DE1918112B2 - N-(3-chlor-4-aethoxyphenyl)-n'-methyl- n'-methoxyharnstoff, verfahren zu seiner herstellung sowie diesen enthaltende herbizide mittel - Google Patents
N-(3-chlor-4-aethoxyphenyl)-n'-methyl- n'-methoxyharnstoff, verfahren zu seiner herstellung sowie diesen enthaltende herbizide mittelInfo
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Description
C, H, O
Cl
mit einer Verbindung der Formel
R1
Β —Ν
OR1
zur Reaktion bringt, wobei A und B Reste bedeuten, die miteinander unter Anlagerung oder Kondensation
die Harnstoffgruppierung bilden, und R1 für die Methylgruppe oder Wasserstoff steht, wobei im
letzteren Fall im gebildeten Harnstoff die betreffenden Wasserstoffatome mit methylierenden Mitteln
durch Methyl ersetzt werden.
3. Herbizide Mittel, enthaltend die Verbindung gemäß Anspruch 1 neben üblichen Hilfs- und
Trägerstoffen.
Die Erfindung betrifft die Verbindung N-(3-Chlor-4-äthoxyphenyl)-N'-methyl-N'-rnethoxy-harnstoff
der Formel
45
CH,
C2H5O
NH-CO-N
(I)
OCH3
ihre Herstellung sowie herbizide Mittel, welche diese Verbindung neben üblichen Hilfs- und Trägerstoffen
enthalten.
Die Herstellung der Verbindungen der Formel (I) Oo
erfolgt nach an sich bekannten Methoden, z. B. durch Reaktion von
C2H5O
(II)
B-N OR1
55
Cl
worin A und B Reste bedeuten, die unter Anlagerung oder Kondensation Harnstoffe bilden. Dabei stellt eine
der beiden Gruppen A und B ein Amin dar, während die andere ein Urethan, ein Carbamoylhalogenid, eine
Harnstoffgruppe oder insbesondere den Isocyanat- oder Isothiocyanatrest darstellt. Im letzteren Fall muß
zum Austausch des S-Atoms gegen Sauerstoff eine Nachbehandlung mit einem Oxydationsmittel, z. B.
HgO, CI2/H2O oder COC12/H2O, vorgenommen werden.
R1 steht für eine Methylgruppe oder ein Wasserstoffatom.
Im letzteren Fall, wenn also z. B. von Hydroxylamin ausgegangen wird, muß nach der Harnstoffbildung
eine Nachmethylierung, z. B. mit Dimethylsulfat folgen.
Die Verbindung der Formel (I) gemäß Anspruch 1 weist ausgesprochen seiektivherbezide Eigenschaften
im allgemeinen auf und erweist sich als besonders vorteilhaft beim Bekämpfen von Unkräutern in
Kulturen von Nutzpflanzen, insbesondere in Getreide- und Maiskuituren. Als Getreide werden hier Weizen,
Gerste und Roggen angesprochen. Besonders vorteilhaft ist die Wirkung gegen grasartige Unkräuter, wie
insbesondere Alopecurus und Avena fatua.
Bei genügend großer Aufwandmenge ist jedoch auch eine totalherbizide Wirkung vorhanden. Die Anwendung
kann sowohl im Vorauflauf- wie im Nachauflaufverfahren
vorgenommen werden. Dabei können die Aufwandmengen in weiten Grenzen schwanken, z. B.
zwischen 0,1 bis 10 kg Wirkstoff pro Hektar, vorzugsweise werden jedoch 0,5 bis 5 kg Wirkstoff pro Hektar
eingesetzt.
Die erfindungsgemäßen Mittel enthalten außer dem Wirkstoff der Formel (I) einen Träger und/oder andere
Zuschlagstoffe. Träger und Zuschlagstoffe können fest oder flüssig sein und entsprechen den in der
Forniulierungstechnik üblichen Stoffen, z. B. natürlichen oder regenerierten mineralischen Stoffen, Lösungs-,
Verdünnungs-, Dispergier-, Emulgier-, Netz-, Haft-, Verdickungs-, Binde- oder Düngemitteln.
