DE1809000C3 - Behälter mit Vollaufreißdeckel aus Blech - Google Patents
Behälter mit Vollaufreißdeckel aus BlechInfo
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Description
Die Erfindung betrifft einen Behälter mit Vollaufreißdeckel aus Blech mit den Merkmalen des Oberbegriffs
des einzigen Anspruchs. Deckel dieser Art sind bekannt und beispielsweise in den nachveröffentlichten AT-PS
2 78 637 und 2 86 164 dargestellt.
Diese bekannten Vollaufreißdeckel aus Blech weisen einen kreisförmigen Umriß auf. Die ebenfalls kreisförmige
und zum Deckelrand konzentrische Kerblinie verläuft dicht an der Kernwand des Deckels. Konzentrisch
zu der Kerblinie verläuft im mittleren Bereich des Deckels eine kreisförmige Schulter, welche eine
Deckelvertiefung begrenzt. Zwischen der Schulter und der Kerblinie verbleibt ein ringförmiger ebener
Deckelbereich von solcher radialer Ausdehnung oder Breite, daß auf diesem der gesamte Laschenkörper einer
hebeiförmigen Grifflasche mittels aus dem Deckelblech herausgeformten Niet flach aufliegend befestigt werden
kann. Der Laschenkörper weist an seinem einen Ende eine Aufbrechnase auf, die nahe der Kerblinie liegt,
während vom anderen Ende des Laschenkörpers aus sich ein ringförmiger Griffabschnitt über die Schulter
hinweg in den Bereich der Deckelvertiefung erstreckt.
Es ist bekannt, daß beim Einritzen der Kerblinie in das Deckelblech in Form eines Prägevorganges ein
erheblicher Anteil des Materials des Deckelblechs aus dem Bereich der Kerblinie seitlich, d. h. senkrecht zum
Verlauf der Kerblinie, verdrängt wird. Das verdrängte Material führt zu einer Verringerung der dem
Deckelblech von der Blechherstellung innewohnenden Spannung, so daß das Blech zum Beulen neigt. Bei den
bekannten kreisförmigen Vollaufreißdeckeln kann dieser Beulneigung des Bleches mit Erfolg durch die
kreisförmige und konzentrisch angeordnete Deckelver tiefung entgegengewirkt werden, welche das von der
kreisförmigen Kerblinie verdrängte Material während oder nach dem Ritzvorgang aufnimmt. Die Kreisform
und zur Kerblinie konzentrische Anordnung der Deckelvertiefung bei kreisförmigen Deckeln ermöglicht
eine gleichförmige sichere und einfache Aufnahme des verdrängten Materials und gewährleistet eine zuverlässige
Vermeidung der sonst üblichen Beulerscheinungen. Es ist ferner ein Behälter mit Aufreißdeckel von
kreisförmigem Umriß bekannt, bei dem jedoch die Kerblinie einen etwa von der Mitte des Deckels aus
radial verlaufenden und sich radial nach außen verbreiternden Aufreißteil begrenzt, wie dies für
Getränkedosen allgemein üblich und bekannt ist (vgl. AT-PS 2 58 190). Um auch hier die beim Ritzen der
Kerblinie entstehende Neigung zu Beulerscheinungen zu vermindern, hat man im Deckelblech mehrere zum
Deckelrand konzentrische und etwa jeweils senkrecht zum Kerblinienveriauf langgestreckte Sicken oder
Rippen vorgesehen, weiche den radial verlaufenden Aufreißstreifen überqueren können oder unmittelbar
vor der den Aufreißstreifen begrenzenden Kerblinie enden.
Wie aus der zuletzt genannten Druckschrift hervorgeht, führen die Beulerscheinungen dann, wenn man ihr
Auftreten nicht unterbindet dazu, daß das Deckelblech unter der Wirkung der Ausbeulungen zu springen neigt,
was einerseits zu einem vorzeitigen Einbrechen der Kerblinie führen kann und andererseits eine sogenannte
Scheinbombage herbeiführen kann, welche das Verkaufen der mit solchen Deckel verschlossenen Behältern
erschwert. Ein weiterer wesentlicher Nachteil besteht darin, daß aufgrund der Beulerscheinungen die Grifflasche
nicht mehr ihre ursprüngliche flache Lage beibehält und so bei der Handhabung der Dosen, z. B.
beim Stapeln, Transport oder während der Lagerung, mit anderen Teilen in Kontakt gerät, was wiederum zu
einem vorzeitigen Aufbrechen führen kann.
Diesen Schwierigkeiten wird bei kreisrunden Dosen mit Vollaufreißbereich bzw. radialem Aufreißbereich
durch die beschriebenen bekannten Maßnahmen mit Erfolg entgegengewirkt.
