DE1172654B - Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem waesserigen Medium - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem waesserigen Medium

Info

Publication number
DE1172654B
DE1172654B DEN11337A DEN0011337A DE1172654B DE 1172654 B DE1172654 B DE 1172654B DE N11337 A DEN11337 A DE N11337A DE N0011337 A DEN0011337 A DE N0011337A DE 1172654 B DE1172654 B DE 1172654B
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
olefin
reaction
chlorine
water
polyolefin
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Pending
Application number
DEN11337A
Other languages
English (en)
Inventor
Pieter Willem Olivier Wijga
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Original Assignee
Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Bataafsche Petroleum Maatschappij NV filed Critical Bataafsche Petroleum Maatschappij NV
Publication of DE1172654B publication Critical patent/DE1172654B/de
Pending legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C29/00Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring
    • C07C29/64Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens
    • C07C29/66Preparation of compounds having hydroxy or O-metal groups bound to a carbon atom not belonging to a six-membered aromatic ring by simultaneous introduction of -OH groups and halogens by addition of hypohalogenous acids, which may be formed in situ, to carbon-to-carbon unsaturated bonds

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem wässerigen Medium Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen von Mono- oder Polyolefinen mit 5 bis 40 Kohlenstoffatomen im Molekül, die bei O"C C und 760 mm Hg nicht gasförmig sind und die substituiert oder nichtsubstituiert, geradkettig, verzweigtkettig oder cyclisch sein können, mit Chlor in einem wäßrigen Medium.
  • Die erfindungsgemäß verwendeten Olefine enthalten zweckmäßig eine oder mehrere Arylgruppen im Molekül, wie es z. B. bei Styrol der Fall ist.
  • Es ist bekannt, Chlorhydrine aus Olefinen herzustellen durch Addition von unterchloriger Säure an die Doppelbindung des Olefins gemäß dem folgenden Reaktionsschema: Diese Arbeitsweise läßt sich aber nur bei niedermolekularen, normalerweise gasförmigen Olefinen, wie Äthylen und Propylen, ohne Schwierigkeiten durchführen, da diese Verbindungen in wäßrigen halogenhaltigen Lösungen ausreichend schnell in Lösung gehen, und somit eine glatte und schnelle Umsetzung gewährleistet ist. Es ist auch schon bekannt, die Absorption solcher gasförmigen Olefine in dem flüssigen Reaktionsmedium durch Zusatz eines Netz- oder Emulgiermittels zu der wäßrigen Reaktionsphase zu erleichtern und zu beschleunigen. Entsprechende Maßnahmen führen jedoch bei unter Nonualbedingungen nicht gasförmigen Olefinen, wie z. B. n-Octen-(l), nicht zum Erfolg, wie auch die nachstehend mitgeteilten Vergleichsversuche bestätigen.
  • Vielmehr liegen die Ausbeuten an den gewünschten Chlorhydrinen bei höchstens 20 Molprozent, was für praktische Zwecke ganz unzureichend ist.
  • Eine Ausführungsform für die Durchführung dieser bekannten Reaktion besteht darin, daß das Olefin, insbesondere ein Alken, mit einer wäßrigen Lösung von unterchloriger Säure in Berührung gebracht wird, wobei diese Säure durch Einleiten von Chlor in Wasser erhalten werden kann. Es wird dabei eine Lösung von HOCI und HCI hergestellt, welche eine verhältnismäßig niedrige Konzentration an HOC1 aufweist.
  • Die Wirkung der Salzsäure kann geregelt werden, z. B. mit Hilfe von Salzen schwacher Säuren, wie Carbonate und Borate. Bei einer anderen Art der Durchführung der Reaktion zwischen Olefinen und unterchloriger Säure verwendet man eine wäßrige Lösung von Natriumhypochlorit, die aus NaOH und Cl2 hergestellt wurde, aus welcher die unterchlqrige Säure während der Reaktion durch Zusätze von Säuren oder sauren Salzen in Freiheit gesetzt wird.
