DE1097070B - Chemische Reinigung von Fasergut - Google Patents
Chemische Reinigung von FasergutInfo
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- D06L—DRY-CLEANING, WASHING OR BLEACHING FIBRES, FILAMENTS, THREADS, YARNS, FABRICS, FEATHERS OR MADE-UP FIBROUS GOODS; BLEACHING LEATHER OR FURS
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- D06L1/02—Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents
- D06L1/04—Dry-cleaning or washing fibres, filaments, threads, yarns, fabrics, feathers or made-up fibrous goods using organic solvents combined with specific additives
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Description
DEUTSCHES
Es ist bereits bekannt, bei der chemischen Reinigung oberflächenaktive Verbindungen als sogenannte Reinigungsverstärker
mitzuverwenden. Es ist ferner bekannt, daß die oberflächenaktiven Körper besonders dann eine
gute Reinigungswirkung, vor allem für wasserlöslichen Schmutz, entfalten, wenn sie die Fähigkeit haben, Wasser
in den gebräuchlichen Lösungsmitteln, wie Benzinkohlenwasserstoffen oder niedermolekularen chlorhaltigen aliphatischen
Kohlenwasserstoffen, auch in der Gegenwart von hydrophilen Geweben zu binden.
Der Reinigungseffekt hängt von dem Wasserbinde- und Emulgiervermögen des Reinigungsverstärkers ab, wobei
hinsichtlich der Entfernung des wasserlöslichen Schmutzes der Feuchtigkeitsgehalt der Reinigungsflotte und des
Reinigungsgutes entscheidende Faktoren darstellen. Da bei dem Reinigungsprozeß der anfallende Pigmentschmutz
abfiltriert wird, ist eine weitere, für die Durchführung des Reinigungsprozesses wesentliche Voraussetzung,
daß die Reinigungsflotte, d. h. das Lösungsmittel einschließlich der Reinigungsverstärker, solubilisiertem
Wasser, gelöstem und ungelöstem Schmutz filtrierfähig bleibt. Die bisher als Reinigungsverstärker bekannten
Produkte erfüllen diese letzte Voraussetzung zwar, mindern aber eine nachfolgende Hydrophobierung aus
einem organischen Lösungsmittel, sei es durch ihre Substantivität, d. h. durch ihre Bindung an das Fasermaterial,
die ihre Ausspülbarkeit verhindert, oder dadurch, daß sie mindestens einen Spülprozeß notwendig machen.
Man legte deshalb bei der Auswahl von Reinigungsverstärkern besonderes Gewicht auf ihre Eigenschaft,
eine geringe Affinität zur Faser zu zeigen, damit eine möglichst restlose Ausspülbarkeit gewährleistet ist.
Es sind zwar auch Produkte bekannt, die eine nachfolgende Hydrophobierung aus organischer Flotte nicht
stören. Diese Produkte bedingen aber entweder eine ungenügende Filtrierfähigkeit der Reinigungsflotte oder
aber besitzen kein befriedigendes Wasserbinde- oder Emulgiervermögen, weshalb keine genügende Sicherheit
beim Arbeiten mit Wasserzusätzen erreicht wird.
