DE173746C - - Google Patents

Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Bei Matratzen werden die Sprungfedern in der Regel mit ihren unteren Windungen auf den kreuzweise angeordneten Gurten befestigt, während die oberen Flächen durch Verschnürung zu einer mehr oder weniger gewölbten Fläche vereinigt werden. Die Federachsen stehen dabei gerade auf den Gurten, während die obere Fläche sich der Wölbung der Polsterung schräg anpaßt.
ίο Nun lassen aber die so angeordneten Sprungfedern in verhältnismäßig zu kurzer Zeit in ihrer Spannung nach oder brechen, und es ist eine Aufpolsterung des Möbels nötig.

Durch die Anordnung der Federn nach der Erfindung soll nun die Benutzungsdauer einer mit diesen Sprungfedern auf gewöhnlichen Gurten hergestellten Polsterung verlängert und ein Federbruch, abgesehen von den Folgen von Materialzerstörung durch Rost, verhindert werden.

Fig. ι der Zeichnung zeigt eine aus einer nach der allgemein üblichen Weise hergestellten Polsterung herausgenommene gebrauchte Sprungfeder,

Fig. 2 einen Teil der Polsterung nach dem neuen Verfahren in Ruhe und

Fig. 3 während einer Beanspruchung;
Fig. 4 ist die Draufsicht auf einen fertigen Federboden, alter Bauart links, neuer Bauart rechts.

' Die Erfindung selbst besteht darin, die bekannten Sprungfedern so auf die bekannten, in der Ebene des Polsterrahmens liegende Gurte zu stellen, daß ein auf die Oberfläche des Polsters wirkender Druck die einzelnen Federn derart einstellen soll, daß die Druckrichtung in die Achse jeder Feder fällt, aber keine Biegung der Achse, wie sie aus Fig. 1 erkennbar ist, eintritt.

Zu diesem Zwecke werden die Sprungfedern α von der Mitte der'Polsterfläche nach außen etwas geneigt gestellt, und zwar desto mehr, je gewölbter die Polsteroberfläche ist. Ferner soll darauf geachtet werden, daß die Lage der Knotung bezw. Kapselung b der Federn nach der Mitte des Polsters zu liegen kommt. Das sichere Halten der Feder kann durch eine zweite Verschnürung c bewirkt werden, welche die Mittelfedern in halber Höhe, also an ihrer eingeschnürten Stelle und die übrigen in schräg zum Rahmen absteigender Höhe faßt, entsprechend der Wölbungslinie des Polsterbezuges.

Die besondere Wirkung dieser Einrichtung ist folgende:

Trifft ein Druck irgend eine Polsterfläche, so wird die unmittelbar darunter gelegene Sprungfeder zusammengepreßt, während die Bespannung der Federköpfe den Druck derart weiter überträgt, daß die Köpfe aller übrigen Federn sich nach dieser Stelle hinneigen müssen, und zwar desto mehr, je näher sie der Druckstelle liegen. Die Federn stellen sich infolgedessen mit ihren Achsen in die Richtung des Druckes ein. Stehen dagegen die Federn, wie dies bei der gewöhnlichen Federanordnung der Fall ist, senkrecht, so neigt sich der Kopf der Feder, d. h. die

Federachse biegt sich; tritt nun ein zweiter Drück, etwa durch Aufstellen des zweiten Fußes des auf die Polsterung Steigenden, oberhalb solcher gebogenen Feder auf, so wird sie nicht 'in ihrer natürlichen Kraftrichtung beansprucht, sondern verbogen. Es entsteht hierdurch die Federform der Fig. i, d. h. es wird eine einseitige Verbiegung und zuletzt der Bruch hervorgerufen.

ίο Stehen die Federn aber in der Weise, wie oben gezeigt, geneigt, so stellen sich die Federn derart, daß sie den Druck in ihrer Achse aufnehmen. Am deutlichsten zeigt sich dieser Vorteil bei der in der Regel auftretenden Belastung der Polsterung in einer größeren Fläche, etwa durch einen liegenden Menschen; die Bewegung der Federn ist durch Fig.-2 und 3 gezeigt.

Die Lage der Knotung der Federendwindüngen bei schrägstehenden Federn nach der Mitte der Polsterung zu ist wichtig, da die Feder in der Richtung der Verbindungslinie der oberen und unteren Knotung eine größere Widerstandsfähigkeit besitzt, infolgedessen sich bei einer Pressung in dieser Lage die Spiralen leichter ineinander legen wie bei einer Außenlage der Knotung, wo ein Ausbiegen der Windungen erfolgen kann.

Claims (2)

Patent-Ansprüche:

1. Anordnung von Sprungfedern an Polstermöbeln auf sich kreuzenden Gurten, dadurch gekennzeichnet, daß die Sprungfedern (a), von der Mitte aus schräg auf der Gurtung stehend, derart nach außen geneigt angeordnet sind, daß ihre. Achsen ganz oder annähernd senkrecht zur Wölbung des Polsters stehen, wobei die Knotung bezw. Kapselung (b) der oberen und unteren Federwindungen nach der Mitte des Federbodens zu liegt, zum Zwecke des leichteren Einstellens der Federn in die Druckrichtung.

2. Anordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß eine zweite Verschnürung (c) die Mittelfedern in oder annähernd in der halben Höhe faßt, die übrigen Federn dagegen in einer von dort nach den Seiten der Matratze absteigenden Fläche.

Hierzu 1 Blatt Zeichnungen.