DE1785703B1 - Vorrichtung zum kontinuierlichen druckdichten Hindurchfuehren von Gewebebahnen durch Einlass- bzw.Auslassoeffnungen einer Dampfkammer - Google Patents
Vorrichtung zum kontinuierlichen druckdichten Hindurchfuehren von Gewebebahnen durch Einlass- bzw.Auslassoeffnungen einer DampfkammerInfo
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Description
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum kontinu- ^
ierlichen druckdichten Hindurchführen von Gewebebahnen durch Einlaß- bzw. Auslaßöffnungen einer
Dämpfkammer, bestehend aus einem Zu- bzw. Abführwalzenpaar mit elastischen Mantelflächen, das entweder
mittelbar über mit Abstand voneinander angeordnete Dichtwalzen mit harten Mantelflächen oder unmittelbar
mit einem mit der Wand der Dämpfkammer verbundenen Dichtungskörper in abdichtender Berührung
steht, wobei Abdichtungsplatten dem Dichtkörper und stirnseitig axial anpreßbar den Walzen zugeordnet
sind (FR-PS 13 93 073).
Jene bekannte Einrichtung ist dazu bestimmt, Stoffbahnen od. dgl, die in Windungen durch eine die
Färbeflüssigkeit enthaltende Dämpfkammer hindurchgeführt werden, zu färben. Da die gleichzeitig als
Dichtwalzen ausgebildeten Zu- bzw. Abführwalzenpaare ein Hindurchtreten von Färbeflüssigkeit nach außen
offensichtlich nicht ganz verhindern können, sind Pumpen angeordnet, die hindurchgetretene Leckflüssigkeit
wieder zurückpumpen sollen. Die Druckdichtheit jener Einrichtung ist also nur mangelhaft. Ein weiterer
schwerwiegender Mangel ist darin zu sehen, daß beide Walzenpaare von der unter Umständen aggressiven,
heißen Atmosphäre der Dämpfkammer ungehindert beaufschlagt werden.
Diese Mängel sind besonders dann schwerwiegend, wenn es notwendig wird, Stoffmaterial, z. B. Kunststoffe,
bei Drücken über 1 atm und Temperaturen über 100° C mit dazu noch aggressiven Flüssigkeiten oder
Dämpfen zu behandeln.
Dem wird teilweise bei einer anderen bekannten Einrichtung (US-PS 28 73 597) abgeholfen, bei der die
Dampfkammer zumindest in etwa druckdicht ist, bei der also Dämpfe oder auch Flüssigkeiten kaum nach außen
dringen können. Das wird dadurch erreicht, daß zum Ein- bzw. Ausführen der Stoffbahnen jeweils zwei als
Dichtwalzen ausgebildete Walzenpaare vorgesehen sind, die zwischen sich einen mit Druckluft beaufschlagten
Druckraum bilden, wobei der Druck dem Druck in der Dämpfkammer angepaßt werden kann. Diese
Druckräume bilden dann eine Art Pufferraum zwischen der Dämpfkammer und der Außenluft. Es kann also
zwar eine zufriedenstellende Druckabdichtung erreicht werden, aber es muß sich, insbesondere wenn mit hohen
Temperaturen und Drücken und aggressiven Medien gearbeitet wird, als sehr nachteilig auswirken, daß
zumindest die zur Dämpfkammer hin liegenden Dichtwalzenpaare stets der aggressiven heißen Atmosphäre
im Dämpfkammerraum ausgesetzt sind. Ist der Druck in dem Pufferraum niedriger als im Dämpfkammerraum
— da dieser Druck nur von Hand einstellbar ist, kann das vorkommen — wird auch das andere
Dichtwalzenpaar diesen Dämpfen ausgesetzt.
Von daher liegt der Erfindung die Aufgabe zugrunde, eine Einrichtung der eingangs genannten Gattung so
auszubilden, daß nicht nur die Dämpfungskammer nach außen druckdicht ist, sondern daß vielmehr auch die
dem Zu- und Abführen der Stoffbahnen dienenden Dichtwalzenpaare den aggressiven Einflüssen der in der
Dämpfkammer unter hohem Druck und hoher Temperatur herrschenden Dämpfe nicht ausgesetzt und
infolgedessen langer haltbar sind.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch des Schutzbegehrens genannten kennzeichnenden Merkmale
gelöst.
Die erfindungsgemäße Anordnung des Druckluftraumes erbringt eine Reihe von vorteilhaften Wirkungen.
Die Abdichtung der Dampfkammer nach außen ist praktisch vollkommen. Die Dichtwalzen, deren Außenmantel
aus einem weichen Material, insbesondere weichem Gummi besteht, können mit Sicherheit vor
dem in der Dampfkammer herrschenden, u. U. mit aggressiven Dämpfen vermischten Heißdampf geschützt
werden. Dadurch ist für die Wahl der Werkstoffe für diese Bauelemente eine größere Freiheit
gegeben, indem dem Tatbestand, daß Heißdampf beispielsweise Gummi angreift und dieser spröde wird,
keine Beachtung mehr geschenkt werden muß. Es ist weiterhin vorteilhaft, daß das zu behandelnde Gewebe
od. dgl. nicht bereits vor seinem Eintritt in die Dämpfkammer mit Heißdampf beaufschlagt wird.
