DE1793605A1 - Verfahren zur Herstellung von Aminoacetonitrilen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Aminoacetonitrilen

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DE1793605A1
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formaldehyde
hydrogen cyanide
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amine
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Mark Weisberg
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

Description

  • Verfahren zur Herstellung von Aminoacetonitrilen Die vorliegende Erfindung betrifft ein Verfahren zur Herstellung von Aminoacetonitrilen, das sich besonders vorteilhaft kontinuierlich durchführen läßt. Dem Verfahren kommt große Bedeutung bei der Herstellung von Nitriloessigsäurenitrilen zu, die das Ausgangsmaterial für die herstellung von chelatbildenden Mitteln, die durch Hydrolyse der Nitrile zu den entsprechenden Säuren erhalten werden, darstellen.
  • Im U.S. Patent 2.855.428 wird ein Verfahren zur Herstellung von Aminoaoetonitrilen besehrteben, das auf der Ukisetzung von primären oder sekundären Amine, d.h. Verbindungen mit austauschbaren Wasserstoffatomen, die direkt an ein Stickstoffatom gebunden sind, mit formaldehyd und flüssigem Cyanwasserstoff in einem Reaktionsmedium unter direkter Bildung des gewünschten Nitrils basiert.
  • Gemäss den üblichen Verfahren zur Herstellung von Nitriloessigsäuren wird Ammoniak zu der gewünschten Triessigsäure carboxymethyliert. Falls die Herstellung einer substituierten Nitriloessigsäure beabsichtigt ist, wird eine substituierte Aminoverbindung als Ausgangsmaterial angewandt.
  • Ein Nachteil dieser Herstellungsweise ist, daß das als Ausgangsmaterial angewandte Ammoniak einen sehr niedrigen Siedepunkt hat und erhebliche Betriebsschwierigkeiten herbeiführt.
  • Es hat sich nun gezeigt, daß Aminonitrilverbindungen aus dem Reaktionsprodukt eines Amins, das keine austauschbaren Wasserstoffatome am Stickstoffatom enthält, oder aus dem Reaktionsprodukt von Ammoniak und Formaldehyd hergestellt werden können.
  • Die als Ausgangsmischung dienende Reaktionsmischung wird zweckmässigerweise durch Anwendung von flüssigen Cyanwasserstoff bereitet, aber xan kann sie ach durch liii. leitung von gasförmigem Cyanwasserstoff erhalten. Das Reaktionzmedium wird (falls erforderlich, durch Zusatz von weiteren mengen Säure, beispielsweise Schwefalsäure) auf einem pH-Wert von 0,5 bis 1 gehalten.
  • Das gebildete Aminoacetonitril kann als Zwischenprodukt zur Herstellung der entsprechenden Säure durch Verseifung mit Alkali und anschließender neutralisierung des gebildeten Alkalisazes mit Säure verwendet werden.
  • Bei dem Verfahren der Erfindung erhält man in vielen Fällen erheblich bessere Ausbeuten sowchl was die Menge als auch die Reinheit des Produkts betrifft, als bei der Herstellung von Aminoscetonitrilen in bekannter Weise, wobei die ein zelnen Reaktionskonponenten miteinander in einer Reaktionsiischung In Kontakt gebracht werden, wobei die tonaensation als ein Schritt der ganzen $eaktion angeschen werden kann. Dies scheint auf der Tatsache zu beruhen, daß es durch separate Bildung des Amin-Formaldehyd-Kondensationsproduktes möglich ist, den abschließenden Reaktionsverlauf auf eine optimalere Art in die gewünschte Richtung zu dirigieren. Auf diese Weise kann man bei dieser komplizierten Reaktion solche Variablen wie die Reaktionskomponeten und die von diesen angewandten Mengen unter besserer Kontrolle haltens Wenn Anmoniak mit Formaldehyd kondensiert wird, erhält man Hexamethylentetramin. Diese Reaktion ist sogar quantitativ, wenn gasförmiges Ammoniak in eine starke formaldehyd-Lösung eingufuhrt wird und stellt in der Praxis die Grundlage einer Analysenmethode dar. Wenn jedoch der Formaldebyd in starker VerdUnnung vorliegt oder wenn ein großer Überschuß and Ammoniak vorhanden ist, wie z.B. wenn Formaldehyd zu Ammoniak oder Ammoniumhydroxyd ugesetzt wird, bilden sich Verbindungen, die teils in Hexamethylentetramin Übergef2hrt werden können und teils in dieses nicht überführbar sind.
