DE1543916A1 - Verfahren zur Herstellung von alpha-Aminosaeuren - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von alpha-AminosaeurenInfo
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- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C07—ORGANIC CHEMISTRY
- C07C—ACYCLIC OR CARBOCYCLIC COMPOUNDS
- C07C255/00—Carboxylic acid nitriles
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- Chemical & Material Sciences (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
Description
Dr. F. Zumrtein - Dr. E. Assmana'
Dr. R. l:o--. ;' '"«c.-q-jr ' 1 C / Q Q 1 £5
Dipl."r^, ;,..;:-^«V. 154 Jy Ib
l:a.i-T.!oM..c)re
Mönchen 2, Bräuhaussiralje 4/III Kennzeichen 1850
Mönchen 2, Bräuhaussiralje 4/III Kennzeichen 1850
STAMICARBON N,V., HEERLEN (die Niederlande)
Verfahren zu der Herstellung von α-Aminosäuren
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zu der Herstellung von
α-Aminosäuren durch einstufige Umsetzung eines Aldehyds mit Hilfe von
Ammoniak und eines Cyanids zu dem entsprechenden oc-Aminonitril und anschliessende
Hydrolysierung des gebildeten Jt-Aminoni triIs. Unter Tvanirt
wird in der vorliegenden Anmeldung zugleich Cyanwasserstoff verstanden. Bei diesem als Strecker'sehe Synthese bekannten Verfahren wird zu der
Herstellung von z.B. Methionin /9-Methylmercaptopropionaldehyd in y-Methylmercapto-a-aminobutyronitril
umgesetzt und dieses Nitril anschliessend hydrolysiert. Zu der Herstellung von Glutaminsäure wird von ^-Cyanpropionaldehyd
ausgegangen, wonach dieses Aldehyd zu a-Aminoglutarodinitril
umgesetzt und das anfallende Nitril einer Hydrolyse unterzogen wird. Zu
der Herstellung von z.B. Alanin und Glycocol dienen Acetaldehyd bzw. Formaldehyd als Ausgangsstoffe.
Es wurde nunmehr ein Verfahren gefunden, bei dem a-Aminosä"uren
mit einer Ausbeute hergestellt werden können, die bedeutend hoher ist als bei dem'bereits bekannten Verfahren der Fall ist. Das erfindungsgemässe
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Verfahren wird dadurch gekennzeichnet, dass nan die Umsetzung ?u dem
ex-Aminonitril in einem Rekationsmedium durchfuhrt, in dem, wahrend der ganzen
Umsetzung, pro Mol umzusetzendes Aldehyd »her 0,5 Mol piner Verbindung, weicht·
die Löslichkeit von Ammoniak im Reaktionsmedium erhöht, oder eines Gemisches
von derartigen Verbindungen gelost ist und in dem der Ammoniakg^halt wenigstens
dem im Reaktionsmedium zu erreichenden Sättigungswert entspricht, wpdii darin
je Mol umzusetzendes Aldehyd 0,5 Mol der genannten Art der Verbindung grlttst
ist. Zur Steigerung der Löslichkeit von Ammoniak in dem fur die St rerkcr'.sche
Synthese gebräuchlichen Reaktionsmedium sind mehrere Verbindungen geeignet. Beispiele
solcher Verbindungen sind: Ammoniumchlorid, Lithiumchlorid, KaLLumjodid,
Natriumnitrat, Natrj.umjodid, Ammoniumnitrat, Ammoniumcyanid und Ammoniurabromid. Von diesen Verbindingen ist Ammoniumchlorid aus wirtschaftlichen
Erwägungen am besten geeignet. Es wird vorzugsweise im Reaktionsgemisch eine Menge von Über 1 Mol Ammoniumchlorid je Mol umzusetzendes
Aldehyd verwendet.