Zur Verwendung in herbiziden Mitteln kann die Verbindung der Formel (I) als Stäubemittel, Emulsionskonzentrate, als Granulat, Dispersion oder auch als
Lösung oder Aufschlämmung in üblicher Formulierung, die zum Allgemeinwissen der Applikationstechnik
gehört, verarbeitet werden. Man vergleiche entsprechende Angaben in der US-PS 33 29 702 oder GB-PS
10 47 644 oder CH-PS 4 24 359.
Man läßt unter leichter Kühlung und kräftigem Rühren zu einer Lösung von 68 g Methoxymethylamin
in 120 ml Dioxan 199 g S-ChloM-äthoxyphenylisocyariat
zutropfen, rührt ohne Kühlung dann noch weitere 4 Stunden, verdünnt mit ca. 80 ml Wasser und saugt den
auskristallisierten N-(3-Chlor-4-äthoxy phenyl)-N'-methyl-N'-methoxy-harnstoff
ab.
Ausbeute: 95%; F. 79 bis 8O0C.
Formulierungs-Beispiele
Stäubemittel
Stäubemittel
Gleiche Teile des erfindungsgemäßen Wirkstoffes und gefällte Kieselsäure werden feinvermahlen. Durch
Vermischen mit Kaolin oder Talkum kann daraus ein Stäubemittel mit bevorzugt 1 bis 6% Wirkstoffgehalt
hergestellt werden.
Spritzpulver
Zur Herstellung eines Spritzpulvers werden beispielsweise die folgenden Komponenten gemischt und
feinvermahlen:
50 Teile Wirkstoff,
20 Teile Hisil (hochadsorptive Kieselsäure),
25 Teile Bolus alba (Kaolin),
3,5 Teile Reaktionsprodukt aus p-tert.-Octylphenol
25 Teile Bolus alba (Kaolin),
3,5 Teile Reaktionsprodukt aus p-tert.-Octylphenol
und Äthylenoxid,
1,5 Teile l-benzyl-2-stearyl-benzimidazol-6,3'-disulfosaures
Natrium.
Emulsionskonzentrat
Durch Mischen von
20 Teilen
12 Teilen
12 Teilen
3 Teilen
5 Teilen
60 Teilen
60 Teilen
Wirkstoff,
einer Mischung einer nichtionogenen und einer anionaktiven oberflächenaktiven Verbindung,
eines Kondensationsproduktes von 1 Mol Ricinusöl und 20 bis 50 Mol Äthylenoxid,
Dimethylsulfoxid,
Isophoron
Dimethylsulfoxid,
Isophoron
erhält man ein 20%iges Emulsionskonzentrat, das sich mit Wasser auf eine beliebige Konzentration zu einer
spritzfähigen Emulsion verdünnen läßt.
Anwendungsbeispiele
Prüfung der herbiziden Wirkung im Gewächshaus
Prüfung der herbiziden Wirkung im Gewächshaus
Im Gewächshaus wurden Samen von verschiedenen Nutzpflanzen und Unkräutern ausgesät.
Für den Vorlaufversuch (pre-emergence) wurden die Saatschalen am Tage nach der Aussaat mit einer
O,l°/oigen Suspension des Wirkstoffes so besprüht, daß die Menge der Wirksubstanz einer Aufwandmenge von
2 und 1 kg pro Hektar im Feld entsprachen.
Für den Nachauflaufversuch (post-emergence) wurden die Samen zuerst 12 Tage im Gewächshaus
belassen, so daß die Pflanzen sprießen konnten und das 2—3-Blatt-Stadium erreichten, bevor die Behandlung
mit der Spritzbrühe vorgenommen wurde.
Die behandelten Saatschalen wurden dann 24 Tage im Gewächshaus bei optimalen Bedingungen von Licht,
Feuchtigkeit und Temperatur belassen, bevor man den Versuch auswertete.