  • Gemäss dem vorliegenden Verfahren verwendet man Amin-Aldehyd-Kondensate, die keine austauschbaren Wasserstoffatome am Aminostickstoff aufweisen, wie z.B. Hexamethylentetramin, für die Umsetzung mit Formaldehyd (oder einem Formaldehyd bildenden Stoff wie Paraformaldehyd) und Cyanwasserstoff bei einer Temperatur von ungefähr 35 bis 1000C und stark saurer Reaktion, d.h. bei einei pH zwischen 0,5 und 1. Auf diese Weise ist; es möglich, gerisse Acetonitrile Mit im wesentlichen quantitativer Ausbsute herzustellen, während die Ausbeute an diesen Acetonitrilen gemäß anderen bekannten Verfahren sehr viel niedriger ist.
  • Gemäss einer besonders geeigneten Ausführungsform der Erfindung setzt man eine wässrige Lösung von beispielsweise Hexamethylentetramin zu einer wässrigen Lösung, die Cyanwasserstoff, Formaldehyd und eine ausreichende Menge Säure, um den pH-Wert der Reaktionsmischung auf 0,5 bis 1 zu haltan, enthält Eine besonders geeignete Reaktionstemperatur zur Bildung von Kristallen von Nitrilotriacetonitril ist zwischen ungefähr 35 und 1000C. Wenn du Verfahren im Kreislauf ausgeführt wird, erhält man gewöhnlich eine Nitrilausbeute von ungefahr 96 %. Die Ausbeute kann bei sorgfältiger Durchftlhrung der Reaktion noch mehr erhöht werden, so daß man eine nahezu quantitative Umwandlung des Hexamethylentetramins in das Nitrilotriacetonitril erhält.
  • Mit dem Ausdruck "im Kreislauf" ist gemeint, daß man einen Teil der Reaktionsmischung nach abgeschlossener Reaktion entnimmt, das abgeschiedene Nitril abtrennt, beispielsweise durch Filtrieren, und die Mutterlauge in das Raktionsgefäß vor dem anschließenden Zusatz der erforderlichen Menge von Reaktionskomponenten, so daß die Reaktion fortschreiten kann, zurückführt.
  • Die Erfindung wird nähe in den folgenden Beispielen veranschaulicht, die zeigen, wie das Verfahren kontinuierlich im Kreislauf oder ansatzweise ausgeführt wird. beispiel 1 A. Die ursprüngliche Reaktionsmischung im Reaktionsgefäß bestand aus 197 Volumteilen flüssigem Cyanwasserstoff (ungefähr 5,0 Mol), 173 Volumteilen 37 %iger Porealdehydlösung (ungefähr 2,3 Mol) und 400 Teilen Wasser, Die Reaktionsmischung wurde mit 20 Teilen konzentrierter Schwefelsäure angesäuert, wodurch ihr pH-Wert auf unter ungefähr 1 herabgesetzt wurde; diese Reaktionsmischung wurde in ein Gefäß eingeführt, das ein zwei Mal so großes Volumen hatte als das Volumen der Reaktionsmischung. Das Gefäß war mit einer RUhranordnung, einem Thermometer, einem Zulaufrohr für die Zufuhr von Hexamethylentetramin, einem gekühlten Rückflußkühler für die Rückgewinnung von Cyanwasserstoffdämpfen und einem fur die Erhitzung bestimmten Mantel versehen. Die Temperatur der Mischung wurde auf ungefähr 440C erhöht, wonach eine Lösung von 35 Teilen (0,25 Mol) Hexamethylentetramin in 50 Teilen Wasser langsam zugesetzt wurde. Die Zusatzgeschwindigkeit hing von dem Ausmaß, in dem die Reaktionstemperatur zwecks Vermeidung einer allzu kräftigen Reaktion kontrolliert werden konnte, ab. Während des Zusatzes stieg die Tetperatur der Reaktionsmischung auf 58°C. Die klare Lösung wurde auf 680C erhitzt und wurde auf dieser Temperatur ungefähr 25 Minuten gehalten, wobei eine schwere Ausfällung von Kristallen auftrat. Nach weiteren 15 Minuten Umrührens bei 68°C wurde die Reaktionsmischung auf 15°C abgekühlt und zorgfältig filtriert. Die Ausbeute betrung 113 Teile Nitrilotriscetonitril in Form von schneeweißen Kristallen mit dem Schmelzpunkt 126 bis 127°C.
