DE1768227A1 - Verfahren zum Stabilisieren von halogenierten Kohlenwasserstoffen,insbesondere chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen,gegen Zersetzung - Google Patents
Verfahren zum Stabilisieren von halogenierten Kohlenwasserstoffen,insbesondere chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen,gegen ZersetzungInfo
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Description
Verfahren zum Stabilisieren von halogenierten Kohlenwasserstoffen, insbesondere chlorierten aliphatischen ^
Kohlenwasserstoffen, gegen Zersetzung
Die vorliegende Erfindung betrifft die Stabilisierung von halogenierten
Kohlenwasserstoffen gegen Zersetzung. Insbesondere betrifft sie die Stabilisierung von chlorierten Kohlenwasserstoffen
wie Trichloräthylen and Perchloräthylen, die als
Lösungsmittel bei den verschiedensten technischen Verfahren verwendet werden, gegen Zersetzung.
Es ist bekannt, daß chlorierte Kohlenwasserstoffe, insbesondere Trichloräthylen and terchloräthylen, bei den verschiedensten
technischen Verfahren eingesetzt werden, vor allem als
Lösungsmittellur Fette nnd andere organische Substanzen, z.B.
zum Entfetten von Metallen, zur Extraktion von ölen und betten,
zur Reinigung von Textilien usw.
Diese chlorierten Kohlenwasserstoffe neigen bei Einwirkung von
Hitze, Sauerstoff, Licht und Wasser dazu, sich zu zersetzen,
10MU/1866 ^«-fiWAL -2-
wobei saure Produkte wie Chlorwasserstoffsäure, giftige Produkte
wie Phosgen, teerartige Substanzen und dergleichen entstehen, die alle Schwierigkeiten sowohl während der Lagerung und dem
Transport als auch während der Verwendung und der Hückgewinnung
der Lösungsmittel selbst verursachen.
Darüber hinaus wird diese Zersetzung durch die Anwesenheit von Metallen oder Metallsalzen ebenso wie durch die direkten und indirekten
Zersetzungsprodukte beschleunigt, so daß die Zersetzung
autokatalytisch abläuft.
Alle diese Nachteile sind besonders schwerwiegend beim Entfetten von Metallen, insbesondere Metallen, die Eisen oder Aluminium
enthalten, wo infolge der strengen Arbeitsbedingungen welchen das Lösungsmittel durch die gleichzeitige Einwirkung von Hitze,
Sauerstoff, Feuchtigkeit und dem ^etall selbst für längere Zeit
ausgesetzt ist, eine erhebliche Zerset-ung des Lösungsmittels stattfindet; diese Zersetzung wird wiederum durch die Chloride
beschleunigt, welche durch die Einwirkung von Ch.orwasserstoff,
der auf dem Metall frei wird, gebildet werden, was schwere Korrosionserscheinungen
auf den der Entfettungsbehandlung unterworfenen wie tall stück en verursacht.
Es ist daher für die Industrie von fundamentaler Dichtigkeit,
die Zersetzung der chlorierten Lösungsmittel zu verhindern oder die schädigende Wirkung der ^ersetzungsprodukte zu neutralisieren«
-3-109844/1888 bad original
Zu diesem Zweck ist es allgemein technische Praxis, dem chlorierten
Lösungsmittel geeignete Stabilisierungsmittel zuzugeben* Hierfür sind eine Vielzahl und die verschiedenartigsten Stabilisierungsmittel
empfohlen worden; insbesondere werden die Lösungsmittel mit Antioxydantien behandelt, d.h. mit Verbindungen, welche
die Einwirkung von Luft inhibieren, oder mit Säureakzeptoren, die die Funktion haben Säure die allmählich entsteht, zu neutralisieren, wodurch die Möglichkeit der autokatalytischen Zersetzungsreaktionen
ausgeschlossen wird.
Das Stabilisierungssystem muß darüber hinaus derart sein, daß
die Neutralität des Lösungsmittels selbst unter den schwersten Bedingungen sichergestellt ist (die Alkalität des Lösungsmittels,
die ihm durch Stabilisatoren, welche stark basischen Charakter haben, verliehen wird, ist ebenso schädlich wie die
Azidität, weil es das Lösungsmittel für die Entfettung amphoterer Metalle, wie Aluminium und Zink völlig ungeeignet macht),
darüber hinaus muß es eine nachhaltige stabilisierende Wirkung
sowfc.1 in der flüssigen wie auch in der Dampfphase bei den Entfettungsprozessen
ausüben.