Das Gedeihen der Pflanzen wurde nach der folgenden Skala beurteilt:
Zustand der Pflanze
1 wächst normal wie unbehandelte
Kontrollpflanze
2-3 leichte Schaden; die Pflanze kann sich
2-3 leichte Schaden; die Pflanze kann sich
erholen
4 gerade noch tolerierbare Schaden bei
4 gerade noch tolerierbare Schaden bei
Nutzpflanzen
5-6 mittlere Schaden, verkümmertes
5-6 mittlere Schaden, verkümmertes
Pflanzenwachstum
7-8 schwere Schaden
7-8 schwere Schaden
9 Pflanze abgestorben
Bei diesem Versuch wurden folgende Verbindungen geprüft;
I N-(3-Chlor-4-äthoxyphenyl)-N'-methyl-S
N'-methoxy-harnstoff, gemäß Erfindung; A N-(3-Chlor-4-methoxyphenyl)-N'-methyl-
N'-methoxy-harnstoff, gemäß US-PS 32 28 762; B N-(3-Chlor-4-äthoxyphenyl)-N',N'-dimethyl-
harnstoff, gemäß FR-PS 15 01 293; ίο C N-(3-Chlor-4-methoxyphenyl)-N',N'-dimethyl-
harnstoff gemäß FR-PS 14 97 867; D N-(3-ChIor-4-n-butoxyphenyl)-N'N'-dimethylharnstoff
gemäß US-PS 31 12 342.
Die Resultate des Vorauflaufversuches (pre-emergence) wie auch des Nachauflaufverfahrens (post-emergence)
sind in den folgenden Tabellen festgehalten.
Pflanze
pre-emergence Prüfsubstanz
IABCD
Aufwandmenge in kg/ha
2 1 2 1 2 1 2 1 2 1
Triticum | 1 | 1 | 3 | 2 | 3 | 2 | 7 | 7 | 1 | 1 | |
Hordeum | 3 | 2 | 5 | 4 | 4 | 2 | 9 | 8 | 1 | 1 | |
30 | Zea mais | 4 | 2 | 4 | 4 | 3 | 3 | 6 | 6 | 1 | 1 |
Oryza | 5 | 4 | 7 | 5 | 8 | 6 | 8 | 7 | 2 | 1 | |
Avena fatua | 9 | 5 | 7 | 6 | 9 | 8 | 9 | 9 | 1 | 1 | |
Digitaria sanguinalis | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 3 | 1 | |
Panicum cms galli | 7 | 4 | 4 | 3 | 4 | 3 | 8 | 7 | 3 | 1 | |
35 | Poa trivalis | 9 | 9 | 5 | 4 | 9 | 9 | 9 | 9 | 3 | 2 |
Alopecurus myos. | 9 | 8 | 4 | 2 | 9 | 9 | 9 | 9 | 4 | 2 | |
Cynodon veg. | |||||||||||
Beta vulgaris | 9 | 9 | 9 | 5 | 9 | 6 | 9 | 9 | 2 | 1 | |
Galium aparinae | 6 | 2 | 3 | 1 | 6 | 4 | 9 | 9 | 1 | 1 | |
40 | Calendula | 9 | 9 | 3 | 3 | 9 | 9 | 9 | 9 | 2 | 1 |
Linum utatiss. | 9 | 4 | 9 | 7 | 9 | 6 | 9 | 9 | 1 | 1 | |
Brassica nigra | 4 | 5 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 5 | |
Ipomoea purpurea | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 2 | 1 | |
Stellaria media | 9 | 9 | η | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | |
45 | Amaranthus retroflex. | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 9 | 1 | 1 |
Tabelle II |
Pflanze
post-emergence Prüfsubstanz
IABC
Aufwand in kg/ha
2 1 2 1 2 1 2 1 2 1
Triticum | 2 | 1 | 4 | 3 | 5 | 2 | 9 | 8 | 8 | 6 |
Hordeum | 2 | 2 | 2 | 1 | 3 | 2 | 9 | 8 | 8 | 7 |
Oryza | 7 | 4 | 5 | 5 | 7 | 5 | 9 | 8 | 7 | 6 |
Zea mais | 4 | 3 | 5 | 4 | 3 | 2 | 6 | 6 | 5 | 3 |
Avena fatua | 8 | 6 | 7 | 5 | 9 | 8 | 9 | 9 | 8 | 8 |
Digitaria sanguinalis | 9 | 9 | 9 | 6 | 8 | 6 | 9 | 9 | 9 | 9 |
Panicum crus galli | 9 | 7 | 9 | 5 | 9 | 7 | 9 | 9 | 9 | 8 |
Poa trivalis | 9 | 9 | 8 | 6 | 9 | 8 | 9 | 9 | 9 | 7 |
Alopecurus spp. | 9 | 9 | 7 | 6 | 9 | 7 | 9 | 9 | 6 | 6 |
Cynodon veg. | 6 | 8 | 7 | 3 | 1 | 7 | 3 | 7 | 7 | |
Beta vulgaris | 9 | 9 | 9 | 9 | 8 | 6 | 9 | 9 | 9 | 9 |
Fortsetzung
Plliin/c
pusl-cmcrgcncc
Prülsulistiin/
Prülsulistiin/
1 AUC
Aufwand in kg/lui
Aufwand in kg/lui
2 12 12 12
Galium aparinae 9 5 5 5 8 8 9 9
Calendula 9 9 9 9 9 9 9 9
Chrysanthemum lcuc. 99 99 99 9 9
Linum utatiss. 9 9 9 9 9 5 9 9
Brassica nigra 9 9 9 9 9 9 9 9
Ipomoea purpurea 99 99 99 99
Stellaria media 9 9 9 9 9 9 9 9
Amaranthus retrofl. 99 99 99 9 9
I)
2 I
5 5
9 9
5 4
8 6
9 9 9 9 9 9 9 9
In diesen Versuchen schont die erfindungsgemäße Verbindung I in den geprüften Aufwandmengen die
Kulturen Weizen und Gerste, während die Unkräuter vernichtet werden.