  • Der Rückfluß dann leicht reguliert werden, wenn man am Anfang nur 20 % der gesametn Menge Cyanwasserstoff zusetzt, wobei der Rest der Cyanwasserstoffmenge während du Zusatzes des Aminkondensats zugesetzt wird. Man muß hierbei dafür Sorge tragen, daß der Zusatz an Cyanwasserstoff abgeschlossen ist, bevor die ganze menge Aminkondensat zugesetzt worden ist.
  • Das so durchgeführte Verfahren stellt ein typisches Beispiel für einen satzweisen Betrieb oder für die Bedingunnen, die bei kontinuierlichem Betrieb oder bei Ausführung des Verfahrens in mehreren Sätzen oder im Kreislauf aufrecht erhalten werden sollen, dar. Der pH-Wert wird ungefahr auf 0,5 bis 1 gehalten.
  • B. Das im Cyklus A. erhaltene Filtrat wird mit 120 Teilen flüssigen Cyanwasserstoff (ungefähr 3 Mol) und 114 Teilen 37 %iger wässriger Formaldehydlösung (ungefähr 1,5 Mol) vereinigt, worauf die erhaltene Reaktionsmischung auf einen pH-Wert unter ungefähr 1 angesäuert wurde. Die Mischung wird dann mit 35 Teilen (0,25 Mol) Hexamethylentetramin auf die gleiche Weise wie sie beim Cyklus A. beschrieben worden ist, zur Reaktion gebracht.
  • Auch bei dem Cyklus B. ist es zweckmässig, nur einen Teil der ganzen Cyanwasserstoffmenge von Anfang an zuzusetzen, aber dies ist nicht eben so wichtig wie beim Cyklus A., da das Volumen der Reaktionsmischung bei des Cyklus B. größer ist.
  • Bei Ausführung des Verfahrens im Kreislauf wird die filtrierte Reaktionsmischung des vorangehenden Cyklus (678 Teile mit dem pH-Wert 0,5) gekühlt und dann in das Reaktionsgefäß zurückgeführt. Flüssiger Cyanwasserstoff und Formaldehyd wird unter Umrühren zusammen mit einer solchen menge konzentrierter Schwefelsäure zugesetzt, daß der pH-Wert auf ungefähr 0,5 bis 1,0 herabgesetzt wurde.
  • Die erhaltene Lösung wurde aur 50 bis 55°C erhitzt, danach wurde während 11 bis 25 Minuten die Hexamethylentetraminlösung zugesetzt, wobei die Reaktionstemperatur auf 65 bis 70°C stieg. Die Reaktionsmischung wurde weitere 20 bis 30 Minuten auf 65 bis 700c erhitzt, wobei eine groß Menge Kristalle gebildet wurde. Die heiße Kristallaufschlämmung wurde abgekühlt und auf die vorstehend angegebene Weise filtariert, wonach die Mutterlauge in das Reaktionagefäß uzurückgeführt wurde. Die abgeschiedenen Kristalle wurden mit kaltem Wasser gewaschen und getrocknet.
  • Eine Zusammenstellung der AusbeuteX) von ftinf Cyklen wird in der folgenden Tabelle gegeben.