Hierbei ist es ganz besonders zweckmäßig, wenn gemäß einem weiteren erfindungswesentlichen Merkmal die
Temperatur im Druckluftraum durch Heizen so hoch gewählt werden kann, daß die Gewebebahn nicht kalt in
die Dämpfkammer eintritt, wodurch infolge Dampfniederschlag beim Färben Flecken entstehen wurden.
Hierbei ist es wiederum vorteilhaft, wenn erfindungsgemäß Druck und Temperatur im Druckluftraum weitgehend
selbsttätig auf konstante Werte regelbar sind.
In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt. Mit der Bezugsziffer 101 ist die
Dämpfkammer bezeichnet, in welche Dampft unter sehr hohem Druck eingeleitet wird. Das über Führungswalzen
102 umgelenkte Gewebe tritt in die Dämpfkammer über einen Schlitz 103 zwischen zwei beheizten
Führungskörpern 104 ein, es wird dann durch die Dämpfkammer 101 hindurchgeführt und tritt aus dieser
wieder über einen gleichfalls zwischen zwei beheizten Führungskörpern 104 gebildeten Schlitz 103 aus. Die
Führungskörper 104 werden gleichfalls mit Heißdampf
oder eine elektrische Aufheizung beheizt.
Mit 105 ist ein Druckluftraum bezeichnet, welcher zwischen dem Abdichtungskörper einer mit Dichtwalzen
arbeitenden Vorrichtung 106 bekannter Art und der Dämpfkammer 101 angeordnet ist. Jeder Druckluftraum
105 steht über den erwähnten Schlitz 103 mit dem Inneren der Dämpfkammer 101 in Verbindung. In jeden
Druckluftraum 105 wird Luft unter hohem Druck eingeleitet. Dieser Druck wird derart gesteuert, daß er
in etwa mit dem Druck des Heißdampfes in der Dämpfkammer 101 im Gleichgewicht steht. Die
Zuführung der Druckluft erfolgt in einem geschlossenen Kreislauf. Luft wird verdichtet durch einen Kompressor
115, welchem ein Sammler 107, eine den Druck steuernde Einrichtung 108 und eine in der Leitung 109
angeordnete Heizeinrichtung 110 nachgeschaltet ist. Mit 112 ist ein Verdichter und mit 113 ein Rückschlagventil
bezeichnet, weiche in der Rücklaufleitung 111
einem Sammler 114 vorgeschaltet sind. Mit 116 ist ein
weiterer Kompressor bezeichnet, welcher dem Sammler 114 zugeordnet ist. Die Drucksteuereinrichtung 108
wird automatisch betätigt durch eine Einrichtung 117,
118, welche den Druck des Druckluftraumes 105 mit dem Druck der Dämpfkammer 101 vergleicht und das
Druckverhältnis konstant auf einen Wert von etwa 1 :1 hält. Eine analoge Einrichtung 119,120,121 steuert den
Druck des in die Dämpfkammer 101 eingeleiteten Heißdampfes. Die Druckluft in den Druckluftraum 105
sollte gleichbleibend auf einer Temperatur von etwa 1000C gehalten werden. Um diese Temperatur konstant
zu halten, ist die Heizeinrichtung 110 den Einlaßöffnungen den Drucklufträumen 105 vorgeschaltet und wird
durch eine Einrichtung 122, 123, 124 gesteuert. Die Heizeinrichtung 110 kann entweder elektrischer Art
sein, die Luft kann auch mittels Heizdampf, Heizgas od. dgl. aufgewärmt werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (3)
1. Vorrichtung zum kontinuierlichen druckdichten Hindurchführen von Gewebebahnen durch Einlaß-
bzw. Auslaßöffnungen einer Dampfkammer, bestehend aus einem Zu- bzw. Abführwalzenpaar mit
elastischen Mantelflächen, das entweder mittelbar über mit Abstand voneinander angeordnete Dichtwalzen
mit harten Mantelflächen oder unmittelbar '° mit einem mit der Wand der Dampfkammer
verbundenen Dichtungskörper in abdichtender Berührung steht, wobei Abdichtungsplatten dem
Dichtkörper und stirnseitig axial anpreßbar den Walzen zugeordnet sind, dadurch gekennzeichnet,
daß zwischen der Dampfkammer (101) und dem Einlaß- bzw. Auslaßwalzenpaar ein
Druckluftraum (105) zwischengeschaltet ist, der gegen die Dämpfkammer (101) durch einen gerade
den Durchtritt der Gewebebahn gewährenden 2Ü
Schlitz (103) verschlossen ist, und der unter einem Druck gehalten ist, der etwa gleich dem Druck in der
Dämpfkammer (101) ist.
2. Vorrichtung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Luft im Druckluftraum (105) 2r>
aufheizbar ist.
3. Vorrichtung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß Druck und Temperatur im Druckluftraum
(105) selbsttätig regelbar sind.
30
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