DE1111760B - Fleckentfernungsmittel - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein möglichst umfassend wirkendes Reinigungsmittel für Bekleidung und in
weiterem Sinne für Textilien aller Art und ähnlichen Dingen, soweit sie im Hausgebrauch der Verschmutzung
unterliegen und einer Reinigung bedürfen.
Die Vielfalt der Möglichkeiten einer Verschmutzung oder Fleckenbildung, z.B. von Ruß, Feuchtigkeitseinwirkung
(Stockflecken), von Speise- und Getränkeresten, von Kosmetikas, von Schreibmaterialien
und Anstrichstoffen usw., erschwert natürlich deren einheitliche Beseitigung.
Die üblichen Methoden, mit Hilfe organischer Lösungsmittel Öl-, Fett- und Harzanteile herauszulösen,
mit Hilfe von reduktiven oder oxydativen Bleichmitteln organische oder Teerfarbstofflecken zu
entfernen und mit Hilfe wässeriger Alkalien Eiweißreste zu peptisieren und Stärkeabbauprodukte zu
quellen, sind für einen Laien reichlich verwirrend und umständlich und der dauernde Anlaß zu Fehlbehandlungen.
Gegenstand der Erfindung ist deshalb ein möglichst vielseitiges Reinigungsmittel, mit dem man in
einem Arbeitsgang eine Vielzahl von Verschmutzungen und Flecken beseitigen kann.
Es wurde gefunden, daß Sulfitverbindungen organischer Aminbasen und anderer organischer Reste
eine vielseitig reinigende Wirkung auf verschmutzte Textilien und ähnliche Gegenstände der häuslichen
Umgebung ausüben. Der Schwefligsäurebestandteil dieser Verbindungen wird während der Reinigung
hydrolytisch gespalten und bleicht färbende Bestandteile von Obst, Rotwein, Kaffee, Tee, Teerfarbstoffen,
Kopiertinten, Lippenstiften, Eisenrost usw. aus.
Die organische Aminbase selbst und ähnliche organische Verbindungen wirken verseifend und
dispergierend auf fette Öle, tierische Fette, petisierend auf Eiweißreste und quellend auf Stärkeabbauprodukte.
Man kann die organischen Sulfitverbindungen als solche in Wasser oder in Lösungsmitteln gelöst anwenden.
Auch Lösungsmittelgemische mit Wasser sind brauchbar.
Besondere Löslichkeit für die organischen Sulfite besitzen die Polyalkohole, ihre Äther und Ester.
Gegenüber der gebräuchlichen Anwendung anorganischer Sulfite, wie z. B. von Natriumhydrosulfit,
sind die organischen Sulfite in verschiedener Beziehung überlegen. Letztere sind in wässeriger Lösung mit
neutraler bis schwach saurer Reaktion haltbar. Sie sind in verschiedenen Lösungsmitteln löslich und,
wenn man entsprechende Fettloser wählt, zu einem ausgezeichneten Fleckenwasser kombinierbar. Die
Anmelder:
Dr.-Ing. Hans Pichlmayr,
Rottach-Egern, Jahnweg 5
Rottach-Egern, Jahnweg 5
Dr.-Ing. Hans Pichlmayr, Rottach-Egern,
ist als Erfinder genannt worden
ist als Erfinder genannt worden
reduktive Bleichwirkung der organischen Sulfite ist für die Faser schonend und ohne den üblen Sulfitgeruch.
Farbechte bunte Stoffe werden bedeutend weniger angegriffen als bei der Behandlung mit anorganischen
Sulfiten.
Organisch gebundene Schwefligsäure und Unterschwefligsäure werden als Sulfitverbindungen von
Alkylolaminen, ähnlichen Oxyaminen, Aminen und längerkettigen einwertigen Alkoholen (C12 bis C1G)
als organische Sulfite eingesetzt.
Als basisch-organische Grundlagen, die nach der Abspaltung der Schwefligsäurekomponente sich ähnlich
dem Ammoniumhydroxyd verhalten, seien genannt: Mono-di- und -triäthanolamin, die entsprechenden
Isopropandiolamine und Butanolamine, Morpholin, 2-Amino-2-methylpropanol, 2-Amino-2-methyl-1-propandiol,
Monoamylenamin, Guanidin, Harnstoff, Harnstofformaldehydvorkondensate, wie Methylolharnstoff.
In weiterer Beziehung sind für obengenannte Zwecke auch Fettalkoholsulfitverbindungen und entsprechende
Polyäthylenoxydsulfitverbindungen zu nennen, so z.B. Arylalkylpolyäthylenoxydsulfitnatriumverbindungen.
Hierbei wirkt der abgespaltene organische Rest vorzüglich als Dispergator und Emulgator.
Die genannten organischen Sulfite sind alle in entsprechenden Lösungsmitteln klar zu haltbaren
Lösungen löslich.
