DE950911C - Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure

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DE950911C
DE950911C DER13644A DER0013644A DE950911C DE 950911 C DE950911 C DE 950911C DE R13644 A DER13644 A DE R13644A DE R0013644 A DER0013644 A DE R0013644A DE 950911 C DE950911 C DE 950911C
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Germany
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hydrocyanic acid
polymerization
mixture
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ammonia
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DER13644A
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English (en)
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Franz Goetz
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm and Haas GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
  • General Health & Medical Sciences (AREA)
  • Toxicology (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Organic Low-Molecular-Weight Compounds And Preparation Thereof (AREA)
  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausäure Es ist bekannt, daB Blausäure, und zwar sowohl flüssige als auch in Wasser gelöste Blausäure, unter dem Einfluß alkalisch wirkender Substanzen, z. B. Natronlauge, Alkalicyanid, Ammoniak, Calciumhydro-Xyd oder -carbonat, polymerisiert bzw. sich zu braunen bis schwarzen, anscheinend amorphen Produkten umsetzt. Vermutlich verläuft die Umsetzung über niedrigmolekulare Produkte, z. B. über trimere und tetramere Blausäure, wobei noch keine Klarheit darüber besteht, ob diese Zwischenprodukte die weitere Umsetzung katalytisch beeinflussen. Obwohl der Ablauf dieser Reaktion noch nicht eindeutig geklärt ist, soll der in der Literatur übliche Sprachgebrauch beibehalten und der Vorgang als »Polymerisation« bezeichnet werden.
  • Die erhaltenen Produkte sind in Wasser unlöslich und in starken Laugen, z. B. in 3oo%iger Natronlauge, löslich. Der Stickstoffgehalt schwankt zwischen 4o bis 45 0%, während der des Sauerstoffes bei etwa io o% liegt. Sie sind ohne Zersetzung nicht schmelzbar. Beim Erhitzen auf eine Temperatur von 150' und höher spalten sie Ammoniak: und Blausäure ab.
  • Die Polymerisation der Blausäure in wäBriger Lösung in Gegenwart von alkalisch reagierenden Salzen der Alkali- und Erdalkalimetalle und Ammoniak ist Gegenstand der deutschen Patentschrift 662 338 und der britischen Patentschrift 456 15i. Diesen Patentschriften ist zu entnehmen, daß die Polymerisation in Gegenwart von Alkalien, z. B, Natronlauge, rascher verläuft als unter dem Einfluß von Ammoniak. Diesem Vorteil stehen auch Nachteile gegenüber; deshalb wird in den genannten Patentschriften lediglich Ammoniak als Polymerisationskatalysator empfohlen. Die hierbei angewendete Ammoniakkonzentration von vorzugsweise 60/,), bezogen auf zu polymerisierende Blausäure, das sind etwa o,i Mol Ammoniak je Mol Blausäure, läßt die Umsetzung verhältnismäßig- langsam verlaufen. Im Sinne der genannten Patentschriften ist diese lange Gesamtumsetzungsdauer durch einen verhältnismäßig langsamen Reaktionsanstieg zu erklären. Der Polymerisationsvorgang ist durch zwei Größen gekennzeichnet, nämlich durch die Geschwindigkeit, mit der die Polymerisation erfolgt, und durch den Umsetzungsgrad. Es wurde bestätigt gefunden, daß die Umsetzungsgeschwindigkeit durch Erhöhung der Katalysatorkonzentration verbessert werden kann. Führt man im Sinne des Verfahrens der deutschen Patentschrift 662 338 in Gegenwart steigender Katalysatormengen eine Blausäurepolymerisation durch, so zeigt sich zwar, daß die in der genannten Patentschrift benötigte Zeit zum Anspringen der Umsetzung verkürzt wird, daß jedoch dieser Vorteil aufgehoben oder gar übertroffen wird durch einen Abfall des Umsetzungsgrades. Diese Abhängigkeit zwischen Umsetzungsgeschwindigkeit und Umsetzungsgrad tritt bei der Verwendung von Alkalien als Polymerisationskatalysatoren besonders in Erscheinung.
