DE1919048A1 - Herstellung von Polyalkenameren - Google Patents
Herstellung von PolyalkenamerenInfo
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Description
Es ist bekannt, daß Cycloalkene, insbesondere Cyclopenten, mit Verbindungen des Titans, Wolframs, Molybdäns, Niobs und Tantals
in Kombination mit organischen Verbindungen oder Hydriden der Metalle I. - III. Gruppe des Periodensystems der Elemente unter
Ringöffnung polymerisiert werden können. Die Ausbeuten dieser Polymerisationen, insbesondere die des Cyclopentene, sind
jedoch gering, so daß in Abwesenheit von lösungsmittel polymerisiert
werden muß. Eine Substanzpolymerisation hat hohe Viskositäten zur Folge und führt besonders in diesem Fille zu Vernetzungen,
so daß eine Temperaturregulierung während der Polymerisation und die notwendige Entfernung der Katalysatorreste
während der Aufarbeitung technisch unmöglich wird. Überdies sind vernetzte Produkte ohne wirtschaftliches Interesse.
Durch Cokatalysatoren, wie Peroxide, Alkohole, Mercaptane,
Carbonsäuren, Phenole und Disulfide können die Ausbeuten zwar verbessert werden, aber ein technisch und wirtschaftlich sinnvolles
Verfahren kann auch mit diesen Katalysatorsystemen nicht
erhalten werden, da sehr hohe Katalysatorkonzentrationen nötig sind.
Das erfindungsgemäße Verfahren hat die Verwendung von alipha
tischen und aromatischen, insbesondere chlorierten aromatischen Nitroverbindungen als Cokatalysatoren bei der ringöffnenden
Polymerisation von Cycloalkanen mit metallorganischen Mischka-
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katalysatoren zum Gegenstand. Die erfindungsgemäßen Cokatalysatoren
erlauben eine ringöffnende Polymerisation der Cycloalkene, die sich technisch ohne Schwierigkeiten durchführen läßt.
Die Polymerisationen können mit sehr geringen Katalysatorkonzentrationen
(0,4 raMol "bis 1 mMol Metallverbindung pro 100 g
Monomeres) gestartet werden und lassen sich noch bei einer Verdünnung
von 10 Gew.-$ Cycloalken, in inerten Lösungsmitteln in
relativ kurzen Zeiten mit guten Ausbeuten ausführen.
Unter Cycloalkene werden z. B. solche mit 4-12 Atomen im Ring wie Cyclobuten, Cyclopenten, Cyclohepten, Cycloocten,
Cyclononen, Cyclodecen, Cycloundecen und Cyclododecen sowie substituierte Cycloalkene, deren Substituenten nicht an den
Doppelbindungen stehen, zum Beispiel 2- und 3-Methylcyclopenten
verstanden. Bevorzugt ist Cyclopentea.
Geeignete aliphatische und aromatische Nitroverbindungen sind z. B. nitroalkane mit 1 - 10 Kohlenstoffatomen, 1-2 Nitrogruppen
und 0 - 3 Chloratomen, und Nitroaryle mit 6 - 20 Kohlenstoffatomen,
1-3 Nitrogruppen mit 0 - Φ Chloratomen wie 4-Chlor-2-nitroanisol, 1,3-Dinitrobenzol, 4-Chlor-1-nitrotoluol,
3,5-Dichlor-1,2-dinitrobenzol, 2,4-Dinitrophenylhydrazin,
2,4-Dinitrophenylthiocyanat, 3»5-Dinitrobenzylchlorid, 1,5-Dinitronaphthalin,
Dinitrophenol, Pikrylchlorid, Pikrinsäure und andere. Sie werden im allgemeinen zwischen 0,05 - 2 #, bezogen
auf Monomere, eingesetzt. Die optimale Menge, muß von 3?all
«u Fall ermittelt werden.
Diese Cokatalysatoren wirken prinzipiell bei allen für ringöffnende
Polymerisation^eeiiineten netallorganisehen Mischkatalysatoren,
insbesondere bei folgenden Systemen:
I. a) Metallverbindungen der Gruppen IV a, V a und VI a des
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Periodensystems, wie TiCl4, TaCl5, NbCl5, WCl6, WOCl4,
WCl4(OR)2, MoCl5, W(alkyl)4.
