Die Erfindung betrifft ein Verfahren zur Trocknung sterili
sierter Güter in einer Sterilisierkammer nach dem Oberbe
griff des Anspruchs 1 und eine Vorrichtung zur Trockung
sterilisierter Güter in der Sterilisierkammer nach dem
Oberbegriff des Anspruchs 5.
Aus der DE 35 05 340 C2 ist ein Verfahren zu Dampfsterilisa
tion von Wäsche bekannt, bei dem zur Entlüftung der Sterili
sierkammer abwechselnd Unterdruck und leichter Überdruck an
gelegt wird. Ein Verfahren zur Trocknung nach der Sterilisa
tion wird dabei nicht beschrieben.
In der DE 33 40 050 A1 wird ein Verfahren zur Sterilisation
beschrieben, bei dem die Trocknung durch eine erzwungene
Konvektion erfolgt. Dabei ist nachteilig, daß versteckte
Feuchtigkeit im Sterilisiergut nicht effizient beseitigt
wird.
Aus der DE 44 45 054 C2 ist ein Dampfsterilisator bekannt,
bei dem eine Vakuumtrocknungsphase vorgesehen ist. Für eine
Vakuumtrocknung ist eine relativ aufwendige Vakuumpumpe er
forderlich.
Es ist bekannt, sterilisierte Gegenstände unmittelbar nach
der Sterilisierung durch Luft zu trocknen. So ist aus der
US 5 271 893 eine Vorrichtung zur Dampfsterilisierung von
Gegenständen bekannt, bei der eine Druckluftquelle vorgese
hen ist, die reine, trockene Druckluft erzeugt. Diese ist
an die Sterilisierkammer angeschlossen. Nach Abschluß des
Sterilisiervorganges wird Druckluft in die Sterilisierkam
mer eingeleitet und für eine gewisse Zeitdauer über die
sterilisierten Gegenstände geführt, um die Kühlung und
Trocknung zu beschleunigen. Dabei kann die Druckluft an
einer Stirnseite der Sterilisierkammer in diese eingeleitet
und an der anderen Stirnseite aus dieser abgeleitet werden.
Dieses Verfahren ermöglicht jedoch erfahrungsgemäß keine we
sentliche Beschleunigung der Trocknung. Insbesondere läßt
sich aus Plastikverpackungen die Feuchtigkeit nur unvollkom
men entfernen. Weiterhin ist nicht gesichert, daß alle Ge
genstände von der Luft umströmt werden, da die Luft über
den Weg des geringsten Widerstandes vom Einlaß zum Auslaß
strömt.
Der Erfindung liegt die Aufgabe zugrunde, sämtliche sterili
sierten Güter in kürzerer Zeit und vollständiger als bisher
zu trocknen.
Erfindungsgemäß wird das gemäß den Merkmalen der Ansprüche
1 und 8 erreicht.
Bei einem Verfahren zur Trocknung sterilisierter Güter in
einer Sterilisierkammer, insbesondere der Verpackung steri
lisierter Gegenstände, wobei die Trocknung im Anschluß an
den Sterilisierungsprozeß mittels steriler Luft vorgenommen
wird, erfolgt erfindungsgemäß die Trocknung mittels eines
fraktionierten Verfahrens, indem die Umgebung der Güter
einem wechselnden Luftdruck ausgesetzt wird. Dabei wird der
Trocknungsprozeß im Anschluß an ein fraktioniertes Strö
mungsverfahren zur Sterilisierung durchgeführt, wobei im
Trocknungsprozeß abwechselnd Drücke oberhalb des Umgebungs
drucks und 1,2 bar eingestellt werden.
Durch diese Art der Trocknung wird dieses preiswerte und
für die Sterilisierung vieler Gegenstände ausreichende Ver
fahren ohne wesentlichen Mehraufwand weiter verbessert.
Es wurde gefunden, daß durch den Wechsel des Luftdruckes we
sentlich mehr Feuchtigkeit aus den zu trocknenden Gegenstän
den und insbesondere aus der Verpackung von Gegenständen
entfernt werden kann als bei dem bekannten Verfahren, bei
dem die Druckluft lediglich vom Einlaß durch die Sterili
sierkammer zum Auslaß strömt. Weiterhin werden bei diesem
Verfahren alle Gegenstände vom Luftstrom erfaßt.
Der Druckabfall sollte so schnell erfolgen, daß in der Ver
packung ein Druckunterschied herrscht, der die feuchte Luft
und Kondensattropfen austreibt. Vorzugsweise sollte der
Druckabfall mit einer Geschwindigkeit von 4-8 bar/min
erfolgen.
