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Verfahren zur chemischen Reinigung von Fasergut
Es ist bereits bekannt, bei der chemischen Reinigung oberflächenaktive Verbindungen als sogenannte Reinigungsverstärker mitzuverwenden. Es ist ferner bekannt, dass die oberflächenaktiven Körper besonders
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molekularen, chlorhaltigen, aliphatischen Kohlenwasserstoffen, auch in der Gegenwart von hydrophilen Geweben zu binden.
Der Reinigungseffekt hängt von dem Wasserbinde- und Emulgiervermögen des Reinigungsverstärkers ab, wobei hinsichtlich der Entfernung des wasserlöslichen Schmutzes der Feuchtigkeitsgehalt der Reinigungsflotte und des Reinigungsgutes entscheidende Faktoren darstellen. Da bei dem Reinigungsprozess der anfallende Pigmentschmutz abfiltriert wird, ist eine weitere, für die Durchführung des Reinigungsprozesses wesentliche Voraussetzung, dass die Reinigungsflotte, d. h. das Lösungsmittel einschliesslich der Reinigungsverstärker, solubilisiertem Wasser, gelöstem und ungelöstem Schmutz filtrierfähig bleibt.
Die bisher als Reinigungsverstärker bekannten Produkte erfüllen diese letzte Voraussetzung zwar, mindern aber eine nachfolgende Hydrophobierung aus einem organischen Lösungsmittel, sei es durch ihre Substantivität, d. h. durch ihre Bindung an das Fasermaterial, die ihre Ausspülbarkeit verhindert oder dadurch, dass sie mindestens einen Spülprozess notwendig machen. Man legte deshalb bei der Auswahl von Reinigungsverstärkern besonderes Gewicht auf ihre Eigenschaft, eine geringe Affinität zur Faser zu zeigen, damit eine möglichst restlose Ausspülbarkeit gewährleistet ist.
Es sind zwar auch Produkte bekannt, die eine nachfolgende Hydrophobierung aus organischer Flotte nicht stören. Diese Produkte bedingen aber entweder eine ungenügende Filtrierfähigkeit der Reinigungsflotte oder aber besitzen kein befriedigendes Wasserbinde- oder Emulgiervermögen, weshalb keine genügende Sicherheit beim Arbeiten mit Wasserzusätzen erreicht wird.
Es wurde nun gefunden, dass der chemische Reinigungsprozess eine nachfolgende Hydrophobierung z. B. mit den üblichen Metallverbindungen auf Basis von Aluminium, Zirkon oder Titan bzw. auf Basis von Siloxanverbindungen bei guter Entfernung des wasserlöslichen Schmutzes und einem gesteigerten Wasserbinde- und Emulgiervermögen der Reinigungsflotte bei einwandfreier Erhaltung der Filtrierfähigkeit derselben, sogar verstärkt, wenn man den üblicherweise in der chemischen Reinigung verwendeten Lösungsmitteln Verbindungen der allgemeinen Formel :
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zusetzt, wobei mindestens einer der Reste Ra, Rb und Rc ein Alkylrest sein muss, die beiden andern Reste Wasserstoff, ein Halogenatom, eine Hydroxyl-, Oxymethyl-, Oxalkylgruppe mit Ibis etwa 3 Kohlenstoffatomen oder ein Alkylrest sein können und wobei die Zahl der Kohlenstoffatome aller drei Reste zusam-
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men mindestens 8 betragen muss, R* für einen zweiwertigen, gegebenenfalls ungesättigten, cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 5 - 10 Kohlenstoffatomen, R" für einen Phenylrest, einen Alkylbenzolrest mit 1-3 Kohlenstoffatomen im Alkylrest, oder einen Rest der Konstitution :
- (CH) , wobei n = 1 - 4 ist, oder-CH = CH-, und Me für Wasserstoff oder ein salzbildendes Kation, insbesondere ein Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetall oder ein niedermolekulares Amin, stehen sollen.
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RbPhenyl-oder Naphthylrest in Frage.
