DE1805001B2 - Verfahren zur stabilisierung von tert.-butylhydroperoxid - Google Patents
Verfahren zur stabilisierung von tert.-butylhydroperoxidInfo
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- C07C409/04—Peroxy compounds the —O—O— group being bound between a carbon atom, not further substituted by oxygen atoms, and hydrogen, i.e. hydroperoxides the carbon atom being acyclic
Description
Gegenstand der Erfindung ist ein Verfahren zur Stabilisierung von tert.-Butylhydroperoxid, das durch
Oxidation von Isobutan erhalten worden ist.
Tert.-Butylhydroperoxid kann durch Oxidation von Isobutan in flüssiger oder Dampfphase hergestellt
werden (US-PS 22 87 125, 27 04 294 sowie Industrial and Engineering Chemistry, Band 53, Seite 655 [1961]).
Die Reinheit von tert.-Butylhydroperoxid, besonders im Hinblick auf Oxidationsnebenprodukte, wie tert-Butanol,
ist von großer Bedeutung und häufig für die verschiedenen Anwendungen entscheidend. Die Einheitlichkeit
dieses Materials ist ebenfalls insofern von Bedeutung, als Verunreinigungen die Zersetzungsgeschwindigkeit
des tert.-ButyIhydroperoxids und damit seine Verwendung als Polymerisationsinitiator nachteilig
beeinflussen. Obwohl zahlreiche Behandlungsmaßnahmen zur Reinigung von durch Isobutanoxidation
hergestelltem tert-Butylhydroperoxid entwickelt wurden,
hat es sich für die technische Verwendung wegen seiner Ungleichmäßigkeit und allgemein erhöhten
thermischen Zersetzungsgeschwindigkeit, sowie seiner erhöhten Korrosionsneigung im Vergleich zu nach
anderen Verfahren hergestelltem tert.-Butylhydroperoxid als unbefriedigend erwiesen.
In der älteren DT-AS 15 68 055 wird bereits ein Verfahren zur Stabilisierung organischer Peroxide
beschrieben, das darin besteht, daß man als Stabilisierungsmittel eine wäßrige Lösung eines Gemisches aus 1.
Natrium- oder Kaliumhydroxid und 2. Natrium- oder Kaliumdihydrogenphosphat verwendet, wobei die Lösung
sowohl Natrium- als auch Kaliumionen enthält und einen pH-Wert von 7 bis 8, insbesondere von 7,2, besitzt.
Als organisches Hydroperoxid wird dabei vor allem ein Gemisch aus tert-Butylhydroperoxid und tert-Butylalkohol
stabilisiert
Aus US-PS 25 27 640 ist die Stabilisierung von Aralkylhydroperoxiden mit Alkalihydroxiden bekannt,
wobei auf Spalte 1, Zeilen 46 bis 50, angegeben wird, daß sich tert.-Butylhydroperoxid durch Metaphosphorsäure
stabilisieren läßt.
Hieraus ergibt sich somit daß tert.-Butylhydroper- 6s
oxid in Gegenwart saurer Materialien stabil ist und daher in Gegenwart basischer Materialien instabil sein
sollte. Es ist daher als überraschend anzusehen, wenn sich tert-Buty!hydroperoxid nun mit basischen Materialien
stabilisieren läßt. Darüber hinaus befaßt sich das in obiger US-PS beschriebene Verfahren mit der Stabilisierung
von freiem Hydroperoxid, & h. einem zur Lagerung oder zum Versand bestimmten Hydroperoxid,
während vorliegend das durch Oxidation von Isobutan erhaltene Rohoxidat stabilisiert werden soll, das neben
tert-Butylhydroperoxid auch noch die verschiedensten anderen Materialien enthält. Gerade durch diese
Behandlung soll sich jedoch erst ein hochreines Produkt herstellen lassen, das gleichzeitig auch über die
gewünschte Stabilität verfügt.
Aufgabe der Erfindung ist nun die Schaffung eines weiteren Verfahrens zur Stabilisierung von tert-Butylhydroperoxid,
das einen noch günstigeren Stabilisierungseffekt ergibt.