Der Trocknungsprozeß kann beendet werden, wenn der Feuchte
gehalt der abströmenden Luft einen vorbestimmten Wert
erreicht hat.
Es ist zweckmäßig, daß die Druckänderung in die entgegenge
setzte Richtung nach dem Erreichen des höchsten und tief
sten Druckes verzögerungsfrei erfolgt.
Es ist weiterhin zweckmäßig, daß die Sterilisierkammer wäh
rend des Trocknungsprozesses beheizt wird. Durch die Erwär
mung der Luft und des Sterilgutes wird die Trocknung unter
stützt.
Weiterhin ist es zweckmäßig, daß während des Abströmens der
feuchten Luft aus der Sterilisierkammer weiter trockene
Luft in diese eingelassen wird. Dadurch kann die feuchte
Luft noch vollständiger ausgetrieben werden.
Eine Vorrichtung zur Trocknung sterilisierter Güter in ei
ner Sterilisierkammer, an die eine Druckluftleitung und ei
ne Entlüftungsleitung angeschlossen sind, weist erfindungs
gemäß in der Druckluftleitung ein Rückschlagventil sowie
eine Baugruppe zur Erzeugung und Unterbrechung der Druck
luftzufuhr und in der Entlüftungsleitung ein Magnetventil
auf. Diese Baugruppe und das Magnetventil werden mittels
einer an sich bekannten Steuereinrichtung abwechselnd
geschaltet, um entweder einen Druckanstieg oder einen
Druckabfall zu erzielen.
In einer Ausführungsform weist die Baugruppe zur Erzeugung
und Unterbrechung der Druckluftzufuhr in der Druckluftlei
tung eine Druckluftpumpe, eine Membrandruckpumpe, eine Kol
benpumpe und/oder ein Druckluftanschluß für eine externe
Druckluftquelle auf, wobei zwischen dem Rückschlagventil
und dem Druckluftanschluß ein Magnetventil vorgesehen ist.
Die Druckluftpumpe und die Membrandruckpumpe sind Bestand
teil des Sterilisators. Die Druckluftpumpe erzeugt die
Druckluft und stellt gleichzeitig die Baugruppe zur Unter
brechung der Druckluftzufuhr dar. Durch Wegfall der Druck
luftpumpe im Falle einer externen Druckluftquelle wird der
Sterilisator noch preiswerter. Auch eine Kombination der
Ausführungsformen ist möglich.
Das Magnetventil in der Entlüftungsleitung ist vorzugswei
se als Strömungsventil ausgebildet. In allen Fällen muß die
Luft durch ein Sterilfilter geführt werden, da eine Rekon
tamination des Sterilgutes nicht erfolgen darf.
Die Erfindung soll in Ausführungsbeispielen anhand von
Zeichnungen erläutert werden. Es zeigen:
Fig. 1 den Druck-Zeit-Verlauf bei einem fraktionierten
Strömungsverfahren und anschließendem fraktionier
ten Trocknungsverfahren;
Fig. 2 den Aufbau eines Sterilisators in einer ersten
Ausführungsform mit Eigenluftversorgung;
Fig. 3 den Aufbau eines Sterilisators in einer zweiten
Ausführungsform mit Fremdluftversorgung.
In der Fig. 1 ist der Druck-Zeit-Verlauf der bevorzugten
Ausführungsform des Verfahrens dargestellt. Die Sterilisati
on erfolgt in diesem Fall nach dem fraktionierten Strömungs
verfahren. Dabei wird in eine Sterilisierkammer, in der der
Umgebungsdruck PO herrscht, Wasserdampf eingelassen oder
oder dort erzeugt, bis ein Druck Pfrak in der Sterilisier
kammer erreicht ist. Unmittelbar nach Erreichen dieses
Drucks wird das so entstandene Dampf-Luft-Gemisch in die
Umgebung abgelassen. Nach Erreichen eines Stömungsdruckes
Pstr der oberhalb des Umgebungsdrucks liegt wird der be
schriebene Vorgang wiederholt. Insgesamt wird der Vorgang
sooft wiederholt, bis die Luft aus der Sterilisierkammer
zumindest weitestgehend entfernt ist. Bei dem in der Fig. 1
dargestellten Ausführungsbeispiel findet dieser Vorgang ins
gesamt viermal statt.
