DE178552C

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Publication number: DE178552C
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

PATENTSCHRIFT

- JVl 178552 -KLASSE 86 c. GRUPPE

MARIE SIEBER geb. FEUSTEL in SCHÖNBRUNN β. LENGENFELD i.Vogtl.

Webstuhl zur Herstellung von im Bogen begrenzten Geweben. Patentiert im Deutschen Reiche vom 10. August 1905 ab.

Es ist für Frauen- und Mädchenröcke sehr erwünscht, daß man die runde Form, ohne einzelne keilförmige Stücke, aus denen man jetzt derartige Röcke zusammensetzt, durch einfaches Zusammennähen der Stoffgrenzen erzielt. Um dies zu erreichen, wird mit Hilfe der auf der Zeichnung dargestellten Einrichtung der Stoff nicht mit geraden Begrenzungen hergestellt, sondern der Stoff ist derart

ίο gewebt, daß seine Leisten bogenförmig sind. Der aufgelegte Stoff bildet also ein Stück eines Ringes. Man hat zwar schon Bänder und Mäntel für besonders geformte Rotationskörper der Form angepaßt gewebt, aber mit Hilfe der bei den bekannten Verfahren angewendeten besonders geformten Ketten- und Warenbäume, wie Führungsrollen, kann man nicht volle Stoffbreiten, wie solche zur Herstellung von Damenröcken nötig sind, derart herstellen, daß die eine Leiste des Stoffes länger ist wie die andere. Man erzielt bei vorliegender Neuerung den gewünschten Stoff dadurch, daß zunächst, wie bekannt, der Ketten- und Warenbaum nicht zylindrisch, sondern kegelförmig sind, und entsprechend der Abzug dort, wo mehr Kette verarbeitet wird, schneller bewirkt wird wie an der Seite, wo weniger Kette verarbeitet wurde, und daß zum Breithalten der .Ware zwischen der Lade und dem Brustbaum Führungswalzen und konische Breithalter angeordnet sind, deren • Konizität den verschiedenen Abzugsgeschwindigkeiten der verarbeiteten Kettenfäden entspricht. Ohne Anordnung der über die ganze Warenbreite reichenden konischen Breithalter würde die Ware sich nach einer Seite zusammenschieben.

Auf der Zeichnung sind Kettenbaum, Warenbaum nebst Breithalter nach Form und Anordnung im Webstuhl veranschaulicht.

Fig. ι zeigt den Stuhl in Seitenansicht,

Fig. 2 den Grundriß und

Fig. 3 die Vorderansicht des Stuhles.

Der Kettenbaum α und der Warenbaum b sind, wie schon vorher erwähnt, kegelförmig, können natürlich aber auch einen Doppelkegel bilden. Die Ware wird zwar dort, wo die Kette kürzer ist, dichter und bei der längeren Kette weniger dicht, der Unterschied wird aber nicht so groß, daß er im Gewebe auffällt. Um die fertige Ware stets straff und in der richtigen Lage zu halten, sind zwischen der Ladenbahn und dem Brustbaum mehrere in bekannter Weise mit Stiften c versehene konische Breithalter d angeordnet, welche mit ihrer Oberkante parallel zur Ladenbahn liegen. Die Ware vor und hinter dem Breithalter wird dadurch tiefgehalten, daß man sie unter Stäben oder Rollen e hinwegführt. Die Kette f, welche vom konischen Kettenbaum kommt, liegt dadurch, daß der Kettenbaum a mit seiner Achse derart schief im Webstuhl gelagert ist, daß seine Oberkante parallel zur Ladenbahn geht, gleichfalls parallel zu dieser Laden- oder Schützenbahn. Von der Lade läuft die Ware g zunächst unter einem Stab e hinweg, geht dann über einen konischen Breithalter^, dann wieder unter

Claims

einem Stab e hinweg und gelangt über den zweiten konischen Breithalter d, um, nachdem sie nochmals unter einem Stab e und über den Brustbaum hinweggeführt ist, an einer Führungswalze h vorüber auf den konischen Warenbaum b durch den üblichen Regulator aufgewickelt zu werden. Durch das Vorbeiführen der Ware an den Breithaltern und Stäben wird die Ware immer straff abgezogen. Die Stifte c der Breithalter verhindern ein Verziehen der Ware nach einer Seite. Die Breithalter d bestehen in an sich bekannter Weise aus einzelnen mit Spitzen versehenen Scheiben, welche gegeneinander beweglich auf der Welle gelagert sind. Die Breithalter können auch geteilt sein, so daß in der Mitte ein Stück fehlt.

Pate nt-A ν SPRU ch:

Webstuhl zur Herstellung von im Bogen begrenzten Geweben unter Verwendung konischer Ketten- und Warenbäume, dadurch gekennzeichnet, daß die Ware über Führungsstäbe (e) und konische, über die ganze Warenbreite reichende Breithalter (d) geführt ist, deren Konizität den verschiedenen Abzugsgeschwindigkeiten der verarbeiteten Kettenfäden entspricht.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.