DE1908679A1 - Verfahren zur Herstellung von Cyclohexandion-(1,2)-Hemihydrat - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Cyclohexandion-(1,2)-HemihydratInfo
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Description
LEVERKUSEN-Bayeiwerk 20« FC Ut 1969
Peteat-Abteilung
Verfahren zur Herstellung von Cyelohexandion*-(1,2)-
Hemihydrat -
Es ist bekannt, daß die Oxydation von Cyclohexanol bei Temperaturen
um 9O0C mit verdünnter Salpetersäure zu Adipinsäure
führt. Diese Reaktion wird seit langem in der Technik für die
Herstellung von Adipinsäure verwendet. Ebenso ist es bekannt, daß die Oxydation bei Temperaturen bis etwa 2O0C und höheren
Salpetersäure-Konzentrationen einen anderen Verlauf nimmt. Es entsteht in mäßigen Ausbeuten eine Verbindung, die von
den meisten Autoren als ein tetracyclisches Hemihydrat des Cyclohexandions-d^) interpretiert wird (J.Am,Chem,Soc. 78
(1956) S. 1463, H. Anteunis und M. Verzele (siehe Bull.Soc.
Chim. BeIg. Τ5_ (1964) S. 73-80) bedienen sich in ihrer Arbeit
über die Herstellung von 0yclohexandion-(l,2) der vorgenannten
• literatureteilen und geben eine Arbeitsvorschrift für das von
ihnen "Prädion" genannte Hemihydrat des Cyclohexandions an.
Sie stellen fest, daß ihre Verbindung identisch ist mit der
in J.Am.Chem.Soc.(s.o.) Beschriebenen, deuten sie jedoch als
Cyclohexan-.(l,2)-dioxy-e"poxid-(l,2).
Polgt man ihrer ArbeitsVorschrift, so mui3 man, besonders, wenn
man der etwas höheren Ausbeute wegen mit 57-$iger Salpetersäure
arbeitet, außerordentliche Vorsicht walten lassen. Auch wenn
man, wie angegeben, in kleinen Mengen arbeitet, kann die Reak-?
tion bei ungenügender Kühlkapazität infolge ihres stark exo-
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O1Q
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thermen Charakters leicht außer Kontrolle geraten und^explosionsartig verlaufen. Bei normalem Verlauf gemäß der Vorseiirift.'
erhält man das Hemihydrat im Gemisch mit erhebliehen Mengen C
uJ -Nitro-w -oximinohexancarbonsaure der
HOOC-(CH2J4-(G=NOH)-HO2 ("Nitrolsaure">.
Diese Verbindung neigt zu stark exothermer explosionsartiger
Zersetzung, weshalb sie durch Auswaschen mit großen Mengen Diäthyläther entfernt wird. Für eine wirtschaftliche und vor
allen Dingen unfallsichere Herstellung kommt das bekannte
Verfahren somit nicht in Betracht wie auch aus folgenden: Ausführungen
in der Publikation hervorgeht:
"By working in this way the tendency of the reaction to get out
of control and to become nearly explosively exothermic is also
increased and the necessary care and precautions are to be
taken".
Die bislang erzielbare Ausbeute von maximal 45 $>
wird erkauft mit Reaktionsbedingungen, bei denen lie Reaktion leicht unkontrollierbar wird und explosionsartig verlaufen kann, so daß
sich eine Herstellung in größerem Maßstab verbietet,
Da sich das bislang nach oben genanntem Verfahren erhältliche
Produkt bei der Titration mit Hydroxylaminchlorhydrat bei 800C
mit Natronlauge, wie sie für die Bestimmung von Ketonen üblich
istsnur als etwa 80 — 90 $ig an Hemihydrat erweist, wären die
dort gemachten Ausbeuteangaben (40-45 fa d. Theorie) entsprechend niedriger anzusetzen. 'j
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Es wurde nun gefunden, dafl man Cyclohexänäion-(1,2)-Hemihydrat
gefahrlos und in guten Ausbeuten auch in gröBeröm «austab herstellen
kann, wenn man gleichzeitig gegebenenfalls wasserhaltiges Cyclohexanol und Salpetersäure im TemperaΐμΓΟβΓβich von
0-180O,gegebenenfallsin Anwesenheit eines Schwermetallsalzes,
in, katalytische Mengen salpetrige Säure enthaltende wässrige
Schwefelsäure unter Ihsrehmisehung leitet und nach Isolierung
des sich ausscheidenden Hemihydrats des Cyelohexandions-(1, 2)
dieses mit Wasser wäscht.
Für die Durchführung ä@s erfindungsgemäßen Verfahrens mit
wasserhaltigem Cyclohexanol" bevorzugt man ein mit Wasser gesättigtes
Cyclohexanol, was einem Wassergehalt von etwa 10 Gewichtsprozent bei Raumtemperatur entspricht.
