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"Schraubenlose Klemme" Die Erfindung betrifft eine schraubenlose
Klemme, insbesondere zum Anschluß eines Anschlußleiters an eine Stromschiene, mit
einem verschiebbaren, unter Federdruck stehenden Klemmkörper, der in geöffneter
Stellung arretierbar ist.
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Derartige Klemmen erleichtern die Anschlußarbeit aus zwei Gründen:
Sie sind schraubenlos, d.h. die Anschlußzeit wird verkürzt. Die Arretierung in geöffneter
Stellung ermoglicht einen sicheren Anschluß des Leiters in ordnungsgemäßer Lage
bei automatischer Verdrahtung oder mit nur einer Hand.
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Nach Einftthrung eines Leiters selbstklemmende Klemmen mit Schrauben-
oder Blechfeder benötigen zwar keine Arretierung; aber wegen der relativ großen
Federkräfte zur Erzielung kleiner Ubergangswiderstinde besteht die Gefahr, daß der
Anschlußleiter ungenügend tief gegen die Sperrwirkung der Feder eingefAhrt wird.
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Es sind Klemmen bekannt, bei denen zur Klemmung ein drehbar gelagerter
Hebel mit einer zur Drehachse exzentrisch liegenden Kurvenfläche dient, die schräggestellte
Zähne zum Einwirken auf den Leiter hat (Gbm 1 919 570). Bei dieser Klemme ist eine
EinfUhr- und eine Klemmstellung vorgesehen. Es ist weiterhin bekannt, den Hebel
bei einer in ähnlicher Weise ausgebildeten Klemme in seiner EinfAhr-Stellung zu
verriegeln (DAS 1 213 024). Solche Klemmen sind in ihrem Gesamtaufbau zu kompliziert.
Der gleiche
Nachteil haftet einem bekannten Vorschlag an, nach dem
ein am beweglichen Klemmenkörper befindlicher Stift in einer bajonettverschlußartigen
FUhrung verschoben und arretiert werden kann (DAS 1 119 950). Es wird ein zusätzliches
Teil benötigt; der Klemmenkörper muß verdrehbar sein.
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Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, eine einfache, aus wenigen
Teilen bestehende arretierbare Klemme zu schaffen. Sie soll sowohl als selbständige
Einheit als auch bei Einsatz in Installationsgeräten arretierbar sein.
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Die Lösung erfolgte an einer Klemme der eingangs beschriebenen Gattung
neuerungsgemäß derart, daß der Klemmkörper zur Arretierung kippbar ist und an einem
feststehenden Anschlag verrastet. Das Klemmengehäuse kann wegen der vorteilhaften
Ausbildung der Klemmeneemente Teil des Gehäuses des Installationsgerätes sein. In
verblüffend einfacher Weise werden 80 Teile eingespart und eine Arretierung erreicht.
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Der Klemmenkörper kann unter einem Vorsprung oder einer Nase des Gehäuses
arretiert werden; der betreffende Anschlag ist aus dem Gehäuse herausgeformt oder
mit diesem fest verbundener Teil. Er kann Jedoch auch Teil der Stromsohiene sein.
Zur Lösung der Arretierung ist zweckmäßigerweise eine Aussparung für ein Werkzeug
vorgeaehen. Der Klemmenkörper läßt sich vorteilhafterweise BO ausbilden, daß die
Arretierung nach Einführung des Anschlußleiters bis zur Endlage durch diesen gelöst
wird.
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Die Ansatzpunkte oder Binfahrstellen ftir das benötigte Werkzeug oder
den Anschlußleiter zum Arretieren und Lösen können markiert sein.
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Ausfahrungsbeispiele der Erfindung sind in der. Zeichnung dargestellt.
Es zeigen: Fig. 1 eine Klemme mit kastenförmigem Klemmenbügel und eingeklemmtem
Draht;
Pig. 2 die geöffnete, arretierte Stellung dieser Klemme;
Fig. 3 eine Klemme mit stabförmigem Klemmenkörper; Fig. 4-die arretierte Stellung
dieser Klemme, die mittels Werkzeug gelöst wird; -Fig. 5 die Arretierung mittels
Stromachiene; Fig. 6 eine Ausführung mit Möglichkeit zur selbsttätigen Lösung der
Arretierung; Fig. 7 die zur Ausfahrung in Fig. 6 benötigte Stromschiene.