Durch eine völlige oder fast völlige Sättigung des gesamten
Reaktionsmediums mit Ammoniak kann eine maximale Ausbeute erreicht werden. Eine Sättigung des Reaktionsmediums mit Ammoniak ist z.b. durch das
Hindurchleiten gasförmigen Ammoniaks durch das Reaktionsgemisch
möglich.
Die Temperatur, bei der die Umsetzung zum Aminonitril erfolgt, wird beim erfindungsgemässen Verfahren vorzugsweise zwischen 0 und 70 C
angesetzt. Unter 0 C ist die Reaktionsgeschwindigkeit nämlich zu niedrig;
eine Temperatur von Über 70 C dahingegen beeinträchtigt die Ausbeute. Es
werden optimale Ergebnisse im bezug auf Ausbeute und Reaktionsgeschwindig-
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keit erhalten, wenn man die Umsetzung zum Aminonitril bei einer Temperatur
zwischen 10 und 40 C vornimmt« Für die Wahl des Drucks gibt es beim
erfindungsgemässen Verfahren keine Einschränkungen, es können hier nur
Erwägungen technisch-wirtschaftlicher Art vorgebracht werden.
Auf die Umsetzung des Aldehyds zu Aminonitril folgt die Hydrolyse,
welche gemäss mehreren bekannten Methoden durchgeführt werden kann. Welche Methode sich am besten eignet, hängt von der herzustellenden Aminosäure ab.
Auf Wunsch kann das Ammoniak im Reaktionsgemisch durch einen Stickstoffstrom
entfernt werden, ehe die Hydrolyse stattfindet. Gegebenenfalls kann nach
Ausscheidung des Ammoniaks und vor Hydrolyse soviel der beigegebenen Verbindung entfernt werden als nur möglich ist. Das erfindungsgemässe Verfahren
wird nachstehend an Hand einiger Beispiele erläutert, ohne dass sich die
Erfindung darauf beschränkt.
In einen 1-Liter-Kolben, versehen mit einem Rührer, Tropftrichter,
Gaseintrittsrohr und Rückflusskühler, werden 70 g Wasser und 75 g Ammoniumchlorid
eingebracht. Bei einer Temperatur von 15 C wird unter Rühren durch das Gaszuflussrohr Ammoniak durch das Gemisch im Kolben geleitet, bis
sich das Ammoniumchlorid völlig gelöst hat. Anschliessend werden der Lösung
im Kolben bei 15 C 15 g Cyanwasserstoff beigemischt und eine weitere Menge
Ammoniak hindurchgeleitet, bis eine klare Lösung anfällt. In dieser klaren
Lösung sind etwa 103 g Ammoniak gelöst. Unter Durchleiten von Ammoniak werden der Lösung im Kolben 52 g^8-Methylmercaptopropionaldehyd zugetröpfelt.
Während dieses tropfenweisen Zusatzes wird das Reaktionsgemisch eingehend
gerührt und auf einer Temperatur von 15 °C gehalten. Nach Beigabe der ge-
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samten Aldehydmenge wird das Reaktionsgemisch drei Stunden lang unter
Rühren und Hindurchleiten von Ammoniak auf einer Temperatur von 30 C gehalten. Anschliessend wird zwecks Hydrolyse des gebildeten Nitrils das
gesamte Reaktionsgemisch langsam in einen Kolben gebracht, in dem 261 g
Schwefelsaure mit einer Konzentration von 32 Gew.% vorgelegt sind, wahrend
gleichzeitig mit dem Hinüberbringen des Reaktionsgemisches 465 g konzentrierter Schwefelsäure zugetröpfelt werden. Das Gemisch im Kolben wird
dabei gut gerührt und auf einer Temperatur zwischen 40 und 50 C gehalten.
Nach erfolgtem Zusatz wird das Reaktionsgemisch 1 Stunde lang unter RückflusskUhlung gekocht.
