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Fleckentfernungsmittel
Die Erfindung betrifft ein möglichst umfassend wirkendes Reinigungsmittel für Bekleidungsstücke und in weiterem Sinne für Textilien aller Art u. ähnl. Dinge, soweit sie im Hausgebrauch der Verschmutzung unterliegen und einer Reinigung bedürfen.
Die Vielfalt der Möglichkeiten einer Verschmutzung oder Fleckenmaterialien und Anstrichstoffen usw., erschwert natürlich deren einheitliche Beseitigung.
Die üblichen Methoden, mit Hilfe organischer Lösungsmittel Öl-, Fett- und Harzanteile herauszulösen, mit Hilfe von reduktiven oder oxydativen Bleichmitteln organische oder Teerfarbstoffflecken zu entfernen und mit Hilfe wässeriger Alkalien Eiweissreste zu peptisieren und Stärkeabbauprodukte zu quellen, sind füi einen Laien reichlich verwirrend und umständlich und der dauernde Anlass zu Fehlbehandlungen.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein möglichst vielseitiges Reinigungsmittel, mit dem man in einem Arbeitsgang eine Vielzahl von Verschmutzungen und Flecken beseitigen kann.
Es wurde gefunden, dass Sulfitverbindungen organischer Aminbasen und anderer organischer Reste eine vielseitig reinigende Wirkung auf verschmutzte Textilien u. ähnl. Gegenstände der häuslichen Umgebung ausüben. Der Schwefeligsäurebestandteil dieser Verbindungen wird während der Reinigung hydrolytisch gespalten und bleicht färbende Bestandteile von Obst, Rotwein, Kaffee, Tee, Teerfarbstoffen, Kopiertinten, Lippenstiften, Eisenrost, usw., aus.
Die organische Aminbase selbst u. ähnl. organische Verbindungen wirken verseifend und dispergierend auf fette Öle, tierische Fette, peptisierend auf Eiweissreste und quellend auf Stärkeabbauprodukte.
Man kann die organischen Sulfitverbindungen als solche in Wasser oder in Lösungsmitteln gelöst anwenden. Auch Lösungsmittelgemische mit Wasser sind brauchbar.
Besondere Löslichkeit für die organischen Sulfite besitzen die Polyalkohole, ihre Äther und Ester.
Gegenüber der gebräuchlichen Anwendung anorganischer Sulfite, wie z. B. von Natriumhydrosulfit, sind die organischen Sulfite in verschiedener Beziehung überlegen. Letztere sind in wässeriger Lösung mit neutraler bis schwach saurer Reaktion haltbar. Sie sind in verschiedenen Lösungsmitteln löslich und wenn man entsprechende Fettlöser wählt, zu einem ausgezeichneten Fleckenwasser kombinierbar. Die reduktive Bleichwirkung der organischen Sulfite ist für die Faser schonend und ohne den üblen Sulfitgeruch. Farbechte bunte Stoffe werden bedeutend weniger angegriffen als bei der Behandlung mit anorganischen Sulfiten.
Organisch gebundene Schwefligsäure und Unterschwefligsäure werden als Sulfitverbindungen von Alkylolaminen, ähnlichen Oxyaminen, Aminen und längerkettigen einwertigen Alkoholen (C 12-C 16) eingesetzt.
Als basisch-organische Grundlagen, die nach Abspaltung der Schwefligsäurekomponente sich ähnlich dem Ammoniumhydroxyd verhalten, seien genannt :
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stoff, Harnstofformaldehydvorkondensate, wie Methylolharnstoff.
In weiterer Beziehung sind für oben genannte Zwecke auch Fettalkoholsulfitverbindungen und entsprechende Polyäthylenoxydsulfitverbindungen zu nennen. So z. B. Arylalkylpolyäthylenoxydsulfitna- trium-Verbindungen. Hiebei wirkt der abgespaltene organische Rest vorzüglich als Dispergator und Emulgator.
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Die genannten organischen Sulfite sind alle in entsprechenden Lösungsmitteln klar zu haltbaren Lösungen löslich.