Diese Aufgabe wird beim erfindungsgemäßen Verfahren dadurch gelöst, daß man dem Oxidat oder seinen
tert-Butylhydroperoxid enthaltenden Aufarbeitungsprodukten als Stabilisierungsmittel eine anorganische
Base mit Ausnahme der in DT-AS 15 68 055 beschriebenen
mit Alkalidihydrogenphosphat gepufferten Alkalihydroxidlösungen, eine organische Base oder ein
basisches lonenaustauscherharz zusetzt
Die erfindungsgemäße Basenbehandlung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Beispielsweise kann man
von Isobutan praktisch freies Oxidat direkt mit der festen anorganischen Base oder dem basischen lonenaustauscherharz
behandeln oder hierzu auch eine wäßrige Lösung der jeweiligen Base verwenden. Im
letzteren Fall arbeitet man zur Herabsetzung der Löslichkeit zweckmäßigerweise mit einer hohen Basenoder
Salzkonzentration in der wäßrigen Phase. Wahlweise kann das tert-Butylhydroperoxid vor der
Behandlung mit Base auch mit einem Kohlenwasserstoff verdünnt werden. Bei Verfahren, bei denen eine
Destillation von tert-Buty !hydroperoxid erfolgt, kann man die Base dem Oxidat direkt zusetzen, was
zweckmäßigerweise in Form einer wäßrigen Lösung erfolgt.
Bei der Herstellung von tert-Butylhydroperoxid wird Isobutan in Dampfphase oder flüssiger Phase zu einem
Oxidat oxidiert, das hauptsächlich tert-Butylhydroperoxid und tert-Butanol enthält. Das rohe Oxidat mit dem
darin enthaltenen Wasser wird dann fraktioniert Über Kopf werden eine niedrig siedende Fraktion und ein
tert-Butanol-Wasser-Azeotrop abgezogen. Tert-Butylhydroperoxid,
Wasser und hochsiedende Bestandteile werden als Sumpfprodukt entfernt Die Sumpffraktion
wird in einer zweiten Kolonne fraktioniert, in der tert-Butylhydroperoxid und Wasser über Kopf abgezogen
und Wasser sowie hochsiedende Stoffe als Sumpfprodukt entfernt werden. Die Kopffraktion wird
kondensiert und ergibt eine obere Phase mit etwa 70% tert-Butylhydroperoxid in Wasser und eine untere
Phase mit etwa 15 bis etwa 20% tert-Butylhydroperoxid in Wasser. Die untere Phase wird als Rückfluß zu
eine der beiden Destillationskolonnen rückgeführt
Die erfindungsgemäße Basenbehandlung kann in einem beliebigen Verfahrensabschnitt durchgeführt
werden. Bei der vorstehend beschriebenen Ausführungsform kann man die Base dem rohen Oxidat bevor
das Oxidat in die erste Fraktionierkolonne eingeführt wird, oder sogar auch der schließlich erhaltenen
tert.-Butylhydroperoxid-Wasser-Mischung zusetzen.
Erfindungsgemäß geeignete anorganische Basen sind die Hydroxide, Carbonate und Bicarbonate der Alkalimetalle,
einschließlich Ammoniak, sowie der Erdalkali-
metalle. Einzelbeispiele für derartige Verbindungen sind LiOH, NaOH, KOH, RbOH, CsOH, Li2CO3, Na2CO3.
K2CO3, Rb2CO3, Cs2CO3, LiHCO3, NaHCO3, KHCO3,
CsHCO3, Ca(OH)2, Sr(OH)2, Ba(OH)2 oder (NH4J2CO3.
Es können auch Vorläufer derartiger Basen verwendet s werden, wie CaO, das mit Wasser das Hydroxid bildet.
Geeignete basische Ionenaustauscherharze sind beispielsweise Polyaminharze, wie schwach basische
Anionenaustauscher mit Styrol-Divinylbenzol, Matrix und tertiären Aminogruppen.
Die angewandte Menge des basischen Stoffs muß so eingestellt werden, daß ein hochalkalischer pH-Wert
vermieden wird, der zu einer Reaktion des Hydroperosids führen würde. Andererseits muß jedoch genügend
Alkali verwendet werden, um eine maximale Halbwertzeit des Hydroperoxidprodukts zu erzielen, im allgemeinen
werden etv/a 0,05 bis etwa 1,0 Milliäquivalent der Base pro g Hydroperoxid angewandt. Der Verfahrensabschnitt, in dem die Base zugesetzt wird, hat Einfluß auf
die angewandte Basenmenge. Beispielsweise ist mehr Beise erforderlich, wenn man sie dem rohen Oxidat
zusetzt als der zweiten Fraktionierkolonne oder spaten Die genaue Wirkung der Basenbehandlung ist nicht
bekannt. Vorzugsweise sollte das Hydroperoxidprodukt zur Lagerung in Wasser jedoch einen nahe bei 7
liegenden pH-Wert haben. Eine besonders wichtige Funktion der zugesetzten Base besteht in der Entfernung
von Methylformiat, tert.-Butylformiat und Ameisensäure. Methylformiat und tert.-Butylformiat sind
bekanntermaßen von tert-Butylhydroperoxid besonders schwer abzutrennen.