Als Verbindungen der vorstehend angegebenen Konstitution kommen beispielsweise folgende Säuren in Frage : o- (p#-Decylbenzoyl)-benzoesäure o- (p'-Dodecylbenzoyl)-benzoesäure
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- acrylsäure8- (2-Methoxy-4-dodecyl-benzoyl)-propionsäure u.a.
An Stelle der freien Säuren selbst können auch ihre löslichen Salze verwendet werden. Geeignet sind beispielsweise die Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetallsalze sowie die Salze mit niedermolekularen insbesondere 1 - 4 Kohlenstoffatome enthaltenden Aminen. Insbesondere kommen in Betracht die Natrium-, Kalium-, Magnesium-, Aluminium-, Butylamin- und Triäthanolaminsalze.
Die gemäss dem Verfahren der vorliegenden Erfindung zur Verwendung gelangenden Salze werden den Reinigungsflotten in Mengen von etwa 0,5 bis 50 g/l zugesetzt. Vorzugsweise verwendet man etwa 3 bis 30 g/l. An Stelle der Salze können auch die freien Säuren selbst oder aber Mischungen verschiedener Salze bzw. der freien Säuren und ihrer Salze zum Einsatz gelangen.
Die erfindungsgemäss verwendeten Verbindungen besitzen ein hervorragendes Wasserbindevermögen.
Der Wasserzusatz zur Reinigungsflotte kann vor oder während des Reinigungsprozesses erfolgen. Vor oder während des Reinigungsprozesses wird der Wassergehalt der Flotte so eingestellt, dass das Textilgut einen Feuchtigkeitsgehalt annimmt, der einer Konditionierung von 70 bis 9cp/o relativer Feuchtigkeit entspricht.
Als für die chemische Reinigung übliche Lösungsmittel kommen aliphatische Kohlenwasserstoffe wie Benzin oder niedrigmolekulare, chlorierte, aliphatische Kohlenwasserstoffe mit 1- 2 Kohlenstoff- und 1 bis 4 Chloratomen wie Tetrachlorkohlenwasserstoff, Methylenchlorid, Trichloräthylen, Perchloräthylen, Methylchloroform u. ä. in Frage.
Bei dem Verfahren der vorliegenden Erfindung kann ein Zusatz von Verbindungen, die Wasserstoffbrücken zu bilden in der Lage sind und ihrerseits keine Minderung des Hydrophobiereffektes hervorrufen, zweckmässig sein. Als derartige Verbindungen seien beispielsweise genannt : gesättigte, niedermolekulare Alkohole mit 1- 7 Kohlenstoffatomen, wie Methyl-, Äthyl- und Propylalkohol, Hexanol und Fettalkohole mit 8 - 20 Kohlenstoffatomen wie Octylalkohol, Dodecylalkohol, Fettsäureäthanolamide mit 12 bis 18 Kohlenstoffatome enthaltenden Fettsäureestern wie z. B. Laurinsäureäthanolamid oderölsäuredi- äthanolamid.
Beispiel : 10 kg verschmutzte Kleidungsstücke aus Wolle, Baumwolle, Zellwolle, Leder, Polyamidfasern, Polyesterfasern, Polyacrylnitrilfasern und Acetatfasern werden in 1001 Tetrachloräthylen unter kontinuierlicher Flottenfiltration gereinigt. Der Reinigungsflotte werden 2 kg des Produktes folgender Zusammensetzung :
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zugesetzt und die Wasserzugabe so eingestellt, dass im Reinigungssystem ein relativer Feuchtigkeitsgehalt von 75 bis 80% herrscht. Der Reinigungseffekt der Flotte ist ausgezeichnet, die Filtrierfähigkeit sehr gut.
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Eine nachfolgende Hydrophobierung der Kleidungsstücke aus einer Tetrachloräthylenflotte mit monostearinsaurem Aluminiumdiäthylat und indonesischem Paraffin im Verhältnis 2:1 bei einer Trockenauflauge von 4% bezogen auf das Warengewicht ergibt ohne einen zwischengeschalteten Spülprozess mit Lösungsmitteln einen besseren Hydrophobiereffekt als eine Hydrophobierung des Materials ohne vorherigen Reinigungsprozess.