Es wurde nun gefunden, daß der chemische Reinigungsprozeß eine nachfolgende Hydrophobierung z. B. mit den
üblichen Metallverbindungen auf Basis von Aluminium, Zirkon oder Titan bzw. auf Siliconbasis bei guter Entfernung
des wasserlöslichen Schmutzes und einem gesteigerten Wasserbinde- und Emulgiervermögen der
Reinigungsflotte bei einwandfreier Erhaltung der Filtrierfähigkeit derselben sogar verstärkt, wenn man den
üblicherweise in der chemischen Reinigung verwendeten Lösungsmitteln Verbindungen der allgemeinen Formel
R6-R'-C — R" —COOMe
Chemische Reinigung von Fasergut
Anmelder:
Farbwerke Hoechst Aktiengesellschaft
vormals Meister Lucius & Brüning,
Frankfurt/M., Brüningstr. 45
Dr. Walter Gutmann, Kronberg (Taunus),
Dr. Lorenz Heiß, Frankfurt/M.-Zeilsheim,
Dr. Helmut Diery, Frankfurt/M.-Höchst,
und Dr. Max Grossmann, Frankfurt/M.,
sind als Erfinder genannt worden
zusetzt, wobei mindestens einer der Reste Ra, R& und
Rc ein Alkylrest sein muß, die beiden anderen Reste einen Alkylrest oder ein Halogenatom bzw. eine Hydroxyl-,
Oxymethyl-, Amino-, Oxalkyl-, Aminoalkyl- oder Nitrogruppe sein können und wobei die Zahl der
Kohlenstoffatome aller drei Reste mindestens 8 betragen muß, R' für einen zweiwertigen aliphatischen oder
aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen,
R" für einen organischen Rest folgender Konstitution: — (CH2)^4-CH = CH-, -Aryl-, -Alkylaryl-,
und Me für Wasserstoff oder ein salzbildendes Kation, insbesondere ein Alkali- oder Erdalkalimetall
oder ein niedermolekulares Amin, stehen soll.
Als Verbindungen der vorstehend angegebenen Konstitution kommen beispielsweise folgende Säuren in Frage:
o- (p'-Decylbenzoyl) -benzoesäure,
o-(p'-Dodecylbenzoyl)-benzoesäure,
o-(p'-Octadecylbenzoyl)-benzoesäure,
/S-(2-Chlor-4-dodecylbenzoyl)-acrylsäure,
/?-(2-Chlor-4-dodecylbenzoyl)-propionsäure,
/S- (2-Oxy-4-tetradecylbenzoyl) -propionsäure,
2-Oxymethyl-4-nonylbenzoyl-essigsäure,
2-Oxymethyl-4-dodecylbenzoyl-essigsäure,
2-Nitro-4-hexadecylbenzoyl-buttersäure,
4-(4'-Eikosylbenzoyl)-benzoesäure,
2- (2'-Piperidino-4'-dichloreikosylbenzoyl) -
benzoesäure,
/3-(2-Methylamino-4-dodecylbenzoyl)-acrylsäure,
/S-(2-Methoxy-4-dodecylbenzoyl)-propionsäure u. a.
/S-(2-Methoxy-4-dodecylbenzoyl)-propionsäure u. a.
009 698/488
An Stelle der freien Säuren selbst können auch ihre löslichen Salze verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise
die Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetallsalze sowie die Salze mit niedermolekularen .Aminen. Insbesondere
kommen in Betracht die Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Aluminium- und Triäthanolaminsalze.
Die gemäß dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Verwendung gelangenden Salze werden den Reinigungsflotten
in Mengen von etwa 0,5 bis 50 g/l zugesetzt. Vorzugsweise verwendet man etwa 3 bis 30 g/l. An Stelle
der Salze können auch die freien Säuren selbst oder aber Mischungen verschiedener Salze bzw. der freien Säuren
und ihrer Salze zum Einsatz gelangen.
Die Verbindungen besitzen eiii hervorragendes Wasserbindevermögen.
Der Wasserzusatz zur Reinigungsflotte kann vor oder während des Reinigungsprozesses erfolgen.
Vor oder während des Reinigungsprozesses wird der Wassergehalt der Flotte so eingestellt, daß das Textilgut
einen Feuchtigkeitsgehalt aiinimmt, der einer Konditionierung
von 70 bis 90% relativer Feuchtigkeit entspricht.
Als für die chemische Reinigung übliche Lösungsmittel kommen aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzin,
oder niedrigmolekulare chlorierte aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Tetrachlorkohlenwasserstoff, Methylenchlorid,
Trichloräthylen, Perchloräthylen, Methylchloroform u. ä., in Frage.
. Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein Zusatz von Verbindungen, die Wasserstoffbrücken zu
bilden in der Lage sind und ihrerseits keine Minderung des Hydrophobiereffektes hervorrufen, zweckmäßig sein.
Als derartige Verbindungen seien beispielsweise genannt:
niedermolekulare Alkohole,' wie Methyl-, Äthyl- und Propylalkohol, Fettalkohole, wie Oktylalkohol, Dodecylalkohol,
Fettsäureäthanolamide u. ä.
