DE1720299A1 - Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zum Chlorieren von PolyolefinenInfo
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- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/18—Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
- C08F8/20—Halogenation
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Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG 1720299.
Unsere Zeichen: O.Z. 25 065 vG/Wa/Ho Ludwigshafen/Rhein, den 28.8.1967
Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen,
bei dem die feinteiligen Polymerisate mit gasförmigem Chlor behandelt werden.
Es sind bereits Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen bekannt,
bei denen man gasförmiges Chlor in Abwesenheit von Lösungs- oder Dispergiermittel auf feinteilige Polyolefine einwirken läßt. So
hat man z.B. bereits Polyäthylen im Wirbelbett oder im Drehofen chloriert. Bei diesen Verfahren werden feinteilige Polymerisate,
deren Teilchendurchmesser im Bereich von<100 bis 300 /u liegen,
bei Temperaturen zwischen 70 und 25O0C mit gasförmigem Chlor
behandelt. Bislang herrschte die Auffassung, daß beim Arbeiten in einem Bereich von 150 bis 250 C besonders vorteilhafte Chlorierungsprodukte
erhalten werden. Es zeigte sich jedoch, daß die nach den bekannten Verfahren erhaltenen Chlorierungsprodukte noch
nicht in allen Eigenschaften befriedigen.
Es wurde nun gefunden, daß man chlorierte Polyolefine durch
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Einwirken von gasförmigem Chlor auf feinteilige Polymerisate in Abwesenheit von Löaungs- oder Dispergiermitteln mit besonders vorteilhaften
Eigenschaften erhält, wenn n^.n das Chlorieren der Polyolefine
bei Temperaturen zwischen -30 und +30 C vornimmt.
Es zeigte sich überraschend, daß die erfindungsgemäß erhaltenen
chlorierten Polyolefine im Vergleich zu den nach bekannten Verfahren erhaltenen besonders stabil gegen die Einwirkung von Hitze
und der Einwirkung des Sauerstoffs und der Luft sind. So können z.B. die nach dem Verfahren erhaltenen Chlorierungsprodukte wesentlich
länger bei höheren Temperaturen in Luft gelagert werden bis Verfärbung eintritt, als man z.B. Polymerisate unter gleichen
Bedingungen lagern kann, die in einem Temperaturbereich von 50 bis 1000C chloriert worden waren. Auch haben die aus den erfindungsgemäß
erhaltenen Chlorierungsprodukte hergestellten Formkörper wesentlich bessere mechanische Eigenschaften.
Olefinpolymerisate im Sinne der Erfindung sind Homo- und Copolymerisate
des Äthylens und Propylene, wobei als Comonomere außer Äthylen und Propylen andere polymerisierbare Olefine in Frage kommen.
Besonders eignet sich das Verfahren zum Chlorieren von Polyäthylen
und Polypropylen, das durch Polymerisieren der Monomeren in der Gasphase erhalten worden war. Die Polymerisate haben
Molekulargewichte, die im Bereich von 10 000 bis 3 000 000 liegen. Die Polyolefine liegen in feinteiliger Forin Vor* das
heißt, es können die Teilchen der Chlorierung unterworfen werdeil,
wie sie durch Polymerisation der Monomeren in Gasphase erhalten
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werden. Auch ist es möglich, solche Polymerisate zu chlorieren, die durch Mahlen homogener kompakter Polymerisate oder durch Zerstäuben
von Polymerschmelzen erhalten wurden. Im allgemeinen haben die Teilchen einen durchschnittlichen Teilchendurchmesser,
der im Bereich von 200/u bis 5 000/u liegt.
Die Chlorierung der feinteiligen Polymerisate wird in Gasphase,·
also in Abwesenheit von Lösungs- oder Dispergiermittel vorgenommen. Man arbeitet zweckmäßig im Wirbelbett, im Drehofen oder in
Rührbehältern. Mitunter ist es-vorteilhaft, die Chlorierung unter
der Einwirkung von UV-Licht, anderer energiereicher Strahlen oder Licht des sichtbaren Wellenlängenbereiches vorzunehmen·. Auch können
Chlorierungskatalysatoren verwendet werden.
Das Behandeln der feinteiligen Polymerisate wird mit gasförmigem
• Q
Chlor in einem Temperaturbereich zwischen -30 und +30 C, vorteilhaft
-20 bis +100C vorgenommen. Es kann bei Normaldruck und bei
Drücken bis zu 5 atü gearbeitet werden, jedoch ist darauf zu achten, daß keine Verflüssigung de3 Chlors unter den Chlorierungsbedingungen eintritt. Auch können inerte Gase, wie Stickstoff
zugegen sein.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile, die Prozente Gewichtsprozente. Die Molekulargewichte sind nach der
Methode von Duch und Küchler bestimmt, die in der "Zeitschrift für Elektrochemie", Band 60, (1956), Seite 280, beschrieben ist.
