DE1087122B - Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Cyanhydrinen - Google Patents

Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Cyanhydrinen

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DE1087122B DEK36399A DEK0036399A DE1087122B DE 1087122 B DE1087122 B DE 1087122B DE K36399 A DEK36399 A DE K36399A DE K0036399 A DEK0036399 A DE K0036399A DE 1087122 B DE1087122 B DE 1087122B
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Dipl-Chem Dr Guenter Dobeck
Dipl-Chem Dr Heinz Erpenbach
Herbert Joest
Dr Kurt Sennewald
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C07ORGANIC CHEMISTRY
    • C07CACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
    • C07C255/00Carboxylic acid nitriles

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)

Description

  • Verfahren und Vorrichtung zur kontinuierlichen Herstellung von Cyanhydrinen Die Erfindung betrifft ein kontinuierliches Verfahren zur Herstellung von Cyanhydrinen durch Umsetzung von aliphatischen Carbonylverbindungen mit Blausäure in Gegenwart alkalisch wirkender Katalysatoren, insbesondere ein Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Milchsäurenitril aus Acetaldehyd und Blausäure.
  • Es ist bekannt, daß sich Blausäure an aliphatische Carbonylverbindungen unter Bildung von Cyanhydrinen anlagert. Jedoch bringt die technische Durchführung dieser bekannten Reaktion erhebliche Schwierigkeiten mit sich, zu derenUberwindungbereits zahlreiche Vorschläge gemacht wurden, die jedoch, soweit bekannt, bisher keine befriedigendeLosung darstellen.
  • Darüber hinaus hat keines der bekannten Verfahren bisher zu einem kontinuierlich iarbeitenden technischen ProzeB geführt. Die Schwierigkeiten liegen unter anderem vorwiegend darin, daß infolge der bei der exothermen Reaktion frei werdenden Wärme das Reaktionsgleichgewicht zu ungunsten des gewünschten Produktes verschoben wird und dabei infolge des alkalischen Mediums unerwünschte Nebenreaktionen auftreten, so daB in der Regel ein braun-bis bestenfalls gelbverfärbtes Endprodukt erhalten wird. Auf der anderen Seite ist bei zu starker Kühlung ein technisch brauchbarer Umsatz nicht ohne weiteres zu erreichen, da die Reaktionsgeschwindigkeit mit fallender Temperatur schnell abnimmt.
  • Hauptsächlich aus diesen Gründen sind die bekannten, als diskontinuierlich beschriebenen Verfahren für eine technische Arbeitsweise nicht brauchbar. Es wurde ferner bereits ein kontinuierliches Verfahren vorgeschlagen, bei dem strömender Acetaldehyd im Gleich-oder Gegenstrom mit äquivalenten oder unteräquivaienten Mengen an Blausäure umgesetzt werden soll. Dabei können die genannten Schwierigkeiten jedoch nicht vermieden werden, da-wahrscheinlich, um einen wenigstens annähernd befriedigenden Durchsatz zu erreichen-Arbeitstemperaturen bis zu 80° C vorgeschlagen werden.
  • Darüber hinaus wird bei diesem Verfahren die Carbonylverbindung gemeinsam mit dem alkalischen Katalysator in das Reaktionsrohr eingebracht, wobei sich-wie in Versuchen festgestellt wurde-die Bildung von Aldolprodukten, die das Endprodukt ebenfalls für bestimmte Zwecke unbrauchbar machen, nicht verhindern läßt.
  • Es ist auch bereits vorgeschlagen worden, die unerwünschten Nebenreaktionen dadurch auszuschalten, daß die Umsetzung von Blausäure mit Aldehyden, Ketonen oder Epoxyden in Gegenwart von Pufferlösungen durchgeführt wird. Abgesehen davon, daß man bei großtechnischen Prozessen-soweit möglich-die Zugabe zusätzlicher Stoffe stets vermeidet, verliert das vorgeschlagene Verfahren beim kontinuierlichen Prozeß insoweit seine eigentliche Bedeutung, als die puffernde Wirkung nicht zeitlich unbegrenzt anhält, so daß während der gesamten Dauer einer kontinuierlich geführten Reaktion ein Konsbanthalten des poWertes auch bei Verwendung von Puffersubstanzen nicht ohne Nachregulierung erreicht werden kann.
  • Eine diskontinuierliche Arbeitsweise ist aber für das in Rede stehende Verfahren insoweit technisch uninteressant, als bei Ansätzen mit großem Volumen und kleiner Kühlfläche nur ein sehr geringer Durchsatz möglich ist, während Ansätze mit kleinem Volumen und großer Kühlfläche zahlreiche Einzelchargen erforderlich machen.
