DE2050979C2 - 3-(5-Sulfamoyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoffverbindungen - Google Patents
3-(5-Sulfamoyl-1,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoffverbindungenInfo
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- C07D285/01—Five-membered rings
- C07D285/02—Thiadiazoles; Hydrogenated thiadiazoles
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- C07D285/12—1,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles
- C07D285/125—1,3,4-Thiadiazoles; Hydrogenated 1,3,4-thiadiazoles with oxygen, sulfur or nitrogen atoms, directly attached to ring carbon atoms, the nitrogen atoms not forming part of a nitro radical
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Description
(I)
10
in der R1 und R2 Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R3 ein Wasserstoffatom oder den Methylrest, R4 ein Wassersloffatom oder einen Alkylrest
mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen und R5 einen Alkylrest mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei
jedoch mindestens einer der Reste R3 und R4 ein
Wasserstoffatom bedeuten muß, sowie deren Metall- oder Ammoniumsalze wenn R3 ein Wasserstoffatom
ist.
2. l,3-Dimethyl-3-(5-N,N-dimethylsulfamoyll,3,4-lhiadiazol-2-yl)-harnstoff.
3. Herbizide Zusammensetzung, dadurch gekennzeichnet, daß sie mindestens eine Harnstoffverbindung
gemäß einem der Ansprüche 1 und 2 als aktiven Bestandteil enthält.
bedeuten muß, sowie deren Metall- oder Ammoniumsalze wenn R3 ein Wasserstoffatom ist und diese enthaltende
herbizide Zusammensetzungen.
Es besteht nach wie vor Bedarf an Herbizid-Zusammensetzungen,
welche gegenüber den bekannten Herbiziden Wirksamkeitsverbesserangen zumindest gegenüber
einzelnen Pflanzengattungen auf dem Wirksamkeitsspektrum zeigen. So zeigt beispielsweise eine
handelsübliche Herbizid-Zusammensetzung mit dem Wirkstoff 2-ChloΓ-4-ethylamino-6-isopropylamin■:s-triazin
gegenüber Pflanzen der Gattung SORGHUM und SETARIA noch nicht zufriedenstellende Ergebnisse.
Auf der Grundlage der erfindungsgemäßen Hanistoffverbindungen können nun entsprechend verbesserte
Herbizidpräparate hergestellt werden.
Gegenüber strukturell ähnlichen Verbindungen, wie sie beispielsweise aus der französischen Patentschrift
20 01 083 hervorgehen (z. B. Beispiel 33), werden ebenfalls überraschende Verbesserungen der Herbizidaktivität
erzielt.
Es ist klar, daß die Verbindungen der oben angegebenen
Formel (I), wenn R3 ein Wasserstoffatom bedeutet, auch in der tautomeren Form vorliegen können:
R1
Ν—Ν —Η
4„ JL=NCON'
Die Erfindung betrifft 3-(5-Sulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoffverbindungen
der allgemeinen Formel
N-
N R,
N_SO2 — C
C — N — CO — N
R4
R5
(D
in der R1 und R2 Alkylreste mit 1 bis 4 Kohlenstoffatomen,
R3 ein Wasserstoffatom oder den Methylrest, R4
ein Wassersloffatom oder einen Alkylrest mit 1 bis Kohlenstoffatomen und R5 einen Alkylrest mit 1 bis
Kohlenstoffatomen bedeuten, wobei jedoch mindestens einer der Reste R3 und R4 ein Wasserstoffatom
in der R1, R2, R4 und R5 die oben angegebenen Bedeutungen
besitzen. Wenn daher R3 ein Wasserstoffatom bedeutet, so umfassen diese immer auch die oben ange-
!5 gebene tauiomere Struktur.
Die Symbole R1, R2, R3, R4 und R5 haben in der nachfolgenden
Beschreibung und in den Patentansprüchen stets die gleiche Bedeutung.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen weisen eine ausgezeichnete Aktivität als landwirtschaftliche Herbizide,
zur Kontrolle eines breiten Spektrums unerwünschter Unkräuter und Pflanzen auf.
Nachfolgend werden einige bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung beschrieben.
Herstellungsverfahren
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können nach einem oder mehreren der nachfolgend angegebenen
Syntheseverfahren hergestellt werden. Die Art des gewünschten Produktes bestimmt das jeweils angewendete
Syntheseverfahren.
