DE17447C - Verfahren zur Herstellung von Nägeln für Schuhwerk und Apparat dazu - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von Nägeln für Schuhwerk und Apparat dazuInfo
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
PATENTSCHRIFT
KLASSE 71: Schuhwerk.
Patentirt im Deutschen Reiche vom 6. Januar 1881 ab.
Diese Erfindung bezieht sich auf Befestigungen für die Sohlen von Schuhwerk und Apparate
zum Herstellen und Eintreiben solcher Befestigungen.
Fig. ι ist eine Vorderansicht, Fig. 2 eine Seitenansicht des Obergestells der Maschine,
Fig. 3 ist eine Oberansicht der Schneiden, des Trägers und deren Verbindungen.
Fig. 4 ist eine Oberansicht des Halses, des Trägers und der feststehenden Schneide.
Fig. 5 ist ein Durchschnitt von Fig. 4 nach der Linie x-x.
Fig. 6 sind die Details der Schneide J.
Fig. 7 sind die Details der oberen oder feststehenden Schneide.
Fig. 8 ist eine Vorderansicht der unteren Schneide K.
Fig. 9 zeigt den Nagel.
Fig. 10 ist eine Ansicht der Kupplung oder Ein- und Ausrückvorrichtung.
Fig. 11 ist eine Oberansicht des Ringes und des Sattelstückes.
Fig. 12 ist eine Oberansicht des Hebels.
Das Gestell A ist auf einem passenden Fundament angeordnet, wie solches für Maschinen
zum Befestigen der Sohlen von Schuhwerk üblich ist. Das Gestell trägt die Hauptwelle B
und die Welle C. F ist die Hammerstange.
Der Draht α wird von einem Haspel oder einer Spule getragen und das Ende desselben
durch die Oese a1 in dem Arm α2 nach unten
und zwischen das Speiserad a3 und den Speisehebel
a10, sowie zwischen die Backen a3 und a*
geführt. Durch diese Backen a3 a* und die
Feder a5 des Armes a1 wird der Draht so
lange festgehalten, als die an dem Arm a& befindliche
Frictionsrolle nicht in Berührung mit der Hammerstange F steht.
Es ist ersichtlich, dafs die Arme a2 und a°
mit der Feder ab einen Compoundhebel und eine Klemmvorrichtung bilden, so dafs, wenn
ein Schieber auf die Rolle an dem Arm a6
wirkt, der Compoundhebel a2 ae as um seinen
Drehpunkt a7 gedreht wird. Hierdurch wird
die Klemmbacke #* an dem Arm α6 von der
Backe a3 an dem Arm «2 abgezogen und der
Arm α6 um seinen Drehpunkt as gedreht.
Sobald dieser Hebel «2 α6 α5 ^weit genug um
seinen Drehpunkt a1 gedreht worden ist, so dafs die Speisewalze a9 auf den zwischen dieser
Walze und dem segmentartigen Arm a'"des Speisehebels laufenden Drahtes wirkt, wird
jede Bewegung der Rolle des Armes a6 eine
Drehung dieses Armes um seinen Drehpunkt «8
verursachen.
Hierdurch wird der Arm von den Klemmbacken α3 άι befreit, so dafs der Draht durch
die Speisewalze as und den Arm β10 des
Speisehebels weiter geführt werden kann. Der zusammengesetzte Hebel β2 β6 α5 wird durch
die Eintreib- oder Hammerstange F bewegt, welche bei f ausgeschnitten ist, um die Rolle
des Armes a6 aufser Berührung mit der Hammerstange
F zu halten, wenn die Stange sich nach unten senkt und während eines Theils der Bewegung
derselben.
Ist die Rolle des Armes a6 von der Hammerstange
frei, so wird der Draht zwischen den Backen a3 a4- festgeklemmt. Sobald die schiefe
Fläche am unteren Theil von / gegen die Rolle des Armes ae schlägt, wird der zusammengesetzte
Hebel a2 a* as genügend um
seinen Drehpunkt α1 gedreht, um die Speisewalze
as gegen den Speisehebel β10 zu drücken,
so dafs der Draht zwischen die Speisewalze a9 und den Speisehebel a10 geklemmt und aus
den Backen a3 α* befreit wird. Der Speisehebel
Ci10Ci11 wird in der einen Richtung durch'
die Curve α12 in der Fläche des Excenters D
bewegt, in der entgegengesetzten Richtung durch die Feder a13. Dieses mit Curve versehene
Excenter wirkt auf einen Vorsprung des Armes a11 des Speisehebels Ci10Ci11. Die
Rückwärtsbewegung des Armes cit0 wird durch
den Hebel a14 regulirt.