Die mechanischen Eigenschaften wurden an Prüfkörpern nach
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DIN 53 371 ermittelt.
100 Teile pulverförmiges Hochdruckpolyäthylen mit einem Molekulargewicht von 50 000 und einer Dichte von 0,918 werden in einem
RUhrgefäß mit 10 Teilen gasförmigem Chlor pro Stunde bei einer
Temperatur von -100C behandelt. Nach 6 Stunden hat das Polyäthylen
2^ i» Chlor aufgenommen.
φ Aus dem chlorierten Produkt hergestellte Probekörper haben Bine
Zugfestigkeit von 130 kg/cm , eine Reißfestigkeit von 220 kg/om und eine Reißdehnung von 700 £.
Wird Polyäthylen in gleicher Weise jedoch bei einer Temperatur von +400C chloriert, so erhält man ein Produkt, das zu Probekör
pern verarbeitet eine Zugfestigkeit von 90 kg/cm , eine Reißfestig-
keit von 120 kg/cm und eine Reißdehnung von 380 1>
hat. Sie thermische Stabilität ist ebenfalls weit geringer als die des erfin-
~ dungsgemäß erhaltenen.
100 Teile griesförmiges Polypropylen, das in Abwesenheit von Lösungsmittel oder Dispergiermittel unter Verwendung eines Katalysators aus Titantrichlorid vom Molekulargewicht 1 100 000
(GrenzviskositätfV] = 9), werden in einem Rtihrgefäß mit 12 Teilen gasförmigem Chlor pro Stunde
a) bei -100C,
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b) bei O0C,
c) bei +200C und
d) bei 680C
jeweils bis zu einem Chlorgehalt von 25 #, bezogen auf Polypropylen,
chloriert. Die Reaktionszeiten betragen jeweils 7 Stunden.
Es wurden die Thermostabilitäten an Preßplatten im Trockenschrank bei Temperaturen von 180 C unter Luftausschluß bis zu beginnender
Verfärbung geprüft. Es würde bei dem Produkt a)> 2 Stunden, bei Produkt b) 1,8 Stunden, bei Produkt c) 0,8 Stunden bis zur beginnenden
Verfärbung erreicht. An dem Produkt c), das bei 60 C chloriert worden war, ergab sich bereits bei der Verarbeitung zu
Preßplatten starke Verfärbungen.
100 Teile griesförmiges Niederdruckpolyäthylen mit dem Molekulargewicht
650 000 (Grenzviskosität{j£j = 8), das unter Verwendung
eines Chrom-(VI)-oxyd enthaltenden Katalysators durch Polymerisation
von Äthylen in Abwesenheit von Lösungsmittel oder Dispergiermittel hergestellt worden war, werden in einem Rührgefäß
mit 10 Teilen gasförmigem Chlor pro Stunde
e) bei -1O0C und
f) bei +500C
jeweils in 2 Stunden bis zu einem Chlorgehalt von 8 $, bezogen
auf Polyäthylen, chloriert.
Aus Produkt e) hergestellte Prüfkörper haben eine,Zugfestigkeit
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von 260 kg/cm2, eine Reißfestigkeit von 480 kg/cm und eine Reiß
dehnung von 700 £. Die aus Produkt f) hergestellten Prüfkörper
haben eine Zugfestigkeit von 160 kg/cm , eine Reißfestigkeit von
250 kg/cm und eine Reißdehnung von 35 £·
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Claims (1)
- - 7 - O.Z. 25 065PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von chlorierten Polyolefinen durch Einwirken von gasförmigem Chlor auf feinteilige Polymerisate in Abwesenheit von Lösungs- oder Dispergiermitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man die Chlorierung der Polyolefine bei Temperaturen zwischen -30 und +3O0C vornimmt.Badische Anilin- & Soda-Pabrik AG'009823/1734
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0094201 | 1967-08-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1720299A1 true DE1720299A1 (de) | 1970-06-04 |
Family
ID=6987413
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671720299 Pending DE1720299A1 (de) | 1967-08-29 | 1967-08-29 | Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen |
Country Status (3)
Country | Link |
---|---|
BE (1) | BE719946A (de) |
DE (1) | DE1720299A1 (de) |
FR (1) | FR1577838A (de) |
-
1967
- 1967-08-29 DE DE19671720299 patent/DE1720299A1/de active Pending
-
1968
- 1968-08-26 BE BE719946D patent/BE719946A/xx unknown
- 1968-08-29 FR FR1577838D patent/FR1577838A/fr not_active Expired
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE719946A (de) | 1969-02-26 |
FR1577838A (de) | 1969-08-08 |
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