HN-N
HN-N
-NHR,
CH3COCl
(oder) CH3COOH -NCOCH,
(ID
Cl3
ΗΝ —N
NCON
N-N "'
CISO2-Jx s j— NCOCH,
CISO2-Jx s j— NCOCH,
(III)
Cl2
R1
NH
ν—ν
(VII)
R3
-NCON
N_N
NSO2-^ s }— NCOCH,
(IV)
R5
R1
NH
HCl
R^ N-N R>
(I) NSO2-\sy— NCON
R2
N-N
4 JL
NSO2-4 C>-NHR3
(IX)
Ν—N
R4
NSO,
(A)
NaO H/J2
-NHCON
N-N
(i)KOH
N-N ?3
(ii) R3X R5 R2
-NCON (XI)
R5
(XHD
N-N
R3 R4
(XIV)
Cl2
(VID
(VID
Die Verbindungen der oben angegebenen Formel (A) sind bekannt, die anderen Verbindungen werden nach
Standardverfahren hergestellt. Ein besonders geeignetes Verfahren zur Herstellung der entsprechenden SuI-fonylchloride
der Formel (III) ist das von Petrow et al. in J. Chem. Soc. 1958, Seite 1508, beschriebene Verfahren.
Die Sulfonamide der Formel (IV) werden durch Umsetzung der Sulfonylchoride mit sekundären Aminen in
wäßrigen oder nichtwäßrigen Lösungen bei Temperaturen von O bis 6O0C, vorzugsweise innerhalb des Bereichs
von O bis 1O0C, hergestellt. Für nichtwäßrige Umsetzungen
können inerte Lösungsmittel, beispielsweise Benzol, halogenierte Kohlenwasserstoffe und Tetrahydrofuran
verwendet werden. Die 2-Amino-5-sulfonamido-l,3,4-thiadiazole der Formel (V) werden durch
Behandlung der Verbindungen der Formel (IV) mit konzentrierter Chlorwasserstoffsäure nach dem von
Petrow et al. (vergl. oben) beschriebenen Verfahren erhalten.
Die 2-Ureido-l,3,4-thiadiazol-sulfonylchloride der Formel (VII) und 2-Ureido-l,3,4-thiadiazol-sulfenamide
der Formel (I) werden nach ähnlichen Verfahren hergestellt, wie sie zur Herstellung von Verbindungen
der Formeln (III) und (IV) angewendet werden.
Die Verbindungen der Formel (V) können in einem inerten Lösungsmittel, z. B. Benzol, Dimethylformamid
und Äthylacetat, mit Isocyanaten R5NCO umgesetzt werden. Bei dieser Umsetzung kann ein Katalysator,
ζ B. Triäthylamin, verwendet werden.
R,
N-N
+ R5NCO
N-N
\'SO2—I „ I— NCONHR5
\'SO2—I „ I— NCONHR5
Eine andere Reaktion, die angewendet werden kann, >esteht darin, daß gemäß folgendem Formelschema ein
^arbamoylchlorid mit einem Amin in Gegenwart einer iäurebindenden Verbindung, beispielsweise Natrium-
:arbonat, Triäthylamin und Pyriüin, umgesetzt wird. Eine andere Variante dieser Reaktion ist die Umsetzung
eines Metallderivats eines Amins mit einem Carbamoylchlorid gemäß folgendem Formelschema. Zur
Durchführung dieser Umsetzung können inerte Lösungsmittel, beispielsweise Benzol, Tetrahydrofuran, Dimethylformamid und Dioxan verwendet werden.
Ν —Ν
NSO2-I c J-NHR3 + ClCON
Ν — Ν | R3 | R2 | |
R, \ |
-A5I- | — NX - | R4 / |
/ R2 |
oder Li. | \ R5 |
|
X = | |||
h ClCON | |||
NnISO2 | |||
■Na, K | |||
Eine weitere Reaktion, die angewendet werden kann, besteht darin, daß gemäß folgendem Formelschema
NN'-Carbonyldiimidazol mit einem Aminothiadiazol
umgesetzt wird unter Bildung eines Isocyanat-Zwi- η
schenproduktes, das dann mit einem Amin weiter umgesetzt wird unter Bildung des gewünschten Produktes.