Als derartige Lösungsmittel kommen insbesondere die Polyalkohole und ihre Derivate, in Frage, wie z. B. Äthylenglykol und die ganze Reihe der Polyglykole, sowie die Monoäther und-ester von diesen, ferner Arylalkylpolyglykol-Verbindungen, Polyglykolsorbitane usw., Glycerine und Polyglycerine und deren Derivate (wie Acetine) sowie von einwertigen Alkoholen die höheren Alkohole, wie beispielsweise Cetylalkohol.
In Verbindungen mit den Polyalkohollösern werden die-organischen Sulfite deshalb als Reinigungsmittel besonders wirksam, weil diese in der Lage sind, Verschmutzungen, wie organische Farbflecken und auch Öl-, Fett- und Harzflecke aus der zum Faden verdrallten Stoffaser heraus anzulösen, zu verteilen und vorzupräparieren.
Zweckmässig löst man die organische Sulfitverbindung in einem der genannten Löser oder Lösungsvermittler an und kann dann mit weiteren Lösungsmitteln, wie niederen einwertigen Alkoholen, halogenierten Kohlenwasserstoffen, Estern und Kohlenwasserstoffen der Benzolreihe verdünnen.
Anderseits ist es auch möglich, das organische Sulfit in dem Polyalkohol oder dem Derivat zu lösen und mit Wasser zu verdünnen. Wählt man hiebei Methyl- bis Butylglykol oder entsprechende Polyglykol- äther, so werden Öl-, Fett- und Harzreste von diesen Lösungsmitteln angelöst und die lösende Wirkung durch das organische Sulfit verstärkt.
Reinigungsmittel auf dieser neuen Basis sind ausserordentlich geruchsschwach. und physiologisch be-
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-sulfate,usw.) und Verdickungsmittel (wasserlösliche Celluloseäther) hinzufügen und auf diese Art Pasten bereiten oder pulverförmige Mittel durch Zerstäubung herstellen.
Diese Verarbeitungsformen eignen sich auch als sogenannte Detachierseifen zur Vorreinigung von Textilien in chemischen Reinigungsanstalten.
Mit den beschriebenen Lösungen können weiterhin in an sich bekannter Weise Faser-Vliese und porenbildende Schwämme aus Natur- oder Kunstfasern, Papiertücher usw. imprägniert werden. Man erhält dann sogenannte Fleckreinigungstücher, wobei das Tuch durch seine saugende Wirkung die gelösten Fleckreste aufnimmt.
1. Herstellung eines Fleckwassers :
Triäthanolaminsulfit 15 Teile
Butylglykol 20 Teile
Methylpolyglykol 8 Teile
Wasser 57 Teile
2. Herstellung einer Fleckreinigungspaste :
Triisopropanolaminsulfit 15 Teile
Methylpolyglykol 15 Teile
Polyglykol 4000 20 Teile
Monoalkylsulfonat (16 aliphatischeC-Atome.) 10 Teile
Toluol 20 Teile
Isopropylalkohol 20 Teile
Es wird im Wasserbad bis zur klaren Lösung gerührt und dann im Erkalten zur pastösen Konsistenz weiter gerührt. Dieses Mittel ist auch als Schaumreinigungsmittel oder Shampoonwäsche geeignet.
3. Imprägnierung eines Fleckreinigungstuches : Äthylpolyglykol 15 Teile
Arylalkylpolyäthylenoxydsulfitnatrium 15 Teile
Polyglykol 6000 10 Teile
Methanol 30 Teile
Methylenchlorid 30 Teile
Mit dieser Lösung werden saugende Papiertücher getränkt, das Lösungsmittel abgedampft und zurückgewonnen.
Unabhängig von der Verschiedenheit der Substanzen, welche zu einer Fleckenbildung führen, kön- nen diese aus Textilien, wie Anzügen, Krawatten, Blusen, Teppichen, Möbelbezugsstoffen, KunsSofT- böden, Lederwaren, Lackmöbeln und Einrichtungen auf einfachste Art nach der beschriebenen Methode entfernt werden.