Als derartige Lösungsmittel kommen insbesondere die Polyalkohole und ihre Derivate in Frage, wie
z. B. Äthylenglykol und die ganze Reihe der PoIyglykole sowie die Monoäther und -ester von diesen,
ferner Arylalkylpolyglykolverbindungen, Polyglykolsorbitane usw., Glycerine und Polyglycerine und
deren Derivate, wie Acetine, sowie von einwertigen Alkoholen die höheren Alkohole, wie beispielsweise
Cetylalkohol.
109 649/387
In Verbindung mit den Polyalkohollösern werden
die organischen Sulfite deshalb als Reinigungsmittel besonders wirksam, weil diese in der Lage sind, Verschmutzungen,
wie organische Farbflecken und auch Öl-, Fett- und Harzflecken, aus der zum Faden verdrallten
Stoffaser heraus anzulösen, zu verteilen und vorzupräparieren.
Zweckmäßig löst man-die organische Sulfitverbindung
in einem der genannten Löser oder Lösungsvermittler an und kann dann mit weiteren Lösungs-
mitteln, wie niedere einwertige Alkohole, halogenierte Kohlenwasserstoffe, Ester und Kohlenwasserstoffe
der Benzolreihe, verdünnen.
Andererseits ist es auch möglich, das organische Sulfit in dem Polyalkohol oder dem Derivat zu lösen
und mit Wasser zu verdünnen. Wählt man hierbei Methyl-bis-butylglykol oder entsprechende Polyglykolether,
so werden Öl-, Fett- und Harzreste von diesen Lösungsmitteln angelöst und die lösende Wirkung
durch das organische Sulfit verstärkt. ao
Reinigungsmittel auf dieser neuen Basis sind außerordentlich geruchsschwach und physiologisch bedeutend
weniger schädlich als übliche Zusammensetzungen von Fleckenreinigungsmitteln.
Zu den genannten Lösungen kann man waschaktive Stoffe (z. B. Alkylsulfonate, -sulfate, Mersolate
usw.) und Verdickungsmittel (wasserlösliche Celluloseäther) hinzufügen und auf diese Art Pasten
bereiten oder pulverförmige Mittel durch Zerstäubung herstellen.
Diese Verarbeitungsformen eignen sich auch als sogenannte Detachierseifen zur Vorreinigung von
Textilien in chemischen Reinigungsanstalten.
Mit den beschriebenen Lösungen können weiterhin in an sich bekannter Weise Faservliese und porenbildende
Schwämme aus Natur- oder Kunstfasern, Papiertücher usw. imprägniert werden. Man erhält
dann sogenannte Fleckenreinigungstücher, wobei das Tuch durch seine saugende Wirkung die gelösten
Fleckreste aufnimmt.
1. Herstellung eines Fleckenwassers
Triäthanolaminsulfit 15 Teile
Butylglykol 20 Teile
Methylpolyglykol 8 Teile
Wasser 57 Teile
2. Herstellung einer Fleckenreinigungspaste
Triisopropanolaminsulfit 15 Teile
Methylpolyglykol 15 Teile
Polyglykol (4000) 20 Teile
Monoalkylsulfonat
(16 aliphatische C-Atome) .... 10 Teile
Isopropylalkohol 20 Teile
Toluol 20 Teile
Es wird im Wasserbad bis zur klaren Lösung gerührt und dann im Erkalten zur pastösen Konsistenz
weitergerührt. Dieses Mittel ist auch als Schaumreinigungsmittel oder Schampoonwäsche geeignet.
3. Imprägnierung eines Fleckenreinigungstuches
Äthylpolyglykol 15 Teile
Arylalkylpolyäthylenoxydsulfit-
natrium 10 Teile
Polyglykol (6000) 10 Teile
Methanol 30 Teile
Methylenchlorid 30 Teile
Mit dieser Lösung werden saugende Papiertücher getränkt, das Lösungsmittel abgedampft und zurückgewonnen.
Unabhängig von der Verschiedenheit der Substanzen, welche zu einer Fleckenbildung führen,
können diese aus Textilien, wie Anzüge, Krawatten, Blusen, Teppiche, Möbelbezugstoffe, Kunststoffboden,
Lederwaren, Lackmöbeln und Einrichtungen auf einfachste Art nach der beschriebenen Methode entfernt
werden.
Claims (2)
1. Fleckentfernungsmittel, bestehend aus organischen Schwefligsäure- und Unterschwefligsäureverbindungen,
wie Aminsalzen oder Estern von Polyglykolen und deren Derivaten, gegebenenfalls als Lösung in mehrwertigen Alkoholen und/
oder deren Derivaten und/oder Polymerisaten oder deren Gemischen mit Wasser.
2. Fleckentfernungsmittel, bestehend aus mit dem Mittel nach Anspruch 1 imprägnierten
Faservliesen aus Natur-oder Kunststoffen, Papiertüchern usw.
© 109 649/387 7.61
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