Ν=
NCON
R,
Ν—Ν R,
N—N
NSO2
-NH,
NSO,
-NHCON
R,
NH
N—N
VlSO2
NHCON'
R5
N—N
A5
NSO2-^ ^ jJ-NCO + HN
R,
Es kann auch gemäß folgendem Formelschema Phosgen mit einem Amin umgesetzt werden unter Bildung
eines Carbamoylchlorids, das dann mit einem primären oder sekundären Amin weiter umgesetzt wird unter Bildung
des gewünschten Harnstoffprodukts. Diese Umsetzung kann in Gegenwart einer Base, z. B. eines
tertiären Amins, und/oder eines Katalysators, z. B. eines Bortrifiuorid-Ätherkomplexes, durchgeführt werden.
Diese Umsetzungen können ebenfalls in inerten Lösungsmitteln, beispielsweise aromatischen Kohlenwasserstoffen,
Dimethylformamid und Tetrahydrofuran durchgeführt werden.
Ν —Ν
NSO2
NHR3 + COCl2
R1 > NSO,
N-N
Ii
-NCOCl
NH
N-N
-NCON
Die erfindungsgemäßen Harnstoffverbindungen, die einen Chelat-Charakter. Die Alkalimetall- und Ammoder
allgemeinen Formel IX entsprechen, bilden Metall- 2ü niumsalze haben auch die für landwirtschaftliche
oder Ammoniumsalze, die der folgenden Formel X ent- Anwendungszwecke höchst erwünschte Eigenschaft,
sprechen. Für polyvalente Metalle haben diese Salze daß sie in Wasser löslich sind.
R1
R,
Ν —Ν
(IX)
-NHCON
R,
Y = Metall- oder Ammoniumrest
η = Äquivalenz von Y
η = Äquivalenz von Y
N-N
(X)
(X)
Die folgenden Beispiele sollen die Erfindung näher erläutern.
40
Eine 4,1 g 2-Amino-l,3,4-thiadiazol-5-N,N-dimethyisulfonamid
und 1,3 g Methylisocyanat enthaltende Mischung wurde drei Stunden lang in wasserfreiem
Benzol unter Rückfluß gekocht. Die Mischung wurde auf 100C abgekühlt, das feste Produkt wurde durch Filtrieren
abgetrennt und anschließend aus Äthanol kristallisiert. Das Endprodukt wurde identifiziert als 1-Methyl-3-(5-N,N-dimethylsu1famoyl-l,3,4-thiadiazol-
2-yl)-harnstoff mit einem Schmelzpunkt von 223 bis 235°C. Die Ausgangssubstanz kann wie folgt dargestellt
werden:
In eine gut gerührte Mischung, die 231 g Polyphosphorsäure und 488 g Essigsäure enthielt und auf 10O0C
erhitzt worden war, wurden 300 g 2-Amino-5-mercapto-1,3,4-thiadiazol
gegeben. Nach vollständiger Zugabe des Thiadiazols wurde die Mischung eine weitere
Stunde lang bei 1200C gerührt. Die Mischung wurde auf
60°C abgekühlt und in Eiswasser gegossen, wobei ein fester Rückstand gebildet wurde, der anschließend
durch Filtrieren abgetrennt wurde. Der Rückstand wurde in 10%igem Natriumhydroxyd gelöst (eine
geringe Menge an unlöslichen Bestandteilen wurde durch Filtrieren entfernt) und die Lösung wurde mit 6 η
Chlorwasserstoffsäure auf einen pH-Wert von 1 eingestellt. Der Feststoff wurde identifiziert als 2-Acetamido-5-mercapto-l,3,4-thiadiazol
mit einem Schmelzpunkt von 293 bis 294°C.
150 g 2-Acetamido-5-mercapto-l,3,4-thiadiazol wurden in 3,5 170%iger Essigsäure suspendiert und auf eine
Temperatur von 0 bis 50C abgekühlt. Durch die gekühlte Mischung wurde bei der oben angegebenen
Temperatur etwa zwei Stunden lang unter heftigem Rühren langsam ein Chlorgasstrom durchgeleitet. Die
Feststoffe wurden durch Filtrieren abgetrennt, mit Eiswasser gewaschen und an der Luft getrocknet. Das dabei
erhaltene feste Produkt wurde identifiziert als 2-Acetamido-5-chlorsulfonyl-l,3,4-thiadiazol
mit einem Schmelzpunkt von 237 bis 239°C.