Besondere Schwierigkeiten zeigen sich jedoch in der Praxis, wenn der Umriß der Dose und des Deckels von
der Kreisform abweichend eine etwa rechteckförmige Gestalt aufweist. Hierbei ergeben sich bei der Ritzung
der Kerblinie nicht mehr über den Umfang gleichförmige Materialverdrängungen im Deckelspiegel. Die
ungleichförmige Verdrängung des Materials in den Eckenbereichen im Vergleich zu de/i etwa geradlinigen
Bereichen der Kerblinie führen zu vermehrten Spannungsunterschieden und zur Verstärkung der Beulneigung
des Deckelblechs.
Man kann dieser Schwierigkeit ebenfalls mit einer Vertiefung im Aufreißbereich alleine entgegenwirken.
In diesem Fall müßte jedoch die die Vertiefung begrenzende Schulter nicht nur ebenfalls rechteckförmig
ausgebildet sein. Vielmehr müßte die Vertiefung den überwiegenden Teil der Fläche des Aufreißteils
einnehmen, so daß die Begrenzungsschulter sehr nahe der Kerblinie verläuft. Dadurch würde jedoch der
Bereich zur Befestigung der Grifflasche am Deckelspiegel so schmal im Vergleich zu der Ausdehnung des
Laschenkörpers, daß eine sichere stabile Aufnahme des Laschenkörpers nicht mehr gewährleistet wäre. Dieser
neigt vielmehr bei unterschiedlichen Beanspruchungen und Belastungen dann zu Schwenkbewegungen gegenüber
der Auflageebene, was zu einer raschen Ermüdung des Deckelblechs im Bereich der Kerblinie und so zu
einem vorzeitigen Einreißen der Kerblinie führt. Die
Schwenkbewegungen der Grifflasche verhindern außerdem
deren stabile Lage, so daß wiederum die Gefahr besteht, daß die Grifflasche mit Fremdkörpern in
Kontakt gelangt, was auch zu eir.em vorzeitigen
Einbrechen der Kerblinie führen kann.
Es ist Aufgabe der Erfindung, einen Behälter der eingangs näher bezeichneten Gauung so weiterzubilden,
daß auch bei rechteckförmigem Umriß des Deckels und des Aufreißteils die Aufnahme des bei der Ritzung
verdrängten Deckelmaterials ohne Beulerscheüiungen
des Deckelbleches sichergestellt und dennoch eine gegen unbeabsichtigte Schwenkbewegungen sichere
flache Auflage des ganzen Laschenkörpers am Deckelspiegel gewährleistet wird.
Diese Aufgabe wird durch die Merkmale des Kennzeichens des einzigen Anspruchs gelöst.
Wie bei anderen Konservendosen ist es bei sogenannten Schinkendosen mit hammerkopfförmigem
Umriß bekannt, zur Steuerung der Verformung des Deckelspiegels während der Kocrmerilisation mehrere
Kochsicken oder Abstufungen im Deckelspiegel parallel zum Umriß des Deckelrandes vorzusehen (vgl. FR-PS
14 14 660 bzw. US-PS 31 86 582). Bei Ausbildung der zugehörigen Deckel als Aufreißdeckel ist es üblich, die
starre oder elastische Grifflasche im Bereich der Spitze des hammerförmigen Umrisses flach aufliegend befestigt,
wobei in einem Falle eine hebeiförmige Grifflasche aus Draht punktförmig am Deckelblech festgelötet oder
festgeschweißt ist, während im anderen bekannten Fall eine flexible Grifflasche aus Kunststoff vorgesehen ist,
die mittels eines einstückigen Stopfens ode, eines gesonderten Stopfens in einer vorgestanzten Bohrung
des Deckelbleches verankert ist.
Demgegenüber betrifft die Erfindung eine rechtecK-förmige
Dose, bei der die Grifflasche mit ihrem ausgedehnten Grifflaschenkörper im Bereich einer
Schmalseite, also einer im wesentlichen geradlinig verlaufenden Seite des rechteckförmigen Umrisses,
befestigt ist. Die Erfindung sieht bei dieser Dose zwei Maßnahmen zur Aufnahme des bei der Ritzung der
Kerblinie verdrängten Materials vor: einmal die übliche zentrale Einsenkung des Deckelspiegels, die rechteckförmig,
aber mit ihrer Begrenzungsschulter im großen Abstand von der Kerblinie angeordnet ist und so allein
nicht ausreichend für die beulungsfreie Aufnahme des verdrängten Materials geeignet ist. Die zweite Maßnahme
besteht in der gezielten Anordnung von Sicken von vorbestimmten Verlauf und vorbestimmter Begrenzung
in den Bereichen maximaler Materialverdrängung während der Herstellung der Kerblinien. Dabei sind
diese Sicken in bestimmter Zuordnung zu der Kerblinie und der Deckelvertiefung vorgesehen, um in diesen
besonders gefährdeten Bereichen des Deckels im Zusammenwirken mit der Deckelvertiefung das verdrängte
Material auch in diesen gefährdeten Bereichen zuverlässig aufzunehmen. Dadurch wird auch bei einer
rechteckigen Dose jede Beulerscheinung mit ihren mehrfachen nachteiligen Folgen zuverlässig vermieden.