  • Erfindungsgemäß lassen sich nun auch nicht gasförmige Olefine und Polyolefine in guter Ausbeute im wäßrigen Medium mittels Chlor zu Chlorhydrinen umsetzen. Das neue Verfahren ist dadurch gekennzeichnet, daß ein Olefin oder Polyolefin mit 5 bis 40 Kohlenstoffatomen im Mplekül, welches auch substituiert, verzweigtkettig oder cyclisch sein kann, verwendet wird und daß die Umsetzung in einem flüssigen Reaktionsmedium vorgenommen wird, das auf 100 Volumteile Wasser mindestens 50 Volumteile eines sowohl mit Wasser als auch mit dem verwendeten Olefin oder Polyolefin mischbaren, unter 200"C siedenden organischen Lösungsmittels enthält.
  • Es ist besonders überraschend, daß die Umsetzung unter diesen Bedingungen glatt abläuft und daß das organische Lösungsmittel nicht mit dem Chlor bzw. der unterchlorigen Säure reagiert. Beispielsweise ist es von dem im Rahmen der Erfindung bevorzugt als Lösungsmittel eingesetzten Aceton an sich bekannt, daß die Verbindung in einem alkalischen Medium mit freiem Halogen Substitutionsprodukte liefert und die Haloformreaktion zeigt. Diese an sich bekannten Reaktionsmöglichkeiten treten jedoch bei der erfindungsgemäßen Arbeitsweise praktisch nicht in Erscheinung, so daß auch nur geringe Mengen an Nebenprodukten entstehen.
  • Die Erfindung eignet sich besonders für die Herstellung von Chlorhydrinen aus den höhermolekularen Alkenen, d. h. solchen mit 8 oder mehr Kohlenstoffatomen, da man eine höhere Ausbeute an Chlorhydrin erhält als nach dem bekannten Verfahren, bei welchem das Alken mit der wäßrigen unterchlorigen Säure in Berührung gebracht wird.
  • Das Olefin kann in reinem oder praktisch reinem Zustand oder im Gemisch mit anderen Olefinen oder inerten Stoffen, z. B. gesättigten Kohlenwasserstoffen, verwendet werden.
  • Die in dem zur Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens verwendeten Reaktionsmedium enthaltenen organischen Lösungsmittel sollen vorzugsweise unter 1500 C und ganz besonders zweckmäßig unter 1000C sieden. Aus dieser Gruppe verwendet man vorzugsweise sauerstoffhaltige organische Flüssigkeiten, die nur Sauerstoff, Kohlenstoff und Wasserstoff im Molekül enthalten, wie Alkohole, Äther, Carbonsäuren, Ketone, Aldehyde und Carbonsäureester.
  • Die Verwendung von Reaktionsmedien, die mehr als 900 Raumteile an dem organischen Lösungsmittel auf 100 Raumteile Wasser enthalten, ist im allgemeinen weniger geeignet. Obwohl das optimale Verhältnis von organischem Lösungsmittel zu Wasser je nach der Art der organischen Lösungsmittel zwischen gewissen Grenzen schwanken kann, werden besonders gute Ergebnisse bei Verwendung von Reaktionsmedien erhalten, bei denen das Volumenverhältnis des organischen Lösungsmittels zu dem Wasser zwischen 1:2 und 9:1, vorzugsweise zwischen 6:4 und 9:1, liegt.
  • Es kann auch ein Gemisch von organischen Verbindungen verwendet werden.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens ist festgestellt worden, daß das oder die verwendeten organischen Lösungsmittel auf zwei flüssige Phasen verteilt sind, nämlich auf eine wäßrige und eine organische Phase, die das Olefin enthält. Es wird angenommen, daß in diesem Fall die organische Phase auch etwas Wasser enthält. Es ist jedoch auch möglich, daß das Reaktionsgemisch praktisch homogen wird.
