DE178620C - - Google Patents

Info

Publication number
DE178620C
DE178620C DENDAT178620D DE178620DA DE178620C DE 178620 C DE178620 C DE 178620C DE NDAT178620 D DENDAT178620 D DE NDAT178620D DE 178620D A DE178620D A DE 178620DA DE 178620 C DE178620 C DE 178620C
Authority
DE
Germany
Prior art keywords
ammonia
carbonic acid
gases
act
air
Prior art date
Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
Active
Application number
DENDAT178620D
Other languages
English (en)
Publication of DE178620C publication Critical patent/DE178620C/de
Active legal-status Critical Current

Links

Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C01INORGANIC CHEMISTRY
    • C01CAMMONIA; CYANOGEN; COMPOUNDS THEREOF
    • C01C1/00Ammonia; Compounds thereof
    • C01C1/18Nitrates of ammonium
    • C01C1/185Preparation

Landscapes

  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Inorganic Chemistry (AREA)
  • Treating Waste Gases (AREA)

Description

KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
JVl 178620 KLASSE 12#. GRUPPE
Zusatz zum Patente 177172 vom 2. Februar 1905.
Patentiert im Deutschen Reiche vom 5. November 1905 ab. Längste Dauer: !.Februar 1920.
Bei dem Verfahren des Hauptpatents 177172
' hat es sich gezeigt, daß der den Ammoniak und Kohlensäure enthaltenden Gasen häufig beigemengte Schwefelwasserstoffgehalt in sol-
■ 5. chen Fällen schädlich wirkt, wo Alkalinitrate als Absorptionsmittel dienen. Die gewonnenen Nitratlaugen enthalten dann Schwefelverbindungen; allerdings werden diese fast vollständig durch die in Anspruch 2 des Hauptpatents vorgesehene Behandlung mit Kohlensäure beseitigt. Es hat sich aber gezeigt, daß es zur Gewinnung von reinem Ammoniumnitrat wesentlich vorteilhafter ist, überhaupt die Aufnahme von Schwefelverbindungen durch die Ammoniumnitratlaugen zu verhindern, anstatt sie nachträglich daraus zu entfernen.
Dies kann man dadurch erreichen, daß man den Gasen vor der Auswaschung des Ammoniaks entweder ihren Schwefelwasserstoffgehalt entzieht, oder indem man Ammoniak und Kohlensäure in solchen Salzlaugen absorbiert, auf welche Schwefelwasserstoff überhaupt nicht einwirkt, worauf man unter Durchleiten von Luft aus diesen Laugen Ammoniak und Kohlensäure durch Erhitzen austreibt, und die nun mit Ammoniakdämpfen und Kohlensäure beladene Luft auf Alkalinitratlösungen einwirken läßt.
Statt Luft kann man auch Kohlensäure enthaltende Gase, ζ. Β. gereinigte Verbrennungsgase, durch die erhitzte Lauge leiten oder der Luft bezw. diesen Gasen vor oder hinter dem Abtreibapparat so viel Kohlensäure zusetzen, daß deren Menge zur Bikarbonatbildung ausreichend ist. Die Menge der durchzuleitenden Luft oder Gase wird so bemessen, daß in den abgeführten Gasen Ammoniak und Kohlensäure in solcher Verdünnung vorhanden sind, daß sich keine Ablagerungen von kohlensaurem Ammoniak in den Rohrleitungen bilden können.
Zur Ausführung des Verfahrens verfährt man wie folgt: Das Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Kohlensäure enthaltende Gas wäscht man zweckmäßig in heißem Zustande mit einem solchen Absorptionsmittel, welches Schwefelwasserstoff absorbiert, ohne Ammoniak aufzunehmen. Neben anderen Oxydationsmitteln oder Metallverbindungen ist das geeignetste Mittel eine Suspension von Eisenoxyd in heißem oder warmem Wasser. Das Gas gibt an diese Mischung den Schwefelwasserstoff völlig ab, ohne daß Ammoniak absorbiert wird. Darauf wird das Gas nach dem Hauptpatent mit Alkalinitratlauge behandelt.
Statt den Schwefelwasserstoff zu absorbieren, kann man auch, wie oben schon angegeben , zur Auswaschung des Ammoniaks und der Kohlensäure eine Salzlösung verwenden, welche bei Gegenwart von Kohlensäure wohl Ammoniak aber keinen Schwefelwasserstoff absorbiert; am besten geeignet
hierzu sind Lösungen von Calciumchlorid oder Magnesiumchlorid. Diese Salzlaugen absorbieren aus den Schwefelwasserstoff, Ammoniak und Kohlensäure enthaltenden Gasen nur Ammoniak und Kohlensäure unter Bildung von Ammoniaksalz und Calcium- oder Magnesiumkarbonat; der Schwefelwasserstoff bleibt in den Gasen. Man erhält einen Schlamm, welcher aus Ammoniaksalzlösung
ίο und unlöslichem Karbonat besteht, und aus welchem man durch Erhitzen unter Durchleiten von Luft oder von Kohlensäure enthaltenden Verbrennungsgasen das Ammoniak und die Kohlensäure austreibt. Die entweichenden Gase, welche Ammoniak und Kohlensäure in der zur Ausführung des A^erfahrens notwendigen Verdünnung enthalten, läßt man auf Alkalinitratlaugen nach dem Hauptpatent einwirken.