250 ml einer 40%igen Lösung von wäßrigem Dimethylamin
wurden zu 168,5 g 2-Acetamido-5-chlorsulfonyl-l,3,4-thiadiazol zugegeben, wobei die Temperatur
unterhalb 200C gehalten wurde. Nach vierstündigem Rühren der Mischung wurde die Mischung mit 6 η
Chlorwasserstoffsäure angesäuert, die Feststoffe wurden durch Filtrieren abgetrennt und mit Wasser gründlich
gewaschen. Das feste Produkt wurde identifiziert als 2-Acetamido-5-N,N-dimethylsulfonamido-l,3,4-thiadiazol
mit einem Schmelzpunkt von 258 bis 2600C.
Eine 181,6 g 2-Acetamido-l,3,4-thiadiazol-5-N,N-dimethylsulfonamid
und 1000 ml konzentrierte Chlorwasserstoffsäure enthaltende Mischung wurde etwa 3 Vi Stunden lang unter Rückfluß gekocht. Die
Mischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, filtriert,
und das Filtrat wurde unter Vakuum zur Trockne eingeengt. Der feste Rückstand wurde mit 200 ml einer
10%igen wäßrigen Natriumcarbonatlösung vermischt und filtriert. Der dabei erhaltene feste Rückstand wurde
identifiziert als 2-Amino-l,3,4-thiadiazol-5-N,N-dimethylsulfonamid
mit einem Schmelzpunkt von 184 bis 186°C.
Eine 18,0 g 2-Amino-l,3,4-thiadiazol-5-(N-methyl-N-butyl)-sulfonamid,
5,4 g Methylisocyanat und 300 ml wasserfreies Dimethylformamid enthaltende Mischung
wurde auf 500C erhitzt und etwa eine Stunde lang bei dieser Temperatur gehalten. Das Dimethylformamid
wurde unter Vakuum entfernt und der feste Rückstand wurde aus einem handelsüblichen Lösungsmittel aus
denaturiertem Alkohol kristallisiert. Das Endprodukt wurde identifiziert als l-Methyl-3-(5-N-butyl-N-methylsulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
mit einem Schmelzpunkt von 192 bis 193°C.
Zu einer Mischung, die 28,2 g 2-Amino-l,3,4-thiadiazol-5-N,N-dimethylsulfonamid
und 18,4 g N-Butyl-N-methylcarbamoylchlorid
in 150 ml wasserfreiem Tetrahydrofuran enthielt, wurden in kleinen Portionen 4,7 g
Natriumhydrid zugegeben. Die Reaktionsmischung wurde 1 [h Stunden lang gerührt, es wurde Wasser zugegeben,
und die Mischung wurde anschließend mit Äthylacetat extrahiert. Die Äthylacetatlösung wurde
über wasserfreiem Natriumsulfat getrocknet und unter Vakuum eingeengt. Der feste Rückstand wurde aus
Äthylacetat kristallisiert. Das Endprodukt wurde identifiziert als l-Butyl-l-methyl-3-(5-N,N-dimethylsulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
mit einem Schmelzpunkt von 163 bis 165°C.
Zu einer 100 ml Methanol und 10 g l-Methyl-3-(5-N,N-dimethylsulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
enthaltenden Mischung wurden 2,4 g Kaliumhydroxyd und 5,4 g Methyljodid zugegeben, die gesamte
Mischung wurde 30 Minuten lang unter Rückfluß gekocht. Die Feststoffe wurden durch Filtrieren abgetrennt,
und das Filtrat wurde unter Vakuum eingeengt unter Bildung eines festen Rückstandes. Der Rückstand
wurde aus Methanol umkristallisiert. Das Endprodukt wurde identifiziert als l,3-Dimethyl-3-(5-N,N-dimethylsulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
mit
einem Schmelzpunkt von 209 bis 212°C.
Zu einer Mischung von 6 g N,N'-Carboriy!diirr.idazo!
in trockenem Tetrahydrofuran wurden unter einer Stickstoffatmosphäre 3,5 g 2-Amino-l,3,4-thiadiazol-5-Ν,Ν-dimethylsulfonamid
zugegeben. Die Mischung wurde bei Raumtemperatur 30 Minuten lang gerührt und anschließend etwa 15 Minuten lang unter Rückfluß
gekocht. Die Reaktionsmischung wurde auf Raumtemperatur abgekühlt, und es wurde Dimethylamin zugegeben.