  • Es kann bei der Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens vorteilhaft sein, in an sich bekannter Weise Stoffe zur Regelung des pe-Wertes des Reaktionsgemisches zuzusetzen. Zu diesem Zweck können insbesondere basische Stoffe, beispielsweise Hydroxyde, wie Natriumhydroxyd und Calciumhydroxyd, oder Carbonate, wie Natriumcarbonat, Natriumbicarbonat oder Calciumcarbonat, verwendet werden. Zur Vermeidung einer Zersetzung der gewünschten Chlorhydrine soll die Alkalität des Reaktionsgemisches nicht all zu hoch sein. Der bevorzugte pH-Wert des Reaktionsgemisches hängt von den Reaktionsbedingungen und auch von der Natur des olefinischen Reaktionsteilnehmers ab; er soll aber im allgemeinen nicht höher als 10 liegen. Im allgemeinen werden sehr gute Ausbeuten im Bereich des pn-Wertes von 0,5 bis 10 erhalten. In manchen Fällen kann es zweckmäßig sein, bei einem p-Wert im oberen Teil dieses Bereiches zu arbeiten, um ein Produkt mit besserer Farbe zu erhalten.
  • Es ist vorteilhaft, wenn die Menge des Olefins im Reaktionsgemisch mindestens 1 Mol auf 100 Mol Wasser beträgt. Mit abnehmendem Verhältnis von Olefin zur Gesamtmenge aus Wasser und organischem Lösungsmittel steigt die Ausbeute. Da jedoch die Verwendung großer Flüssigkeitsmengen die Rückführung derselben im Kreislauf notwendig macht, wird das Verfahren im allgemeinen unter Verwendung eines Verhältnisses von 1 Raumteil Olefin auf 10 Raumteile des Gemisches aus Wasser und organischem Lösungsmittel durchgeführt.
  • Man kann das Verfahren nach der Erfindung bei einer Temperatur ausführen, die niedriger liegt als der Siedepunkt der am niedrigsten siedenden Komponente des Reaktionsgemisches. Die Reaktion kann bei Raumtemperatur oder sogar bei darunterliegenden Temperaturen durchgeführt werden, obwohl im allgemeinen höhere Temperaturen vorgezogen werden.
  • Die Reaktion kann auch unter Druck durchgeführt werden, wobei dann eine höhere Temperatur angewandt werden kann. Im allgemeinen wendet man eine Reaktionstemperatur unter 55 C an. Es wird jedoch bemerkt, daß sehr niedrige Reaktionstemperaturen einen zusätzlichen Aufwand zwecks Kühlung des Reaktionsgemisches erfordern, so daß man also im allgemeinen eine Temperatur von etwa 40"C wählen wird.
  • Die Menge des bei dem Verfahren verwendeten Chlors soll im allgemeinen mindestens der erforderlichen theoretischen Menge entsprechen und andererseits aber diese Menge nicht um mehr als 200/o überschreiten. Aceton hat sich als sehr geeignet zur Verwendung als organisches Lösungsmittel bei dem erfindungsgemäßen Verfahren erwiesen; es kann verhältnismäßig leicht zurückgewonnen und wiederverwendet werden, da sein Siedepunkt wesentlich vom Siedepunkt des Wassers abweicht.
  • Das Verfahren wird durch die folgenden Beispiele noch näher erläutert.
  • Beispiel 1 100 Volumteile Wasser, 400 Volumteile Aceton und 50 Volumteile eines rohen Olefingemisches wurden in ein mit einem Rührer ausgerüstetes Reaktionsgefäß eingeführt. Das Gefäß besaß Mittel zum Hindurchleiten von gasförmigem Chlor durch das Reaktionsgemisch und Vorrichtungen zum Erhitzen oder Kühlen des Reaktionsgemisches. Das rohe Olefingemisch bestand aus Olefinen mit 13 bis 15 Kohlenstoffatomen im Molekül, die durch Spaltung von festem Paraffin, Destillieren des Produktes und Raffinieren des Destillats mit Schwefelsäure erhalten worden waren. Es hatte einen Alkengehalt von etwa 85 Gewichtsprozent; der Rest bestand hauptsächlich aus gesättigten Kohlenwasserstoffen, und die Dichte des Olefingemisches (d4>) betrug 0,78. Durch Infrarotanalyse bzw. Ozonabsorption wurde der Alkengehalt des als Ausgangsmaterial eingesetzten Olefingemisches bestimmt. Er betrug 0,178 Mol.