  • Es wurde gefunden, daß sich bei einem in technischem Maßstab durchführbaren kontinuierlichen Verfahren die Nebenreaktionen auch ohne Anwendung einer Pufferlösung vermeiden und in hoher Ausbeute ein von verfärbenden Verunreinigungen freies, wasserklares Reaktionsprodukt gewinnen läßt, wenn man die Reaktionsteilnehmer kontinuierlich in eine Vorrichtung einführt, in welcher an jeder Stelle eine Temperatur zwischen 5 und 20° C, vorzugsweise zwischen 10 und 15° C, aufrechterhalten, ein p-Wert zwischen 6 und 8, vorzugsweise zwischen 6, 5 und 7, 5, eingehalten, das Reaktionsgemisch im Kreislauf geführt und dabei kontinuierlich in einen Verweilbehälter abgezogen wird, in welchem eine Temperatur zwischen 0 und 10° C, vorzugsweise etwa 5° C, aufrechterhalten und das Reaktionsgemisch bis zum Ausreagieren in dem Verweilbehälter belassen wird.
  • Es wurde weiter gefunden, daß zur Erzielung eines optimalen Umsatzes im Reaktionsgemisch ein Uberschuß von 0, 3 bis 0, 5 Gewichtsprozent Blausäure über die stöchiometrisch erforderliche Menge hinaus eingehalten werden muß. Ein zeitweiliger Unter-oder Uberschuß an Blausäure, wie er z. B. durch Störungen in den Dosiervorrichtungen auftreten kann, führt nicht zwangläufig zu gefärbten Endprodukten. In einem solchen Fall kann eine Nachdosierung im Verweilbehälter vorgenommen werden, wodurch in jedem Fall ein höchstmöglicher Umsatz gewährleistet ist.
  • Das Verfahren der Erfindung läßt sich vorteilhaft in der Weise durchführen, daß die Reaktionsteilnehmer im Kreislaufgemisch in hoher Verdünnung vorliegen, wobei als Verdünnungsmittel das Endprodukt oder zu Beginn des Verfahrens Wasser geeignet ist.
  • Die Einstellung des Verdünnungsverhältnisses kann in einfacher Weise durch entsprechende Dosierung der eingeführten Gesamtmenge an Carbonylverbindung und Blausäure erreicht werden. Als günstig hat sich ein Verdünnungsverhältnis von 1 : 10 bis 1 : 400, vorzugsweise von 1 : 40 bis 1 : 200, erwiesen.
  • Zur Durchführung des kontinuierlichen Verfahrens nach der Erfindung dient, eine Vorrichtung, die aus einem ummantelten Reaktionsaggregat besteht, das in sich geschlossen und mit einer oder mehreren Zuleitungen für die Reaktionsteilnehmer sowie mit einer gesondert von den letzteren angeordneten Zuleitung für den Katalysator versehen ist und einen Uberlaufbehälter trägt, der oben einen Kühler und seitlich eine oder mehrere Ableitungen für das kontinuierlich abzuziehende Reaktionsgemisch hat. Die Ableitungen münden in einen sogenannten Verweilbehälter, der mit einem Kühlmantel versehen ist und eine Rühreinrichtung enthält. Dieser Verweilbehälter hat zweckmäßig ebenfalls Zuleitungen für die Reaktionsteilnehmer, durch die gegebenenfalls eine Nachdosierung des Reaktionsgemisches erfolgen kann. Ferner wird der Verweilbehälter vorteilhaft mit einer oder mehreren Ableitungen versehen, durch die das Reaktionsprodukt z. B. in eine Stabilisiervorrichtung oder zur Weiterverarbeitung in eine entsprechende Vorrichtung abgeleitet werden kann.
  • Eine beispielsweise Ausführungsform des Verfahrens und der Vorrichtung nach der Erfindung wird nachstehend an Hand der Zeichnung veranschaulicht.
  • Durch die wassergekühlten Leitungen 4 werden Blausäure und die Carbonylverbindung dem Reaktionsaggregat zugeführt. Dieses besteht zweckmäßig aus zwei parallel angeordneten, mit Sole gekühlten Rohrbündeln 2, die oben und unten mittels ebenfalls ummantelter Verbindungsstücke zu einem geschlossenen System verbunden sind, durch welches die Füllung durch die Pumpe 11 im Kreislauf geführt wird.