Dieser Hebel kann so adjustirt werden, dafs die Bewegung vermehrt oder verringert und
demzufolge die Länge der Drahtstifte abgeändert wird. Die Daumenschrauben b b1 und
die Schieber P P werden angewendet, um den Hub des Hebels au zu begrenzen. Nur zwei
Längen der Befestigungen sind erforderlich, und werden die Schieber PP so adjustirt,
dafs, wenn der Hebel au den Schieber P berührt,
die kürzesten und, wenn in Berührung mit P1 die längsten Nägel geschnitten und
eingetrieben werden. Ein Tritt (in der Zeichnung nicht dargestellt) wird angewendet, um
den Hebel au zu bewegen.
Ein Theil der einen Seite der Hammerstange wird weggeschnitten, Fig. ι und 2, um zu verhindern,
dafs die Hammerstange auf den Draht und die feststehende Schneide d hinderlich
wirkt. Der Draht wird unter das Querstück g durch die Bohrung in der feststehenden
Schneide d bis in die Rinne j der Schneide J geführt. Die Schneide J ist in dem Schneidehebel
d1 angebracht. Nachdem der Draht in der Rinne / der Schneide J eingeführt worden
ist, wird die Schneide um ihren Drehpunkt d2 gedreht, so dafs der abgeschnittene Drahtstift
in gerader Linie mit der Bohrung d3 der oberen Schneide d und den Hals dl und direct
unter den Hammer zu stehen kommt. Der Hals d4 ist in dem Träger d 5 befestigt, welcher
eine kreisförmige Vertiefung besitzt, um die Schneide K, den Schneidehebel d1 und dessen
Drehpunkt d2 aufzunehmen. Der Träger db
mit dem Schneidehebel d1 wird fest auf die untere Fläche des Kopfes G gebolzt; die
Schneide d wird durch die Stellschraube d6
fest in ihrer Stellung gehalten. Der Schneidehebel dl wird durch die Curve h mittelst des
Verbindungshebels h1 bewegt.
Der Drehpunkt 7/2 des Hebels h1 befindet
sich in dem Glied h3, welches fest am Gestell A angebracht ist. Diese Curve h sitzt
fest auf der Welle C, welche ihre drehende Bewegung von der Welle B aus durch Kegelgetriebe
erhält. Die Fläche / wird unten durch einen Schwalbenschwanz und oben durch eine
Schraube oder einen Knopf so gehalten, dafs dieselbe leicht entfernt werden kann, damit
man zum Speisemechanismus gelangen kann.
Die obere Schneide d, Fig. 7, ist mit zwei Bohrungen d3 dr versehen; die Bohrung d7
nimmt den Draht von der Zufiihrungsvornchtung auf, während die Bohrung d3 zum Tragen des
Hammers bestimmt ist. Eine der unteren Schneiden^ Fig. 6, ist in der einen Fläche mit einer
Rinne/ von gleicher ,Form und Gröfse mit dem Draht, mit Ausnahme von der Stelle, wo der Draht
weggeschnitten werden soll, versehen. Die andere untere Schneide K ist mit einer entsprechenden
Rinne k versehen, so dafs, wenn diese beiden Rinnen zusammengebracht werden, sie zur Aufnahme
des Drahtes dienen. Die obere Fläche der Schneide J und die untere Fläche der
Schneide d bilden eine Scheere, um den Draht zu durchschneiden. Wenn der Draht in die
Vorrichtung hineingeführt wird, steht die Rinne / in gleicher Linie mit der Bohrung d3
der Schneide d, so dafs ein Theil des Drahtes von gewünschter Länge durch die Bohrung d3
hindurch bis in die Rinne, welche durch die beiden Rinnen jk gebildet wird, hineinragt.
In dieser Stellung ragt ein Theil des Drahtes durch die Bohrung d3 bis in den Raum//£.