  • 15 Gewichtsteile Chlor wurden während eines Zeitraumes von 20 Minuten in das Reaktionsgefäß eingeleitet, wobei das Reaktionsgemisch heftig gerührt und die Reaktionstemperatur durch Kühlen auf etwa 20"C gehalten wurde.
  • Nachdem die Gesamtmenge des Chlors eingeleitet worden war, wurde das Aceton bis zu einer Bodentemperatur von 1003C abdestilliert. Der Rückstand bestand aus einer organischen flüssigen Phase und einer wäßrigen Phase. Nach Trennung dieser beiden Phasen wurden die organische Flüssigkeit mit festem Kaliumcarbonat neutralisiert und darauf mit Natriumsulfat getrocknet. Die Hydroxylzahl dieses Produktes ergab, daß es 29,5 Gewichtsteile C13- bis C15-Alkylchlorhydrin enthielt. Dies entspricht einer Ausbeute von 73 Molprozent, bezogen auf das umgewandelte Alken; es wurden 97 Molprozent der eingesetzten Menge an Alken umgesetzt. Bei der Abtrennung des Chlorhydrins durch Destillation wurden 28,5 Gewichtsteile Chlorhydrin isoliert.
  • Das Verfahren wurde dann noch einmal unter gleichen Bedingungen durchgeführt mit der Abänderung, daß dem Reaktionsgemisch 25 Gewichtsteile Natriumbicarbonat zugesetzt wurden, bevor man mit dem Einleiten von Chlorgas begann. Durch die so erzielte Regelung des pH-Wertes ergab sich eine höhere Ausbeute an den C13- bis C15-Alkylchlorhydrinen; es wurden nämlich 80 Molprozent erhalten.
  • Als Nebenprodukte wurden Dichloride und Dichloräther erhalten.
  • Beispiel 2 Es wurde Hexadecylchlorhydrin nach dem beschriebenen Verfahren gemäß dem ersten Teil von Beispiel 1 in einer Ausbeute von 78,3 Molprozent aus Hexadecen-(l) hergestellt. Aus dem rohen Reaktionsgemisch wurde durch Umkristallisieren aus Hexan ein bei 41,8 bis 43,2° C schmelzendes Chlorhydrin erhalten. Die Infrarotanalyse zeigte, daß die erhaltene Verbindung eine primäre OH-Gruppe enthielt. Nach der Infrarotanalyse waren jedoch in dem rohen Reaktionsprodukt, aus welchem der Stoff abgetrennt worden war, auch Chlorhydrine mit einer sekundären OH-Gruppe enthalten. Der Chlorhydrinierungsprozeß liefert also ein Gemisch, welches aus den Isomeren der folgenden Formeln besteht: R-CH-CH2OH und R-CH-CII2Cl Cl OH Beispiel 3 Das Verfahren gemäß der Erfindung wurde in der im Beispiel 1 beschriebenen Weise, aber unter Verwendung verschiedener organischer Lösungsmittel durchgeführt. Als olefinsches Ausgangsmaterial wurde das im Beispiel 1 beschriebene, durch Spalten von festem Paraffin erhaltene Gemisch von C13- bis C15-Olefinen verwendet. Die Menge dieses Materials betrug bei jedem Versuch 50 Raumteile, was einem Alkengehalt von 0,178 Mol entspricht. Wasser und die organische Flüssigkeit wurden in einer Gesamtmenge von 500 Raumteilen zugesetzt, wobei die Menge 500 - x der organischen Flüssigkeit in Volumenprozent 5 betrug, wobei x die Raumteile Wasser, welches zugesetzt wurde, angibt.
  • Chlorgas wurde dann während eines Zeitraumes von 20 Minuten eingeleitet, wobei die Gesamtmenge in jedem Fall derart gewählt wurde, daß sich ein 15%iger Überschuß über die theoretisch erforderliche Menge ergab.