  • Nach einem älteren Vorschlag hat es sich weiterhin als vorteilhaft erwiesen, die Polymerisation von Blausäure, zumal im technischen Maßstäbe, so zu -leiten, daß Blausäure in ein in Umsetzung befindliches wasserhaltiges Blausäure-Katalysator-Lösungsmittel-Gemisch eingeführt wird, und zwar zweckmäßigerweise etwa im selben Maße, wie Blausäure durch die Umsetzung verbraucht wird.
  • Es wurde nun gefunden, daß die bisher vorgeschlagenen alkalischen Stoffe in ihrer Wirksamkeit als Katalysatoren für die Polymerisation von Blausäure bei weitem durch die in wäßriger Lösung alkalisch reagierenden Salze der Cyansäure übertroffen werden. Die Überlegenheit der Cyanate gegenüber dem nach dem Verfahren der deutschen Patentschrift 662.338 am günstigsten wirkenden Ammoniak sei durch folgenden Vergleichsversuch belegt: 500 g einer 30%igen wäßrigen Blausäurelösung wurden mit 9 g Ammoniak alkalisch gemacht und auf dem Wasserbad auf 35 bis 4o° erwärmt. Nach dem Einsetzen der Polymerisation, erkenntlich am Temperaturanstieg im Umsetzungsgemisch, wurde die zusätzliche Erwärmung unterbrochen.
  • Der gleiche Ansatz wurde durchgeführt, jedoch wurden an Stelle von 9 g Ammoniak 9 g Ammoniumcyanat als Katalysator zugesetzt. Die Konzentration des Katalysators betrug also in beiden Fällen 6 Gewichtsprozent, bezogen auf die zu- polymerisierende Blausäure. Ausgedrückt im Molverhältnis kommen im ersten Falle rund 0,i Mol Ammoniak auf i Mol Blausäure, während an Cyanat nur o,o25 Mol Blausäure verwendet wurden. Errechnet man die nach der genannten deutschen Patentschrift 662 338 benötigte günstigste Katalysatormenge unter Befolgung der dort angegebenen Vorschrift, so käme man im Falle des Kaliumcyanats zu einer Menge von 32,7 g N H4 C N O, also zum fast Vierfachen der nach dem Verfahren der Erfindung verwendeten Menge von 9 g NH4CN0.
  • Während die Umsetzung mit Ammoniak in 5 Stunden zu 95,5 % erfolgt war, wurde praktisch das gleiche Verhältnis mit der gleichen Gewichtsmenge Cyanat bereits in 2 Stunden und 40 Minuten erzielt. Der Verlauf der Umsetzung in beiden Fällen ist der beigefügten graphischen Darstellung zu entnehmen.
  • Als besonders überraschend wurde gefunden, daß die katalytische Wirksamkeit des Cyanats durch Zusatz anderer alkalischer Stoffe, die für sich allein bereits als wirksame Beschleuniger bei der Blausäurepolymerisation sich erwiesen haben, erheblich gesteigert wird. Die Zunahme der Wirksamkeit kann mit der höheren Konzentration an alkalischem Katalysator allein nicht erklärt werden. Vergleicht man beispielsweise den Ablauf der Polymerisation von Blausäure unter sonst gleichen Bedingungen einmal bei einem Zusatz von 6 % Ca (O H)2 und zum anderen von i2 % Ca (O H)2, so verkürzt sich die Umsetzungsdauer lediglich von 51/2 auf 4 Stunden. Verwendet man hingegen ein Gemisch von 6 % Kaliumcyanat und 6 % Calciumhydroxyd, so ist die Umsetzung beteits nach i Stunde und 2o Minuten beendet; demgegenüber beträgt die Umsetzungszeit in Anwesenheit von 6 % Kaliumcyanat allein 3 Stunden und 2o Minuten.