Die dabei erhaltene Mischung wurde etwa 15 Minuten lang gerührt, anschließend wurde die
Mischung in Eiswasser gegeben. Der feste Rückstand wurde durch Filtrieren abgetrennt und anschließend
aus Methanol kristallisiert. Das Endprodukt wurde identifiziert als l,l-Dimethyl-3-(5-N,N-dimethylsulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoff
mit einem Schmelzpunkt von 187 bis 189°C.
Nach den oben angegebenen Verfahren wurden weitere erfindungsgemäße Verbindungen hergestellt.
Bei- R| | R2 | Ri | K4 K5 | Schmelz |
spiel | punkt 0C | |||
Nr. |
6 | CH3 | CH3 | H | H | n-C4H9 | 213-215 |
7 | CjH7 | C3H7 | H | H | CH3 | 158-159 |
Biologische Aktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen
Die herbizide Aktivität der erfindungsgemäßen Produkte wurde entsprechend dem nachstehend beschriebenen
Verfahren getestet. Zur Vorauflaufuntersuchung (pre-emergence testing) wurde der Boden, in den die
Saaten ausgesät wurden, am gleichen Tage mit einer Lösung besprüht, welche die angegebene Menge an
Produkt in einer 50- bis 100%igen Aceton/Wasser-Mischung enthielt. 21 bis 28 Tage nach dem Aussäen
und Besprühen wurde die Aktivität festgestellt. Für den Nachauflauftest (post-emergence testing) wurden die
Pflanzen mit der gleichen Lösung wie oben etwa 14 Tage nach dem Aussäen der Saaten besprüht. Zur
Beurteilung der phytotoxischen Eigenschaften der Produkte wurden die Wachstums- und Abtötungsrate herangezogen.
Für beide Testverfahren wurde durch Vergleich des Standes der behandelten Pflanzen mit den
unbehandelten Pflanzen, die unter gleichen Bedingungen aufwuchsen, die prozentuale Abtötungsrate für jede
Pflanzenart erhalten. Eine Wachstumsrate von 1 bis 5 wiesen diejenigen Pflanzen auf, die durch die chemische
Behandlung nicht abgetötet wurden; und diese Bewertung ist folgendermaßen difiniert:
1. schwere Schädigung, die Pflanzen sterben ab;
2. mäßige bis schwere Schädigung, die Pflanzen erholen sich wahrscheinlich nicht von der chemischen
Behandlung;
3. mäßige Schädigung, die Pflanzen zeigen verschiedene Grade der Erholung von der chemischen
Behandlung;
4. leichte Schädigung, die Pflanzen erholen sich oder haben sich bereits erholt und nehmen wieder ein
normales Wachstum an;
5. keine sichtbare Schädigung.
Die folgenden Tabellen zeigen die herbizide Vor- und Nachauflaufaktivität der erfindungsgemäßen Verbindungen.
Die untersuchten Pflanzenarten sind nachfolgend anhand ihrer entsprechenden lateinischen Namen identifiziert:
Zuckerrübe
Mais
Hafer
Klee
Sojabohnen
Baumwolle
Senf
Gelber Fuchsschwanz
Hühnerhirse
Fingergras
Buchweizen
Trichterwinde
Beta vulgaris Zea mays Avena sativa Melilotus indica Glycine max Gossypium hirsutum
Brassica juncea Setaria glauca Echinochloa crusgalii Digitaria sanguinalis Fagopyrum tataricum
Ipomoea purpurca
12
Tubelle I
Voraunaul-Aktivität
Voraunaul-Aktivität
Produkt | ■V'1' | kg/ha | Zuckerrübe | Senf | kg/ha | % Ab | % Ab | Mais | (2) | (2) | Hafer | (2) | (2) | Klee | (2) | (2) | Sojabohnen | (2) | (2) | (2) | Baumwolle | (2) | Baumwolle | (2) | |
des | s's, | tötung | tötung | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 80 | |||||||||||||
Beispiels | ή | Wachs | Wachs | (2) | (2) | 20 | 100 | 80 | 100 | 100 | 100 | 0 | 100 | 20 | |||||||||||
Nr. | I * | tum | tum | 100 | 0 | 100 | 80 | 100 | 100 | 100 | 0 | 100 | 0 | ||||||||||||
I | (D | (D | 100 | (D | 0 | 0 | (D | 0 | 40 | (1) | 60 | 20 | (D | 0 | 0 | (1) | 0 | (D | |||||||
1 | ■:* !f |
4,488 | 100 | 100 | 100 | 80 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 3 | 100 | ||||||||||||