Die Notwendigkeit, daß alle die oben erwähnten Eigenschaften
gleichzeitig vorhanden sein müssen, schafft eine Lage, durch
welche der größte Teil der bisher empfohlenen Stabilisierungsmittel
für eine wirksame und lang anhaltende Stabilisierung von chlorierten Lösungsmitteln gänzlich ungeeignet werden.
109844/1866
Der vorliegenden Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde,
ein neues wirksames Stabilisierungsmittel für halogenierte
Kohlenwasserstoffe, insbesondere für chlorierte Kohlenwasserstoffe,
zu schaffen, das insbesondere zur Verwendung beim Entfetten von Metallen geeignet ist, und welches neben sicherer
und lang anhaltender Antioxydationsiwrkung,d.h. Inhibierung
der Bi-ldung von Phosgen und Chlorwasserstoff, auch die Neutrality
des Lösungsmittels selbst unter den schwersten Arbeitsbedingungen
sicherstellt.
Es ist gefunden worden, daß eine sichere und lang anhaltende
Stabilisierung gegen Zersetzung von halo^enierten Kohlenwasserstoffen,
insbesondere chlorierten Kohlenwasserstoffen, die als Lösungsmittel beim Entfetten von Metallen verwendet werden, dadurch
erreicht wird, daß dem halogenierten Lösungsmittel eine stabilisierende Zusammensetzung zugegeben wird, die aus -"^utylenoxyd,
P!isobutylen, Tymol· und Dimethylbenzalhydrazon aufgebaut
ist.
™ Die vorstehend aufgeführte Zusammensetzung£ann für sich allein
oder im Gemisch mit anderen Stabilisatoren bekannter Art verwendet
werden.
Die Menge an stabilisierender Zusammensetzung, die dem.halogenierten
Lösungsmittel zuzusetzen ist, hängt selbstverständlich ab von der Art des Lösungsmittels, das zu stabilisieren ist, dem
vorgesehenen Verwendungszweck dee Lösungsmittels, dem gewünschten Stabilisitrungsgrad und der möglichen Anwesenheit anderer Zuaatse·
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BAD ORIGINAL -5-
Für die mei3ten Einsatzzwecke liegen die bevorzugten Konzentrationen im Bereich von 0,1 bis 0,4 Gew.-% Butylenoxyd, 0,01 bis
0,1 Gew.-% Düsobutylen, 0,001 bis 0,02 Gew.-% Tymol und 0,001
bis 0.02 Gew.-% Dimethylbenzalhydrazon.
Es können auch größere Mengen .eingesetzt werden, doch ist die«
nicht notwendig.
Die chlorierten Kohlenwasserstoffe, die gemäß der vorliegenden
Erfindung stabilisiert sind, zeigen während der ■'Aufbewahrung so- ^
wie dem Gebrauch unter den schwersten Arbeitsbedingungen, wie sie beim Entfetten von Metallen auftreten, keinerlei Neigung zur
Sersetzung. Selbst nach langer Hitzebehandlung bleibt dasTrichloräthylen
durchsichtig und klar.
Bei bestimmten Anlagen kann es vorteilhaft sein, die erfindungsgemäße
stabilisierende Zusammensetzung, zusammen mit kleinen Mengen
(z.3. 0,0005 bis 0,002 Gew.%) eines Aiky!hydrazine einzusetzen.
Neben Trichlorethylen und Perchloräthylen- können die verschiedensten
anderen halogenierten Kohlenwasserstoffe durch die erfindungsgemäße
stabilisierende Zusammensetzung vor Zersetzung geschützt werden, wie z.B. Chloroform, Methylchloroform, Methyleachlorid,
Tetrachlorkohlenstoff, Dichlorethylen, Trichloräthan, Vinylidenchlorid,
Vinylchlorid usw.
Weitere Eigenschaften und Vorteile der vorliegenden Erfindung
to* tu/-.me.'
sseigen die Beispiele, die in der beigefügten !Tabelle zusammengestellt
sind; ein nicht stabilisiertes Tri- bzw. Perchloräthylenmuster und ein mit der erfindungsgemäßen Zusammensetzung
in den angegebenen Mengen stabilisiertes Muster wurden zur Bewertung ihrer Stabilitätseigenschaften auf Basis des beschleunigten
Oxydationstestes geprüft, der in den USA Army-lTavy-Aeronautical
Specification MIL· - T. 7003 und Federal Specification ΟΤ-634/a Standards beschrieben ist.