Durch eine Bewegung der Schneide J wird die Rinne / der Rinne k * der Schneide K zu
bewegt und der Theil des Drahtes in dem Raum jk von dem Theil in der Bohrung d3
getrennt. Auch wird so viel von dem -getrennten Drahtstück abgeschnitten, wie in der
Rinne k vorhanden ist. Dies abgeschnittene Stück bleibt in der Rinne k, während der
nunmehr fertige Schuhnagel, Fig. 9, bis in den von den Rinnen / und k' gebildeten Raum getragen
wird.
Diese beiden Rinnen / und k1 bilden nun
eine Rinne von gleicher Form mit dem Draht, bevor derselbe verschnitten war. Nun senkt
sich der Hammer und treibt den fertigen Nagel von der Rinne/und k1 heraus. Die Schneide J
wird nun zurückbewegt, um die Rinne / in richtige Stellung zur Rinne k zu bringen. Der
Draht wird nochmals nach vorn geführt, so dafs ein Theil desselben in den von den
Rinnen j k gebildeten Raum hineinragt, wonach die vorbeschriebene Operation des Schneidens
wiederholt wird.
Ein Nagel wird durch das einfache Einführen des Drahtes durch die obere Schneide bis in
den von den Rinnen / k gebildeten Raum und durch Bewegen der Schneide J erzeugt, so dafs
der Draht gegen die schneidende Kante der Rinne k gedrückt und ein Theil des Drahtes
weggeschnitten wird. Der in der Rinne k zurückgelassene Theil läuft durch eine Bohrung
unmittelbar unterhalb der Rinne, Fig. 4. Andere Formen von Nägeln können ebenfalls
durch diese Vorrichtung hergestellt werden, deren Hauptneuheit in dem Raum, welcher
durch die beiden Rinnen j und k gebildet
wird, besteht. Dieser Raum dient zur Aufnahme des Drahtes, während die Rinnen als
Schneiden wirken, um einen Theil des Drahtes wegzuschneiden und dem Nagel die gewünschte
Form zu geben.
Es ist wünsch ens werth, dafs die Rinne k an dem einen Ende weiter als an dem anderen
ist, Fig. 8, um der Fläche P der Rinne k eine abscheerende Bewegung mitzutheilen. Falls die
Rinne k von genau gleicher Form mit der Rinne j wäre, würde man viel mehr Kraft anwenden
müssen, um die Drahtstücke wegzuschneiden, als wenn die schneidende Fläche successiv in Wirkung tritt. Auch ist es vorzuziehen,
die in Fig. 3 dargestellte Schneide J in ihrem Hebel di anzuwenden und die Schneide K
zwischen den beiden Vorsprüngen k3 k4, Fig. 4,
anzubringen. Hierdurch erzielt man eine leichte Adjustirung, auch können die Schneiden d
JK für jede Drahtstärke leicht ausgewechselt werden.
. Die Riemscheiben S T sind auf der Hauptwelle B angebracht. Die feste Scheibe T ist
aus einem Stück mit dem Schwungrad V gegossen oder fest damit verbunden. Diese
Scheibe T kann sich frei auf der Achse drehen, aufser zu der Zeit, wenn das Sattelstück
X in den Einschnitt J der excentrischen Nabe Z des Schwungrades V eingreift.
Dieses Sattelstück X wird an dem Ring X1 durch Schrauben X3 so befestigt, dafs der Arm,
des Sattelstückes von der excentrischen Nabe des Schwungrades hinweg bewegt wird.
Der Ring X1 wird durch die Schraube X*
fest mit der Welle verbunden; die Feder Xb
dient dazu, das Sattelstück X gegen die excentrische Nabe Z des Schwungrades zu drücken.
Der Hebel R ist an dem einen Ende mit einer schrägen Fläche R"', Fig. 1 2, und Schulter R3 und
ferner mit einem Tritt zum Auftreten so versehen, dafs, wenn der Arbeiter den Tritt durch
den Fufs herunterdrückt, das Ende R2 des Hebels R nahe der Nabe Z des Schwungrades
gerückt wird. Bei der nächsten Umdrehung des Schwungrades und des Sattelstücks wird
das hervorragende Ende von X durch die schräge Fläche am Ende des Hebels R getragen.
Sobald das hervorragende Ende von X sich der Schulter R3 nähert, wird dasselbe aus
dem Einschnitt / gehoben und aufser Eingriff mit dem Schwungrad gesetzt, welches sich nun
lose auf der Welle dreht. Der hervorragende Theil des Sattelstücks wird von der Fläche R2
des Hebels R getragen und kommt mit der Schulter R3 in Berührung, wodurch die Umdrehung
der Welle angehalten wird.