  • Beschleunigt man die Polymerisation durch Zusatz von 6 0% Ammoniak und 6 % Kaliumcyanat, so verkürzt sich bei praktisch gleicher Ausbeute die Reaktionszeit auf 2 Stunden und 3o Minuten.
  • Stellt man die bei Anwendung der verschiedenen Katalysatoren geltenden Versuchsergebnisse einander gegenüber, so ergibt sich folgendes Bild:
    r. Katalysatorkonzentration, Reaktionszeit Gesamtausbeute an Polymerisat,
    bezogen auf HCN
    bezogen auf eingesetzte Blausäure
    i 60[0 Ca (OH) 2 . . . . . . . . . . . 51/2 Stunden 96,4 0%
    2 6 % Ammoniak . . . . . . . . . 5 Stunden 95,5 "/o
    3 60[, K CN O . . . . . . . . . . . . 3 Stunden, 2o Minuten 96,7010
    4 12 % Ca (OH) 2 . . . . . . . . . . . 4 Stunden 94,0%
    6 % Ca (OH) 2 . . . . . . . . . . . i Stunde, 2o Minuten 0",l o
    60/0 KCNO ............ 96,4 0
    6 12"/, K C N O . . . . . . . . . . . . i Stunde, 2o Minuten 96,611/0
    Nach vorstehenden Zahlenangaben scheint die Wirksamkeit von Cyanat nicht größer zu sein als die eines Gemisches aus Cyanat und z. B. Kalk; die Umsetzungsdauer im Falle 5 (6 °% Ca (0 H) 2 und 611/0 KCNO) @ ist bei absatzweiser Arbeitsweise praktisch gleich lang wie im Falle 6 (x2 °/° KCNO).
  • Die Überlegenheit des Mischkatalysators gegenüber dem reinen Cyanatkatalysator zeigt sich jedoch bei der kontinuierlichen Durchführung der Polymerisation nach dem Verfahren des Patents 949 oho, nach dem Blausäure fortlaufend in ein in Umsetzung befindliches Blausäure-Katalysator-Lösungsmittel-Gemisch eingetragen wird. Bei dieser Arbeitsweise nämlich verläuft die mit Kalk und Cyanat katalysierte Polymerisation sehr viel rascher als jene, die in Gegenwart von Cyanat allein abläuft.
  • Die nach dem vorliegenden Verfahren hergestellten Produkte können, wie in der deutschen Patentschrift gxx o18 näher erläutert ist, als stickstoffhaltiges Düngemittel Verwendung finden, Beispiel x Eine Mischung aus 1,50 kg Blausäure, o,og kg Ammoniumcyanat und 2,g7 kg Wasser wird unter mäßigem Rühren auf 40° erwärmt. Die sofort eintretende Polymerisation ist an der Verfärbung des Gemisches zu erkennen. Die Heizung wird nach 15 Minuten ausgeschaltet; nach weiteren. 2 Stunden und 25 Minuten ist die Umsetzung beendet. Das Reaktionsgemisch wird filtriert, der Filterrückstand getrocknet und das aus dem Filtrat durch Verdampfen gewonnene Festprodukt ebenfalls getrocknet.
  • Es werden an wasserunlöslichem schwarzen Produkt 1,38 kg und an wasserlöslichem schwarzbraunen Produkt o,og kg erhalten.
