DE949060C - Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure

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DE949060C
DE949060C DER10590A DER0010590A DE949060C DE 949060 C DE949060 C DE 949060C DE R10590 A DER10590 A DE R10590A DE R0010590 A DER0010590 A DE R0010590A DE 949060 C DE949060 C DE 949060C
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hydrocyanic acid
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DER10590A
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Franz Goetz
Dr Ernst Trommsdorff
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Roehm GmbH Darmstadt
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Roehm and Haas GmbH
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C3/00Cyanogen; Compounds thereof
    • C01C3/08Simple or complex cyanides of metals

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Health & Medical Sciences (AREA)
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  • Inorganic Chemistry (AREA)
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  • Low-Molecular Organic Synthesis Reactions Using Catalysts (AREA)

Description

  • Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausäure Es ist bekannt, daß Blausäure unter dem Einfluß alkalisch wirkender Stoffe zu braunen bis schwarzen Produkten polymerisiert. Über den chemischen Ablauf dieses Vorganges besteht noch keine vollkommene Klarheit.
  • In der deutschen Patentschrift 662 338 ist ein derartiges Verfahren beschrieben, nach welchem Ammoniak als der geeignetste Katalysator für die besagte Umsetzung bezeichnet wird.
  • Im Hinblick auf die anzuwendenden Beschleunigermengen wird auf S. 3 dieser Patentschrift, Zeile 15 bis 38, ausgeführt, daß deren Konzentration im wesentlichen ohne Einfluß auf die Beschaffenheit der Erzeugnisse, jedoch von erheblicher Bedeutung für die Umsetzungsdauer sei. Zwar erfolge die Reaktion auch dann, wenn nur eine Spur von z. B. Ammoniak anwesend ist, jedoch sei die Umsetzungsdauer in diesem Falle sehr lang. Mt zunehmendem Prozentgehalt des Reaktionsgemisches an alkalischem Katalysator, bezogen auf die verwendete Blausäure, verkürze sich die Umsetzungsdauer annähernd logarithmisch.
  • Diese Aussage stimmt nur in einem verhältnismäßig engen Bereich. Es wurde festgestellt, daß die Umsetzungsdauer in Abhängigkeit von der Katalysatorkonzentration einen Höchstwert aufweist, d. h., daß die Reaktion -. bei Anwendung steigender Beschleunigermengen - zunächst im Sinne der Angaben der Patentschrift 662 338 tatsächlich rascher verläuft, um von einer gewissen Katalysatorkonzentration an wieder langsamer vor sich zu gehen. Diese Beobachtung ist in dem Schaubild verdeutlicht.
  • Es wurden je 150 g wäßrige Blausäurelösung, deren Gehalt, auf die Gesamtmenge des Reaktionsgemisches bezogen, jeweils 30°/o HCN ausmachte, unter dem Einfluß von
    a) o,og Mol NH3 je Mol HCN,
    b) 0,50 MOI NH3 je Mol HCN,
    c) i,oo 1M1 NH3 je Mol HCN,
    d) 2,50 Mol NH3 je Mol HCN
    umgesetzt. Die ermittelten und dem erwähnten Schaubild zugrunde liegenden Ergebnisse sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt, und zwar sind angegeben: i. Die Reaktionszeit, d. h. die Zeit vom Mischen der wäßrigen Blausäure mit der Ammoniakmenge bis zum Ausklingen der exothermen Reaktion; 2. der Umsatz an Blausäure, errechnet aus dem Unterschied zwischen Ausgangsmenge und unveränderter Blausäure; 3. die Ausbeute an festem Umsetzungsprodukt ; 4. Prozentanteil des Produktes nach 3, bezogen auf die tatsächlich umgesetzte Blausäuremenge.