Auf diese Weise werden insgesamt 1056,8 g an Reaktionsprodukt erhalten, in dem durch Analyse ein Methioningehalt von 6,77 Gew.% nachweisbar war. Dies kommt, berechnet auf die ursprüngliche Menge ^9-Methylmercaptopropionaldehyd, einer Ausbeute von etwa 97 % gleich.
Auf ahnliche Weise und mit denselben Mengen wie in Beispiel 1 wird
eine klare Lösung von Ammoniumchlorid', Ammoniak und Cyanwasserstoff in Wasser hergestellt. Unter Rühren und .Hindurchleiten von Ammoniak werden
dieser klaren Lösung 22 g Acetaldehyd zugetröpfelt. Die Temperatur des .Reaktionsgemisches wird während dieses tropfenweisen Zusatzes auf 15 °C
gehalten. Nach Beigabe des Aldehyds wird das Reaktionsgemisch 3 Stunden
lang unter Rühren und Hindurchleiten von Ammoniak auf einer Temperatur von 30 C gehalten. Anschliessend wird zur Hydrolyse des gebildeten a-Aminopropionnitrils das Reaktionsgemisch langsam in einen Kolben eingebracht,
in dem 1313 g Salzsäure von 10 N· vorgelegt worden sind. Das Gemisch im
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Kolben wird dabei gut geröhrt und auf einer Temperatur zwischen 40 im»!
50 C gehalten. Nach HinUberbringen des Reaktionsgemische^ in den Kolben
wird es dort 3 Stunden lang unter RUckflusskUhlung gekocht. Insgesamt
werden auf diese Weise 1602,1 g Reaktionsprodukt erhalten mit einem nachweisbarem
Alaningehalt von 2,75 Ge#.%. Die Ausbeute, berechnet auf
Acetaldehyd, beträgt somit 98,7%
• -
In einen J-Liter-Kolben, versehen mit einem Rührer, Tropftrichter,
Gaseinlassrohr und Rückflusskühler, werden 50 g Wasser und 50 g Ammoniumchlorid
eingebracht, Bei einer Temperatur von 20^5 wird unter Rühren Anlmniak über
das Gaseintrittsrohr durch das im Kolben befindliche Gemisch geleitet, bis
letzteres ammoniakgesättigt ist. Anschliessend werden 45 g Ammoniumchlorid
und 10,9 g Cyanwasserstoff bei einer Temperatur von 20 C beigegeben, wonach 40 min. lang Ammoniak hindurchgeleitet wird. Die Lösung im Kolben ist
dann ammoniakgesättigt.
Unter Durchleiten von Ammoniak werden der Lösung im Kolben anschliessend 92, 5g einer wässerigen Lösung, welche je Gramm 3,23 mMol
/3-Cyanpropionaldehyd enthält, langsam zugetröpfelt.
Während dieses tropfenweisen Zusatzes wird das Reaktionsgemische
gut gerührt und auf einer Temperatur von 20 C gehalten. Nach Beigabe der gesamten Aldehydmenge wird das Reaktionsgemische Stunden lang unter Rühren
und Durchleiten von Ammoniak auf einer Temperatur zwischen 40 und 45 C
gehalten, !
Anschliessend wird zur Hydrolyse des gebildeten Ot-Aainoglutarodinitrils
dem Reaktionsgemisch bei einer Temperatur von 20 C eine
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Lösung von 114 g Natronlauge in 200 g Wasser beigegeben. Das so erhaltene
Reaktionsgemisch wird anschliessend 2 Stunden lang unter Rückfluss gekocht
und danach mit Hilfe einer geringen Menge Wasser in einen anderen Kolben hinUbergebracht. Das Gewicht der Lösung in diesem Kolben betragt
591 g und der Gehalt an Glutaminsäure 7,3 Gew.%. Dies bedeutet, berechnet
auf die ursprüngliche Menge /3-Cyanpropionaldehyd.eine Ausbeute von 98 %.