2,244 | 3 | 0 | 3 | 60 | 100 | 1 | 100 | 100 | 100 | 100 | 3 | 100 | 100 | 4 | 100 | ||||||||||
1,122 | 4 | 100 | 4 | 0 | 80 | 1 | 20 | 90 | 100 | 100 | 5 | 100 | 100 | 4 | 100 | ||||||||||
0,561 | 3 | 5 | 100 | 5 | 0 | 0 | 5 | 10 | 30 | 4 | 100 | 40 | 5 | 100 | 100 | 5 | 0 | ||||||||
4,488 | 100 | 100 | 100 | 1 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | ||||||||||||||
j | 2,244 | 80 | 1 | 50 | 100 | 90 | 100 | 100 | 100 | 100 | 100 | 80 | |||||||||||||
ϊ Tabelle I | 1,122 | 100 | 3 | 0 | 95 | 3 | 90 | 95 | 100 | 100 | 60 | 100 | 40 | ||||||||||||
Produkt | 0,561 | 4 | 3 | 100 | 4 | 0 | 20 | 4 | 20 | 60 | 100 | 95 | 0 | 20 | 4 | 0 | |||||||||
r. des | 4,488 | 100 | |||||||||||||||||||||||
Beispiels | 2,244 | 95 | 3 | Gelber Fuchs | 1 | Hühnerhirse | Fingergras | Buchweizen | 3 | ||||||||||||||||
;; Nr. | 1,122 | 3 | 5 | schwanz | 1 | 1 | Sojabohnen | 3 | |||||||||||||||||
I | 0,561 | 3 | 4 | 5 | 3 | 4 | 4 | ||||||||||||||||||
\ ! | (Fortsetzung) | ||||||||||||||||||||||||
kg/ha | 1 Nachlauf-Aktivität | % Ab | (D | (D | (1) | (D | Trichte | (2) | |||||||||||||||||
I Produkt | tötung | (2) | (2) | (2) | (D | winde | 0 | ||||||||||||||||||
i | I des | (2) | 0 | ||||||||||||||||||||||
1 4 | k Beispiels | 100 | 0 | ||||||||||||||||||||||
I Nr. | 60 | 4 | 3 | 4 | 4 | (D | 0 | ||||||||||||||||||
I | 4,488 | I | 20 | 5 | 100 | ||||||||||||||||||||
2,244 | 0 | 5 | 100 | ||||||||||||||||||||||
I | 1,122 | 100 | 3 | 2 | 5 | 100 | |||||||||||||||||||
I 3 |
0,561 | 100 | 3 | 3 | 3 | 5 | 100 | ||||||||||||||||||
S I Tabelle II |
4,488 | 100 | 100 | ||||||||||||||||||||||
2,244 | 60 | 100 | |||||||||||||||||||||||
1,122 | 100 | 1 | 3 | 95 | |||||||||||||||||||||
0,561 | 100 | 3 | 3 | 3 | 3 | 0 | |||||||||||||||||||
4,488 | 95 | ||||||||||||||||||||||||
2,244 | 60 | ||||||||||||||||||||||||
1,122 | Mais | Hafer | Klee | 3 | |||||||||||||||||||||
0,561 | 4 | ||||||||||||||||||||||||
t
1 |
Zuckerrübe | ||||||||||||||||||||||||
Wachs | (1) | (1) | (D | ||||||||||||||||||||||
tum | |||||||||||||||||||||||||
(1) | |||||||||||||||||||||||||
100 | 3 | 0 | 3 | 100 |
100 | 4 | 0 | 100 | |
100 | 5 | 0 | 60 | |
100 | 3 | 100 | 3 | 100 |
100 | 4 | 20 | 3 | 80 |
100 | 0 | 60 | ||
(Fortsetzung) | Senf | 13 | Gelber | 20 | (2) | 50 | 979 | (2) | Fingergras | 14 | (2) | Trichter | Q) | |
kg/ha | 100 | 100 | 100 | winde | 10 | |||||||||
Tabelle II | Wachs | 95 | 100 | 100 | 0 | |||||||||
Produkt | tum | Fuchs- | 80 | Hühnerhirse | 90 | 100 | 0 | |||||||
des | (D | % Ab | schwanz | (D (2) | (1) | |||||||||
Beispiels | tötung | 100 | Buchweizen | 4 | ||||||||||
Nr. | 2,244 | (2) | 100 | 5 | ||||||||||
1,122 | 100 | (D | (1) | 3 30 | 5 | |||||||||
1 | 0,561 | 100 | ||||||||||||
100 | 3 | (D | ||||||||||||
3 | 1 | |||||||||||||
Wenn die erfindungsgemäßen Verbindungen als Herbizide verwendet werden, können sie auf die verschiedenste
Art und Weise formuliert und in den verschiedensten Konzentrationen auf den On der gewünschten
Vegetationskontrolle aufgebracht werden. Es ist klar, daß der jeweilige Typ und die Konzentration der Formulierung
sowie die Art der Aufbringung des aktiven Bestandteils seine biologische Aktivität bei einer gegebenen
Anwendung bestimmen kann.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können als einfache Lösungen des aktiven Bestandteils in einem
geeigneten Lösungsmittel, in dem er in der gewünschten Konzentration vollständig löslich ist, vorliegen. Beispiele
für solche Lösungsmittelsysteme sind Wasser, Alkohole, Aceton, wäßriger Alkohol und wäßriges Aceton.