  • Die bei den einzelnen Versuchen erhaltenen Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt, wobei die Menge gebildeter Chlorhydrine wiederum mittels der OH-Zahl und die Menge an nicht umgesetzten Olefin durch die Ozonabsorption festgestellt wurde.
    -
    Menge Lösungsmittel Umwandlungsgrad Ausbeute an Ausbeute
    Lösungsmittel in Volumprozent
    in dem verwendeten der Olefine an Alkylchlorhydrinen in Molprozent,
    Reaktionsgemisch in Molprozent in Mol bezogen auf das
    umgesetzte Alken
    Acetaldehyd .... 40 80 0,044 30,9
    30 87 0,077 49,8
    Methyläthyl- 50 88 0,091 58,0
    keton.... 70 94 0,110 65,9
    80 87,5 0,094 60,2
    Dioxan ....... 80 84 0,065 43
    20 98,5 0,041 23
    Propanol-(l) 40 99,5 0,098 56
    50 98,5 0,086 49
    60 99,5 0,090 51
    tert.-Butanol í 30 98,5 0,072 41
    60 99,5 0,110 62
    Beispiel 4 Das Verfahren nach der Erfindung wurde kontinuierlich in einem senkrechten, rohrförmigen und mit einem Rührer ausgerüsteten Reaktionsgefäß durchgeführt. Am Boden des Reaktionsgefäßes wurde ein Gemisch aus Aceton und dem Olefin sowie durch eine getrennte Zuflußleitung auch Wasser eingeführt.
  • Chlorgas wurde in das Reaktionsgefäß an einer höher liegenden Stelle eingeleitet, so daß es mit den bereits gründlich vermischten Flüssigkeiten in Berührung kam. Die Temperatur des Reaktionsgemisches wurde durch äußere Kühlung auf 200 C gehalten; das Reaktionsgemisch wurde am oberen Ende des Reaktionsgefäßes abgezogen.
  • Das verwendete olefinische Ausgangsmaterial war ein aus einem rohen Olefingemisch ziemlich scharf herausgeschnittenes C14-Destillat, das durch Spalten von festem Paraffin erhalten worden war. Die verwendete Fraktion hatte eine Dichte von 0,78 (dn und einen Siedepunkt nach C o r t r e 11 von 252,3"C sowie ein Durchschnittsmolekulargewicht von 198.
  • Durch Infrarotanalyse bzw. Ozonabsorption wurde der Alkengehalt in 50 Volumteilen des Ausgangsmaterials zu 0,183 Mol festgestellt.
  • Es wurde eine Reihe von Versuchen unter Anwendung verschiedener Mengenverhältnisse zwischen Chlor, Olefin, Wasser und Aceton durchgeführt. Die Ergebnisse sind in der folgenden Tabelle dargestellt:
    Eingeführte flüssige Komponenten Eingeleitetes Chlor Umwandlungsgrad Ausbeute an Chlorhydrin
    des Olefin in Molprozent
    Raumteilen Stunde in der Treorle in Molprozent bezogen auf das
    Olefin ! Aceton Wasser Mol prozent umgesetzte Alken
    50 400 100 96,1 91,8 78,5
    50 400 100 111 98,3 77,8
    50 400 100 136 98,3 76,7
    25 400 100 110 97,9 80,4
    100 400 100 110 96,2 68,3
    93 450 50 110 96,4 65,9
    50 300 200 110 78,1 72,7
    Beispiel 5 a) Die in der nachstehenden Tabelle zusammengestellten Versuche wurden mit dem olefinischen Ausgangsmaterial gemäß Beispiel 4 durchgeführt, um den Einfluß des Verhältnisses zwischen Wasser und Aceton festzustellen. Die Menge des eingeleiteten Chlors betrug 110 Molprozent der theoretisch erforderlichen Menge; die Reaktionstemperatur betrug 200 C. Das Verfahren wurde kontinuierlich durchgeführt.