Derselbe Versuch wie in Beispiel 1 wird wiederholt, allerdings
ohne Anwesenheit von Ammoniumchlorid im Reaktionsgemisch. Das ammoniakgesättigte
Reaktionsgemisch zeigt in diesem Falle eine bedeutend geringere Menge an gelöstem Ammoniak und es wird nur ein Umsetzungsgrad von etwa
88 Gew.% erreicht.
Claims (6)
1. Verfahren zu der Herstellung von -Aminosäuren· durch einstufige Umsetzung
eines Aldehyds mit Hilfe von Ammoniak und eines Cyanids 7ii dem entsprechendem
-Aminonitril und anschliessende Hydrolysierung df--s gebildeten . -Aminonitrile,
dadurch gekennzeichnet, dass man die Umsetzung zu dem ,. -Aminonitril
in einem Reaktionsmedium durchfuhrt, indem, wahrend der ganzen
Umsetzung, pro Mol umzusetzendes Aldehyd Über 0,5 Mol einer Verbindung,
welche die Löslichkeit von Ammoniak im Reaktionsmedium erhöht, oder eines
Gemisches von derartigen Verbindungen gelöst ist und in dem der Ammoniakgehalt
wenigstens dem im Reaktionsmedium zu erreichenden Sattigungswert
entspricht, wenn darin je Mol unzusetzendes Aldehyd 0,5 MoI der genannten Art der Verbindung gelost ist.
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2. Wt fahren naclt Anspruch I1. dadurch gekennzeichnet, dass zur Steigerung
der Löslichkeit von Ammoniak im Reaktionsmedium Ammoniumchlorid verwendet wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, dass, ausser den für
die Reaktion benötigten Komponenten, je Mol umzusetzendes Aldehyd mehr
als 1 Mol Ammoniumchlorid im Reaktionsmedium angewandt wird.
4. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1-3, dadurch gekennzeichnet, dass
das gesamte Reaktionsgemisch ganz oder fast ganz in ammoniakgesättigtem
Zustand gehalten wird.
5. Verfahren gemäss einem der Ansprüche 1-4, dadurch gekennzeichnet, dass
die Temperatur des gesamten Reaktionsgemisches bei der Umsetzung zum
α- Aminonitril zwischen 0 und 70 C gehalten wird.
6. Verfahren gemäss Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, dass die betreffende
Temperatur zwischen 10 und 40 C gehalten wird.
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NL6515920A NL6515920A (de) | 1965-12-08 | 1965-12-08 |
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Cited By (2)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE2753829A1 (de) * | 1976-12-03 | 1978-06-08 | Anvar | Verfahren zur herstellung von alpha-aminosaeuren |
EP0109495A1 (de) * | 1982-11-19 | 1984-05-30 | Degussa Aktiengesellschaft | Verfahren zur Herstellung von beta-Hydroxy-alpha-aminocarbonsäuren |
-
1965
- 1965-12-08 NL NL6515920A patent/NL6515920A/xx unknown
-
1966
- 1966-12-02 BE BE690594D patent/BE690594A/xx unknown
- 1966-12-02 FR FR85923A patent/FR1503158A/fr not_active Expired
- 1966-12-06 DK DK630766A patent/DK131499B/da unknown
- 1966-12-06 CH CH1737866A patent/CH472373A/de not_active IP Right Cessation
- 1966-12-07 GB GB5487466A patent/GB1124149A/en not_active Expired
- 1966-12-08 DE DE19661543916 patent/DE1543916A1/de active Pending
- 1966-12-09 ES ES0334379A patent/ES334379A1/es not_active Expired
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Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
CH472373A (de) | 1969-05-15 |
FR1503158A (fr) | 1967-11-24 |
DK131499B (da) | 1975-07-28 |
BE690594A (de) | 1967-06-02 |
NL6515920A (de) | 1967-06-09 |
ES334379A1 (es) | 1967-11-01 |
DK131499C (de) | 1975-12-22 |
GB1124149A (en) | 1968-08-21 |
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