b) Verbindungen von Metallen der Gruppe 1-4 des Periodensystems mit der Formel
R1 xR2 yR3 zMe
wobei R ein Kohlenwasserstoffrest G1-24
R ein Halogenatom
R^ ein Wasserstoffatom
und x, y, ζ eine Zahl von 0-4 sein kann, χ + y + ζ
jedoch nur die maximale Wertigkeit des betreffenden Metalls haben kann und χ immer mindestens um eine Einheit tiefer wie die maximale Wertigkeit liegt;
jedoch nur die maximale Wertigkeit des betreffenden Metalls haben kann und χ immer mindestens um eine Einheit tiefer wie die maximale Wertigkeit liegt;
zum Beispiel: WCl6ZAl(IC4H9)-, WOCl4ZAlCl(C2H5)2, NbCl5Z
AlCl(C2H5)2, TaCl5ZMgC6H5Cl, WCl6ZAlH(iC4Hg)2, TiCl4Z
NaC6H5, WCl6ZSnH(C2H5)3
NaC6H5, WCl6ZSnH(C2H5)3
II. a) einer organischen Verbindung einschließlich einer Komplexverbindung
der Metalle der Gruppen IV a - VII a des Periodensystems, die neben den organischen Resten auch
Halogen oder Wasserstoff enthalten können;
b) und einer Verbindung, die im Sinne eines Friedel-Crafts--Katalysators
wirkt;
zum Beispiel Ti(C6H5)2ZWC16, W(allylJ4ZBP5, Li5(W(C6
H5)6)ZPOC15, W(allyl)4ZWCl4, Li5(Cr(C6H5)6)ZMoCl5,
Mn(C4Hg)2ZWCl6, Na3(W(C6H5)6)/AlCl3> Mn(C4H9J2ZTaCl5.
H5)6)ZPOC15, W(allyl)4ZWCl4, Li5(Cr(C6H5)6)ZMoCl5,
Mn(C4Hg)2ZWCl6, Na3(W(C6H5)6)/AlCl3> Mn(C4H9J2ZTaCl5.
Die Katalysator Kombinationen können z. B. in Mengen von 0,1 -
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- 5 Gew.#, bezogen auf Monomere, eingesetzt werden. Die Mengenverhältnisse
der einzelnen Komponenten können in weiten Grenzen schwanken, z. B. von a : b = 0,1 ; 5 bis 5 ί 0,1 bezogen
auf Gewicht. Das optimale Verhältnis muß für jede Kombination ermittelt werden.
Vorzugsweise führt man das Verfahren in Gegenwart von inerten
Lösungsmitteln, wie aliphatische, "cycloaliphatische" und aromatische
Kohlenwasserstoffe aus. Bevorzugt sind aromatische Lösungsmittel. Beispiele für geeignete Lösungsmittel sind Ben-"
zinfraktionen, Cyclohexan und insbesondere Toluol. Die Konzentration
der Cycloalkene soll in diesen Lösungsmitteln zwischen
* 5 und 25 Gew.-#., vorzugsweise zwischen 10 - 15 Gew.-# liegen.
Erfindungsgemäß kann manHomo polymerisate der Cycloalkene herstellen.
Man. kann aber auch, die angegebenen Cycloalkene copolymerisieren.
Weiterhin kann man als Comonomere bis zu.30 Gew. $ eines bi- oder polycyclischen Olefins, bevorzugt 0,05 - 5
Gew. $> einpolyraerisieren. Solche bi- bzw. polycyclisch en Olefine
sind ζ. B. Dicyclopentadien, Norbornen und Norbornadien. Die Polymerisation führt man im allgemeinen so durch, daß man
in dem trockenen und reinen Lösungsmittel das trockene.und reine Cycloalken vorlegt, die Nitroverbindung zugibt und die anderen
Komponenten nachdosiert. Bevorzugt arbeitet man unter einer
Schutzatmosphäre von Reinstickstoff bzw. Edelgas, wie Argon, um unerwünschte Feuchtigkeit und Sauerstoff auszuschließen.
Ein Überdruck des Schutzgases ist nicht schädlich, ein leichter Überdruck (0,1 - 0,5 atil) vorteilhaft. Die Temperatur
stellt man zwischen -15 und +15° ein.
Nach Ende der Polymerisation desaktiviert man den Katalysator mit ca. 5 $>
(bezogen auf eingesetztes Monomeres) einer protonenaktiven Verbindung, wie Ameisensäure, Methanol. Es empfiehlt
sich, gleichzeitig einen Komplexbildner zuzugeben, der verhindert,
daß die Metalle nach der Aufarbeitung im Polymeren ver-
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bleiben. Zu diesem Zweck sind Oxycarbonsäuren, wie Weinsäure, Diamine wie Äthylendiamin und Aminoalkohole wie Aminoäthanol
geeignet.
