DE1771260A1 - Verfahren zum galvanischen Abscheiden ferromagnetischer UEberzuege aus Kobalt-Nickel-Legierungen - Google Patents
Verfahren zum galvanischen Abscheiden ferromagnetischer UEberzuege aus Kobalt-Nickel-LegierungenInfo
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Description
AGFA-GEVAERT AKTIENGESELLSCHAFT, Leverkusen AG 334
Aktenzeichen:. P 17 71 260.6-45 18.4. 68
Verfahren zum galvanischen Abscheiden ferromagnetischer Überzüge aus Kobalt-Nickel-Legierungen
Die Erfindung betrifft ein verbessertes Verfahren zur galvanischen
Abscheidung von magnetisierbaren Metallschichten für
dynamische Speicherung mit Hilfe von Bädern, die einen hohen Metallionengehalt aufweisen.
Magnetische Überzüge lassen sich aus Lösungen mit und ohne Strom
abscheiden. Beim stromlosen Plattieren ist die Reproduzierbarkeit der Schichten schwierig, vor allem aber sind die Abscheidungszeiten
relativ lang. Der letztgenannte Mangel findet sich auch
noch bei galvanischen Bädern, die einen geringen Gehalt an Metallionen aufweisen und dadurch die Anwendung höherer Stromdichten
nicht gestatten. Diese Einschränkungen werden in Kauf genommen, um bei der Herstellung hartmagnetischer Schichten den speichertechnischen
Anforderungen zu genügen. Nach den Verfahren, wie sie
z. B. in den amerikanischen Patentschriften 2 644 787 und 3 227
sowie in der deutschen Patentschrift 1 219 762 beschrieben sind, scheidet man Kobalt- oder Kobalt-Nickel-Schichten aus Bädern ab,
die neben den genannten Metallionen Hypophosphit und Ammoniumchlorid enthalten.
Der Erfindung liegt nunmehr die Aufgabe zugrunde, ein Verfahren zur Herstellung magnetisierbarer Schichten aus Kobalt-Nickel-Legierungen
für dynamische Speicherung zu erhalten, ausgehend voü
galvanischen Bädern, die einen hohen Metallionengehalt aufweisen
und mit hohen Stromdichten betrieben werden. Erfindungsgemäß wird ,
dies durch ein Kobalt- und Nickelionen sowie Hypophosphit- und Ammoniumionen enthaltendes Bad erreicht, das einen Gesamtgehalt
an Kobalt- und Nickelionen von mehr als 100 g/l bei einem Co++/Ni++-Verhältnis von 60 : 40 bis 40 : 60 aufweist und Hypophosphitionen
in einer Menge zwischen 6 und 12 g/l Ionen sowie
Ammoniumionen in einer Menge von 60 - 140 g/l enthält. Das Bad
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wird zwischen 40 und 80 0C und mit einer Stromdichte von mehr
2
als 9 A/dm betrieben.
als 9 A/dm betrieben.
Die Besonderheit des Verfahrens besteht darin, daß das Band eine höhere Abscheidungsgeschwindigkeit erlaubt und der Schichtdickenauftrag
mit größerer Gleichmäßigkeit erfolgt. Innerhalb der erfindungsgemäßen
Konzentrationsverhältnisse lassen sich Schichten mit Koerzitivkräften bis über 500 Oe und einer Rechteckigkeit von
0,7 - 0,8 und darüber erreichen. Der Metallionengehalt der Bäder wird nach oben nur durch die Löslichkeit der benutzten Salze
begrenzt und kann für die Gesamtheit der Kobalt- und Nickelionen bis zu 200 g/l betragen. Der bevorzugte Bereich liegt jedoch
zwischen 120 und 140 g/l. Für speichertechnische Zwecke ist eine Kobaltlegierung mit einem Anteil von 5 - 25 % Nickel in der abgeschiedenen
Schicht erforderlich. Reine Kobaltschichten besitzen zwar eine hohe Sättigungsmagnetisierung von 17 600 Gauss, das Koerzitivfeld
ist jedoch für dynamische Speicherung unzureichend. Man kann es jedoch um fast das Doppelte erhöhen, ohne wesentlich
an Sättigungsmagnetisierung zu verlieren, wenn man Kobaltschichten 5 - 25 % Nickel zusetzt. Um eine derartige Legierung in der abgeschiedenen
Schicht zu erhalten, muß man erfindungsgemäß im Bad
von einem Co++/Ni++-Verhältnis zwischen 60 ; 40 bis 40 : 60 ausgehen.