Anschließend wird Dampf in die Sterilisierkammer eingelas
sen bzw. dort erzeugt bis der Sterilisierdruck Pster
erreicht ist. Dieser Druck wird für eine vorbestimmte Zeit
aufrechterhalten, in der der Sterilisiervorgang
stattfindet. Danach wird der Dampf aus der Sterilisierkam
mer abgelassen und nach Erreichen des Strömungsdruckes Pstr
in dieser ist der Sterilisiervorgang abgeschlossen. Dieser
gesamte Vorgang ist in der Fig. 1 durch die Stecke tST
gekennzeichnet.
Anschließend wird der erfindungsgemäße fraktionierte
Trocknungsvorgang durchgeführt. Hierzu wird Druckluft über
ein Sterilfilter 5 in die Sterilisierkammer eingelassen,
bis ein Druck Ptrock erreicht ist. Unmittelbar nach Errei
chen dieses Druckes wird die Sterilisierkammer entlüftet,
bis in dieser wieder der Strömungsdruck Pstr herrscht.
Dieser Vorgang wird mehrfach wiederholt. Im Ausführungsbei
spiel der Fig. 1 wird dieser Vorgang siebenmal durchge
führt. Es ist erkennbar, daß der Druckanstieg und -abfall
im vorliegenden Fall linear erfolgen. Dieser gesamte Vor
gang ist in der Fig. 1 durch die Strecke tTR gekennzeich
net. Während der Trocknung ist die Heizung 3 eingeschaltet,
um durch Strahlung und Konvektion das Sterilgut und die
Luft zu erwärmen.
In der Fig. 2 ist eine Vorrichtung zur Sterilisation und
zur anschließenden fraktionierten Überdrucktrocknung mit
Eigenluftversorgung dargestellt. Die Vorrichtung weist eine
Sterilisierkammer 1 mit einer Tür 2 zur Beschickung mit
den zu sterilisierenden Gütern auf. In der
Sterilisierkammer 1 ist eine Heizung 3 für die Dampferzeu
gung vorgesehen. Das dazu erforderliche Wasser wird mittels
einer Speisepumpe 9 über eine Speisewasserleitung 10 zuge
führt und kann über ein Druckablaßventil 11 und eine Druck
ablaßleitung 12 entfernt werden.
Weiterhin ist eine Druckluftpumpe 4 über ein Sterilfilter
5 und ein Rückschlagventil 6 an die Sterilisierkammer
angeschlossen, um diese über eine Luftleitung 7 mit Druck
luft zu versorgen. Der Druck in der Sterilisierkammer 1 ist
mittels eines Drucksensors 8 erfaßbar. Für die Abführung
der Druckluft ist eine Strömungsleitung 13 mit einem als
Strömungsventil 14 ausgebildeten Mangnetventil vorgesehen.
Zur Erfassung der Luftfeuchte ist in der Strömungsleitung
13 ein Feuchtesensor 15 installiert.
Nach Abschluß des Sterilisiervorganges und Absenken des
Druckes in der Sterilisierkammer 1 auf den Strömungsdruck
Pstr wird mittels der Druckluftpumpe 4 Luft in die Sterili
sierkammer 1 gepumpt bis der vorbestimmte Druck Ptrock
erreicht ist. Nach dem Abschalten der Druckluftpumpe 4
verhindert das Rückschlagventil 6 das Zurückströmen der
Luft. Während des Einströmens der Druckluft ist das Strö
mungsventil 14 geschlossen. Es wird unmittelbar nach Beendi
gung des Einströmvorganges geöffnet, so daß die Luft mit
der aufgenommenen Feuchtigkeit ins Freie entweichen kann.
Nach Erreichen des Strömungsdruckes Pstr wird das Strö
mungsventil 14 geschlossen und ein neuer Trocknungszyklus
kann mit dem Beaufschlagen der Sterilisierkammer 1 mit
Druckluft begonnen werden. Der beschriebene Vorgang wird
solange wiederholt, bis der Feuchtesensor die gewünschte
geringe Restfeuchte anzeigt.
Bei der Vorrichtung der Fig. 3 ist anstelle der internen
Durckluftversorgung mittels einer Druckluftpumpe eine
Fremdluftversorgung vorgesehen. Zu diesem Zweck ist vor dem
Sterilfilter 5 ein Magnetventil 16 vorgesehen, das in
Abhängigkeit vom Druck der Fremdluftversorgung eine Drossel
aufweisen kann. Die diesem vorgelagerte Luftleitung 7 weist
eine Druckluftkupplung 17 auf, mittels der die Sterilisier
kammer 1 über eine externe Druckluftleitung 18 mit einem
Druckluftanschluß 19 verbunden werden kann.