  • Der Reaktionsbehälter besitzt eine von den Leitungen 4 gesondert angeordnete Zuleitung 3, durch welche der alkalische Katalysator in den Kreislauf eingebracht wird, und trägt oben einen mit einem Rückflußkühler versehenen Uberlaufbehälter 5. Das Reaktionssystem wird zum Anfahren mit Wasser oder-falls vorhanden-zweckmäßig mit Cyanhydrin beschickt. Sobald durch Zugabe des alkalischen Katalysators in dem System der erforderlichep-Wert eingestellt ist, kann mit der Zufuhr der Reaktionsteilnehmer begonnen werden. In dem Maße, wie Blausäure und die Carbonylverbindung zugeführt werden, gelangt das Kreislaufgemisch in den tSberlauf 5 und von dort durch die Leitung 6 in einen Verweilbehälter 7, der gleichfalls ummantelt und entsprechend gekühlt ist. Der Verweilbehälter besitzt ebenfalls Zuleitungen 8 für die Reaktionsteilnehmer und ist zweckmäßig mit einer Rühreinrichtung 9 ausgerüstet. Wähend im Reaktionsaggregat die Hauptmenge der Reaktionsteilnehmer zur Umsetzung gelangt, wird im Verweilbehälter 7 die Umsetzung lediglich vervollständigt. Dies geschieht einmal dadurch, daß die im Verweilbehälter aufrechterhaltene Temperatur niedriger eingestellt wird als die im Reaktionsaggregat, wodurch allein durch Verschliebung des Reaktionsgleichgewichtes zugunsten des gewünschten Produktes der Umsatz erhöht wird, zum anderen dadurch, daß ein möglicherweise im Kreislaufgemisch vorhandener Uberschuß eines Reaktionsteilnehmers durch Einbringen entsprechender Mengen des anderen Reaktionsteilnehmers durch die Leitungen 8 kompensiert wird. Durch Probenahme und Analyse des Kreislaufgemisches läßt sich die Umsetzung verfolgen und die Art der etwa erforderlichen Nachdosierung, die erforderlichenfalls nach Ermittlung des Analysenwerte im Verweilbehälter vorgenommen werden soll, unverzüglich festlegen. Die Probenahme erfolgt an entsprechenden, im Reaktionsaggregat eingebauten (nicht gezeichneten) Vorrichtungen oder aus dem Uberlaufbehälter 5. An Hand der gezogenen Proben läßt sich ferner eine etwaige Anderung des pE-Wertes verfolgen und die Zugabe des Katalysators regeln, so daß praktisch ein Konstanthalten des pH-Wertes innerhalb enger Grenzen möglich ist.
  • Aus dem Verweilbehälter 7 wird das Reaktionsprodukt durch die Leitung 10 abgezogen und beispielsweise in einen mit Sole gekühlten Stabilisierungsbehälter (nicht gezeichnet) geführt, wo es bei möglichst niedriger Temperatur stabilisiert wird. Das Stabilisieren wird vorteilhaft durch Ansäuern mit Phosphorsäure durchgeführt. Die Verwendung von starken Säuren, wie Salzsäure oder Schwefelsäure, als Stabilisierungsmittel ist unvorteilhaft, weil dabei Verseifungsprodukte gebildet werden.
  • Bei der Durchführung des Verfahrens nach der Erfindung können die Reaktionsteilnehmer sowohl in nüssiger, nüssig-gasförmiger oder gasförmiger Form eingesetzt werden. Als Katalysatoren lassen sich alle für diese Reaktion gebräuchlichen Substanzen, wie z. B. Natriumhydroxyd, Alkalisalze von Carbonsäuren, Carbonate, Cyanide, Cyanate, organische Basen und Gemische dieser Verbindungen, vorzugsweise in wäßriger Lösung, verwenden. Die in der Beschreibung und in den folgenden Beispielen angegebenen p-Werte beziehen sich auf wäßriges Medium.
  • Gemäß dem erfindungsgemäßen Verfahren läßt sich wasserklares, von störenden Nebenprodukten freies Cyanhydrin in kontinuierlicher Arbeitsweise mit hohen Umsätzen und sehr guter Ausbeute gewinnen und ohne zusätzliche Rektifizierung auch bei hoher Reinheitsforderung verwenden.
