem Behälter angebracht, dass der Teil 11 des Verschlusses mit dem Behälter verleimt oder verschweisst wird. Wenn der Teil 11 des Verschlusses grösser ist als der schwenkbare Teil 12, kann man den Verschluss 16 auch in der Weise an dem Behälter befestigen, dass man den Verschlussteil 11 auf die Mündung des Behälters aufschraubt, oder dass man ihn mit Hilfe von federnden Mitteln mit dem Behälter verspannt.
Der schwenkbare Teil 12 des Verschlusses wird am Behälter 10 mit Hilfe von federnden Haltemitteln befestigt; zu diesem Zweck wird der Verschlussteil 12 mit einem einrastbaren Rand 19 versehen, der unter einen entsprechenden Wulst 20 am oberen Rand der Behältermündung greifen kann. Um das öffnen und Schliessen des Verschlussteils 12 zu erleichtern, ist dieser Teil des Verschlusses mit einem Vorsprung bzw. einer Handhabe 21 versehen. Beim Gebrauch des Behälters kann der schwenkbare Verschlussteil 12 nach oben geschwenkt werden, so dass eine relativ kleine Abgabeöffnung freigelegt wird, deren Grösse sich bei der einfachsten Ausbildungsform, bei der keine Verteilerplatte 13 vorgesehen ist, nach der Grösse des schwenkbaren Verschlussteils 12 richtet.
Wenn dagegen die Verwendung einer Verteilerplatte 13 erwünscht ist, kann diese Platte innerhalb des Bereichs, der unter dem schwenkbaren Verschlussteil 12 liegt, gemäss Fig. 1 und 4 mit Öffnungen 14 versehen werden. Um den Behälter zu öffnen bzw. zu schliessen, wird der Verschlussteil 12 geöffnet bzw. geschlossen.
Wenn der Verschluss 16 gegenüber dem Behälter 10 drehbar ist, z. B. da der ganze Verschluss 16 durch ringförmige federnde Haltemittel mit dem Behälter verbunden ist, kann man den Behälter schliessen, indem man den schwenkbaren Teil 12 des Verschlusses über die keine Öffnungen aufweisende Fläche der Verteilerplatte 13 dreht, wie es bei Streuern für Salz und Pfeffer bekannt ist. Bei dieser Ausbildungsform bietet der Behälter den Vorteil, dass man nach dem Hochschwenken des Verschlussteils 12 diesen Teil als Handhabe benutzen kann, die das Drehen des Verschlusses gegen über dem Behälter 10 erleichtert.
Befindet sich der Behälter nicht in Gebrauch, kann man den schwenkbaren Teil 12 des Verschlusses schliessen und federnd einrasten lassen, so dass der Behälter doppelt verschlossen ist, nämlich durch das Verdecken der Öffnungen 14 und durch die abdichtende Wirkung des Haltewulstes 20 an der Mündung des Behälters.
Der Behälter 10 kann aus jedem geeigneten Material, vorzugsweise aus einem Kunststoff, hergestellt werden und eine kreisrunde oder durch Winkel begrenzte Querschnittsform erhalten. Bei einem eckigen oder vorzugsweise quadratischen Behälter wird der schwenkbare Teil des Verschlusses vorzugsweise nur über einer Ecke des Verschlusses vorgesehen, so dass die entsprechende Ecke des Behälters als Abgabetülle benutzt werden kann. Bei einem Behälter mit einem drehbaren Verschluss muss das obere Ende des Behälters natürlich rund sein.
Wenn eine Platte mit Öffnungen, z. B. die Verteilerplatte 13, unter dem Verschluss 16 angeordnet ist, kann man den schwenkbaren Teil 12 des Verschlusses ferner auf der Innenseite mit Vorsprüngen versehen, die in die Öffnungen der Verteilerplatte eingreifen, wenn der Verschlussteil 12 verschlossen wird, um die Öffnungen zusätzlich abzudichten. Auf diese Weise wird eine weitere Abdichtung erzielt, so dass es gegebenenfalls möglich ist, den Behälter luft- und gasdicht zu verschliessen.
Ferner kann man den Verschluss mit mehr als einem schwenkbaren Abschnitt versehen, z. B. wenn zwei verschiedene Materialien in dem Behälter durch eine Zwischenwand voneinander getrennt gehalten werden. Bei einer weiteren Ausbildungsform des Behälters wird der Verschluss nicht mit dem hier gezeigten, nach unten ragenden Rand, sondern mit einem nach oben vorspringenden Rand versehen. Der Verschluss wird dann innerhalb des oberen Behälterendes angeordnet, wobei der Rand des Verschlusses an der Innenseite des oberen Behälterendes angreift. In diesem Fall können die freien Kanten des Verschlussrandes, die an den Enden der Gelenknut vorhanden sind und den Kanten 18 des Verschlusses nach Fig. 5 entsprechen, übereinander gleiten.
Schliesslich sei bemerkt, dass die Nuten 15a im Rand des Verschlusses, an denen der Rand durchgerissen werden kann, nicht notwendigerweise als Nuten ausgebildet zu werden brauchen, sondern dass man das Material auf andere Weise schwächen kann, z. B. durch Reihen von Löchern, die ein leichtes Aufreissen des Randes an den Enden der Nut 15 ermöglichen.