Die Isolierung der Polymeren kann durch Eingießen der Lösung in die 3 - 5fache Menge der Lösung eines niederen Alkohols erfolgen,
dem man vor der Fällung ein Alterungsschutzmittel, wie Di-tert.-butylkresol, ß-Phenylnaphthylamin oder andere, löst.
Man kann jedoch auch die Lösung in siedendes Wasser eintragen und das Lösungsmittel mit Wasserdampf entfernen. In diesem PaI-Ie
ist es notwendig, das Alterungsschutzmittel zusammen mit dem Abstopper in die Polymerlösung einzubringen/Die wasser- oder
alkoholfeuchten Polymeren können in einem Umluftofen, einem
Plattenbandtrockner oder in einer Trockenschnecke von Restfeuchtigkeiten befreit werden.
Plattenbandtrockner oder in einer Trockenschnecke von Restfeuchtigkeiten befreit werden.
Die Polymerisations- und Aufarbeitungsverfahren können selbstverständlich
auch kontinuierlich gestaltet werden.
Die erhaltenen Polymeren haben kautschukähnlichen Charakter, sie sind überwiegend in Kopf-Schwanz-Struktur geordnet. Es lassen
sich Polymere mit >90 $ trans-Bindungsanteile, >80 i» cis-Bindungsanteile
und gemischten cis/trans-Bindungsanteile herstellen.
Bevorzugt ist die Herstellung von Polypentenamer mit
trans-Bindungsanteile >93 $>.
In den nachfolgenden Beispielen werden stets trockene Apparaturen
und reine, trockene Reagenzien verwendet. Es wird eine Schutzgasatmosphäre von Reinststickstoff verwendet.
In einem Dreihalskolben, der mit einem gasdichten Rührer,
einem Thermometer und einer Reinststickstoffüberlagerung aus-
einem Thermometer und einer Reinststickstoffüberlagerung aus-
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gerüstet ist, werden unter LuftausBchluß 130 Te.ile trockenes,
reines Toluol und 44 Teile trockenes, reines Cyclopenten eindosiert.
Nachfolgend werden unter Rühren 0,63 mMol WCIg züge-geben;
anschließend wird auf -5° C abgekühlt und 0,85 mMol Aluminiumtriisobutyl zugegeben. Durch Außenkühlung hält man
die Temperatur bei 0° C. Nach 2 Stunden wird durch Zugabe von 5 Teilen Äthanolamin, gelöst in 10 Teilen Methanol, abgestoppt
und das Polymere durch Ausfällen in der 5-fachen Menge Äthanol isoliert. Man trocknet bei 80° C im Vakuumschrank (ca.. 50 mm Hg)
Die Ausbeute beträgt 8,9 $> der Theorie.
Beispiele 2-33
Die folgenden Beispiele, deren Ergenisse tabellarisch zusammengefaßt
sind, werden gemäß der Vorschrift des Beispiels 1 polymerisiert und aufgearbeitet. Wenn nicht anders beschrieben,
wird der Cokatalysator vor oder zusammen mit WCIg zugegeben.
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sr
INS
ro ο co
Beispiel
Cok«f lytor
mMol
Cokatalyeator
/IQOe Monomer
lyaator
2 Amylnitrit
3 3-Chlor-l-nitrobenzol
'4 4-Chlor-2-nltroani«ol
5 Chlor»ethyi-(4-chlor-3-nitrophenyl)-Bulfon
6 1,3-Dinitröbenzol
7 2,4-Dinitroanieol 6 4-Nitroani«ol
9 2,4-Dinitrophenyithiocyanat
10 3,5-Dinitrobenzoylehlorid
11 1,5-Binitronaphthalin
12 3,5-DinitroealioyleJture
13 2,4,6-Trinltrobenzo*e8ure