Ferner wurde gefunden, daß mit zunehmendem Gehalt an Hypophosphit zwar das Koerzitivfeld der abgeschiedenen Schicht
steigt, hingegen die Rechteckigkeit der Hystereseschleife abnimmt. Für dynamische Speicherzwecke ist daher der Gehalt an Hypophosphitionen
auf 6-12 g/l zu beschränken„ Im Rahmen der Erfindung ist
außerdem ein hoher Gehalt an Ammoniumchlorid, das bisher lediglich als Puffersubstanz eingesetzt wurde, von besonderer Bedeutung. Die
Rechteckigkeit der Hystereseschleife kann ohne wesentliche Änderung des Koerzitivfeldes durch die Erhöhung des Zusatzes auf 180 400
g/l verbessert werden. Damit läßt sich der nachteilige Einfluß
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von Hypophosphit auf die Rechteckigkeit kompensieren. Bei dem
erfindungsgemäßen Verfahren lassen sich besonders gute Ergebnisse
erzielen, wenn die genannten Badkomponenten in einem bestimmten Verhältnis zu den.Metallionen, und zwar H2PO2" : NH4 + :
Me++ = 1 : 10 : 20, stehen.
Die magnetischen Werte der abgeschiedenen Schicht werden auch durch die Arbeitsbedingungen, d. h. durch den pH-Wert, Temperatur
und Stromdichte bestimmt. Durch Zugabe von Säuren- und Basen kann
der pH-Wert der Bäder eingestellt werden und liegt für die Erfindung zwischen 1,5 und 5,5. Zwischen 3 und 3,5 ergibt sich eine
besonders gute Kombination von Koerzitivfeld und Rechteckigkeit.
Zur Erzeugung hoher Koerzitivfeider bei etwa 600 Oe sind Werte
zwischen 1,8 und 2,2 von Vorteil. Wie erwähnt, werden für die Abscheidung
hohe Stromdietaten zwischen 9 und 40 A/dm angewandt.
Gleichzeitig mit der damit verbundenen erhöhten Produktionsgeschwindigkeit wird bei den hohen Stromdichten gegenüber niederen
die Rechteckigkeit der Hystereseschleife verbessert. Um eine möglichst hohe Löslichkeit der Metallsalze, die im allgemeinen
als Chloride zugefügt werden, zu erhalten und zur Steuerung der magnetischen Eigenschaften, werden Badtemperaturen zwischen 40
und 80 0C verwendet. Temperaturen zwischen 47,und 53 °C eignen
sich besonders zur Erzielung hoher Koerzitivfelder.
Bei der galvanischen Abscheidung können bekannterweise noch weitere
Badzusätze, wie Borsäure, hinzukommen und ebenso Maßnahmen, wie Gleichstrom- oder Wechselstromüberlagerung, angewandt werden.
Die gewünschten magnetischen Werte beziehen sich auf Schichtdicken zwischen 0,5 - 50 ,um. Bei der Herstellung von sogenannten Dünnschichten
mit einer Dicke von 50 - 5000 S und darauf aufgebauten
Mehrfachschichtsystemen mit dem erfindungsgemäßen Bad kann das
Koerzitivfeld und die Rechteckigkeit der Hystereseschleife weiter
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erhöht werden. Für die Herstellung derartiger Schichten dienen
als Träger bekannterweise Kunststoffolien oder polierte Metallflächen.
