<Desc/Clms Page number 1>
Verfahren zur Herstellung von Dithioniten
EMI1.1
instabil. Von ihr wurde ein Salz (CoSO) isoliez, dans aber praktisch keine Bedeutung hat. Dagegen besitzen erhebliches technisches Interesse namentlich zwei Derivate.
Durch Zusammentritt der unterschwefligen Säure mit der schwefligen Säure und Bildung eines Alkalisalzes entsteht Na S20 Natriumdithionit, das unter dem Na men "Hyposulfit" oder" Hydrosu1fit" als wertvolles Reduktionsmittel verwendetwird. Diese Verbindungen wurden früher als"unterschweflig-saure Salze" bezeichnet. Vgl. Remy, Lehrbuchderanorg. ChemieBd. l, 8. Aufl. 1955, S 640-641.
Lösungen, die die freie unterschweflige Säure oder deren Salze oder deren Derivate wie Na. Si, 04 enthalten, setzen sich mit Formaldehyd zu einer recht beständigen Verbindung (Oxymethansulfinsäure) um, die als Natriumsalz z. B. unter dem Namen"Rongalit"ebenfalls ais wertvolles Reduktionsmittel verwendet wird.
Bei der Herstellung solcher Derivate der unterschwetligen Säure ist also zu unterscheiden zwischen dem Schritt der Reduktion der schwefligen Säure bzw. ihrer Salze, die die freie unterschweflige Säure oder deren Salze liefert und dem weiteren Schritt, der die primär gebildeten Lösungen instabiler Körper in lagerungsbeständige Körper überführt.
Bei den bekannten Verfahren erfolgt die Reduktion der schwefligen Säure oder Abkömmlinge mittels Metallen ; vorgeschlagen wurde z. B. Zink, Zinkamalgam oder Natriumamalgam. Charakteristisch für solche Vorgänge ist der Übergang
EMI1.2
der nur an der Oberfläche der Metalle ablaufen kann und die Elektronen für den Vorgang (idealisiert)
EMI1.3
liefert. Dementsprechend verläuft ein solcher Vorgang nicht blitzartig, sondern braucht lange Zeiträume, zumal man dafür Sorge tragen muss, dass die Metallauflösung nicht schneller erfolgt, als schweflige Säure oder ihre Derivate an die Metalloberfläche heranwandern können, da sonst eine nutzlose Wasserstoffenwicklung einsetzt, die einen Verlust an Reduktionsmitteln hervorruft.
. Gegenstand der vorliegenden Erfindung ist ein Verfahren zur Herstellung von Abkömmlingen der unterschwefligen Säure durch Reduktion von Schwefeldioxyd oder seinen Abkömmlingen, das darin besteht, dass die Reduktion mit einem Boranat durchgeführt wird.
Das erfindungsgemässe Verfahren verwendet demnach keine Metalle sondern Lösungen, in denen das Reduktionsmittel als Ion und zwar als Anion vorliegt. Vorzugsweise werden die wasserlöslichen Salze der Borwasserstoffsäure z. B.
EMI1.4
Ca (BH,)lingen praktisch quantitativ. So wurde gefunden, dass beim Zusammengiessen von Lösungen in einer Menge, wie es die folgende Reaktionsgleichung verlangt,
<Desc/Clms Page number 2>
EMI2.1
die Reaktion bei 20 C im Sinne verstehender Gleichung nach einer Minute abgeschlossen ist.
Im Beispiel wird gezeigt, wie die Umsetzung durchgeführt werden kann. Die Bedingungen können sehr weitgehend variiert werden ; z. B. ist es im Sinne der Erfindung nicht entscheidend, ob man in eine alkoholische Lösung von NABE und NaOH gasförmiges SO2 einleitet oder einen Schwefligsäureester vorlegt, oder ob man in eine wässrige Calciumbisulfitlösung festes LiBH4 eingibt.
Als Kennzeichen der Erfindung ist anzusehen, dass man SO, oder Abkömmlinge des SO2, welche die Oxydationsstufe des SO haben, mit Boranaten umsetzt, wobei aller Schwefel oder ein Teil desselben in die Oxydationsstufe der unterschwefligen Säure übergeht.
Die weitere Behandlung der reduzierten Lösung, z. B. die Isolierung des Na2S2O4 oder des OH. CH2. SO2Na kann, falls erforderlich, durchgeführt werden ; man kann aber auch die Reduktionslösung unmittelbar verwenden.
B e i s p i e l : 156 1 NaHSO3-Lösung, enthaltend 81 kg NaHSO, werden in einem offenenRohrbehälter vorgelegt und mit kaltem Wasser auf etwa 400 1 verdünnt. Unter Rühren liess man im Laufe von 15 Minuten eine Lösung von 5,28 kg KBH4 in etwa 100 I Wasser einlaufen, wobei eine leichte Gasentwicklung festzustellen war. Die Temperatur der vereinigten Lösungen stieg auf 23 C während die einzelnen Lösungen vorher 8 C warm waren. Nach beendeter. Lösung wurden 10 l Natronlauge 320 Be zugegeben und die Gesamtflüssigkeit duf 600 l aufgefüllt.
Diese Lösung wurde für die Jieggerfärbung von verschiedenen Küpenfarbstoffen an Stelle von "Hydrosulfit, konz."im Laufe von. 28 h verwendet.
Es wurde festgestellt, dass nach
EMI2.2
<tb>
<tb> 1h <SEP> 9,25 <SEP> Liter <SEP> der <SEP> Lösung, <SEP>
<tb> 3 <SEP> h <SEP> 9,10 <SEP> " <SEP> " <SEP> "
<tb> 6h <SEP> 9, <SEP> 10""" <SEP>
<tb> 9h <SEP> 9, <SEP> 05"""
<tb> 22 <SEP> h <SEP> 9, <SEP> 25 <SEP> " <SEP> " <SEP> "
<tb> 28 <SEP> h <SEP> 9, <SEP> 30 <SEP> " <SEP> " <SEP> "
<tb>
EMI2.3
Konzentration fühnen wie die Auflösung"Hydrosulfit konz."mit 92, 7% Na2S2O4 in ihr.
Im zeitlichen Mittelwert der 28 h besass daher die obige Lösung eine Konzentration von 100 kg rein Na S 0/1 d. h. sie enthielt 60 kg Na S 0, woraus sich eine chemische Ausbeute der Reaktion
EMI2.4
von etwa 90, Tyo d. Th. ergibt.
Für die Färbungen wurden daher an Stelle von 1 kg"Hydrosulfit konz."9, 20 1 der obigen Lösung bzw.
0, 081 kg KBH4 und 1, 24 kg NaHSO3 verwendet und hiemit in jeder Hinsicht gleiche Resultate wie mit dem festen Produkt erzielt.