14 Dinitrophenol
15 2,4-Dinltrophenylhydrszin
16 2,4,6-Trinitroohlorbenzol
17 l,2-Dinitro-3#5-dichlorbenzol
18 l,2-Dinitro-3,5-(Jiohlorbenzol
19 l,2-Dinitro-3,5-dichlorbenzol
20 4i4-Dichlor-2-'nitrodiphenyXather
21 4-Chlor-l-nitrotoluol
22 Trinitrotoluol
25 2-Chlor-l-nitrobenzol
0,32 | 1 | . 0,5 |
0,32 | 1 | t 0,5 |
0,32 | 1 | : 0,5 |
0,32 | 1 | : 0,5 |
0,16 | 1 | : 0,25 |
0,16 | 1 | : 0,25 |
0,42 | 1 | : 0,66 |
0,66 | 1 | : 0,25 |
0,13 | 1 | : 0,20 |
0,16 | 1 | : 0,25 |
0,09 | 1 | : 0,14 |
0,08 | 1 | : 0,13 |
0,13 | 1 | : 0,20 |
o,i6 | 1 | : 0,25 |
0,13 | 1 | : 0,17 |
o,8o | 1 | : 0,16 |
O,8o | 1 | : 0,16 |
4,0 3> | 1 | : 0,20 |
0,32 | 1 | : 0,5 |
0,32 | 1 | s 0,5 |
0,;107 | 1 | : 0»17 |
0,22 | 1 | : 0,35 |
Al-trilsobutyl
Aus- trans beute Wert
1,33 1,33
1.33 1.33 1.33 1.33 1,33 1,33 1.33 1.33 1,33
1,33 1,33 1,33 1,5
0,:
1,33
1.5
1.33
: 1.5
34,0 | 93,0 |
31,8 | 88,7 |
29,5 | 87,6 |
33.0 | 87,9 |
34.1 | 91.5 |
36,5 | 87,1 |
38,6 | 87.9 |
42,0 | 91,5 |
46,0 | 90,3 |
40,0 | 92,9 |
32,1 | •93,0 |
25,0 | 93,2 |
45,5 | 89,0 |
55,0 | 90,3 |
76,0 | 9.1,6 |
76,0 | 92,8 |
58,0 | 92,7 |
54,0 | 85,0 |
41,0 | 86,8 |
44,3 | 93,4 |
44,3 | 89,4 |
45,5 | 92,5 |
Bei- Colcatalysator spiel
24 2-Chlor-l-nitrobenzol
25 2-Chlor-l-nitrobenzol
26 Nitrobenzol
27 4-Chlor-l-nitrobenzol
28 4-Chlor-l-nitrobenzol
29 4,6-Dlohlor-l,3-dinitrobenzol 30· 4-Chlor-l,3-dinitrobenzol
31 4-Chlor-1,2-dinitrobenzol
32 3,5-Diohlor-l,2-dinitrobenzol . 33 3,5-Dichlor-l,2-dinitrobenzol
Cokatalysator
/tOOg Monomer
Mol-Verhältnis
WC16:Colcatalyeator
WC16:Colcatalyeator
Mol-Verhältnis Aus- trans WCIgiAl-tri- beute Wert ■
i so Butyl % Ίο
0,22 0>32 0,32 0,22 0,22 0,16 0,16 0,16 0,16 0,16
1 : 0,35
1 : 0,5
1 : 0,5
1 : 0,35
1 : 0,35
1 : 0,25
1 : 0,25
1 : 0,25
1 : 0,25
1 : 0,25
: 1,33
: 1.33
: 1,33
: 1.33
t 1,5
! 1.33
: 1.33
1 : 1.33
1 : 1,33
1 :■ 1,33
43,0 35,0 47,6 47,6 43,0 50,0 51,2 56,7 78,5 79,5
91,6
88,8
88,0
93,4 !
90,9-
89,6
89,3
91,7
93,4
93,3
ο
ο
co
1) statt Aluminiumalkyl Zinn-triäthylhydrld
2) statt Aluminiumalkyl Wolfram-tetra-allyl
3) statt WCIg wird TaCl,- eingesetzt
4) statt Al(isobutyl), wird AlH(isobutyl), eingesetzt
K)
O
UJ
Claims (4)
1. Katalysatorkombination enthaltend einen metallorganischen
Mischkatalysator und eine aliphatische oder aromatische Nitroverbindung.
2. Katalysatorkombination nach Anspruch 1 enthaltend als Nitroverbindung
ein Nitroalkan mit 1 bis 10 Kohlenstoffatomen, 1 bis 2 Nitrogruppen und 0 bis 3 Chloratomen.
3. Katalysatorkömbination nach Anspruch" 1 enthaltend als Nitroverbindung
eine Arylnitroverbindung mit 6 bis 20 Kohlenstoffatomen, 1 bis 3 Nitrogruppen und 0 bis 4 Chloratomen.
4. Verwendung des Katalysators nach Anspruch 1 zur ringöffnenden Polymerisation von Cycloalkenen durch Umsetzung eines oder
mehrerer Cycloalkene, gegebenenfalls in einem inerten Lösungsmittel. -
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