  • Beispiel l Die Reaktionsrohre 2 wurden mit etwa 701 Acetaldehydcyanhydrin (Milchsäurenitril) gefüllt und mit 5"/piger wäßriger Natronlauge ein pu-vert von 6, 8 bis 7, 5 eingestellt. Der Umlauf des Reaktionsgemisches im Reaktionsaggregat betrug 11 m3 le Stunde. Es wurde auf 10 bis 15° C abgekühlt und dann stündlich 27, 135kg Blausäure und 44kg Acetaldehyd durch die Leitungen 4 in den Kreislauf eingeführt, so daß ein Verdünnungsverhältnis von Ausgangssubstanzen zu vorgelegtem Cyanhydrin von etwa 1 : 120 vorlag. Durch Umpumpen von Sole im Kühlmantel der Rohre 2 wurde die Reaktionswärme abgeführt und die Temperatur zwischen 10 und 15° C konstant gehalten. Durch Zugabe von 5°/o, iger wäßriger Natronlauge wurde der eingestelltep¢Wert exakt eingehalten. Der Umsatz im Reaktionsaggregat betrug unter diesen Bedingungen im Durchschnitt 94e/o.
  • Das die restlichen Anteile an nicht umgesetztem Aldehyd und Blausäure enthaltende Reaktionsprodukt gelangte über den Überlaufbehälter 5 und die Leitung 6 in den Verweilbehälter 7, wo sich innerhalb von etwa einer halben Stunde bei einer Temperatur von 4 bis 5° C das Reaktionsgleichgewicht einstellte.
  • Eine Nachdosierung von Acetaldehyd oder Blausäure war nicht erforderlich, da sich aus den Analysenwerten der in Abständen von 20 Minuten entnommenen Proben außer dem erfindungsgemäß erforderlichen Überschuß von 0, 3 bis 0, 5 e/o H C N weder ein weiterer Überschuß an Blausäure noch ein solcher an Aldehyd ergab. Das Reaktionsprodukt wurde aus dem Verweilbehälter in einen Stabilisierungsbehälter abgezogen und darin durch Zugabe von 85°/oiger Phosphorsäure unter Rühren auf den p-Wert 3 angesäuert und so stabilisiert. Das stabilisierte Endprodukt wurde als wasserklare Flüssigkeit gewonnen und analytisch auf Reinheit geprüft. Das Produkt hatte die Zusammensetzung : Gewichtsprozent Milchsäurenitril 98, 2 HCN.......................... 0, 5 CH3CHO 0, 1 H,0........................... 0, 6 Hs P O4 0, 4 was einem Umsatz und damit zugleich einer Ausbeute von mindestens 99, 9e/o, bezogen auf eingesetzten Aldehyd, und 99, 5°/o, bezogen auf die eingesetzte Blausäure, entsprach.
  • B e i s p i e l 2 Es wurde wie im Beispiel 1 gearbeitet, jedoch wurde die zur Kühlung des Reaktionsaggregates eingesetzte Solemenge erhöht. Dadurch war es möglich, je Stunde 67, 83 kg Blausäure und 110 kg Acetaldehyd unter Einhaltung einer Temperatur von 10 bis 15° C durchzusetzen. Hierbei herrschte im Kreislauf ein Verdünnungsverhältnis von 1 : 40. Der Umsatz betrug dabei im Reaktionsaggregat etwa 91°/o und erhöhte sich innerhalb etwa einer halben Stunde im Verweilbehälter7, der wiederum auf etwa 5° C gehalten wurde, auf die im Beispiel 1 angegebenen Werte. Die Zusammensetzung des gewonnenen Prodruktes entsprach ebenfalls der im Beispiel 1 angegebenen.
  • B e i s p i e 13 IN der gleichen Weise, wie im Beispiel 1 beschrieben, wurden 27, 135kg Blausäure und 70kg Crotonaldehyd je Stunde bei einem pH-Wert von 7, 2 bis 7, 5 durch das Reaktionsaggregat durchgesetzt. Dabei wurde eine Temperatur von 10 bis 12° C und ein Verdünnungsverhältnis der Ausgangssubstanzen zu vorgelegtem Crotonaldehydcyanhydrin von 1 : 100 eingehalten. Die Umlaufmenge des Reaktionsgemisches im Reaktionsaggregat betrug etwa 12 m3 je Stunde. Im Reaktionsaggregat wurde unter diesen Bedingungen ein Umsatz von durchschnittlich 82°/o erreicht. Der quantitative Umsatz erfolgte im Verweilbehälter 7 bei einer Temperatur von 0 bis 3° C innerhalb von 1 bis 2 Stunden. Danach wurde das Reaktionsprodukt mit Phosphorsäure auf einen pu-vert von 2 eingestellt und dadurch stabilisiert. Umsatz und Ausbeute betrugen 99, 7 °/o, bezogen auf den ursprünglich der Reaktion zugeführten Aldehyd, und 99, 211/o, bezogen auf die eingesetzte Blausäure. Zusammensetzung des Produktes : Gewichtsprozent Crotonaldehydcyanhydrin........ 94, 8 HCN..........................0,8 Crotonaldehyd 0, 3 HO........................... 3, 1 H3po4......................... 