  • Eingeleitete flüssige Komponenten Umwandlungs- in Ausbeute Molprozent, in Kubikzentimeter grad des bezogen auf je Stunde Olefins in umgesetztes Olefin Aceton i Wasser Molprozent P OlefinOlefin 50 0 500 87,4 6,3 50 l 300 200 78,1 72,7 50 350 150 96,8 74 50 400 100 98,3 76,7 50 415 85 98,3 76,1 50 438 62 97,8 76 50 459 41 96,1 72,2 Diese Tabelle zeigt, daß optimale Ausbeuten mit Wasser-Aceton-Gemischen erhalten werden, welche 70 bis etwa 85 Volumprozent Aceton, bezogen auf die Gesamtmenge an Aceton und Wasser, enthielten. b) Zum Vergleich wurden auch noch Versuche unter Verwendung eines Netz- und Emulgiermittels, aber ohne Anwesenheit des erfindungsgemäß vorgesehenen organischen Lösungsmittels. durchgeführt.
  • Versuch I 100 ml destilliertes Wasser, 10 ml n-Octen-(l) und 1 ml einer wäßrigen Lösung, die 5 Gewichtsprozent Octadecylpyridiniumbromid enthielt, wurden in ein mit einem Rührer ausgerüstetes Reaktionsgefäß eingeführt. Das Gefäß enthielt zwei Platinelektroden zur Messung der Leitfähigkeit. Nachdem während 120 Minuten bei Temperaturen zwischen 20 und 30°C Chlor eingeleitet worden war, trat eine Steigerung der Leitfähigkeit auf, die Reaktion war also beendet.
  • Überschüssiges Chlor wurde durch Einleiten von Luft vertrieben und die Reaktionsmischung mit einem Gemisch aus Äther und Pentan extrahiert. Der Auszug wurde mit festem Kaliumcarbonat neutrali- siert und über Natriumsulfat getrocknet. Hiernach wurden die Extraktionsmittel durch Destillation entfernt. Die Bestimmung der OH-Zahl ergab, daß die Ausbeute an Chlorhydrin 19 Molprozent, bezogen auf eingesetzte das n-Octen. betrug.
  • Versuch 11 Eine Mischung von 200 ml destilliertem Wasser, 10ml n-Octen-(l) und I ml einer wäßrigen Lösung, die 5 Gewichtsprozent Octadecylpyridiniumbromid enthielt, wurde auf die in Versuch 1 beschriebene Weise mit Chlor behandelt. Die Reaktionsdauer betrug 90 Minuten. Während der Reaktion wurde der p-Wert durch Zutropfen von 26 ml einer 2 n-Natriumhydroxydlösung zwischen 3 und 4 gehalten. Die Bestimmung der Hydroxylzahl des nach dem Aufarbeiten des Reaktionsgemisches erhaltenen Produktes ergab eine Ausbeute an Chlorhydrin von 16 Molprozent, bezogen auf das eingesetzte Octen.
  • Versuch III Eine Mischung von 200 ml destilliertem Wasser, 11,2 g n-Octen-(l), 2 ml einer wäßrigen Lösung, die 5 Gewichtsprozent Octadecylpyridiniumbromid enthielt, und 8,4 g Natriumbicarbonat wurde auf die in Versuch I beschriebene Weise mit Chlor behandelt.
  • Die Reaktionsdauer betrug 100 Minuten. Die Temperatur wurde auf 25°C gehalten. Die Bestimmung der Hydroxylzahl des nach dem Aufarbeiten der Reaktionsmischung erhaltenen Produktes ergab eine Ausbeute an Chlorhydrin von 140/o.
  • Versuch IV Eine Mischung von 200 ml destilliertem Wasser, 10 ml Octen, 1 ml einer wäßrigen Lösung, die 10 Gewichtsprozent Polyoxyäthylensorbitanmonolaurat enthielt, und 5,4 g Natriumbicarbonat wurde auf die in Versuch I beschriebene Weise mit Chlor behandelt.