  • Cyklus Gewichts- Ausbeute in Schmelzpunkt Aussehen teil. % der theo- des Produkts des Proretischen in °C dukts Ausbeute A 113.0 84.4 126 - 127 Schnesweiße Granulate B 125.7 93.8 125 - 127 n C 122.2 91.1 125 - 127 " D 116.6 87 125 - 127 " E 114.8 85.6 126 - 127 " Total 592.3 88.4 126 - 127 X) Die Ausbeute kann durch Anwendung von Formaldehyd mit sehr niedrigem Methanolgehalt erhöht wurde. Das Nitrid weist eine erhebliche Löslichkeit in einer methanollösung auf, und ein Verlust an Ausbeute kann auch durch die Löslichkeit des Nitrils in der Mutterlauge, deren Volum sich mit jedem Cyklus vergrößert, auftrsten.
  • Die naoh dem Cyklus E erhaltene Mutterlauge hatte eine hellgelbe Farbe und konnte leicht bei nachfolgenden weiteren Cyklen F. etc. verwendet werden.
  • Beispiel 2 Das erfindungsgemäße Verfahren kann ansatzweise, z.Bset blankcompress on. auf folgende Art durchgeführt werden: In eine mit Glas ausgekleideten Gefäß wird eine Mischung von 40 Teilen Schwefelsäure, 400 Teilen Wasser, 630 Teilen Cyanwasserstoff (3 % Überschuß über die theoretisch erforderliche Menge) und 564 Teilen 37 %igem wasserhaltigem Formaldehyd (2 % Überschuß über die theoretische Menge) eingeführt. Diese Reaktionsmischung wurde auf Rückflußtemperatur (ungefähr 37°C) erhitzt.
  • Die Mischung kann auf RUokflußtemperatur dadurch gehalten werden, daß der Cyanwasserstoff während eines längeren Zeirtraums, zo wie dies im Beispiel 1 beschrieben wird, zugesetzt werden.
  • Die Reaktionsmischung wird langsam innerhalb von 2 Stunden mit einer Lösung von 175 Teilen Hexamethylentetramin in 250 Teilen Waser versetzt.
  • Während des Zusatzes steigt die Temperatur der Mischung allmählich. Nach 1 1/2 Stunden ist die Temperatur auf ungefähr 520C gestiegen und weiße Kristalle beginnen sich zu bilden. Bei fortgesetztem Zusatz und Erhitzung auf 77°C während mehrerer Stunden ohne Rückfluß des Cyanwasserstoffs erhält man 637 Teile Nitrilotriacetonitril, entsprechend einer Ausbeute von 95,1 %.
  • Geeignete Amine für die Herstellung des als Ausgangsprodukt dienenden Aminformaldehyd-Kondensationsprodukts sind zum Beispiel Äthylendiamin, Triäthylentetramin, Diäthylentriamin, Hydroxyäthylendiamin, Dihydroxyäthyläthylendiamin ebenos wie andere Diamine, Triamine oder Tetramine entsprechend einem mehrfachen oder einem Polymeren der Struktur H2N-(alkylen-NH)x wobei x eine ganze Zahl ist. Im Prinzip bringt man bie der Herstellung des Ausgangsmaterials das Amin mit Formaldehyd oder einem Formaldehyd bildenden Stoff zur Reaktion, so daß man ein Kondensationsprodukt und auf diese Weis eine kontrollierte Reaktion bei der Durchführung des erfindungsgemässen Verfahrens erhält. Das gewünschte Aminoacetonitril wird in ausgezeichneter Ausbeute erhalten und es enthält praktisch genommen keine Nebenprodukte. Es muß beachtet werden, daß es wesentlich ist, Formaldehyd oder einen Formaldehyd bildenden Stoff bei der Herstellung eines Kondensationsproduktes, in dem eine Formaldehyd-Einheit die austauschbaren Aminowasserstoffatome blockiert, anzuwenden bevor das Amin in die Reaktionsmischung eingeführt wird. Auf Grund der Tatsache, daß der Formaldehyd die Wasserstoffatome blockiert, wird die gesamte Menge Amin in der Reaktionsmischung (zusammen mit weiterem Formaldehyd, wenn dies erforderlich ist) fUr die Bildung des Nitrils zugänglich Im Prinzip kann man daher dadurch, daß man im voraus dieses Kondensationsprodukt herstellt, unter regulierten Bedingungen auf eine spezifische Weise die ganze Reaktion dirigieren, so daß nur das gewUnsohte Produkt gebildet wird.