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In ein.Klemmengehäuse 1, das Teil eines Schaltergehäuses sein kann,
ist eine Stromschiene 2 eingelegt und befestigt. Als Klemmkörper dient ein kastenförmiger
Klemmbügel-3'(Fig.1,2, 5 und 6) oder ein stabförmiger Klemmkörper 4, (Fig.3 und
4), die eine oder mehrere Klemmkanten 5 zur Klemmung des Anschluß leiters 6 aufweisen.
An der Oberseite des KlemmbUgels 3 oder des Klemmkörpers 4 befindet sich eine Kante
7, die hinter einer Gehäusenase 8 oder einem Anschlag 8, der Stromschiene 2 (Fig.
5) -arretierbar ist. Der Klemmdruck wird in den gezeigten Beispielen durch eine
Schraubendruckfeder 9 erzeugt. Der Klemmbügel 3 weist eine Markierung 10 auf, die
gleichzeitig das Widerlager für ein Werkzeug 11 sein kann, zu dessen EinfUhrung
eine Ausnehmung 12 (Fig. 3 und 4) in der Gehäusenase 8 vorgesehen ist.
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Fig. 6 und 7 zeigen ein Ausführungsbeispiel mit selbsttätiger Entarretierung.
Die Stromschiene 2 weist Ansätze 13 und einen Schlitz 14 auf. Die Ansätze 13 gleiten
in Langlöchern 15 des Xlemmbügels 3. Der Schlitz 14 dient zur Aufnahme eines Entarretierungsanschlages
16 nach Lösung des Klemmbügels 3. Die Markierung 10 kennzeichnet in diesem Falle
die Einführstelle für den Anschlußleiter 6.
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Der Klemmenkörper 3, 4 kann mit Werkzeug oder von Hand mit seiner
Kante 7 unter die Anschläge 8 oder 8.1 gegen den Druck
der Schraubendruckfeder
9 geschoben werden. Die Arretierung kann schon vor Auslieferung des Gerätes vorgenommen
worden sein. Der Installateur führt nur noch den Anschlußleiter 6 ein und löst die
Arretierung. Dafür genügt ein Druck auf die vordere obere Kante des Klemmenbügels
3, oder ein Schraubenzieher 11 wird in die Ausnehmung 12 gesteckt, die nicht die
ganze Breite der Gehäusenase 8 und des Klemmkörpers 4 hat.
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Die selbsttätige Lösung erspart diesen Arbeitsgang. Durch den Anschlußleiter
6 wird über den Entarretierungs-Anschlag 16 ein Moment auf den Klemmenbügel 3 ausgeübt,
der in die Klemmstellung kippt. Der Klemmbügel 3 besitzt elastische Seitenwände
(mit den Langlöchern 15), die sich ueber die Stromschiene 2 mit den Ansätzen 13
schieben lassen und so den Zusammenbau der Klemme ermöglichen.
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Ein bestechender Vorteil der Klemme mit Arretierungseinrichtung ist
der einfache Gesamtaufbau. Schaltgeräte können vorteilhafterweise mit in geöffneter
Stellung arretierten Klemmen bereitgestellt werden. Wegen beabsichtigter hoher Klemmenkräfte
erweist sich diese Vorarbeit als besonderer Vorzug.
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Der Anschluß erfordert trotz geringer Arbeitszeit nur eine Hand. Es
besteht die Möglichkeit der automatischen Verdrahtung. Die Arretierung kann an der
Klemme selbst oder am Installationsgerät eingerichtet sein. Der Klemmkörper 3, 4
ist nicht stromfUhrend und kann z.B. aus Stahl bestehen, wodurch sich scharfe Klemmkanten
5 bilden lassen In weiterer Ausgestaltung der Erfindung kann an der Klemme mit selbsttätiger
Entarretierung der Hebelarm für die lösende Kraft vergrößert werden, indem der Drehpunkt
für die Kippbewegung gegenüber der Stromschiene (vgl. Ausftüirung nach Fig. 6) nach
oben verlagert wird. Dies wird in einfaoher Weise durch Zapfenlagerung am Gehäuse
des Schaltgerätes bzw. am Klemmengehäuse realisiert.
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In einigen Fällen besitzen die Verbindungsleiter von bei spielsweise
den Spulenenden zu den Anschlußklemmen eines Schaltgerätes einen beachtlichen Querschnitt.
Entgegen der üblichen Anschlußtechnik können diese Leiter ohne Verwendung einer
Stromschiene herausgeführt und mittels der erfindungagemäßen schraubenlosen Klemme
direkt mit den Anschlußleitern verbunden werden. Runde Leiter können dazu an ihrem
Ende flachgequetscht sein, oder es wird ein spatenähnliches Anschlußplättchen mit
Rohransatz auf das Leiterende gestreckt.