Diese einfachen Lösungen können weiter modifiziert werden durch Zugabe verschiedener oberflächenaktiver
Mittel, Emulgiermittel oder Dispergiermittel, Farbstoffe, Duftstoffe, Antischäummittel,oder es können für
eine gegebene Anwendung andere Adjuvantien zugegeben werden, wenn es erwünscht ist, ihnen eine spezielle
Art oder einen speziellen Grad von Pflanzenansprechempfindlichkeit zu verleihen.
Die erfindungsgemäßen Verbindungen können auch in verschiedenen Formulierungsarten vorliegen, wie sie
dem Fachmann auf dem Gebiet der Landwirtschaft oder der Industriechemikalien gewöhnlich bekannt
sind. Zu diesen Formulierungen gehören beispielsweise Zusammensetzungen, die den aktiven Bestandteil
in Form von Körnchen einer verhältnismäßig großen Partikelgröße, in Form von pulvrigen Stäuben, in
Form von benetzbaren Pulvern oder emulgierbaren Konzentraten enthalten. Solche Formulierungen enthalten
Adjuvantien und Trägerstoffe, wie sie normalerweise zur Erleichterung der Dispersion des aktiven
Bestandteiles zur landwirtschaftlichen und industriellen Aufbringung von phytotoxischen Mitteln verwendet
werden. Diese Formulierungen können 0,25 bis mehr als 95 Gew.-% an aktivem Bestandteil enthalten.
Staubformulierungen werden hergestellt, indem man den aktiven Bestandteil mit fein verteilten Feststoffen
mischt, die als Dispergiermittel und Trägerstoffe für das phytotoxische Mittel beim Aufbringen desselben auf
den Anwendungsort für die Vegetationskontrolle wirken. Typische Feststoffe, die zur Herstellung von Staubformulierungen
der aktiven Bestandteile der Erfindung verwendet werden können, sind z. B. Talk, Kieselgur,
fein verteilter Ton oder Fullers-Erde.
Die zur Herstellung von Staubformulierungen des aktiven Bestandteils verwendeten Feststoffe haben normalerweise
eine Partikelgröße von 50 Mikron oder weniger. Der aktive Bestandteil dieser Staubformulierungen
ist gewöhnlich in einer Menge von 0,25 bis zu 30 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gewicht der
Zusammensetzung, vorhanden.
Körnige Formulierungen der aktiven Bestandteile werden durch Imprägnieren oder durch Adsorbieren
des toxischen Mittels an oder in verhältnismäßig groben Partikeln aus inerten Feststoffen, wie Sand, Attapulgit-Ton,
Gips oder Maiskolben hergestellt. Der aktive Bestandteil dieser körnigen Formulierungen ist
gewöhnlich in einer Menge von 1,0 bis zu 20,0 Gew.-% oder mehr, bezogen auf das Gewicht der Zusammensetzung,
vorhanden.