Selbstverständlich können auch geringere Wassermengen Verwendung finden, sofern gewährleistet ist, daß diese'".gegebenenfalls
zusammen mit dem im Reaktionsgemiseh (Säure) vorhandenen
Wasser ausreichen, um ein Erstarren des Cyclohexanols
(Schmelzpunkt 24,50C) in der vorgelegten Schwefelsäure im
Temperaturbereich von 0-180C/zu verhindern.
Im allgemeinen werden pro Mol gegebenenfalls wasserhaltigem
Cyclohexanol etwa 1-2 Mol Salpetersäure verwendet, wobei es
gegebenenfalls zweckmäßig sein kann, bis zu 0,5 # der zur Anwendung gelangenden Salpetersäure mit der Schwefelsäure vorzulegen.Die
verwendete Salpetersäure soll eine Konzentrat Lon von
etwa 60-100 Gew. # besitzen, wobeizweckmäSigerweise eine 98
jiige Salpetersäure bevorzugt wird.
Die Menge der zur Anwendung gelangenden wässrigen Schwefelsäure
(mindestens 30gew.#ig, vorzugsweise 40-50 gew.^ige
Schwefelsäure, Rest Wasser) richtet sich nach der erwünschten
Konsistenz
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des anfallenden Reaktionsgemischs. pi© Schwefelsäuremenge ist
wenig kritisch, da sie gleichzeitig die Rolle des Verdünnungsmittels
spielt, sollte aber so bemessen sein, dal eine gute
Durehmischbarkelt der Reaktionskomponenten gewährleistet ist.
Im allgemeinen hat es sich als !zweckmäßig erwiesen, etwa 200-300
g wasserhaltige Schwefelsäure pro Mol Cyclohexanol zu verwenden.
Wesentlich für die sichere Durchführung des Verfahrens ist die
Vermeidung einer Anreicherung der Reaktionspartn@r ist gegebenenfalls
gebildeten Schaum, was durch Einleiten der Komponenten unter die Oberfläche erreicht werden kann.
Für das glatte Anspringen der Reaktion ist es wichtig, daß das Reaktionsgemisch zumindest katalytische Mengen von salpetriger
Säure enthält. Mitunter kann es dabei ausreichend sein, wenn eine durch nitrose Gase braun gefärbte Salpetersäure zur
Anwendung gelangt, bzw. in die angewendete Salpetersäure nitrose
Gase oder aber Nitrosylschwefelsäure eingegeben werden.
Um sicher zu gehen, empfiehlt es sich jedoch, dem Reaktionsgemiseh
ca. 200 mg Alkalinitrit, vorzugsweise Natriumnitrlt pro
Mol Cyclohexanol zuzusetzen.
Eine weitere Steigerung der Ausbeute kann erzielt werden, wenn
man die umsetzung in Anwesenheit katalytischer Mengen eines
Schwermetallsalzes (z.B. Sulfat, vorzugsweise Nitrat von Kupfer, Gold, Blei, vorzugsweise Silber) durchführt. Dabei werden Mengen
von etwa 0,1-1,0 g Salz z.B. AgNO, pro Mol Cyclohexanol verwendet.
Die Umsetzung wird im Temperaturbereich von 0-180C, vorzugsweise
etwa-5-150C (insbesondere um etwa 100C) durchgeführt, wobei
man für eine intensive Durchmischung des Reaktionsgemischs zu.
sorgen hat. Der Reaktionsverlauf kann gegebenenfalls auch durch
Messung der Abgasmengen verfolgt werden, wobei nach Sättigung
des Reaktionsgemischs pro Mol Cyclohexanol ca. 18-22 Liter Gas
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entwickelt werden (Hauptbestandteil NpO).
Die Aufarbeitung der Ansäirze erfolgt in dem für die Durchführung
der Umsetzung angegebenen Temperaturbexeieh, bevorzugt
bei etwa 10-150C durch Absaugen\ evtl. im Filterkuchen zurückbleibende
geringe Mengen von mitgebildeter Nitralsäure können
in einfacher Weise durch Auswaschen mit warmem Wasser {vorzugsweise
etwa 50 - 60DC) entfernt werden»
Das erfindungsgemäße Verfahren zeichnet sieh dadurch aus, daß
der Gehalt an Nitrolsäure in der Mutterlauge nur etwa 0,03 0,04
Mol pro Mol Cyclohexanol entspricht. Aus diesem Grund sind die anfallenden Mutterlaugen stabil und können ohne sich
exotherm zu zersetzen Temperaturen bis etwa 900C ausgesetzt
werden.
Die anfallende Mutterlauge kann auch direkt wieder für neue
Ansätze verwendet werden. Das erfindungsgemäße Verfahren kann sowohl kontinuierlich als auch diskontinuierlich durchgeführt
werden.