Die Maschine wird dadurch wieder in Gang gebracht, dafs der Tritt freigegeben wird. Eine
passende Feder drückt das Ende R2 des Hebels R von der Nabe des Schwungrades und
aus dem Bereich des Sattelstückes X hinweg. Da das Sattelstück nicht mehr von dem Hebel R
gehalten wird, drückt die Feder Xb dasselbe zur Berührung mit der' Nabe. ' ■' Bevor das
Schwungrad eine vollständige Umdrehung machen kann,' tritt das Sattelstück in den Einschnitt / der excentrischen Nabe Z, so dafs die
Scheibe und das Schwungrad fest mit der Welle verbunden werden.
Der Zweck dieser Kupplung zwischen dem Schwungrad und der Welle ist, das Eintreiben
eines einzigen Nagels und das leichte Anhalten der Maschine zu gestatten.
Soll die Maschine in Thätigkeit gesetzt werden, so wird der Treibriemen von der
losen Scheibe S auf die feste Scheibe T gebracht und der Tritt nach unten gedrückt oder
das Ende Ri anderweitig so in den Weg des Sattelstücks X gerückt, dafs der Arm des
Sattelstücks durch die Schulter R3 angehalten wird. Die Scheibe T und das Schwungrad V
drehen sich nun, bis der Stiefel zum Aufnehmen eines Nagels fertig ist. Nun läfst der Arbeiter
den Tritt frei oder rückt das Sattelstück X auf andere Weise von dem Anschlag R3 hinweg,
wonach das Sattelstück auf die excentrische Nabe Z gedrückt wird, bis dasselbe in den
Einschnitt / eintritt und die Welle B mit der Scheibe T und dem Schwungrad V verbindet,
um die Maschine in Bewegung zu setzen.
Will der Arbeiter nur einen Nagel eintreiben, so hält er den Hebel R von der Nabe Z ab,
bis das Sattelstück X in den Einschnitt / eintritt,
d. h. bis die Welle B zu rotiren anfängt, wonach der Hebel R so gestellt wird, dafs die
Schiebefläche R"* und Schulter R3 die Kupplung
auslösen. Die Zuführung für das Schuhwerk besteht aus einem Hebel, welcher am unteren
Ende mit einem Tritt versehen ist. Das obere Ende des Hebels wird. durch ein Excenter
bewegt und ist so am Gestell A angebracht, dafs der Hebel nicht allein eine oscillirende
Bewegung durch das Excenter, sondern auch eine Bewegung der Länge nach erhält. Die
Hammerstange F gleitet auf und ab in Führungen am Kopf G, welcher am Gestell A befestigt
ist; die Hammerstange F wird durch das Excenter D gehoben und durch die
Feder N nach unten gedrückt. Die Wirkung ist wie folgt:
Der Schuh wird entweder durch die Hand gehalten oder auf bekannte Weise gestützt und
unter den Hals geführt; der Hebel R wird nun so bewegt, dafs das Sattelstück X von der
Schulter R3 des Hebels befreit und die Welle B in Drehung versetzt wird. Die Führung dient
dazu, das Schuhwerk, wie üblich, zu führen,
während dasselbe durch den Zuführungshebel nach und nach weiter gerückt wird. Die
Schneiden dienen nicht allein dazu, ein Stück Drah^ von der gewünschten Länge abzu-
Claims (2)
1. Die Anordnung der Schneiden dj und K,
wobei die erste mit den Bohrungen d7 und d3 für den Draht und den Hammer,
die zweite mit Rinne j, die dritte mit den Rinnen k kl versehen ist. Die Rinne k
bildet in Verbindung mit der Rinne j Schneiden zum Wegschneiden eines Theils
des Drahtes und zum Formen des Nagels; die Rinnen j und k1 bilden einen Hals,
aus welchem der fertige Nagel ausgetrieben wird.
2. Das Beschneiden der einen Seite des Nageldrahtes derart, dafs die eine Seite
desselben weggeschnitten wird und der Nagelkopf gebildet, auch der Nagel gleichzeitig
durch das Schrägschneiden des Drahtes zugespitzt wird.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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