Benetzbare Pulverformulierungen sind feste Zusammensetzungen, in denen der aktive Bestandteil in oder
auf einem sorptionsfähigen Trägermaterial, beispielsweise fein verteiltem Ton, Talk, Gips, Kalk, Holzmehl,
jo Fullers-Erde oder Kieselgur, absorbiert oder adsorbiert ist. Diese Formulierungen werden vorzugsweise so hergestellt,
daß sie 50 bis 80% an aktivem Bestandteil enthalten. Diese benetzbaren Pulverformulierungen enthalten
gewöhnlich eine kleine Menge eines Benetzungsmittels, Dispergiermittels oder Emulgiermittels,
um die Dispersion in Wasser oder einem anderen flüssigen Trägermaterial, das zur Verteilung des phytotoxischen
Mittels an dem Ort der gewünschten Vegetationskontrolle verwendet wird, zu erleichtern.
Emulgierbare Konzentratformulierungen sind homogene flüssige oder Pastenzusammensetzungen, die den
aktiven Bestandteil enthalten, der in Wasser oder einem anderen flüssigen Trägermaterial dispergiert ist, um die
Aufbringung der phytotoxischen Mittels auf den Ort der gewünschten Vegetationskontrolle zu erleichtern.
Diese emulgierbaren Konzentratformulierungen der aktiven Bestandteile können nur den aktiven Bestandteil
mit einem flüssigen oder festen Emulgiermittel oder andere verhältnismäßig nicht flüchtige organische
Lösungsmittel, beispielsweise Isophoron, Dioxan. schwere aromatische Naphthas. Xylol oder Dimethylformamid,
enthalten. Der aktive Bestandteil in solchen Formulierungen macht gewöhnlich 10,0 bis 70,0
Gew.-%, bezogen auf die phytotoxische Zusammensetzung, aus.
Zum Nachweis eines technischen Fortschritts gegenüber einem Handelspräparat mit gleicher Wirkungsrichtung, welches als herbiziden Wirkstoff 2-Chlor4-ethylamino-6-isopropylamino-s-triazin
enthält, wurden folgende Vergleichsversuche vorgenommen:
Es wurden Samen von 6 verschiedenen Pflanzenarten ausgesät und der Saatboden wurde noch am gleichen
Tag mit einer Lösung der gewählten Verbindung in einer 1 : l-Aceton/Äthanol-Mischung in einer Menge
besprüht, die ausreichte um die unten aufgeführten Anwendungsverhältnisse zu gewährleisten. Die Wirksamkeit
wurde 21 Tage nach der Aussaat und dem Besprühen festgestellt und aufgezeichnet. Es wurde
eine Bewertungsskala von 0 bis 10 angenommen, worin der Wert 0 bedeutet, daß die Pflanze nicht geschädigt
wurde und der Wert 10 steht für die vollkommene Ver
nichtung der betreffenden Pflanzenart. Die Ergebnisse waren wie folgt:
Verb, des Beispiels |
kg/ha | Sorghum | Wilder Hafer |
Setaria italica |
Branica juncea |
Amaranth us retroflexus |
1 | 2,244 4,488 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
9,9 10 |
4 | 2,244 4,488 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
5 | 2,244 4,488 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
10 10 |
Handels präparat |
2,244 4,488 |
2 5 |
10 10 |
-> J 9,9 |
10 10 |
10 10 |
Des weiteren wurde ein Vergleichsversuch mit der aus der französischen Patentschrift 20 01 083 beschriebenen
nächst-vergleichbaren Verbindung des Beispiels 33 durchgefiihrt. Diese besitzt die Formel
N-N
H O
-N —C—N
CH3 1,122 kg/ha der herbiziden Wirkstoffe eingesetzt. Dabei
wurden folgende Erge'. nisse erhalten:
Verbindung Wilder
des Beispiels Hafer
des Beispiels Hafer
33 der
franz. PS
franz. PS
Erfindungsgem. Beispiel 5
Als erfindungsgemäße Verbindung wurde diejenige des Beispiels 5 verwendet.
In einem Vorlaufversuch wurde eine Menge von 90
In einem Vorlaufversuch wurde eine Menge von 90
Buchweizen Trichtenvinde
100
95
Die in der letztgenannten Tabelle angegebenen Zah len beziehen sich auf die prozentuale Vernichtung de
Pflanze.
Claims (1)
1. 3-{5-Sulfamoyl-l,3,4-thiadiazol-2-yl)-harnstoffverbindungen
der allgemeinen Formel I
Ii
N-SO2-C
N R3
Ii I
C-N-CO-N
R4
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