Gleichzeitig wird aber sichergestellt, daß trotz der besonderen Probleme bei einer Rechteckdose die
Grifflasche in der ganzen /■' messung ihres ausgedehnten
Laschenkörpers flach autliegend auf dem Deckelblech sicher befestigt werden kann, ohne daß es zu
Schwenkbewegungen und damit zu Materialermüdungen kommen kann.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand schematischer Zeichnungen an eirem Ausführungsbeispiel näher
erläutert. Es zeigt
F i g. 1 einen Behälter gernaß de«' Erfindung in
Draufsicht,
Fig.2 im größeren Maßstab einen Querschnitt entlang der Schnittlinie H-II der F i g. 1,
F i g. 3 einen Querschnitt entlang der Schnittlinie HI-III der Fig. 1.
In den Figuren ist ein Behälter 10 gezeigt, der einen angenähert rechteckförmigen Querschnitt hat und am
oberen Ende mit einem Deckel 11 verschlossen ist. Bei dieser Rechteckform sind zwei längere leicht bogenförmig
gekrümmte Rechteckseiten an ihren Enden, den Ecken der Rechteckform mit geradlinigen kürzeren
Rechteckseiten verbunden und die Ecken sind abgerundet ausgebildet Die Gestalt der Rechteckform ist in
F i g. 1 erkennbar.
Der Behälter 10 weist einen Rumpf 12 auf, der aus selbsttragendem Werkstoff wie Metall, Karton od. dgl.
bestehen kann. Am oberen Ende des Behälters ist mittels eines Doppelfalzes 13 der Deckel 11 befestigt
Der Deckel 11 ist aus Metall gefertigt und weist einen
Deckelkern 14 auf, der sich von einem Deckelspiegel 16 aus in etwa ansteigender Richtung erstreckt. Im
Deckelspiegel 16 ist ein Aufreißteil 17 vorgesehen, der ebenfalls im wesentlichen rechteckförmig gestaltet ist
und an dem ein Ziehgriff 19 mittels eines Nietes 18 befestigt ist. Der Ziehgriff 19 wirkt als Hebel, wenn der
Aufreißvorgang eingeleitet werden soll, bei welchem eine Schwächungslinie 21 durchtrennt werden muß.
Die Schwächungslinie 21 ist im Deckelspiegel 16 durch eine Stanzbehandlung erzeugt ivorden, bei
welcher eine schneidenartige Ritzung des Werkstoffes vorgenommen wird. Das Ergebnis dieser Behandlung ist
die Schwächungslinie 21, die in F i g. 2 erkennbar ist. Der Querschnitt dieser Schwächungslinie entspricht etwa
einem Trapez. Innerhalb der Schwächungslinie 21 erstreckt sich eine weitere. Sicherheitsschwächungslinie
22 in einem geschlossenen, kontinuierlichen Linienzug, die auf gleiche Weise erzeugt wurde und bei gleicher
Querschnittsgestalt eine im Vergleich zur Schwächungslinie 21 wesentliche geringere Tiefe aufweist. Das
Werkzeug zur Ausbildung der Sicherheitsschwächungslinie, die ein Brechen verhindern soll, ist mit dem
Werkzeug zur Ausbildung der Schwächungslinie 21 vereinigt. Die Bildung der Schwächungslinien 21 und der
Sicherheitsschwächungslinie 22 führt zu Materialverdrängungen in Richtung zur Mitte des Aufreißteiles 17,
unter deren Einfluß das im Ausgangszustand gespannte Metallblech lose wird und zum Beulen neigt.
In besonders hohem Maße tritt die Beulneigung im Bereich der Ecken der Rechteckform des Aufreißteiles
17 ein. Um einen Teil der Beulneigung aufzufangen, ist eine Vertiefung 23 mittig im Aufreißteil 17 ausgeformt.
Wie die Figuren zeigen, ist die Vertiefung 23 ähnlich wie die Schwächungslinie 21 geformt und weist also die
Gestalt eines dem Querschnitt des Behälterrumpfes 12 ähnlichen Rechteckes auf. Die mittige Vertiefung 23 ist
jedoch in der gezeigten Größe nicht geeignet, alle auftretenden Beulerscheinungen, insbesondere die im
Bereich der Ecken der Rechteckform auftretenden Beulneigungen aufzunehmen.