  • Die Reaktionsdauer betrug 120 Minuten. Die Be-Bestimmung der Hydroxylzahl des nach dem Aufarbeiten der Reaktionsmischung erhaltenen Produktes ergab eine Ausbeute an Chlorhydrin von 13,5 0/o Beispiel 6 Bei den nachstehend zusammengestellten Versuchen unter Verwendung des olefinischen Materials gemäß Beispiel 4 wurde die Olefinkonzentration variiert. Das Aceton-Wasser-Verhältnis betrug 400: 100. Die Gesamtmenge der in das Reaktionsgefäß eingeleiteten Flüssigkeit betrug 550 ccm je Stunde. Die Menge des eingeführten Chlors betrug 110 Molprozent bezogen auf die theoretisch erforderliche Menge. Die Reaktionstemperatur betrug 20"C. Das Verfahren wurde kontinuierlich durchgeführt.
    Kubikzentimeter Umwandlungsgrad in Ausbeute
    Olefin des Olefins in Molprozent
    je Stunde in Molprozent bezogen auf das
    umgesetzte Olefin
    12,5 97,8 84,5
    25 97,9 80,4
    50 98,3 76,7
    100 96,2 68,3
    Beispiel 7 Um die günstigste Reaktionstemperatur festzustellen, wurde eine Reihe von Versuchen durchgeführt, deren Ergebnisse in der nachstehenden Tabelle zusammengestellt sind. Das Verhältnis Olefin zu Aceton zu Wasser war 50:400:100. Die eingeleitete Chlormenge betrug 110 Molprozent, bezogen auf die theoretisch erforderliche Menge. Das Verfahren wurde kontinuierlich durchgeführt. Das verwendete Olefin nische Material und die Gesamtmenge der in das Reaktionsgefäß eingeleiteten Flüssigkeit waren so wie im Beispiel 6 angegeben.
    Umwandlungsgrad in Ausbeute
    Temperatur in "C des Olefins in Molprozent,
    in Molprozent bezogen auf das
    umgesetzte Olefin
    4,5 98,9 76,8
    21,5 98,3 76,7
    40 97,8 77,6
    55 96,2 71,6
    Diese Tabelle zeigt, daß sich im Bereich von etwa 0 bis 40"C die Ausbeuten nicht wesentlich ändern die beste Ausbeute wird bei 40"C erhalten.
  • Beispiel 8 Natriumhydroxyd wurde dem Wasser in einer der Menge des zugesetzten Olefins äquivalenten Menge, d. h. 1 Mol je Doppelbindung zugegeben. Der p,-Wert des Gemisches lag zwischen 1 und 2. Die übrigen Reaktionsbedingungen waren die gleichen wie im Beispiel 6. Die Ergebnisse sind nachstehend zusammengestellt.
    Ausbeute
    Kubikzentimeter Umwandlungsgrad in Molprozent,
    Olefin des Olefins in bezogen auf das
    je Stunde in Molprozent bOg auf das
    12,5 100 87,0
    25,0 98,9 87,3
    50,0 99,5 84,3
    100,0 98,9 79,0
    Die ertindungsgemäß hergestellten Chlorhydrine können zur Herstellung von Epoxyharzen verwendet werden.

Claims (6)

  1. Patentansprüche: 1. Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem wäßrigen Medium, d a d u r c h gekennzeichnet, daß ein Olefin oder Polyolefin mit 5 bis 40 Kohlenstoffatomen im Molekül, welches auch substituiert, verzweigtkettig oder cyclisch sein kann, mit Chlor in einem flüssigen Reaktionsmedium umgesetzt wird, das auf 100 Volumteile Wasser mindestens 50 Volumteile eines sowohl mit Wasser als auch mit dem verwendeten Olefin oder Polyolefin mischbaren, unter 200"C siedenden organischen Lösungsmittels enthält.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in dem verwendeten Reaktionsmedium das Volumenverhältnis des organischen Lösungsmittels zu dem Wasser zwischen 1:2 und 9:1, vorzugsweise zwischen 6:4 und 9:1, liegt.
  3. 3. Verfahren nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete Olefin oder Polyolefin 8 bis 24 Kohlenstoffatome im Molekül enthält.
  4. 4. Verfahren nach Anspruch 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß das verwendete flüssige Reaktionsmedium als organisches Lösungsmittel Aceton enthält.
