AT213368B - Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut - Google Patents

Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut

Info

Publication number
AT213368B
AT213368B AT657159A AT657159A AT213368B AT 213368 B AT213368 B AT 213368B AT 657159 A AT657159 A AT 657159A AT 657159 A AT657159 A AT 657159A AT 213368 B AT213368 B AT 213368B
Authority
AT
Austria
Prior art keywords
sep
cleaning
water
salt
liquor
Prior art date
Application number
AT657159A
Other languages
English (en)
Original Assignee
Hoechst Ag
Priority date (The priority date is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the date listed.)
Filing date
Publication date
Application filed by Hoechst Ag filed Critical Hoechst Ag
Application granted granted Critical
Publication of AT213368B publication Critical patent/AT213368B/de

Links

Landscapes

  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description


   <Desc/Clms Page number 1> 
 



  Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut 
Es ist bereits bekannt, bei der chemischen
Reinigung oberflächenaktive Verbindungen als sogenannte Reinigungsverstärker mitzuverwen- den. Es ist ferner bekannt, dass die oberflächenaktiven Körper besonders dann eine gute Reinigungswirkung vor allem für wasserlöslichen
Schmutz entfalten, wenn sie die Fähigkeit haben, Wasser in den gebräuchlichen Lösungsmitteln, wie Benzinkohlenwasserstoffen oder niedermolekularen, chlorhaltigen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, auch in der Gegenwart von hydrophilen Geweben zu binden. 



   Der Reinigungseffekt hängt von dem Wasserbinde- und Emulgiervermögen des Reinigungsverstärkers ab, wobei hinsichtlich der Entfernung des wasserlöslichen Schmutzes der Feuchtigkeitsgehalt der Reinigungsflotte und des Reinigungsgutes entscheidende Faktoren darstellen. Da bei dem Reinigungsprozess der anfallende Pigmentschmutz abfiltriert wird, ist eine weitere, für die Durchführung des Reinigungsprozesses wesentliche Voraussetzung, dass die Reinigungsflotte einschliesslich der Reinigungsverstärker, solubilisiertem Wasser, gelöstem und ungelöstem Schmutz, filtrierfähig bleibt.

   Die bisher als Reinigungsverstärker bekannten Produkte erfüllen diese letzte Voraussetzung zwar, mindern aber eine nachfolgende Hydrophobierung aus einem organischen Lösungsmittel mit den üblichen Metallverbindungen auf Basis Aluminium, Zirkon oder Titan beträchtlich, sei es durch ihre Substantivität, d. h. durch ihre Bindung an das Fasermaterial, die ihre Ausspülbarkeit verhindert oder dadurch, dass sie mindestens einen Spülprozess notwendig machen. Es sind zwar auch Produkte bekannt, die eine nachfolgende Hydrophobierung mit den üblichen Metallverbindungen, z. B. acyliertem Aluminium, Titan oder Zirkonalkoholaten aus organischer Flotte, nicht stören. Diese Produkte bedingen aber entweder eine ungenügende Filtrierfähigkeit der Reinigungsflotte oder aber besitzen kein befriedigendes   Wasserbinde- oder   Emulgiervermögen. 



   Es wurde nun gefunden, dass sich der chemische Reinigungsprozess ohne Beeinträchtigung der nachfolgenden Hydrophobierung mit den üblichen Metallverbindungen auf Basis von Aluminium, Zirkon oder Titan, bei guter Entfernung des wasserlöslichen Schmutzes und einem guten Wasserbindevermögen der Reinigungsflotte, bei einwandfreier Erhaltung der Filtrierfähigkeit derselben, durchführen lässt, wenn man den üblicherweise in der chemischen Reinigung verwendeten Lösungsmitteln Verbindungen der allgemeinen Formel :

     Rn-X-OCH2COOY   zusetzt, worin n für eine Zahl von 1 bis 3, X für einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest, insbesondere einen Benzol- oder Naphthalinrest, R für einen Alkylrest von mindestens 3 Kohlenstoffatomen, wobei jedoch die Kohlenstoffatomzahl aller Alkylreste mindestens 8 betragen soll, und Y für Wasserstoff oder ein salzbildendes Kation, das mit dem Anion ein in den gebräuchlichen organischen Reinigungsmitteln lösliches Salz bildet, insbesondere ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder ein niedermolekulares Amin bedeutet, stehen sollen. 