Demgegenüber ergibt eine Reinigung derselben Faserarten in Tetrachloräthylen unter gleichen Be- dingungen, jedoch unter Zusatz üblicher Reinigungsverstärker erheblich schlechtere Werte. Die Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle für Baumwollpopeline wiedergegeben. Die Beregnungsteste wurden nach der"Bundesmann"-Methode (Beregnungsprüfapparatur BP 2, Prüfmethode Pfersee [1950], vgl.
"Melliand Textilberichte" 7[1951], S.520/521) ermittelt. Die Abperleffekte wurden mit den Noten 1 - 5 bewertet, wobei 1 sehr gut, 2 gut, 3 befriedigend, 4 ausreichend und 5 mangelhaft bedeutet.
Tabelle
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<tb>
<tb> Reinigungsverstärker <SEP> 20 <SEP> g/l <SEP> Wasseraufnahme <SEP> Abperleffekt <SEP> (Note)
<tb> 1. <SEP> Mischung <SEP> aus <SEP> 70% <SEP> Alkylarylsulfonat <SEP> und <SEP> 30% <SEP> 50% <SEP> 5
<tb> oxäthyliertem <SEP> Nonylphenol
<tb> 2. <SEP> Petroleumsulfonat <SEP> 41% <SEP> 5 <SEP>
<tb> 3. <SEP> Cetylpyridiniumchlorid <SEP> 80% <SEP> 5 <SEP>
<tb> (+) <SEP> CH2CH2OH
<tb> 4. <SEP> C <SEP> lzH25 <SEP> - <SEP> N-CH2 <SEP> - <SEP> COOH <SEP> 5
<tb> "-eH <SEP> COO <SEP> (-) <SEP>
<tb> (+)CH2-COOH
<tb> 5.C18H37-N-CH2-COOH <SEP> 51% <SEP> 5
<tb> CH2-COO <SEP> (-)
<tb> 6. <SEP> # <SEP> 14% <SEP> 1-2
<tb> 7.
<SEP> Ohne <SEP> Verwendung <SEP> von <SEP> Reinigungsmittelverstärker <SEP> 23% <SEP> 3 <SEP>
<tb> gereinigtes <SEP> und <SEP> dann <SEP> hydrophobiertes <SEP> Material
<tb>
Als Hydrophobiermittel wurde eine Mischung von monostearinsaurem Aluminiumdiäthylat und indonesischem Paraffin im Verhältnis 2 : 1 verwendet. Die Hydrophobierung erfolgte aus einer Tetrachlor- äthylenflotte.
Ähnlich gute Ergebnisse werden erhalten, wenn man an Stelle des Kaliumsalzes der 2- (4'-Dodecyl- benzoyl)-benzoesäure eine der nachstehend formelmässig angegebenen Verbindungen verwendet :
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PATENTANSPRÜCHE :
1. VerfahrenzurchemischenReinigungvonFasergut, dadurch gekennzeichnet, dass man den in der chemischen Reinigung üblicherweise verwendeten Lösungsmitteln als Reinigungsverstärker Verbindungen der allgemeinen Formel :
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zusetzt, wobei mindestens einer der Reste Ra, Rb und Rc ein Alkylrest sein muss, die beiden andern Reste ein Wasserstoffatom oder ein Halogenatom bzw. eine Hydroxyl-, Oxymethyl-, Oxalkylgruppe oder ein Alkylrest sein können und wobei die Zahl der Kohlenstoffatome aller drei Reste mindestens 8 betragen muss, R'für einen zweiwertigen cycloaliphatischen oder aromatischen Kohlenwasserstoffrest mit 5 - 10 Kohlenstoffatomen, R" für einen Phenylrest, einen Alkylbenzolrest oder einen Rest der Konstitution : - (CH) n, wobei n = 1 - 4 ist oder-CH=CH- und Me für Wasserstoff oder ein salzbildendes Kation, insbesondere ein Alkali-, Erdalkali- oder Erdmetall oder ein niedermolekulares Amin, stehen sollen.