  5. 5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß die Reaktionstemperatur unter 55"C gehalten wird.
  6. 6. Verfahren nach Anspruch 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß dem Reaktionsgemisch eine basische Verbindung zugesetzt wird.
    In Betracht gezogene Druckschriften: USA.-Patentschrift Nr. 2 260 547.
DEN11337A 1954-10-22 1955-10-20 Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem waesserigen Medium Pending DE1172654B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
GB1172654X 1954-10-22

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE1172654B true DE1172654B (de) 1964-06-25

Family

ID=10879562

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DEN11337A Pending DE1172654B (de) 1954-10-22 1955-10-20 Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem waesserigen Medium

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE1172654B (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0065354A1 (de) * 1981-05-12 1982-11-24 Imperial Chemical Industries Plc Verfahren zur Herstellung von 1.1-Bis-phenyl-2-haloalkan-1-olen
US4431852A (en) * 1981-05-12 1984-02-14 Imperial Chemical Industries Limited Halohydrins

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2260547A (en) * 1939-04-15 1941-10-28 Burton T Bush Inc Process of manufacturing halohydrins

Patent Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
US2260547A (en) * 1939-04-15 1941-10-28 Burton T Bush Inc Process of manufacturing halohydrins

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0065354A1 (de) * 1981-05-12 1982-11-24 Imperial Chemical Industries Plc Verfahren zur Herstellung von 1.1-Bis-phenyl-2-haloalkan-1-olen
US4431852A (en) * 1981-05-12 1984-02-14 Imperial Chemical Industries Limited Halohydrins

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE3016668C2 (de)
DE69301579T2 (de) Verbessertes Verfahren zur Gleichzeitigen Herstellung von Propylenoxid und Styrolmonomer
DE3016670C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Epoxiverbindungen
DE2916572C2 (de)
DE1172654B (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen durch Umsetzen eines Olefins oder Polyolefins mit Chlor in einem waesserigen Medium
DE2748799C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Glycerin
DE2603269C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Cyclohexanon und methylsubstituiertem oder unsubstituiertem Phenol
DE1014088B (de) Verfahren zur Herstellung primaerer Alkohole
DE69406510T2 (de) Verfahren zur Herstellung von tertiär-Butyl-Hydroperoxid enthaltende Mischungen
DE1768642A1 (de) Verfahren zur Herstellung von gegebenenfalls substituierten 1-Perfluoralkyl-2-Jodaethanen und 1-Perfluoralkyl-2-Jodaethenen
DE2621334C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Epoxyverbindungen
EP0773211B1 (de) Verfahren zur Herstellung von primären Octadienylaminen
DE2013469A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Perestern
CH339915A (de) Verfahren zur Herstellung von Halogenhydrinen aus olefinischen Verbindungen
DE2337158C2 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkancarbonsäuren
DE906450C (de) Verfahren zur Durchfuehrung von Additionsreaktionen zwischen Alkenen einerseits und Wasser oder Chlorwasserstoff andererseits
DE767911C (de) Verfahren zur Herstellung von Gemischen aliphatischer Carbonsaeuren
DE1543027B2 (de) Verfahren zur gewinnung des alkohols aus einer sumpffraktion, die bei der epoxydierung einer olefinischen verbindung mit einem organischen hydroperoxid nach abtrennung der produkte und des olefins erhalten worden ist
DE824051C (de) Verfahren zur Herstellung von Umwandlungsprodukten aus ungesaettigten organischen Verbindungen und Stickoxydul (NO)
DE3340091A1 (de) Verfahren zur herstellung von halogenhydrinen
DE1912405A1 (de) Verfahren zur Herstellung von Alkoholen
DE2040555C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Chlorhydrinen
DE1793305C3 (de) Verfahren zur Herstellung von Aldehyden und/oder Ketonen durch Umsetzung von Olefinen mit Ozon
CH624662A5 (en) Process for the preparation of cyclopropanecarbonitrile
DE2310744C2 (de) Verfahren zur Herstellung von 2-Chlorbutadien-(l,3)