   Als Verbindungen der vorstehend angegebenen Konstitution seien beispielsweise genannt : nonylphenoxyessigsaures Kalium, nonylphenoxyessigsaures Magnesium, dinonylphenoxyessigsaures Natrium, das Monoäthanolaminsalz der Tributyloder Nonylphenoxyessigsäure, dibutylresorcylessigsaures Magnesium, dinonylresorcylessigsaures Magnesium, dinonylnaphthoxyessigsaures Magnesium, dinonylnaphthoxyessigsaures Kalium. 



   Die gemäss dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Verwendung gelangenden Salze werden den Reinigungsflotten in Mengen von etwa 0, 5 bis 50   g/l   zugesetzt. Vorzugsweise verwendet man etwa 3-30 g/l. An Stelle der Salze können unter Umständen auch die freien Säuren selbst oder aber Mischungen verschiedener Salze bzw. der freien Säuren und ihrer Salze zum Einsatz gelangen. 



   Die Verbindungen besitzen ein hervorragendes Wasserbindevermögen. Der Wasserzusatz zur Reinigungsflotte kann vor oder während des Reinigungsprozesses erfolgen. Vor oder während des Reinigungsprozesses wird der Wassergehalt der Flotte so eingestellt, dass das Textilgut einen Feuchtigkeitsgehalt annimmt, der einer 

 <Desc/Clms Page number 2> 

 Konditionierung von 70 bis   90%   relativer Feuchtigkeit entspricht. 



   Als für die chemische Reinigung übliche Lösungsmittel kommen aliphatische Kohlenwasserstoffe, wie Benzin oder niedrigmolekulare, chlorierte, aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Tetrachlorkohlenwasserstoff, Methylenchlorid, Trichloräthylen, Perchloräthylen, Methylchloroform u. ähnl., in Frage. 



   Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein Zusatz von Verbindungen, die Wasser-   stoffbrücken   zu bilden in der Lage sind und ihrerseits keine Minderung des Hydrophobiereffekts hervorrufen, zweckmässig sein. Als derartige Verbindungen seien beispielsweise genannt : niedermolekulare Alkohole, wie Methyl-, Äthyloder Propylalkohol, Fettalkohole, wie Octylalkohol, Dodecylalkohol, Fettsäureäthanolamide u. ähnl. 



   Beispiel : 10 kg verschmutzte Kleidungsstücke aus Wolle, Baumwolle, Zellwolle, Leder, Polyamidfasern, Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern und Acetatfasern werden in 100   l   Tetrachloräthylen unter kontinuierlicher Flottenfiltra- tion gereinigt. Der Reinigungsflotte werden 2 kg nonylphenoxyessigsaures Magnesium zugesetzt und die Wasserzugabe so eingestellt, dass im Reinigungssystem ein relativer Feuchtigkeitsgehalt von 75 bis 80% herrscht. Der Reinigungseffekt der Flotte ist ausgezeichnet, die Filtrierfähigkeit sehr gut.

   Eine nachfolgende Hydrophobierung der Kleidungsstücke aus einer Tetrachloräthylenflotte mit monostearinsaurem Aluminiumdiäthylat und indonesischem   Parafin   im Verhältnis   2 : 1   ergibt ohne einen zwischengeschalteten Spülprozess mit Lösungsmitteln mindestens den gleichen Hydrophobiereffekt wie eine Hydrophobierung des Materials ohne vorherigen Reinigungsprozess.
Demgegenüber ergibt eine Reinigung derselben Faserarten in Tetrachloräthylen unter gleichen Bedingungen, jedoch unter Zusatz bekannter   Reinigungsverstärker   erheblich schlechtere Werte. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle für Baumwollpopeline wiedergegeben. Die Beregnungsteste wurden nach   der Bundesmann"-   Methode ermittelt.

   Tabelle 
 EMI2.1 
 
<tb> 
<tb> Reinigungsverstarker <SEP> 20 <SEP> gil <SEP> 1 <SEP> 
<tb> 1. <SEP> Mischung <SEP> aus <SEP> 70% <SEP> Alkylarylsulfonat <SEP> und
<tb> 30% <SEP> oxäthyliertem <SEP> Nonylphenol <SEP> """"'" <SEP> 20 <SEP> g/l---unbeh.
<tb> 



  2. <SEP> Petroleumsulfbnat.........................-20 <SEP> g/l-- <SEP> 
<tb> 3. <SEP> Cetylpyridiniumchlond....................--20 <SEP> g/l- <SEP> 
<tb> 4. <SEP> Nonylphenoxyessigsaures <SEP> Magnesium.......---20 <SEP> g/l <SEP> 
<tb> 5. <SEP> unbehandelt..............................---- <SEP> 
<tb> Wasseraufnahme <SEP> 56 <SEP> 41 <SEP> 80 <SEP> 23 <SEP> 25
<tb> Abperleffekt................................ <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 5 <SEP> 3 <SEP> 3
<tb> 
 
Als Hydrophobiermittel wurde eine Mischung von monostearinsaurem Aluminiumdiäthylat und indonesischem Paraffin im Verhältnis   2 : 1 ver-   wendet. Die Hydrophobierung erfolgte aus einer   Tetrachloräthylenflotte.   