    Tabelle
    4
    Versuch Mol N H3 i 2 3 0
    @o Festprodukt,
    e Mol Blausäure Reaktionszeit Umsatz Festprodukt-
    in Stunden 0 /o ausbeute @% bezogen auf Umsatz
    (Spalte
    a 0,09 51/2 95,5 94,7 9910
    b 0,50 23/4 82"o 70,0 85,5
    c 1,00 31/4 7=,o 5017 71,5
    d 2,50 41/2 44,0 27,0 61,5
    Tabelle und Schaubild zeigen, daß der behauptete Höchstwert der Umsetzungsdauer vorhanden ist, und zwar liegt er im Beispielsfalle etwa bei einer Beschleunigermenge von 0,5 Mol N H, j e Mol H CN.
  • Außer der Umsetzungsdauer ändert sich mit der Katalysatormenge auch die Höhe des Gesamtumsatzes. Auch diese Erkenntnis ist der genannten deutschen Patentschrift nicht zu entnehmen. Während die Anwendung verhältnismäßig geringer Katalysatormengen, nämlich von o,og Mol NH3 je Mol HCN zu einem Gesamtumsatz von 95,50/, führt, sinkt dieser mit zunehmender Beschleunigermenge deutlich ab und erreicht bei der Anwendung von 2,5 Mol NH3 je Mol H CN einen Wert von 440/,.
  • Die in Spalte 4 der Tabelle angegebenen Prozentmengen des ungelösten und damit abtrennbaren Reaktionsproduktes, bezogen auf die umgesetzte Blausäuremenge (nach Spalte 2), zeigen, daß die Löslichkeit des Reaktionsproduktes mit zunehmendem Katalysatorgehalt des Reaktionsgemisches steigt.
  • Es wurde nun gefunden, daß mit Hilfe der Reaktionsmischung: Lösungsmittel-Blausäure-Katalysator, in der bereits die Umsetzung der Blausäure. begonnen hat, überraschenderweise weitere zugeführte Blausäuremengen umgesetzt werden können. Dabei verläuft die Reaktion bei einem solchen z"Zulaufverfahrene mit einer sich steigernden Geschwindigkeit, d. h., die nach Beginn des Zulaufs je Zeiteinheit umgesetzte Blausäuremenge ist größer als die in der gleichen Zeit vor Beginn des Zulaufs.
  • Vorliegende Erfindung ermöglicht weiterhin, die Umsetzung so ablaufen zu lassen, daß praktisch während des gesamten Reaktionsverlaufes jene günstigen Verhältnisse herrschen, die dem Verlauf der Umsetzungskurve in ihrem steilsten Ast entsprechen. Die Blausäure muß also während des Ablaufes der Umsetzung der vorliegenden Mischung mit hoher Geschwindigkeit - wie der Umsatz-Zeit-Kurve zu entnehmen ist - zugegeben werden. Die Blausäure wird hierbei dem Reaktionsgemisch in dem Maße zugeführt, wie unlösliches Umsetzungsprodukt ausgeschieden wird. Diese Verfahrensweise sei am Beispiel der Umsetzung von Blausäure mit Ammoniak als Katalysator erläutert.
  • Der Tabelle und dem Schaubild ist zu entnehmen, daß die kürzeste Umsetzungsdauer bei einer Katalysatormenge von etwa 0,5 Mol N H, j e Mol H C N erzielt wird. Mit dieser Katalysatormenge soll gearbeitet werden. Die Wahl der Beschleunigerkonzentration ist jedoch nicht auf den genannten Wert beschränkt, viehmehr kommt es im Sinne vorliegender Erfindung darauf an, beim steilsten Anstieg der Umsetzungskurve Blausäure zuzuführen. Bei der Anwendung von o,og Mol NH3 je Mol HCN läge dieser steile Verlauf der Umsetzungskurve etwa bei einer Reaktionszeit von 4 bis 41/2 Stunden, bei 0,5 MOl etwa zwischen il/, und 2 Stunden und bei i Mol N H, j e Mol H C N vom Beginn bis zur ersten Stunde.
  • Die nach dem erfindungsgemäßen Verfahren hergestellten Polymerisate sind im getrockneten Zustand lockere, schwarzbraune, amorphe Produkte, deren Stickstoffgehalt etwa 45 °/o beträgt. Sie sind in starken Mineralsäuren und starken Laugen löslich. Beim Erhitzen zersetzen sie sich ohne zu schmelzen unter Abgabe von Ammoniak und Stickstoff. Nach dem deutschen Patent gii o18 lassen sie sich als stickstoffreiche Düngemittel verwenden.