Der Ziehgriff 19 weist einen Rumpfteil 24 und einen Griffteil 26 auf. Der Rumpfteil 24 ist in einem außerhalb
der Vertiefung 23 liegenden Bereich 28 des Aufreißteiles 17 angeordnet und dort flächig über seiner gesamten
Länge abgestützt und in diesem Bereich mit dem Niet 18 mit dem Aufreißteil verbunden. Der Niet 18 ist
zweckmäßigerweise einstückig aus dem Werkstoff des Aufreißteiles 17 ausgeformt. Der Rumpfteil 24 des
Ziehgriffes weist eine Eindringnase auf, welche nach Hochschwenken des Ziehgriffes 19 durch die Schwächungslinie
21 dringt. Die Schwenkbewegung des Ziehgriffes vollzieht sich dabei um eine Biegelinie 31, die
sich zwischen den freien Enden der Schenkel eines etwa U-förmigen Einschnittes 32 erstreckt. Um ein Schwenken
des Ziehgriffes in seiner gezeigten Ruhelage zu verhindern, ist es sehr wichtig, daß der Rumpfteil 24 satt
und flach auf einem nicht vertieften, ebenen Bereich des Aufreißteiles aufliegt. Es ist daher nicht zulässig, die
rechteckförmige Vertiefung 23 zu vergrößern, obwohl dies im Interesse einer Aufnahme der im Bereich der
Ecken der Rechteckform besonders großen Beulneigung des Aufreißteiles 17 förderlich wäre. Der Grund
dafür ist darin zu sehen, daß bei ungenügender Abstützung eine Schwenkbewegung des Ziehgriffes
möglich ist. Eine solche Schwenkbewegung des Ziehgriffes kann jedoch zu einer Materialermüdung im
Bereich der Biegelinie 31 führen und dort schließlich ein Brechen verursachen, so daß der Ziehgriff vom
Aufreißteil getrennt wird.
Um alle diese Schwierigkeiten zu vermeiden, wird die durch Materialverdrängung im Bereich der Ecken der
Rechteckform besonders große Beulneigung durch Sicken 33 aufgenommen, von denen je Rechteckecke
eine Sicke vorgesehen ist. Die Sicken 33 sind bogenförmig gekrümmt konform zu den Ecken der
Rechteckform angeordnet, und zwar jeweils zwischen einer Ecke der rechteckförmigen Vertiefung 23 und der
ίο zugeordneten Ecke des von der Schwächungslinie 21
gebildeten Außenrandes des Aufreißteiles 17. Die bogenförmig gekrümmten Sicken 33 sind in ihrer Länge
so bemessen, daß diejenigen einanderzugekehrten Enden der Sicken, zwischen denen der Ziehgriff 19
!5 verläuft, voneinander so weit entfernt sind, daß der
Rumpfteil 24 zwischen ihnen flach auf dem Aufreißteil aufliegen kann. Auf diese Weise wird ein hinreichend
großer ebener Oberflächenbereich zur satten Abstützung des Rumpfteiles des Ziehgriffes gegen Schwenkbewegungen
im Aufreißteil 17 freigehalten.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (1)
- Patentanspruch:Behälter mit Vollaufreißdeckel aus Blech, bei dem der Aufreißdeckel wenigstens eine in sich geschlossene, nahe dem Deckelrand und zu diesem parallel verlaufende und einen Aufreißteil begrenzende Kerblinie und innerhalb des Aufreißteiles eine Vertiefung aufweist, die durch eine in einem solchen gleichbleibenden Abstand von der Kerblinie verlaufende Schulter begrenzt ist, daß zwischen der Kerblinie und der Deckelschulter ein ringförmiger ebener Bereich von einer Breite verbleibt, die zur flachen Auflage und Befestigung mittels eines aus dem Deckelblech herausgeformten Niets des gesamten Laschenkörpers einer hebeiförmigen Grifflasche ausreicht, der mit einer Aufbrechkante an seinem einen Ende über einem Bei eich der Kerblinie liegt und an dessen anderem Ende ein ringförmiger, sich über die Vertiefung erstreckender Griffabschnitt anschließt, dadurch gekennzeichnet, daß bei einem Behälter mit rechteckförmigem Umriß im Aufreißteil (17) zwischen den benachbarten vier Ecken der Kerblinie (21) und der Deckelvertiefung (23) je eine konform zur Ecke bogenförmig verlaufende Sicke (33) eingeformt ist und daß die einander zugewandten Schenkel der Sicken auf der einen Schmalseite des Behälters beiderseits des Laschenkörpers (24) vor diesem enden.
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