  • Die zur Herstellung des Ausgangsmaterials in einer besondern Stufe durchgeführte thnsetzung des Amins mit dem Aldehyd trägt somit dazu bei, anschließend bei dein Verfahren der Erfindung die Reaktion dadurch unter Kontrolle zu halten, daß vor allen die möglichen Nebenreaktionen herabgemindert werden@ ferner trägt diese Arbeitsweise dazu bei, die Temperatur dadurch zu regulieren, daß die Kondensationswärme bereitz in einer vor dem erfindungsgemässen Verfahren liegenden, besonderen Reaktionsstufe entwickelt wird.
  • Beispiel 3 Das Verfahren kann ansatzweise auf folgende einfache Art ausgeführt werden: Zunächst wird das als Ausgangsprodukt dienende Aminformaldehyd-Kondensationsprodukt aus 1 Mol Äthylendiamin, 2 Mol 37 %iger Formaldehydlösung und 100 Teilen kalte Wasser oder Bis hergestellt.
  • Das Eis oder das kalte Wasser wird zu dem Formaldehyd zugezetzt, worauf das Amin langsam unter Umrühren zugesetzt wird. Die Mischung wird von außen gekühlt, um sie auf Zimmertemperatur zu halten. (Das Kondensationsprodukt kann aus eine mit bis zu 4 Mol Formaldehyd gebildeten Produkt bestehen.) Das zo in Form einer Lösung erhaltene Kondensationsprodukt wird dann zur Durobfuhruns der erfindungsgemässen Reaktion in einen Kolben eingeführt. der eine Mischung von 2 Nol Formaldehyd in Form einer 37- bis 50 %igen wässrigen Lösung, von ungefähr 2 Teilen 96 %iger Schwefelsäure und von 4 Mol flüssigem Cyanwasserstoff enthält, wobei die erwäbhte Mischung ein. Temperatur von ungefähr 350C anfweist. Die Rückflußkontrolle kann auf die gleiche Weise wie im Beispiel 1 ausgeführt werden.
  • Das Äthylendiamin-Formaldehyd-Kondensat wird in den Kolben mit solcher Geschwindigkeit eingeführt. daß ein allzu kräftiges Kochen vermieden wird. Unmittelbar bei dem Zusatz des Kondensats zu dem Reaktionsmedium tritt eine exotherme Reaktion unter Ausfällung von Äthylendiamin tetraacetonitril auf.
  • Das Äthylendiamin-Formaldehyd-Kondensat wird allmählich zugesetzt, während die Temperatur innerhalb des geeignetsten Gebiets um 350C gehalten wird, bis eine 1 Mol Xthylen-@iamin entsprechende Menge zugesetzt ist. Die Geschwindigkit mit der das Amin-Formaldehyd-Kondensationsprodukt zugesetzt wird, hängt von der Temperatur ab, die aufrecht erhalten werden soll und folglich von dem Ausmaß, in dem die Reaktionsmischung gekühlt werden kann. Die Zusatzgeschwindigkeit wird auch durch den erfindungsgemäß einzuhaltenden pH-Wert bestimmt. Auf diese Weise wird der Cyanwasserstoff vollständig mit im wesentlichen quantitativer Ausbeute an Äthylendiamin-Tetraacetonitril ausgenutzt.