Claims (3)

  1. Patent- Ansprüche:
    i. Verfahren zur Gewinnung von Ammoniumnitrat nach dem Patent 177172, dadurch gekennzeichnet, daß man solchen Gasen der dort gekennzeichneten Art, welche neben Ammoniak und Kohlensäure auch noch Schwefelwasserstoff enthalten, letzteren entzieht, ehe man die Gase auf die Nitratlösungen einwirken läßt.
  2. 2. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet , daß man aus den fraglichen Gasen das Ammoniak und die Kohlensäure durch Erdalkali- oder Magnesiasalzlaugen auswäscht und die beim Erhitzen der so gewonnenen Laugen entstehenden, Ammoniak und Kohlensäure enthaltenden, aber schwefelwasserstofffreien Gase' nach vorheriger Verdünnung mit Gasen (wie
    z. B. Luft) auf die Nitratlösungen einwirken läßt.
  3. 3. Ausführungsform des Verfahrens nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet, daß man beim Erhitzen der Ammoniak und Kohlensäure enthaltenden Salzlaugen Luft oder Kohlensäure enthaltende Verbrennungsgase durch die Lauge leitet und die dabei erhaltenen, Ammoniak und Kohlensäure enthaltenden Gase auf die Nitratlösungen einwirken läßt, ·
DENDAT178620D Active DE178620C (de)

Publications (1)

Publication Number Publication Date
DE178620C true DE178620C (de)

Family

ID=442994

Family Applications (1)

Application Number Title Priority Date Filing Date
DENDAT178620D Active DE178620C (de)

Country Status (1)

Country Link
DE (1) DE178620C (de)

Similar Documents

Publication Publication Date Title
DE2260248C3 (de) Verfahren und Vorrichtung zur Entfernung von Cyanwasserstoff aus Gasen
DE178620C (de)
DE2917780C2 (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und Ammoniak aus einem Kokereigas sowie zur Freisetzung von in Kohlewasser gebundenem Ammoniak
DE540896C (de) Verfahren zur Gewinnung von Kohlenwasserstoffen der AEthylenreihe aus kohlenoxydhaltigen technischen Gasgemischen
DE620932C (de) Verfahren zur Entfernung schwacher gasfoermiger Saeuren aus Gasen
DE2409378A1 (de) Verfahren zur verringerung des gesamtschwefelgehaltes von claus-abgasen
EP0520316A1 (de) Verfahren zur selektiven H2S-Auswaschung
DE2505959C3 (de) Verfahren zur Reinigung von Koksofengas
DE214070C (de)
DE396353C (de) Entferung von Schwefelwasserstoff und Zyanwasserstoff aus Gasen
DE192533C (de)
DE196015C (de)
DE162419C (de)
DE740406C (de) Verfahren zum Entfernen von Schwefelwasserstoff und anderen Verunreinigungen aus Gasen, insbesondere Kohlendestillationsgasen
DE423395C (de) Verfahren zur Abscheidung von Schwefel aus schwefelwasserstoffhaltigen, von Ammoniakbefreiten Gasen
DE801635C (de) Verfahren zur Entfernung von Kohlenoxyd aus Gasen
DE144210C (de)
DE838592C (de) Verfahren zur Reinigung von Schwefelwasserstoff enthaltender Abluft
DE177172C (de)
DE270204C (de)
AT133757B (de) Verfahren zur Entfernung von in Wasser gelöster Kieselsäure, insbesondere aus Gebrauchswässern.
DE464822C (de) Entfernung von Kohlensaeure und Schwefelwasserstoff aus industriellen Gasen
DE504777C (de) Verfahren zum Entfernen von Ammoniak und Schwefelwasserstoff aus Gasen der Kohlendestillation usw.
DE1519973C3 (de) Verfahren zum Entfernen von Stickoxiden aus Luft oder anderen Gasgemischen
DE479474C (de) Reinigung von Gasen, welche zur Ammoniakherstellung verwendet werden sollen