   Ähnlich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn man an Stelle des Magnesiumsalzes der Nonylphenoxyessigsäure die Alkalisalze, z. B. das Natrium- oder Kaliumsalz einsetzt. An Stelle der Metallsalze können auch die Monoäthanol-,   Diäthanol- oder Triäthanolaminsalze   verwendet werden. Mit gleichem Erfolg lassen sich auch Salze der Dinonylphenoxyessigsäure oder Tributylphenoxyessigsäure bzw. der Dinonylnaphthoxyessigsäure oder Dinonylresorcylessigsäure verwenden.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH : Verwendung von Verbindungen der allgemeinen Formel : Rn-X-OCHCOOY in der n für eine Zahl von 1 bis 3, X für einen aromatischen Kohlenwasserstoffrest, insbesondere einen Benzol- oder Naphthalinrest, R für einen Alkylrest von mindestens 3 Kohlenstoffatomen, wobei jedoch die Kohlenstoffatomzahl aller Alkylreste mindestens 8 betragen soll, und Y für Wasserstoff oder ein Salz bildendes Kation, das mit dem Anion ein in den gebräuchlichen organischen Reinigungsmitteln lösliches Salz bildet, insbesondere ein Alkali- oder Erdalkalimetall oder ein niedermolekulares Amin bedeutet, stehen sollen, als Reinigungsverstärker in den in der chemischen Reinigung üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln.
AT657159A 1958-09-11 1959-09-09 Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut AT213368B (de)

Applications Claiming Priority (1)

Application Number Priority Date Filing Date Title
DE213368X 1958-09-11

Publications (1)

Publication Number Publication Date
AT213368B true AT213368B (de) 1961-02-10

Family

ID=5812863

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
AT657159A AT213368B (de) 1958-09-11 1959-09-09 Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut

Country Status (1)

Country Link
AT (1) AT213368B (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE1018836B (de) Waessrige Silikonemulsion zum Wasserabstossendmachen von organischen Fasermaterialien
DE2004232A1 (de) Verfahren zur Chemisch-Reinigung von Textilien
CH370860A (fr) Appareil pour séparer des particules magnétiques d&#39;un liquide porteur
DE1594974B2 (de) Verfahren zum Flammfestmachen von cellulosehaltigen Fasermaterialien
AT213368B (de) Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut
DE1097070B (de) Chemische Reinigung von Fasergut
AT221470B (de) Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut
DE1084865B (de) Chemische Reinigung von Fasergut
DE1097069B (de) Chemische Reinigung von Fasergut
DE1244706B (de) Fluessiges Loesungsmittelgemisch fuer die chemische Reinigung
DE1617136B1 (de) Verfahren zum Chemisch-Reinigen von Textilien
DE2156454C3 (de) Reinigungsverstärkermischungen
DE1166962B (de) Chemischreinigungsmittel
DE1260065B (de) Verfahren zur Chemischreinigung von Fasergut
DE2161602C3 (de) Verwendung von Umsetzungsprodukten als Emulgatoren für die Chemischreinigung und Lösungsmittelwalke
CH370960A (de) Kinematographische Kamera
DE1594954B1 (de) Mittel und Verfahren zum Knitterfestmachen von Textilien
DE1013378B (de) Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut
DE1111324B (de) Reinigungsverstaerker fuer die chemische Reinigung von Fasergut
DE2217246A1 (de) Verfahren zum Behandeln von Textilien
DE2846983C3 (de) Chemisches Reinigungsmittel
DE976067C (de) Verwendung von Reinigungsverstaerkern bei der chemischen Reinigung von Textilien mitorganischen Loesungsmitteln
AT154479B (de) Verfahren zum Wasserfestmachen von Textilstoffen.
DE2212271A1 (de) Weichmachungsmittel fuer textile Materialien
DE1051439B (de) Loesungsmittel fuer die Trockenreinigung