DE1768744A1 - Cyclohexan-1.2.3.4.5-pentacarbonsaeure oder deren Dianhydrid - Google Patents
Cyclohexan-1.2.3.4.5-pentacarbonsaeure oder deren DianhydridInfo
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
Unser Zeichen: O.Z. 25 636 Ste/IB
Ludwigshafen am Rhein, 24.6.1968
Die vorliegende Erfindung betrifft als neue Verbindungen die Cyclohexan-1.2.3·4,5-pentacarbonsäure oder deren
Dianhydrid sowie ein Verfahren zur Herstellung dieser Verbindungen.
Es wurde gefunden, daß sich Cyclohexan-1.2.3.4.5-pentacarbonsäure oder deren Dianhydrid in einfacher Weise herstellen
lassen, wenn man Bicyclo 2.2.2 oct-7-en-2.3.5-tricarbonsäure und/oder deren Anhydrid mit 10 bis 100-gew.Jiiger
Salpetersäure in-Gegenwart von Öxydationskatalysatoren bei
Temperaturen zwischen 30 bis 300 0C oxydiert und gegebenenfalls
die erhaltene Cyclohexan-1.2.3.4.5-pentacarbonsäure in
an sich bekannter Weise in das Dianhydrid überführt.
Aus der US-Patentschrift 3 242 206 und aus Liebigs Annalen der
Chemie, Band oll (1958), Seite 7, ist bekannt, daß Bicyclohepten- und Bicycloocten-dicarbonsäure-Derivate durch Einwirkung von
konzentrierter Salpetersäure unter energischen Bedingungen zu den entsprechenden Tetracarbonsäuren oxydiert werden können.
Ein Katalysator wird bei diesen Umsetzungen nicht benötigt. Es war daher überraschend, daß bei der entsprechenden Einwir-
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kung von Salpetersäure auf Bicyclo 2.2.2 oct-7-en-2.3.5-tricarbonsäure
keine Oxydation zur Cyclohexan-1.2.3.^.5-pentacarbonsäure
erfolgt. Erst bei Anwesenheit von Katalysatoren führt die Reaktion zur Bildung der Pentacarbonsäure. In Abwesenheit
von Katalysatoren bleibt auch unter energischen Bedingungen die Oxydation der Endoäthylenbrücke auf der Stufe des Aldehyds
stehen, welches sich in hoher Ausbeute isolieren läßt.
Die Cyclohexan-l^.S.iJ.S-pentacarbonsäure wird nach dem Verfahren
der Erfindung in nahezu quantitativer Ausbeute erhalten.
Die Ausgangsstoffe des Verfahrens werden in guter Ausbeute durch Diels-Alder-Reaktion von Acrylsäure mit der durch
partielle Hydrierung von o-Phthalsäure erhältlichen Cyclohexa-3.5-dien-1.2-dicarbonsäure
hergestellt. Je nachden Reaktionsbedingungen und der Aufarbeitung erhält man dabei die Tricarbonsäure
oder das Anhydrid.
Die Oxydation wird in Gegenwart der üblichen Oxydationskatalysatoren,
z. B. von organischen und insbesondere anorganischen Verbindungen des Palladiums, des Molybdäns und vorzugsweise
des Vanadiums ausgeführt. Die Oxydationsstufe des aktiven Metalls in den eingesetzten Verbindungen ist ebenso wie die
Art des Gegenions zu dem das aktive Metall enthaltenden Ion nicht kritisch. Beispielsweise seien folgende Verbindungen
im einzelnen genannt:
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Natrium-, Kalium-, Ammoniummolybdat und -vanadat, Vanadiumpentoxid,
Palladiumchlorid. Man wendet den Katalysator zweckmäßig in Mengen von 0,05 bis 1 Gew.% an.
Für das Verfahren der Erfindung werden Temperaturen zwischen 30 und 300 0C angewendet. Man kann die Oxydation bei Atmosphärendruck
ausführen, wobei man vorzugsweise Temperaturen zwischen 50 und 100 0C wählt. Man kann die Umsetzung jedoch auch bei erhöhtem
Druck, zweckmäßig bei Drücken bis zu lOOat, vorzugsweise bei Drücken zwischen 10 und 60 at, durchführen.