Die Erfindung wird im folgenden anhand der Beispiele weiter erläutert.
21 g Isobutanoxidat, das 52,3 Gew.-% tert.-Butylhydroperoxid
und 44,4% tert-Butanol enthält, werden bei Zimmertemperatur mit ei.^er Lösung vor 20 g K2CO3
und ö g Kaliumformiat in 21 g Wasser vermischt. Nach der Phasenbildung entsteht kein merklicher Niederschlag.
Nach Abtrennung der Oxidatphase stellt man feilt, daß sie 51,2Gew.-% tert.-Butylhydroperoxid
enthält. Der pH-Wert des Oxidats vor der Zugabe des K2CO3 beträgt 3. Nach der Zugabe beträgt der pH-Wert
10,6. Das mit Base behandelte tert.-Butylhydroperoxid
wird mit Benzol auf eine Hydroperoxidkonzentration von etwa 3% verdünnt und mit einer Probe von
tert.-Butylhydroperoxid verglichen, die nicht mit einer Base behandelt wurde. In der folgenden Tabelle ist der
Hydroperoxidgehalt der beiden Lösungen in verschiedenen Zeitabständen angegeben. Die Hydroperoxidbestimmungen
werden bei 160°C durchgeführt. Es handelt
sich dabei um einen Standardtest, der in der Technik zur Bestimmung der entscheidenden Eigenschaft, die als
Halbwertzeit bekannt ist, verwendet wird.
3%ige tert.-Bulylhydro-
peroxidlösung ü Std. 1 Std. 3 Std.
1. Unbehandelt 2,87%
2. Mit K2CO3 behandelt 2,72%
3. Mit Ca(OH), behandelt 3,35%
1,15% 0,252%
1,38% 0,437%
2,00% 1,20 %
1,38% 0,437%
2,00% 1,20 %
Das unbehandelte Material zeigt ein rasches Absinken des tert.-Butylhydroperoxidgehalts im Vergleich zu
den mit Base behandelten Proben.
Bei den verstehend beschriebenen Basenbehandlungen werden gleichzeitig Methyl- und tert.-Butylformiatester
entfernt. Dadurch wird die wirksame Gewinnung von tert-Butylhydroperoxid, das nicht durch Formiatester
verunreinigt ist, ermöglicht
In den vorstehenden Beispielen wurde das Isobutanoxidat mit einer Lösung vermischt, die sowohl K2CO3 als
auch Kaliumformiat enthielt, um die Betriebsbedingungen in einer Herstellungsanlage nachzuahmen, unter
denen die zugesetzte Base, in diesem Fall K2CO3, mit
Ameisensäure oder Formiatestern in dem Oxidat unter Bildung eines Ameisensäuresalzes reagieren würde. Die
vorstehenden Beispiele zeigen, daß die Salzkonzentration sehr hoch sein kann, ohne daß sie zu Niederschlagsbildung
führt.
Claims (3)
1. Verfahren zur Stabilisierung von tert-Butylhydroperoxid,
das durch Oxidation von Isobutan erhalten worden ist, dadurch gekennzeichnet,
daß man dem Oxidat oder seinen tert-Butylhydroperoxid enthaltenden Aufarbeitungsprodukten
als Stabilisierungsmittel eine anorganische Base mit Ausnahme der in DT-AS 15 68 055 beschriebenen
mit Alkalidihydrogenphosphat gepufferten Alkalihydroxidlösung, eine organische Base oder ein
basisches Ionenaustauscherharz zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Base in einer Menge von 0,05
bis 1,0 Milliäquivalent pro g tert.-Butylhydroperoxid in dem Oxidat anwendet.
3. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Base Kaliumcarbonat verwendet.
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Free format text: HALCON RESEARCH AND DEVELOPMENT CORP., 10016 NEW YORK, N.Y., US |
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8235 | Patent refused |