  • Die Erläuterung des Verfahrens sei mit der beispielsweise anzuwendenden Beschleunigermenge von 0,5 MOl NH3 je Mol HCN fortgeführt. Der auszunutzende Reaktionsabschnitt beginnt also I1/2 Stunden nach begonnener Reaktion. Zu diesem Zeitpunkt sind rund 36 °/o der anfänglichen Blausäuremenge umgesetzt. Der Kurve ist zu entnehmen, mit welcher Durchschnittsgeschwindigkeit die Reaktion während der nächsten halben Stunde, also während des steilsten Anstiegs der Kurve, verläuft. Mit der gleichen Geschwindigkeit wird weitere Blausäure zugeführt. Auf diese Weise gelingt es, Blausäure fortlaufend und mit steigender Geschwindigkeit umzusetzen.
  • Beispiel i Ein Gemisch aus 302,79 Wasser, 1509 Blausäure und 47,3 g Ammoniak, das also 30% Blausäure und 0,5141o1 Ammoniak, bezogen auf die Blausäure, enthält, wird auf 37° erwärmt. Die Temperatur steigt von selbst weiter an. Bereits nach 40 Minuten beginnt die Abscheidung des schwarzbraunen Reaktionsproduktes. Die Temperatur beträgt nach i1/2 Stunden 45°. In einer dem Reaktionsgefäß entnommenen Probe wird der Umsatz zu diesem Zeitpunkt zu 36 0/0 bestimmt. Nun beginnt der Zulauf 30%iger wäßriger Blausäurelösung. Dabei ist bemerkenswert, daß die Umsetzung während des Zulaufs mit einer deutlich größeren Geschwindigkeit verläuft, als sie der Umsetzungskurve im Schaubild zu entnehmen ist. Bei dem mit steigender Geschwindigkeit erfolgenden Zulauf wird eine Durchschnittsmenge von Zoo g HCN je Stunde erreicht. Durch zeitweise schwache Kühlung wird die Reaktionstemperatur auf rund 50° gehalten. Nach 5 Stunden wird der Zulauf abgestellt. Die Temperatur steigt nach dem Ausschalten der Kühlung von allein im Laufe einer Stunde auf über go° an. Nach einer weiteren Stunde ist die Reaktion beendet. Das erhaltene Produkt stellt einen braunschwarzen Brei dar. Aus der im Reaktionsgemisch enthaltenen freien Blausäure wird der Gesamtumsatz mit 980/, der Theorie ermittelt. Der Niederschlag wird von der Flüssigkeit getrennt und bei 8o° im Trockenschrank getrocknet.
  • Einschließlich der Anlaufzeit bis zum Einsetzen der lebhaften Reaktion wurden in 71/2 Stunden logo g Blausäure umgesetzt und io4o g trockenes Festprodukt gewonnen. Die als Beschleuniger zugesetzte Ammoniakmenge betrug 47,3 g, entsprach demnach, bezogen auf die umgesetzte Blausäuremenge von logo g, ö,oo7 Mol NH3 je Mol HCN. Versucht man, die Umsetzung einer 30%igen wäßrigen Blausäure mit dieser Katalysatormenge durchzuführen, so ist in Übereinstimmung mit den Angaben in der Patentschrift 662 338 die Umsetzungsdauer ungleich länger.