Bei dieser Arbeitsweise kann man Temperaturen bis zu 300 C anwenden, so daß Verweilzeiten von wenigen Sekunden erzielt
werden können. Vorzugsweise wählt man bei der Anwendung von erhöhtem Druck Temperaturen zwischen 150 und 260 0C.
Die Salpetersäurekonzentration beträgt im allgemeinen 10 bis 100 Qew.i, wobei man bei der Anwendung von Atmosphärendruck
Salpetersäurekonzentrationen zwischen 30 bis 80 Gew.J»
und bei der Anwendung von erhöhtem Druck Konzentrationen zwischen 10 und 50 Gew.% bevorzugt.
Oxydation von 1 Mol Ausgangsstoff setzt man zweckmäßig 2 bis 7 Mol, vorzugsweise 3 bis 6 Mol, Salpetersäure ein.
Ein höherer Salpetersäure-Überschuß schadet jedoch nicht.
Die Umsetzung nach dem Verfahren der Erfindungnimmt je nach Temperatur, Druck und Salpetersäurekonzentration wenige
Sekunden bis etwa 20 Stunden in Anspruch. Die optimalen Kom-
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binationen von Temperatur, Salpetersäurekonzentration und
binationen von Temperatur, Salpetersäurekonzentration und
Reaktionszeit lassen sich durch Vorversuche leicht ermitteln.
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Die Reaktion kann diskontinuierlich oder kontinuierlich durchgeführt werden. Die diskontinuierliche Umsetzung kann
z. B. ausgeführt werden, indem man den Ausgangsstoff portionsweise unter Rühren bei der Reaktionstemperatur in die Salpetersäure
einträgt, die den Katalysator gelöst enthält, und nach dem Abkühlen die ausgefallene Cyclohexanpentacarbonsäure
abfiltriert. Man kann das Verfahren kontinuierlich durchführen, indem man dem ersten Reaktionsgefäß einer Kaskade fortlaufend Ausgangsstoff und kochkonzentrierte Salpetersäure zugibt,
so daß eine bestimmte Salpetersäurekonzentration in den Reaktionsgefäßen aufrechterhalten wird. Die gebildete
Cyclohexanpentacarbonsäure wird dem letzten Reaktionsgefäß der Kaskade laufend entnommen und abfiltriert. Das Filtrat wird
zweckmäßig dem ersten Reaktionsgefäß der Kaskade kontinuierlich wieder zugeführt. Statt in einer Rührkesselkaskade kann
die Reaktion auch kontinuierlich in einem Reaktionsrohr durchgeführt werden, wobei bei Anwendung höherer Temperaturen sehr
kurze Verweilzeiten erzielt werden.
Die Cyclohexan-l^^'^'S-pentacarbonsäure läßt sioh in üblicher
Weise, z. B. durch Erhitzen mit Essigsäureanhydrid in ihr Dianhydrid überführen. Durch Hydrolyse wird daraus die ursprüngliche
Pentacarbonsäure zurückgewonnen.
Die Cyclohexan-l^^'^S-pentacarbonsäure oder deren Anhydrid
ergeben z. B. als Ester bestimmter Carbonsäuren wertvolle Weichmacher, die sich insbesondere bei ihrer Anwendung in
Polyvinylchlorid durch eine besonders geringe Flüchtigkeit auszeichnen.
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Die in den Beispielen angegebenen Teile bedeuten Gewichtsteile.
Zu einer Mischung von 470 Teilen 68gew.£iger Salpetersäure und
0,5 Teilen Ammoniumvanadat, die man auf 70 - 80 0C erhitzt hat,
werden unter Rühren vorsichtig 222 Teile Bicyclo 2.2.2 oct-7-en-2.3.5-tricarbonsäureanhydrid
innerhalb von 15 Minuten zugegeben. Während der Zugabe wird mit Hilfe eines Wasserbades die
Temperatur auf 80 0C gehalten. Das Reaktionsgemisch wird
2,5 Stunden bei 80 C gerührt, wobei Stickoxide entweichen. Anschließend wird die Reaktionsmischung auf +5 0C abgekühlt
und der ausgefallene Niederschlag abgesaugt. Das Piltrat wird im Vakuum vorsichtig eingeengt und eine zweite Kristallfraktion
isoliert. Die gesammelten Niederschläge werden mit Eisessig gewaschen. Nach dem Trocknen erhält man 300 Teile (98,6 %
der Theorie) Cyclohexan-l^O.^.S-pentacarbonsaure vom Schmelzpunkt
223 - 227 0C. Das Kernresonanzspektrum weist ein Multiplett
mit Maxima bei 3,41, 3,05, 2,6 und 2,1 ppm auf.