Beispiel 3
Prüfung der herbiziden Wirkung im Freiland
Prüfung der herbiziden Wirkung im Freiland
Im Feld wurden kleine 10 · 10 m messende Parzellen mit Sommerweizen und Sommergerste angesät. Im
Vorauflaufverfahren wurden diese Parzellen dann am Tage nach der Saat mit einer aus einem Emulsionskonzentrat
durch Verdünnen mit Wasser hergestellten Wirkstoffbrühe so behandelt, daß Aufwandmengen, die
1,5 bzw. 3 kg pro Hektar entsprechen, versprüht wurden.
Im Nachauflaufverfahren wurden die Parzellen 3 Wochen nach der Saat, wenn die Pflänzchen aufgelaufen
sind und das 2—3-Blatt-Stadium erreicht hatten, mit
der Wirkstoffbrühe so behandelt, daß Aufwandmengen von 1,5 bzw. 3 kg pro Hektar versprüht wurden.
Der Versuch wurde 4 Wochen nach der Behandlung ausgewertet. Der Zustand der Pflanzen wurde gemäß
dem obigen Schema bereitet. Bei diesem Versuch wurde die erfindungsgemäße Verbindung mit dem vorbekannten,
chemisch ähnlichen N-(3-Chlor-4-methoxyphenyl)-N'-methyl-N'-methoxyharnstoff
(Verbindung A) verglichen. Die vorstehende autochtone Unkrautflora bestand
aus folgenden Pflanzen: Poa trivalis, Alopecurus myosuroides, Stellaria media, Lanium purpureum,
Papaver rhoeas, Apera spica-venti. s Die Resultate sind in den untenstehenden Tabellen
zusammengefaßt:
Tabelle III
Vuraullauf
Vuraullauf
l'llun/c
Verbindung
Aufwandmenge kg/ha 3 1,5 3 I
Sommerweizen
Sommergerste
Poa trivalis
Sommergerste
Poa trivalis
Alopecurus myosuroides
Tabelle IV
,,. Nachauflauf
,,. Nachauflauf
1 I
9 9
Pflanze
Verbindung
Aufwandmenge kg/ha 3 1,5 3 1,5
Sommerweizen 1 )
Winterweizen 1 I
Sommergerste 2 1
Poa trivalis 9 9
Alopecurus myosuroides 9 9
Stellaria media 9 9
Lamium purpureum 9 9
Papaver rhoeas 9 9
Apera spica-venti 9 7
4 9 9 9 2
6 8
In diesen Freilandversuchen schont die erfindungsgemäße Verbindung I den Weizen und die Gerste in den
geprüften Aufwandmengen sowohl im Vorauflauf- wie im Nachauflaufverfahren.
Claims (2)
1. N-(3-Chlor-4 - äthoxyphenyl) - N' - methyl - N' methoxy-harnttoff
der Formel
mit
OCII.,
2. Verfahren zur Herstellung des Harnstoffes gemäß Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
man in an sich bekannter Weise eine Verbindung der allgemeinen Formel
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