  • Es ist möglich, ein Druckgefäß anzuwenden und auch die Anwendung höherer Temperaturen bis nahezu 90 - 100°C ist möglich, aber es ist am zweckmässigsten, solche Temperaturen zu vermeiden, da sie zu etwas reduzierten Ausbeuten führen und die Entstehung einer Verfärbung der Reaktionsmischung verursachen. Das Verfahren wird selbst-Verständlich all besten unter Druck in einem geschlossenen System zwecks Vermeidung allzu großer Verluste der giftigen, flüchtigen Cyanwasserstoffsäure ausgeführt.
  • Bin Rückflußkühler vom Fingertyp kann zwecks Verminderung des Druckes in dem Apparat angewandt werden.
  • Nach Abschluß des Äthylendiaminzusatzes wird die Lösung zwecks Abscheidung des gebildeten Tetraacetonitrils rt Bei der im Beispiel 3 veranschaulichten Anwendung von Äthylendiamin können 4 Mol Formaldehyd für die Bildung von als Ausgangsmaterial dienenden Kondensationsproduktes zugesetzt werden. In diesem Ball wird das Kondensationsprodukt zu einer angesäuerten wässrigen Lösung von Cyanwasserstoff zugesetzt.
  • Es kann auch zweckmäßig ein, zur Herstellung des Ausgangematerials nur 1 Mol Formaldehyd pro Mol primäres Alin zur Bildung eines Kondensats gemäss der Gleichung zuzusetzen und den Rest des Formaldehyds der Cyanwasserstofflösung zuzusetzen, so daß die Rückflußtemperatur steigt.

Claims (8)

  1. Patentansprüche 1. Verfahren zur Herstellung von Aminoacetonitrilen aus einem sauren Reaktionsgemisch von flüseigem Cyanwasserstoff und gegebenenfalls Formaldehyd oder einen Formaldehyd abgebenden Stoff in einer menge bis zu der Anzahl Mol, die stöchiometrisch für die Reaktion mit dem Cyanwasserstoff erforderlich ist, bei dem unter Aufrechterhaltung der zauren Reaktion ein Aminformaldehyd-Kondensationsprodukt insbesondere Hexamethylentetramin, das keine austauschbsren Wasserstoffatome an dem Aminostickstoffatom oder den Aminostickstoffatomen enthält, mit solcher Geschwindigkeit zugesetzt wird, daß das zugesetzte Kondensationsprodukt im wesentlichen unmittelbar reagiert, worauf das zo gebildete Aminoaoetonitril abgeschieden wird, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsmedium auf einem pH-Wert von ungefähr 0,5 bis 1,0 hält.
  2. 2. verfahren gemäss Patentanspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion bei einer Temperatur zwischen ungefähr 35 und 100°C, vorzugaweise ungefähr bei Rückflußtemperatur durchführt.
  3. 3. Verfahren nach eine der Ansprüche 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionzmedium während des Zusatzes des Amin-Kondensationsproduktes kühlt.
  4. 4. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß man den Zusatz des Amin-Kondensationsproduktes zo reguliert, daß hierdurch die Temperatur des Midiums auf Rückflußtemperatur und der pH-Wort des Mediums zwischen ungefähr 0,5 und 1 gehalten wird.
  5. 5. Verfahren nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß es auf die Weise kontinuierlich durchgeführt wird, daß an zu dem sauren Reaktionsgemisch aus Cyanwasserstoff und Formaldehyd das Amin-Kondensationsprodukt, den Formaldehyd und den Cyanwasserstoff in dem Ausmaß zusetzt, wie diese Komponental verbraucht werden, und da man das gebildete Aminoa@etonitril in des Maß, in dei es aus dem Reaktionsmedium abgeschieden wird, abtrennt.
  6. 6. Verfahren nach eine der Ansprüche 1 bis 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Amin-Kondensationsprodukt in einer Menge etwas unter der stöchiometrisch erf orderlichen Menge zugesetzt wird.
  7. 7. Verfahren nach einem der AnsprUche 1 bis 6, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktion mit gasförmigem Cyanwasserstoff anstelle von mit flüssigem Cyanwasserstoff durchführt.
  8. 8. Verfahren nach einem der vorangehenden Patentansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß man zum Ansäuern des Reaktionsmediums Schwefelsäure verwendet.
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