Das erhaltene Cyclohexandion-(1,2)-Hemihydrat ist Zwischenprodukt
für die Herstellung von Pflanzenschutzmitteln.
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Beispiel 1ϊ · . ;
In einem Viarhalskolben mit 2 Tropf trichtern, Innenthermometer,
Rührer und einem mit Gasuhr ausgestatteten Gasakleitungerohr
werden 290 g 50 gewichtsprozentige, wässrige Sehwefelsäure
vorgelegt, auf +5 bis +100C abgekühlt und iatt 0,5 g Natriümnitrit
versetzt. Unter Außenkühlung mit Biswasser läßt man bei
etwa 7-100C 129 g 98 gew.#ige Salpetersäure und 140,4 cm5
90 gew.^iges Cyclohexanol (Rest Wasser) unter die Oberfläche
der vorgelegten Schwefelsäurelösung eintropfen. Je nach Wirksamkeit der Außenkühlung sind dafür 3-4 Stunden
nötig. Man arbeitet zweckmäßigerweise mit einer Vorgabe von cav
5 cm Salpetersäure. Die Menge de» entwickelten Abgases soll
in der ersten Viertelstunde ca. 0,5 Liter, von da ab ca 1 Liter
in 10 - 15 Min. betragen. Wenn beide Reaktionspartner eingetragen
sind, läßt man sicherheitshalber noch 1/2 Stunde bei 15°C
nachrühren. Das' Ende der Reaktion kann man am Nachlässen der
Gasentwicklung feststellen. Die Aufarbeitung geschieht durch
Absaugen , Auswaschen mit Wasser (ca. 50°C) und Trocknen.
Feuchtgewicht des gewaschenen Filterkuchens 129,2 g
Gehalt an CyclöhesHndion-(l,2)-Hemihydrat nach
der Ketontitration 69,27 $>
Ausbeute an Cyclohexandion-{l,2)"»Hemihydrat(rein) 61,6 jfSY
Arbeitet man in Gegenwart von 0,6 g Silbernitrat, das vor Beginn
der Reaktion in der Vorlage-Schwefelsäure gelöst wird, so
erhält man folgendes Ergebnisι
Feuchtgewicht des gewaschenen Filterkucheiis 147,7 g
Gehalt an Cyclohexandion-(l,2)-Hemihydrat nach
der Ketontitration 62,15 % /
Ausbeute an Cyclohexandion-Cl,2)-Hemihydraterein) 63,2 *fo
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Wenn man nach dem Verfahren von Beispiel 1 242 g 60 Grew.^ige
Schwefelsäure vorlegt und gleichzeitig mit dem'-Cyclohexanol
182 g Salpetersäure 72,0 Gew.^ig zutropft, so erhält man folgende
Ergebnisse;
Feuchtgewicht des FiIterkuchens 145*5 S
Gehalt an CyclohexanSion-(1,2)-Hemihydrat 61,85 ^
Ausbeute an Cyclohexandion-(1,2)~ 62,0 ^
Heraihydrat (rein)
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Claims (5)
1)/verfahren zur Herstellung von CycIohexandion-(l,2)-Hemihydrat
dadurch gekennzeichnet, daß man gleichzeitig gegebenenfalls wasserhaltiges Cyclohexanol und Salpetersäure im Temperaturbereich
von 0-180G ,gegebenenfalls in Anwesenheit eines
Schwermetallsalzes ,in katalytische Mengen salpetrige Säure
enthaltende wässrige Schwefelsäure unter Durchmischung leitet und nach Isolierung des sich ausscheidenden Hemihydrate des Cyclohexandions-(1,2)- dieses mit Wasser wäscht.
Schwermetallsalzes ,in katalytische Mengen salpetrige Säure
enthaltende wässrige Schwefelsäure unter Durchmischung leitet und nach Isolierung des sich ausscheidenden Hemihydrate des Cyclohexandions-(1,2)- dieses mit Wasser wäscht.
2) Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
P die Reaktionskomponenten unter die Oberfläche der vorgelegten wässrigen Schwefelsäure einleitet. ·
P die Reaktionskomponenten unter die Oberfläche der vorgelegten wässrigen Schwefelsäure einleitet. ·
3) Verfahren nach Ansprüchen 1 und 2 den Reaktionsablauf durch
Messung dar entwickelten Gasmenge verfolgt.
4) Verfahren nach Ansprüchen 1—3 dadurch gekennzeichnet, daß
man als Katalysator Silbernitrat verwendet.
man als Katalysator Silbernitrat verwendet.
5) Verfahren nach Ansprüchen 1-4 dadurch gekennzeichnet, daß
man die Umsetzung kontinuierlich'durchführt.
man die Umsetzung kontinuierlich'durchführt.
Le A 12 070 - 8 -
0 0 9 8 3 7/2171
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