  • Das beschriebene Verfahren erlaubt die Umsetzung auch kontinuierlich durchzuführen. Dem Fachmann bieten sich für die apparative Anordnung und das verfahrenstechnische Vorgehen eine Reihe von Möglichkeiten an, auf deren Beschreibung im einzelnen verzichtet werden soll. Es sei jedoch beispielsweise darauf hingewiesen, daß Umsetzungsgefäße verhältnismäßig kleiner Abmessungen dann benutzt werden können, wenn fortlaufend - und zwar etwa im gleichen Maße, wie der Zulauf frischer wäßriger Blausäure erfolgt - festes Umsetzungsprodukt zusammen mit nicht umgesetzter wäßriger Blausäurelösung und Katalysator abgezogen wird. Dabei kann das Polymerisat entweder von der wäßrigen Lösung abgetrennt und diese in das Umsetzungsgefäß zurückgeführt werden, oder das abgezogene Reaktionsgut kann in einem zweiten Gefäß bis zur völligen Polymerisation der monomeren Blausäure ausreagieren. Wird dabei das katalytisch wirksame Reaktionsgemisch in einem solchen Maße abgezogen, daß die Umsetzungsgeschwindigkeit der im Gefäß befindlichen Mischung darunter leidet, kann dieser Mangel durch gleichzeitige Zugabe von frischem Katalysator zusammen mit der zufließenden Blausäurelösung ausgeglichen werden.
  • Bei der kontinuierlichen Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens gelingt es, die Umsetzung der Blausäure in Gegenwart von »Spuren« von Katalysator mit großer Geschwindigkeit durchzuführen, eine Erkenntnis, die im Gegensatz zu den Angaben der genannten deutschen Patentschrift, S. 3, Zeile 15 bis 38, steht. Dies wird dadurch ermöglicht, daß mit der anfänglichen Katalysatormenge fortlaufend Blausäure umgesetzt wird.
  • Weiterhin erlaubt das erfindungsgemäße Verfahren, die Reaktion mit verhältnismäßig hohen Katalysatormengen einzuleiten. Man nutzt dabei den Vorteil des raschen Reaktionsbeginns aus, ohne den Nachteil des geringen Umsatzes, der bei gleicher Beschleunigermenge nach dem Verfahren der Patentschrift 662 338 eintritt, in Kauf nehmen zu müssen. Für die Durchführung des erfindungsgemäßen Verfahrens eignen sich alle Katalysatoren, die die Polymerisation der Blausäure zu beschleunigen vermögen, wie alkalisch wirkende Stoffe, z. B. Alkalihydroxyde und -carbonate, Erdalkalihydroxyde, Alkali- und Erdalkalicyanide oder organische Basen, z. B. quaternäre Ammoniumbasen.
  • Während das in der genannten deutschen Patentschrift beschriebene Verfahren auf die Umsetzung der Blausäure in verhältnismäßig konzentrierter, nämlich 3o- bis 55%igen Blausäurelösungen beschränkt ist, lassen sich nach vorliegendem Verfahren auch verdünnte, wäßrige Blausäurelösungen, z. B. solche mit einem Gehalt von 5 bis =o % und darunter, verwenden.
  • Es sei darauf hingewiesen, daß die Geschwindigkeit des Blausäurezulaufes bei Verwendung mancher Katalysatoren, z. B. Calciumhydroxyd, durch Aufrechterhalten jenes pH-Wertes gesteuert werden kann, der bei der höchsten Umsetzungsgeschwindigkeit vorliegt. Beispiel 2 500 g des Reaktionsgemisches aus i5o g Blausäure, g g Ammoniak (das sind o,og Mol NH3 je Mol Blau= säure) und 3419 Wasser werden auf 37° erwärmt. Nach il/, Stunden beginnt die Ausflockung des braunschwarzen Reaktionsproduktes. Nach einer weiteren Stunde steigt die Temperatur von selbst an. Der Zulauf von 30%iger, wäßriger Blausäure beginnt nach insgesamt 4 Stunden, wobei der Umsatz der vorgelegten Blausäure rund 500/, erreicht hat. Mit einer Durchschnittsgeschwindigkeit von 150 g Blausäure je Stunde werden im