·--■·■ Beispiel
10 kg verschmutzte Kleidungsstücke aus Wolle, Baumwolle, Zellwolle, Leder, Polyamidfasern, Polyesterfasern,
Polyacrylnitrilfasern und Acetatfasern werden in 1001
Tetrachloräthylen unter kontinuierlicher Flottenfiltration gereinigt. Der Reinigungsflotte werden 2 kg des Produktes
ίο folgender Zusammensetzung-:
COOK
zugesetzt und die Wasserzugabe so eingestellt, daß im
Reinigungssystem ein relativer Feuchtigkeitsgehalt von 75 bis 80 % herrscht. Der Reinigungseffekt der Flotte ist
ausgezeichnet, die Filtrierfähigkeit sehr gut. Eine nach-
ao folgende Hydrophobierung der Kleidungsstücke aus einer Tetrachloräthylenflotte mit monostearinsaurem AIuminiumdiäthylat
und indonesischem Paraffin im Verhältnis 2:1 ergibt ohne einen zwischengeschalteten
Spülprozeß mit Lösungsmitteln einen besseren Hydrophobiereffekt als eine Hydrophobierung des Materials
ohne vorherigen Reinigungsprozeß.
Demgegenüber ergibt eine Reinigung derselben Faserarten in Tetrachloräthylen unter gleichen Bedingungen,
jedoch unter Zusatz üblicher Reinigungsverstärker, erheblich schlechtere Werte. Die Ergebnisse sind in der
nachstehenden Tabelle für Baumwollpopeline wiedergegeben. Die Berechnungsteste wurden nach der »Bundesmann«-Methode
ermittelt.
Reinigungsverstärker 20 g/l
1. Mischung aus 70% Alkylarylsulfonat und 30% oxäthyliertem Nonylphenol
2. Petroleumsulfonat
3. Cetylpyridiniumchlorid
4. C12H25-/ >— CO-
COOK
5. unbehandelt
Wasseraufnahme
Abperleffekt
20 g/l | 20 g/l | — | — |
— | 20 g/i | — | |
— | — | 20 g/l | |
— | 41 | 80 | 14 |
56 | 5 | S | 1 bis 2 |
5 | |||
unbehandelt
25
3
3
Als Hydrophobiermittel wurde eine Mischung von monostearinsaurem Aluminiumdiäthylat und indonesischem
Paraffin im Verhältnis 2:1 verwendet. Die Hydrophobierung erfolgte aus einer Tetrachloräthylenflotte.
C12H,
Q14H2
Ähnlich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn man an Stelle des Kaliumsalzes der 2-(4'-Dodecylbenzoyl)-benzoesäure
eine der nachstehend formelmäßig angegebenen Verbindungen verwendet:
CO-CH = CH-COOK
— CO — CH9 — CH, — COOK
OH
C8H19-
\— CO — CH2 — COO13 ©NH3 C2H4OH
Ci6H3
CHpOH
- CO -(CH2J3-COOAl
NO,
NH
H ! COOQ©NH(C2H4OH)3
C12H25-/
>—COCH=CH-COOK
NH
CH,
/-COCH2-CH2-COOK
OCH,
Claims (1)
- Patentanspruch:Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel— R' — C — R" —- C O O Mer/45wobei mindestens einer der Reste Ra, Rj und Rc ein Alkylrest sein muß, die beiden anderen Reste einen Alkylrest oder ein Halogenatom bzw. eine Hydroxyl-, Oxymethyl-, Amino-, Oxalkyl-, Aminoalkyl- oder Nitrograppe sein können und wobei die Zahl der Kohlenstoffatome aller drei Reste mindestens 8 betragen muß, R' für einen zweiwertigen aliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 4 bis 16 Kohlenstoffatomen, R" für einen organischen Rest folgender Konstitution: — (CH^-4 — CH = CH-, -Aryl-, Alkylaryl-, und Me für Wasserstoff oder ein salzbildendes Kation, insbesondere ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder ein niedermolekulares Amin, stehen soll, als Reinigungsverstärker in den in der chemischen Reinigung üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln.© 009 698/488 1.61
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