DE1804414B2

DE1804414B2 - Hilfsmittel zur Reinigung der Walzen und Rollen von Färbe- und Trockenaggregaten in Textilbetrieben

Info

Publication number: DE1804414B2
Application number: DE1804414A
Authority: DE
Inventors: Hans-Ulrich Von Der Dr. 6000 Frankfurt Eltz; Gerhard Dr. 6231 Sulzbach Weckler
Original assignee: Farbwerke Hoechst AG
Current assignee: Hoechst AG
Priority date: 1968-10-22
Filing date: 1968-10-22
Publication date: 1974-08-15
Also published as: FR2022298A1; DE1804414C3; AT291710B; CH516691A; US3702825A; NL6915684A; GB1278997A; DE1804414A1; BE740628A; BR6913528D0

Description

X ÖS I

(B) einem Polyalkylenglykol mit einem Mol- (A) einem Umsetzungsprodukt von 1 Mol eines aligewicht zwischen etwa 300 und 1000 und 2 bis phatischen Alkohols mit 10 bis 20 Kohlenstoff-

3 Kohlenstoffatomen im Monomeren atomen und 1 bis 15 Mol eines niedermolekularen

i_ χ t_ j • ·% . «« ,j-T, ¹⁵ Alkylenoxids und

besteht oder (A) und (B) entsprechend einer_Kon- _{(B) dnem} Polyalkylenglykol mit einem Molgewicht

ff? ^{von 2 bl}? <¹⁰⁰ % ****& ^{wobö Wasser} zwischen etwa 300 und 1000 und 2 bis 3 Kohlen-

als Verdünnungsmittel vorhanden ist Stoffatomen im Monomeren

2. Hilfsmittel nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß in der Mischung die beiden Kompo- 20 besteht oder (A) und (B) entsprechend einer Konzennenten (A) und (B) zu jeweils gleichen Gewichts- tration von 2 bis < 100 % enthält, wobei Wasser als teilen vorhanden sind. Verdünnungsmittel vorhanden ist.

Als besonders geeignet hat sich erfindungsgemäß

eine Mischung aus gleichen Teilen (A) und (B) eras wiesen.

Eine große Schwierigkeit stellt in der textlien Als Komponenten (A) — oxalkylierter, aliphatischer Praxis die bei der Durchführung kontinuierlicher Alkohol — kommen vornehmlich die entsprechenden Färbe- und Druckprozesse auftretende starke Ver· Äthylenoxid-Anlagerungsverbindungen in Frage,
schmutzung der Foulardwalzen und vor allem der Bei der Komponente (B) — Polyalkylenglykol — Walzen und Rollen in den Trockenaggregaten durch 30 handelt es sich um Polyäthylenglykole, Polypropylenabfleckende bzw. abschmierende Färbezubereitungen glykole oder gemischte Äther aus Polyäthylen- und dar. Man ist deshalb gezwungen, nach einer gewissen Polypropylenglykol, vornehmlich jedoch Polyäthylen-Laufzeit der Anlagen, vor allem aber beim Wechsel glykole. Dac Mo.gewicht dieser Verbindungen kann des Farbtones, den Prozeß abzustoppen und den be- zwischen etwa 300 und 1000 schwanken. Bevorzugt vorzugt auf den Umlenkwalzen der Trockenaggregate, 35 kommen Polyglykole vom Molgewicht 500 bis 800 jedoch auch des öfteren auf den Foulardwalzen durch zur Anwendung.

die verwendeten Farbstoffe und Hilfsmittel erzeugten Der Einsatz der Mischung zur Entfernung vor Belag zu entfernen, weil sonst die Gewähr für einen Resten der die Apparatur verunreinigenden Färbegleichmäßigen Färb- oder Druckausfall auf der Ware präparationen erfolgt entweder von Hand durch mit nicht mehr gegeben ist. 4" dem Hilfsgemisch getränkte Bürsten bei Temperaturen

Die geschilderten negativen Auswirkungen machen in der Anlage zwischen 20 und 6O⁰C, wobei die

sich in der Praxis hauptsächlich bei Verwendung von Mischung je nach Stärke der Belagsbildung konzen-

wasserunlöslichen Farbstoffen, wie anorganischen triert oder mit Wasser verdünnt angewendet werden

oder organischen Pigmentfarbstoffen, Dispersions- kann. Selbst stark verschmutzte Walzen und Rollen

farbstoffen, Küpenfarbstoffen und Entwicklungsfarb- 45 lassen sich auf diese Weise gut reinigen, ohne daß

stoffen, in Verbindung mit den für das jeweilige Ver- — wie bei der Verwendung der für diesen Zweck

fahren notwendigen Hilfsmitteln bemerkbar. bisher üblichen Lösungsmittel — Gesundheitsschäden

Es wurde daher bereits versucht, den die Qualität des damit beschäftigten Personals sowie Geruchs-

der Färbungen und Drucke verschlechternden Belag belästigung verbunden sind oder eine negative Beein-

auf den Foulardwalzen und den Rollen der Trocken- 50 flussung der Mantelfläche der Walzen auftritt,

aggregate durch Bürsten mit Lösungsmitteln zu ent- Besonders vorteilhaft kann jedoch durch Verwen-

fernen. dung der ernndungsgemäßen Hilfsmittelmischung die

Diese Methode erfordert jedoch einmal einen Reinigung von durch Färbezubereitungen verschmutzgroßen Zeitaufwand, da es dazu notwendig ist, die ten Walzen und Rollen in Foulards und Trocken-Trockenaggregate vor der Reinigungsoperation auf 55 aggregaten auf maschinellem Wege vorgenommen solche Temperaturen abzukühlen, die einen Einstieg werden, ohne daß dabei eine Senkung der zur Trockin die Anlage gestatten. nung und Fixierung der Färbungen und Drucke erfor-