304 Teile Cyclohexan-1.2.3.4.5~pentaearbonsäure werden mit 408 Teilen Essigsäureanhydrid zwei Stunden unter Rückfluß
erhitzt und anschließend auf ca. die Hälfte des Volumens eingeengt. Der entstandene Niederschlag wird abgesaugt, mit
wenig kaltem Essigsäureanhydrid gewaschen und getrocknet. Man erhält 238 Teile Cyclohexan-l.Z.S^.S-pentacarbonsäuredianhydrid
vom Schmelzpunkt 245 -' 247 0C, das sind 88,8 %
der Theorie.
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- 6 - O.Z. 2
152 Teile Cyclohexan-1.2.3«1*.5~pentacarbonsäure werden mit
450 Teilen konzentrierter Salzsäure im Autoklaven 12 Stunden
auf 170 0C erhitzt. Danach wird das Reaktionsgemisch auf das
halbe Volumen eingeengt, abgekühlt und der angefallene Niederschlag abgesaugt und getrocknet. Das Piltrat wird im Vakuum
bis zur Trockne eingedampft, um den restlichen Anteil des Umlagerungsproduktes zu isolieren. Man erhält l4l Teile einer
umgelagerten Cyclohexan-l^^^.S-pentacarbonsäure vom Schmelzpunkt
236 - 238 C, deren Kernresonanzspektrum ein Singulett
bei 2,55 ppm zeigt.
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei man jedoch 800 Teile 40gew.J?ige Salpetersäure verwendet und das Reaktions·
gemisch 8 Stunden bei 70 0C hält. Man erhält 297 Teile 07,5 %
der Theorie)
Man verfährt wie in Beispiel 1 beschrieben, wobei man jedoch
als Katalysator 1 Teil Ammoniummolybdat verwendet. Man erhält dabei 246 Teile (81 % der Theorie) Cyclohexan-1.2.3.4.5-penta
carbonsäure.
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Claims (2)
1. Cyclohexan-1.2.3Λ.5-pentacarbonsäure
2. Dianhydrid der Cyclohexan-1.2.3.%.5-pentacarbonsäure
3· Verfahren zur Herstellung von Cyclohexan-1.2.3· 11.5-pentacarbonsäure,
oder deren Dianhydrid, dadurch gekennzeichnet , daß man Bicyclo 2.2.2 oct-7-en-2.3'5-tricarbonsäure
und/oder deren Anhydrid mit bis lOOgew.Ziger Salpetersäure in Gegenwart von Oxydationskatalysatoren
bei Temperaturen.zwischen 30 und 300 0C oxydiert und gegebenenfalls die erhaltene
Cyclohexan-1.2.3.4.5-pentacarbonsäure in an sich
bekannter Weise in das Dianhydrid überführt.
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AQ
109885/1909
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US834490A US3629291A (en) | 1968-06-25 | 1969-06-18 | Cyclohexane-1 2 3 4 5-pentacarboxylic acid and its dianhydride |
CA054819A CA918165A (en) | 1968-06-25 | 1969-06-19 | Cyclohexane-1,2,3,4,5-pentacarboxylic acid and its dianhydride |
CH958869A CH512418A (de) | 1968-06-25 | 1969-06-23 | Verfahren zur Herstellung von Cyclohexan-1,2,3,4,5-pentacarbonsäure |
FR6921070A FR2011655A1 (de) | 1968-06-25 | 1969-06-24 | |
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BE735095D BE735095A (de) | 1968-06-25 | 1969-06-25 |
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US3629291A (en) | 1971-12-21 |
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Legal Events
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