Anhand nachstehender Ausführungsbeispiele wird die Erfindung
erläutert:
Beispiel 1
Beispiel 1
Eine Messingplatte, deren Oberfläche mittels einer Kunststoffbürste
mit Längsriefen versehen ist? wird in ein Galvanisierungsbad,
das pro Liter 60 g Co++ und 60 g Ni++ als Chlorid, 12 g
NaH2PO2 .H2O, 40 g H3BO3 und wahlweise 200, 240 und 300 g
Aramoniumchlorid enthält, getaucht Man arbeitet bei einem pH
von 3,5 und galvanisiert bei einer Stromdichte von wahlweise 10, 20 und 40 A/dm und einer Temperatur von 50 bzw. 70 °C.
Als Vergleich diente ein Bad, das lediglich 120 g/l Co4+ als
Chlorid enthielt. In der nachstehenden Tabelle wird die Koerzitivkraft H der auf diese Weise gewonnenen Schichten angegeben.
Dabei wurde die Hystereseschleife bis 1000 Oe ausgesteuert. Die erhaltenen Kobalt-Nickelschichten zeigen gegenüber der reinen
Kobaltschicht eine durchschnittliche Erhöhung der Werte für die Koerzitivkraft um fast das Doppelte bei einer Ausscheidungs-
2 zeit von 30 sec/1 ,um Schicht bei 10 A/dm , von 15 sec/1 /um bei
2 2
20 A/dm und 7,5 sec/1 ,um bei 40 A/dm .
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NH4Cl
g/l |
■· | 300 | Temperatur °C |
Stromdichte
2 A/dm |
H (Oe
C Oo/Ni-Bad |
) | Co-Bad |
200 | 50 | 10 | 480 | 220 | |||
20 | 400 | 250 | |||||
40 | 300 | 210 | |||||
70 | 10 | 230 | 160 | ||||
20 | 270 | 150 | |||||
40 | 240 | 145 | |||||
240 | 50 | 10 | 430 | 230 | |||
20 | 380 | 220 | |||||
40 | 310 | 190 | |||||
70 | 10 | 270 | 130 | ||||
20 | 260 | 120 | |||||
40 | 245 | 130 | |||||
50 | 10 | 360 | 210 | ||||
20 | 310 | 210 | |||||
40 | 245 | 230 | |||||
70 | 10 | 230 | 145 | ||||
20 | 260 | 140 | |||||
40 | 215 | 130 | |||||
SSZ=XX asBBBSSKBS £==L | SBBSSa = SB=ISSBaKEJ | SSS=SSrS=SKaESBSBSBtXSES=CSiBS | as se |
Die Abscheidung einer Kobalt-Nicke!schicht erfolgte in einem GaI-vanisierungsbad
nach Beispiel 1, jedoch unter Variation der Hypophosphitmenge, wobei eine Versuchsserie kein Ammoniumchlorid
enthielt und in der anderen Serie NH^Cl als Badzusatz in einer
-6-
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AGFA-GEVAERT AG, Leverkusen Aktenzeichen: P 17 71 260.6-45
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Menge von 50, 200, 300 und 400 g/l enthalten war. Die Versuche wurden bei einem pH-Wert von 3,5,einer Temperatur
von 70 C und einer Stromdichte von 10 A/dm durchgeführt.
Tabelle | 2 | ohi H C |
I | ae NH4Cl | mit 50 H C |
NH4Cl g/l 8R70S |
NH4( 200 1 Hc |
"1 ϊ/1 rB /B R S |
NH4 300 Hc |
Cl g/l Bn/B R s |
NH^ 400 Hc |
[ g/l *BR/BS |
100 | 0,82 | ■ | ||||||||||
NaHPO2 * H 0 g/i2 |
230 | 0,69 | 200 | 0,72 | 160 | 0,75 | 150 | 0,76 | 150 | 0,78 | ||
0 | 260 | 0,42 | 230 | 0,59 | 190 | 0,76 | 180 | 0,78 | 180 | 0,81 | ||
6 | 320 | 0,31 | 300 | 0,63 | 260 | 0,79 | 242 | 0,77 | 230 | 0,75 | ||
8 | —— | 310 | O,37 | 364 | 0,72 | 370 | 0,76 | 370 | 0,77 | |||
10 | ||||||||||||
12 |
Aus den Angaben der Koeriitivfeider und der Rechteckigkeitsfaktoren geht eindeutig hervor, daß erst die Kombination hoher
Ammoniumchlorid-Konzentrationen mit bestimmten Hypophosphitmengen die Einstellung wünschenswerter Koerzitivfeider mit
praktisch annehmbaren Rechteckigkeitsfaktoren ermöglicht.