Zum anderen müssen die Trockeneinrichtungen derlichen Temperaturen in den Aggregaten notwendig schon deswegen abgekühlt werden, um eine durch die ist. Dadurch ergibt sich insbesondere für kontinuier-Verwendung von Lösungsmitteln gegebene Brand- 60 liehe Färbe- und Drückprozesse eine erhebliche Zeitoder gar Explosionsgefahr auszuschließen. und Kostenersparnis,

Darüber hinaus bedeutet der Einsatz der meisten Bei der Durchführung der maschinellen Reinigung

Lösungsmittel für diese Aufgabe auf Grund ihrer kann beispielsweise so verfahren werden, daß man

Toxizität die Gefahr einer gesundheitlichen Schädigung einen Nachläufer aus Cellulosefasern, beispielsweise

für die an der Reinigung beteiligten Personen. Selbst 65 Baumwolle, an eine zu klotzende und hinterher zu

beim Arbeiten bei Zimmertemperatur ist die Geruchs- trocknende sowie zu fixierende Färbepartie annäht,

belästigung durch die meisten Lösungsmittel noch Nach Beendigung des Klotzprozesses wird die Farb-

außerordehtlich störend. stoff-Flotte aus dem Foulard abgelassen und in das

Klotzchassis die beanspruchte Hilfsmittehnischung und 100 g/l einer wäßrigen Alginatverdickung (40: — je nacn Verschmutzungsgrad der Walzen und 1000) enthält, bei etwa 20⁰C und einem Abquetsch-Rollen in Mengen zwischen 20 und 200 ccm/1 Wasser, effekt von 80 bis 90%, bezogen luü" das Gewicht des vorzugsweise 50 bis 120 ccm/1 Wasser, — gegeben und trockenen Gewebes, behandelt und durchläuft — wie die Anlage wieder in Betrieb gesetzt Man arbeitet im 5 beschrieben — den auf 170⁰C aufgeheizten Trocken-Zuge der Reinigungsoperation nut einem möglichst schrank. Die Warenlaufgeschwindigkeit beträgt etwa geringen Abquetscheffekt, um zu gewährleisten, daß 7 m/Min. Nach einer Laufzeit von etwa 45 Minuten eine große Flottenaufnahme durch den Nachläufer sind die Foulard-und Umlenkwalzen, vor allem jedoch erfolgt und damit auf die zu reinigenden Rollen und die heiße Stahlwalze im Trockenschrank sehr stark Walzen der Trockenaggregate übertragen wird. io angeschmutzt (Eine Reinigung derselben durch Bür-

Im nachfolgenden Beispiel soll die Wirkung der be- sten ist sehr zeitraubend, weE sie erst nach dem Abanspruchten Hilfsmittehnischung auf einer Labor- kühlen erfolgen kann, und bringt keine zufriedenanlage, welche die in der Praxis anzutreffenden Bedin- stellenden Ergebnisse.)

gungen möglichst imitiert, aufgezeigt werden. Gibt man nun nach Ablassen der Färbeflotte und

. 15 Einziehen eines neuen Baumwoll-»Endlosbandes« in

Beispiel ^ Foulardchassis eine Flotte, die pro Liter Wasser

Unter Verwendung eines Labor-Zweiwalzenfoulards ίΟΟ g einer Mischung aus
mit einem Chassisinhalt von etwa 21 wird ein Polyesterstapelfaser-Gewebe als endloses Band nachein- 40 ecm eines Polyäthylenglykols vom Molgewicht ander durch das Foulardchassis und die Abquetsch- ao 600,

walzen in einen Trockenschrank und sowie über eine 40 ecm einer Anlagerungsverbindung von 8 Mol

darin installierte Stahlwalze befördert und von da wieder Äthylenoxyd an 1 Mol Isotridecylalkohol

in den Foulard zurückgeführt. Im Zuge dieser Maß- und

nahmen wird die Ware auf dem Foulard mit einer 20 ecm Wasser

wäßrigen Klotzflotte, die 20 g/l des Dispersionsfarb- a$

stoffes der Formel enthält, und setzt die Anlage erneut in Betrieb, so sind

die verunreinigten Walzen und Rollen bei einer Arbeitstemperatur zwischen 60 und 8O⁰C und einer Warenlaufgeschwindigkeit von 7 m/Min, nach etwa 30 8 Minuten Behandlungszeit wieder völlig sauber. Nach dem Spülen mit warmem und kaltem Wasser kann das »Endlosband« erneut verwendet werden.

Derselbe Reinigungseffekt kann ohne Verwendung der beanspruchten Hilfsmittehnischung auch bei einer 35 langen Behandlung mit Wasser oder einem Abbürsten der Walzen und Rollen nicht erreicht werden.

Claims

Des weiteren wirkt eine große Anzahl der zur

Patentansprüche: Reinigung Verwendung findenden Lösungsmittel quel-

1, Hilfsmittel zur Reinigung der Walzen und lend, so daß sie für eine solche Behandlung von ver-

Rollen von Färbe- und Trockenaggregaten in schmutzten Gummiwalzen (Foulard) nicht eingesetzt

Textilbetrieben von Resten anhaftender Färbe- 5 werden können.

Zubereitungen, dadurch gekennzeich- Es wurde nun gefunden, daß sich die vorstehend

net, daß es aus einer Mischung aus beschriebenen Nachteile im Zusammenhang mit der