Bei einem solchen Stabilitätstest werden 200 ml des chlorierten Kohlenwasserstoffes in einem 500 ml Kolben 48 Stunden unter
. Bückfluß erhitzt, einmal für sich und ein zweites Mal im Gemisch mit den für die einzelnen Bestandteile angegebenen Mengen
stabilisierender Zusammensetzung, wobei mit Hilfe eines Glasrohres einer lichten Weite von 3 mm mit wassergeeättigter
Sauerstoff in einer Geschwindigkeit von 10 bis 12 Blasen pro Minute durchgeleitet wird. In die Dampfphase wird eine kleine
Stahlplatte einer Größe von 12,7 x 50,8 χ 1,59 mm aufgehängt, während in die flüssige Phase eine kleine Stahlplatte einer
Größe von 6,35 χ 19»Ο5 χ 1,59 mm eingebracht wird. Als Licht- und
Wärmequelle wird eine besandete 150 Watt-iampe unter dem Kolben
angebracht.
Am Schluß des Textes bestimmt man die Azidität des chlorierten Kohlenwasserstoffes, den pH-Wert des wässrigen Extraktes, wobei
man in allen Fällen Wasser und chlorierten Kohlenwasserstoff im gleichen Verhältnis (1 1 1) zueinander vorliegen hat, und prüft
das Aussehen der kleinen Stahlplatten und des chlorierten
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Kohlenwasserstoff es selbst.
Die Ergebnisse dieser Texts sind in den nachstehenden Tabellen
wiedergegeben} die Prozentangaben der verschiedenen Additive
bedeuten Gew.-^, bezogen auf den chlorierten Kohlenwasserstoff.
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Tabelle 1
Stabilitätstest mit !Erichloräthylen
ffr. Stabilisatoren
pH des wässrigen Auszuges vor dem* Oxydationstest pH des wässrigen
Auszuges nach dem
Oxydationstest
Auszuges nach dem
Oxydationstest
Phosgen
Farbe des
Trichloräthylens
Trichloräthylens
Aussehen der kleinen Platte in der Dampfphase
keine (Vergleich) gesättigt gelb
stark korrodiert
Butylenoxyd 0,25 *
3)i-iaobutylen 0,03 1>
Tyraol 0,005 $>
Dimethylbenzalhydrazon 0,005 abwesend durchsich- vollkommen glänzend
tig, färb- nicht korrodiert los
Beispiel Nr.
Stabilisatoren
pH des wässrigen Auszuges vor nach
dem Oxydationstest Chlorwasserstoffazidität (einschl. Phosgen, berechnet
als HCl)
Farbe des Perchloräthylens
Aussehen der kleinen Platte in der Dampfphase
keine (Vergleich)
Butylenoxyd 0,25 .*
Di-isobutylen 0,03 1>
Tymol 0,005 5ί
Dimethylbenzalhydrazon 0,005 1»
0,0001 $>
gelb
farblos
opak
vollkommen glänzend
σ>
Diese vorstehend aufgeführten Teste zeigen deutlich die Wirksamkeit der Stabilisierung von Tri- und Perchloräthylen
gemäß der vorliegenden Erfindung. Tatsächlich bleibt der pH-Wert bei 7, also neutral, Phosgen ist vollständig abwesend,
und das Aussehen der kleinen Platten und des Tri- bzw. Perchloräthylens ist selbst nach der starken Beanspruchung
durch den beschriebenen Oxydationstest zufriedenstellend.
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Claims (2)
1. Verfahren zum Stabilisieren von halogenieren Kohlenwasserstoffen,
insbesondere chlorierten aliphatischen Kohlenwasserstoffen,
die als Lösungsmittel eingesetzt werden, gegen Zersetzung» dadurch gekennzeichnet, daß man dem chlorierten Kohlenwasserstoff
eine stabilisierende Zusammensetzung, bestehend aus 0,1 bis 0,4 Gew.-% Butylenoxyd, 0,01 bis 0.1 Gew.~% Di-isobuty-
len, 0,001 bis 0,02 Ciew.-vo tymol und 0,001 bis 0,02 Gew.-^ Dimethylbenzalhydraζon
zusetzt.
2. Verfahren nach Anspruch I1 dadurch gekennzeichnet, daß die i|
stabilisierende Zusammensetzung zu Trichloräthylen zugesetzt
wird.
109841/1866
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