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Verfahren zur Darstellung von höhermolekularen Aminocarbonsäurenitrilen
bzw. Aminocarbonsäuren Es wurde ;gefunden, daß man höhermolekulare Aminocarbonsäürenitrile
bzw. Aminocarbansäuren in guter Ausbeute dadurch herstellen kann, daß man höhermolekulare
aminogruppenhaltige Verbindungen, welche als aliphatische oder aliphatisch-aromatische
Verbindungen mindestens einen aliphatischen Rest mit wenigstens 6 Kohlenstoffatomen
im Molekül enthalten oder als cycloaliphatische oder hydroaromatische Verbindungen
mindestens eine Seitenkette von nicht weniger als 3 Kohlenstoffatomen haben, mit
einem aliphatischen Aldehyd und Blausäure oder mit Verbindungen, welche Formaldehyd
bzw. Blausäure abzuspalten vermögen, umsetzt und gegebenenfalls die erhaltenen Nitrile
zu denentsp:rechenden Aminocarbonsäuren verseift. Das Verfahren wird in der Weise
ausgeführt, daß man entweder Formaldehyd oder andere aliphatische Aldehyde oder
aldehydähnliche Körper, wie Glucose, und die Base im wäßrigen Medium zusammengibt
und bei gewöhnlicher oder auch erhöhter Temperatur wäßrige Blausäure zur EimNirkung
bringt. Man kann auch so verfahren, daß man an Stelle von Formaldehyd Substanzen
verwendet, welche Formaldehyd abzuspalten vermögen, beispielsweise Formaldehydbisulfit;
man läßt auf das Formaldehydbisulfit eine primäre Base und dann ein- Salz der Cyanwasserstoffsäure
in wäßrigem Medium einwirken und erhält in glatter Reaktion das Nitrilamin, das
nach den üblichen Verseifungsmethoden in die entsprechende Aminocarbonsäure übergeführt
wird. Zur Ausführung des Verfahrens eignen sich z. B. folgende Amine: Hexylamm,
Decylamin, Undecyl.amin, Dodecylamin, Oleylamin, Octadecylamin, Dodecylglucamin,
ferner Amine, die aus Montansäuren, Harzsäuren und Naphthensäuren erhältlich sind.
Weiterhin können auch Diamine verwendet werden, welche einen höhermol@ekularen Rest
enthalten, wie z. B. das Dodecyldiäthyläthylendiamin 012H25 - NH # 02H4 # N # (C2
H5)2# Durch Verseifen des Nitrils mit konzentrierter Kalilauge erhält man das Kaliumsalz
der Hexylaminoessigsäure. Auch Aminocarbonsäuren, wie die Dodecylaminoessigsäure,
die Octadecylaminopropionsäure, Aminoäther und Aminosulfone, -eignen sich zur Umsetzung.
Man kann auch technische Amingemische verwenden, welche man beispielsweise aus natürlich
vorkommenden Fetten bzw. Fettsäuregemischen erhält, etwa durch Überführung in Fettsäurenitril@e
und Reduktion derselben zu Aminen.
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Die neuen Körper sollen als Zwischenprodukte zur Herstellung von Textilhilfsmitteln
Verwendung finden.
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Man hat bereits durch Umsetzung von Diisobutylamin mit Formaldehyd,
Natriumbisulfit
und Cyankalium Diisobutylaminoacetonitril hergestellt.
Die nach dem vorliegenden Verfahren erhältlichen Verbindungen sind vor dem bekannten
Diisobutylaminoacetonitril uld der daraus erhältlichen Diisobutylamino.essig'# säure
durch ein weit überlegeneres Wasey;. Netz- und Schaumvermögen ausgezeichnet.
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Beispiele i. ioo Gewichtsteile Hexylamin (rein) versetzt man im Laufe
einer Stunde mit i oo GewichtsteiIeneiner 3oo1oigen Formaldehydlösung; hierauf läßt
man 3o Gewichtsteile wasserfreie Blausäure bei o bis i o' zutropfen; man rührt noch
2 Stunden bei o bis io', erwärmt schließlich i Stunde auf 3o° und erhält durch Ausäthern
das Nitril der Hexylaminoessigsäure.
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2. 50o Gewichtsteile Natriumbisulfitlösung (38%ig) werden mit Zoo
Gewichtsteilen Formaldehydlösung (30%ig) vermischt und mit 37o Gewichtsteilen Dodecylamin
(iooo/oig) versetzt. Man hält 1/2 Stunde lang eine Temperatur von 5o bis 6o° inne
und läßt darauf die Lösung von i 8o Gewichtsteilen Natriumcyanid (80 %ig) in 80o
Gewichtsteilen Wasser zulaufen und rührt dann i Stunde bei 7 0 bis 8o°.
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Das Nitril kann man auf folgende Weise verseifen: Man versetzt das
Reaktionsprodukt mit 60o Gewichtsteilen Natronlauge (35o/oig) und hält 4. Stunden
eine Temperatur von go° ,ein. Man säuert nun mit verdünnter Schwefelsäure an, versetzt
mit Natriumacetatlösung bis zum Verschwinden der Kongoreaktion, saugt die ausgefällte
Dodecylaminoessigsäure ab, wäscht mit Wasser nach und trocknet. Ausbeute etwa go
o!o. Man kann die Dodecylaminoessigsäure durch Umkristallisieren aus Alkohol reinigen.
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3- 5o Gewichtsteile einer 3oojoigen Formaldehydlösung vermischt man
mit i 3o Gewichtsteilen einer Natriumbisulfitlösung (38 ojoig) und läßt diese Mischung
bei 7o bis 8o° in 1/4 Stunde zu i 3 5 Gewichtsteilen Octadecylamin (technisch) laufen,
rührt i Stunde bei
70 bis 8o°, gibt nun die Lösung von 35 Gewichtsteilen
Natriumcyanid in Zoo Gewichtsteilen Wasser zu und rührt noch 2 Stunden bei 8o bis
go°.
Das .erhaltene Nitril der Octadecylamino- |
essigsäure kann man, wie in Beispiel 2 bereits |
beschrieben, in die Octadecylaminoessigsäure |
#-4urch Verseifung überführen. |
`'258 Gewichtsteile Oleylamin versetztman |
r .Lösung von i34 Gewichtsteilen Form- |
isulfit in 30o Gewichtsteilen Wasser, |
" Stunde lang auf 5o bis 6o°, so- |
ersetzt man mit der Lösung von 65 Ge- |
wichtsteilenKaliumcyanid (iooo'oig) in 2oo Ge- |
wichtsteilen Wasser. Man rührt 2 Stunden bei 8o bis go' und führt das gebildete
Nitril, wie in Beispiele angegeben, in die Oleylaminoessigsäure über.
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5. Man gibt ein aus 26o Gewichtsteilen Natriumb#isulfitlösung (38%ig)
und 44. Gewichtsteilen Acetaldehyd erhaltenes Gemisch bei 5o° unter Rühren zu 27o
Gewichtsteilen Octadecylamin (technisch) und rührt 15 Minuten bei dieser
Temperatur. Alsdann wird eine Lösung von 65 Gewichtsteilen Na CN (8oo/oig) in Zoo
Gewichtsteilen Wasser zugegeben und noch 2 Stunden eine Temperatur von 8o' innegehalten,
wobei sich das Nitril der Octadecylaminomethylessigsäure in öl?ger Form ,abscheidet.
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Durch Verseifen des. Nitrils mit konzentrierter Natrohlauge erhält
man das Natriumsalz der Carbonsäure.