Es wird ein Galvanisierungsbad verwendet, das dem des Beispiels
entspricht und einen Gehalt.von 200 g NH4Cl hat. Der Betrieb
des Bades erfolgte bei pH 3,5 und einer Temperatur von 50 °C mit einer Stromdicht· von 10 A/dm2. Damit wird ein K^erzitivfeld von
480 Oe und ein Bg/Bg-Verhältnis von 0,834 erzielt. Die entsprechende Hystereseschleife wird in Fig. 1 ausgewiesen.
- Patentansprüche -
1098A871504
Claims (5)
1. Verfahren zum galvanischen Abscheiden magnetisierbarer
Schichten aus Kobalt-Nickel-Legierungen für dynamische Speicherung, dadurch gekennzeichnet, daß ein Bad mit
einer Gesamtmenge an Kobalt- und Nickelionen von mehr als 100 g/l, wobei das Verhältnis von Kobalt- zu Nickelionen
60 : 40 bis 40 : 60 beträgt, und mit 6 - 12 g/l Hypophospb.itionen und 60 - 140 g/l Ammoniumionen verwendet
und bei einem pH-Wert von 1.8- - 5,5 und einer
Temperatur von 40 - 80 °C mit einer Stromdichte von 9■- 40 A/dm2 betrieben wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß
das Ve
trägt.
trägt.
das Verhältnis von H2PO3" : NH4 + : Me+4" 1 : 10 : 20 be-
3. Verfahren nach Anspruch 1 und 2, dadurch gekennzeichnet,
daß das Bad 120 - 140 g/l Kobalt- und Nickelionen enthält.
4. Verfahren nach Anspruch 1-3, dadurch gekennzeichnet, daß die Abscheidung bei.Temperaturen von 47 - 53 0C und
bei einem pH-Wert von 3,4 - 3,6 erfolgt.
5. Magnetische Speicherdichten, hergestellt mit einem galvanischem
Bad nach den vorhergehenden Ansprüchen, dadurch gekennzeichnet, daß die abgeschiedene Schicht 78-82 %
Kobalt und 18 -22 % Nickel enthält.
Unterlagen VA 7 § 1 Ats.'., Jr. Τ Saiz 3 des Änrferur*«»«* M.A.9-] 94."
109848/1504
Leerseite
Priority Applications (3)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DE19681771260 DE1771260A1 (de) | 1968-04-26 | 1968-04-26 | Verfahren zum galvanischen Abscheiden ferromagnetischer UEberzuege aus Kobalt-Nickel-Legierungen |
FR6907022A FR2006961A1 (en) | 1968-04-26 | 1969-03-12 | Electrolytic deposition of magnetisable coatings |
BE731985D BE731985A (de) | 1968-04-26 | 1969-04-24 |
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
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Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1771260A1 true DE1771260A1 (de) | 1971-11-25 |
Family
ID=5700804
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
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FR (1) | FR2006961A1 (de) |
-
1968
- 1968-04-26 DE DE19681771260 patent/DE1771260A1/de active Pending
-
1969
- 1969-03-12 FR FR6907022A patent/FR2006961A1/fr not_active Withdrawn
- 1969-04-24 BE BE731985D patent/BE731985A/xx unknown
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE731985A (de) | 1969-10-24 |
FR2006961A1 (en) | 1970-01-02 |
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