Laufe von 71/2 Stunden 1i25 g Blausäure in Form einer 30%igen wäßrigen Lösung zugeführt. Nach Beendigung der Blausäurezufuhr steigt die Temperatur von selbst weiter an, erreicht nach 1l/2 Stunden g3° und fällt dann wieder. Nach dem Abkühlen der Reaktionsmischung auf Raumtemperatur zeigt eine entnommene Probe des Reaktionsgemisches einen Umsatz von 98,304 der gesamten angewendeten Blausäure. Nach dem Trocknen an der Luft werden 1340 g festes Produkt erhalten. Dieses enthält rund 6 O/, gebundenen Sauerstoff. Der Katalysatoranteil beträgt, auf die gesamte Blausäuremenge berechnet, o,oi2 Mol NH3 je Mol HCN, entsprechend 0,7o °/p. Beispiel 3 Das Reaktionsgemisch besteht aus 1311 g Wasser, 150 g Blausäure und 39 g Calciumoxyd. Die Blausäure liegt also in io°/oiger Lösung vor. Die Beschleunigermenge beträgt 0,125 Mol Ca0 je Mol Blausäure. Die Mischung wird auf 5o bis 55° erwärmt. Nach 11/2 Stunden bei einem Umsatz von 53 °/o der vorgelegten Blausäuremenge wird mit dem Zulauf weiterer io%iger wäßriger Blausäure begonnen; insgesamt werden im Laufe von 13 Stunden 1050 g HCN eingeführt. Nach Beendigung der Blausäurezufuhr wird das Reaktionsgemisch 2 Stunden auf 8o° erwärmt. Nach dieser Zeit sind 92,5 °/o der insgesamt angewendeten Blausäuremenge umgesetzt. Es werden 1176 g festes, an der Luft getrocknetes Reaktionsprodukt erhalten. Als Katalysator wurden für den Umsatz 0,0157 Mol Ca0 j e Mol H C N verwendet.
  • Würde man hingegen mit dem Zulauf weiterer Blausäure erst ziach dem steilen Anstieg der Zeit-Umsatz-Kurve beginnen, d. h., wenn bereits über 8o0/, der anfänglichen Blausäuremenge umgesetzt sind, so würde die weitere Reaktion erheblich langsamer verlaufen.
  • Beispiel 4 Das Gemisch besteht aus 1,452 kg Wasser, 0,40o kg Blausäure und 0,48 kg Natriumhydroxyd. Der Katalysatorgehalt der 2o°/pigen Blausäurelösung beträgt also 0,2,5 Mol NaOH je Mol HCN. Unter mäßigem Rühren wird die Mischung auf 40° erwärmt. Nach 30 Minuten Anheizen steigt die Temperatur des Reaktionsgemisches von selbst weiter an und erreicht nach insgesamt i Stunde 5o°. In einer dem Reaktionsgefäß entnommenen Probe wird der Umsatz zu 30 °/o bestimmt. Hierauf wird mit dem Zulauf weiterer 2o°/oiger Blausäure begonnen. Durch gelindes Kühlen wird die Reaktionstemperatur auf 5o bis 55° eingestellt. Im Laufe von 27 Stunden werden 12,2 kg Blausäure in Form einer 2o°/oigen wäßrigen Lösung zugeführt. Die Durchschnittsgeschwindigkeit beträgt 0,450 kg Blausäure je Stunde, wobei die Zugabegeschwindigkeit zum Schluß größer als zu Beginn ist. Nach Beendigung der Blausäurezufuhr läßt man das Reaktionsgemisch ausreagieren. Der Umsatz beträgt 97,5 % der gesamten Blausäuremenge. Aus dem Reaktionsbrei werden durch Filtration und Trocknen an der Luft 13,45 kg schwarzes, pulverförmiges Polymerisat erhalten.
  • Auf die gesamte Blausäure berechnet, wurden o,oo79 Mol NaOH j e Mol H CN verwendet.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausäure in Gegenwart von alkalisch reagierenden Katalysatoren, dadurch gekennzeichnet, daß man einer in Umsetzung befindlichen wasserhaltigen Blausäure-Katalysator-Lösung während der höchsten Umsetzungsgeschwindigkeit Blausäure zusetzt. In Betracht gezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 662 338.
DER10590A 1952-12-28 1952-12-28 Verfahren zur Herstellung von festen Polymerisationsprodukten der Blausaeure Expired DE949060C (de)

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