0, 6 Beispiel 4 Es wurde wie im Beispiel 1 gearbeitet, jedoch wurden bei einem Flüssigkeitsumlauf im Reaktionsaggregat von 15 m8 Reaktionsgemisch je Stunde und einer Temperatur von 10 bis 12° C sowie bei einem ps-Wert von 7, 0 bis 8, 0 stündlich 67, 135 kg Blausäure und 145 kg Aceton durchgesetzt. Das Verdünnungsverhältnis von Ausgangsprodukten zu vorgelegtem Acetoncyanhydrin betrug 1 : 60. Das aus dem Uberlaufbehälter 5 abgezogene Reaktionsgemisch verblieb etwa 30 Minuten bei einer Temperatur von 0, 5° C im Verweilbehälter 7 und zeigte nach dem Einstellen mit Phosphorsäure auf einen pg Wert von 2 bis 3 folgende Zusammensetzung : Gewichtsprozent Acetoncyanhydrin.............. 91, 6 Blausäure 1, 9 Aceton.......................... 3, 6 Rest Wasser und d H P O4 Beispiel 5 Bei einem wie im Beispiel 1 durchgeführten Ansatz zeigte infolge einer Störung in der Dosiervorrichtung die Probenahme im Reaktionsaggregat einen anfänglichen Acetaldehydüberschuß. Eine sofortige Analyse ergab einen Uberschuß von 2, 3"/o Aldehyd. Durch Zugabe von Blausäure über die Zuleitung 8 in den Verweilbehälter 7 war es innerhalb weniger Minuten möglich, noch nachträglich den Aldehydüberschuß des bereits dem Verweilbehälter zugestromten Reaktionsgemisches zu kompensieren. Die Einstellung des richtigen Mengenverhältnisses wurde dabei fortlaufend durch analytische Kontrolle überwacht. Das erhaltene Milchsäurenitril war farblos und in seiner analytischen Zusammensetzung identisch mit dem im Beispiel I gewonnenen Produkt.
  • P. A. TENTANSPROCHE : 1. Verfahren zur kontinuierlichen Herstellung von Cyanhydrinen durch Umsetzung von aliphatischen Carbonylverbindungen mit Blausäure in Gegenwart alkalisch wirkender Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man die Reaktionsteilnehmer kontinuierlich in ein Reaktionsaggregat einführt, in dem eine Temperatur zwischen 5 und 20° C, vorzugsweise zwischen 10 und 15° C, und ein pua-vert zwischen 6 und 8, vorzugsweise zwischen 6, 5 und 7, 5, aufrechterhalten wird, das Reaktionsgemisch im Kreislauf führt und es anschließend kontinuierlich in einen Verweilbehälter abzieht, in dem eine Temperatur zwischen 0 und 10° C, vorzugsweise von 5° C, herrscht.

Claims (1)

  1. 2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man im Reaktionsgemisch einen stöchiometrischen Überschuß von 0, 3 bis 0, 5 Gewichtsprozent Blausäure verwendet.
    3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, Idaß man die in den Kreislauf eingeführten Mengen der Reaktionsteilnehmer so bemißt, daß im Kreislauf ein Verdunnungsverhältnis zwischen Ausgangssubstanzen (Carbonylverbindung und Blausäure) und Verdünnungsmittel von 1 : 10 bis 400, vorzugsweise von 1 : 40 bis 200, herrscht.
    4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man als Verdünnungsmittel des Endprodukt verwendet.
    5. Verfahren nach Anspruch 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß man das Reaktionsprodukt nach dem Ausreagieren aus dem Verweilbehälter in einen Stabilisierungsbehälter überführt und dort in an sich bekannter Weise stabilisiert.
    6. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1 bis 5, bestehend aus einem durch ummantelte Rohre (2) gebildeten Reaktionsaggregat, das in sich geschlossen und mit einer oder mehreren Zuleitungen (4) für die Reaktionsteilnehmer sowie mit einer gesondert von den letzteren angeordneten Zuleitung (3) für den Katalysator versehen ist, einen Uberlaufbehälter (5) besitzt, der oben einen Kühler (5) trägt und der seitlich eine oder mehrere Ableitungen (6) besitzt, die in einen ummantelten, vorzugsweise mit einer Rühreinrichtung (9) versehenen Verweilbehälter (7) münden.
    7. Vorrichtung nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Verweilbehälter (7) mit Dosierzuleitungen (8) für die Reaktionsteilnehmer versehen ist.
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* Cited by examiner, † Cited by third party
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