  • Beispiel 2 Gleicherweise wie im Beispiel i wird eine Mischung aus 1,5o kg Blausäure, o,og kg Kaliumcyanat, o,og kg Calciumhydroxyd und 3,32 kg Wasser erwärmt. Es tritt sofort Braunfärbung ein. Nach 5 Minuten, bei Erreichung einer Temperatur von 36°, wird die Heizung entfernt; nach weiteren 75 Minuten ist die Umsetzung beendet. Die Temperatur der Mischung steigt während der Umsetzung auf 93' an. Nach der Aufarbeitung des Reaktionsgemisches wie im Beispiel i werden 1,44 kg wasserunlösliches schwarzes Produkt und 6,o7 kg wasserlösliches Produkt erhalten. Beispiel 3 Eine Mischung aus 6,45o kg Blausäure, 6,o27 kg Kaliumcyanat, 0,o27 kgCalciumhydroxyd und o,gg6kg Wasser wird unter Rühren erwärmt. Es setzt sogleich Polymerisation ein. Nach 15 Minuten, bei Erreichung einer Temperatur von- 36°, wird die Heizung entfernt und nach weiteren 40 Minuten bei einer Reaktionstemperatur von 48° mit dem Zulauf wäßrigei 360%iger Blausäure begonnen. Zu diesem Zeitpunkt sind von dem am Reaktionsbeginn vorgelegten Reaktionsgemisch 54 °/° Blausäure umgesetzt. Durch die Zulaufgeschwindigkeit wird die Reaktionstemperatur bei 55 bis 58° gehalten. Auf diese Weise werden in 3 Stunden xo,o kg der wäßrigen 3o°/°igen Blausäurelösung eingeführt. Nach Beendigung der Blausäurezuführung steigt die Temperatur der Reaktionsmischung sogleich weiter an und erreicht unter Kühlurig des Behälters nach 45 Minuten g50. Das Gemisch wird nach dem Abkühlen auf Zimmertemperatur filtriert und ergibt 36g6 g trockenes schwarzes Produkt und einen wasserlöslichen Anteil aus dem Filtrat von 115 g. Bei kontinuierlichem Arbeiten, z. B. durch laufende Entfernung des sich bildenden Umsetzungsproduktes, kann die Blausäurezuführung unbegrenzt, beispielsweise in konzentrierter Form, vorgenommen werden. Beispiel 4 Ein Gasgemisch,'wie es beispielsweise bei der Blausäuresynthese aus Methan oder Kohlenoxyd und Ammoniak am Platinnetz erhalten wird, das etwa 7 Volumprozent Blausäure enthält, wird mit einer Strömungsgeschwindigkeit von etwa 6o cbm je Stunde bei 5o bis 6o0 durch mehrere Reaktionsbehälter geleitet, in denen sich die wäßrige Lösung von 504 Kaliumcyanat und 504 Calciumhydroxyd befindet. Der Blausäureanteil des Gasgemisches wird hierbei zu 75 bis 8o °/° umgesetzt. Auf diese Weise weiden nach 24 Stunden rund 94 kg festes schwarzes Produkt und 6,5 kg wasserlösliches schwarzbraunes Produkt erhalten. Beispiel 5 Die im Beispiel 3 beschriebene Arbeitsweise wird beibehalten, jedoch wird als Katalysator ein Gemisch, bestehend aus 6,o27 kg Kaliumcyanat, 0,04 kg Calciumhydroxyd und o,o2x kg Kaliumhydroxyd verwendet. Die erhaltene Ausbeute beträgt 381o g trockenes Polymerisationsprodukt.

Claims (2)

  1. PATENTANSPRÜCHE: x. Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausäure in Gegenwart von Wasser und alkalisch reagierenden Katalysatoren, -dadurch gekennzeichnet, daß man wäßrige Lösungen von alkalisch reagierenden Salzen der Cyansäure als Katalysatoren auch in Mischung mit einem oder mehreren anderen alkalisch reagierenden Katalysatoren verwendet.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch x, dadurch gekennzeichnet, daß man einen Mischkatalysator zur kontinuierlichen Durchführung der Blausäurepolymerisation verwendet. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 662-338; britische Patentschrift Nr. 456151.
DER13644A 1954-02-25 1954-02-25 Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure Expired DE950911C (de)

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Publication number Priority date Publication date Assignee Title
EP0003587A1 (de) * 1978-02-14 1979-08-22 Bayer Ag Agrochemische Mittel auf Basis von stabilisierten Azulminsäuren
EP0008685A1 (de) * 1978-08-18 1980-03-19 Bayer Ag Agrochemische Mittel und deren Verwendung

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GB456151A (en) * 1934-05-03 1936-11-03 Ici Ltd Improvements in or relating to the manufacture of derivatives of hydrocyanic acid

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