DE1720298A1 - Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen - Google Patents
Verfahren zum Chlorieren von PolyolefinenInfo
- Publication number
- DE1720298A1 DE1720298A1 DE19671720298 DE1720298A DE1720298A1 DE 1720298 A1 DE1720298 A1 DE 1720298A1 DE 19671720298 DE19671720298 DE 19671720298 DE 1720298 A DE1720298 A DE 1720298A DE 1720298 A1 DE1720298 A1 DE 1720298A1
- Authority
- DE
- Germany
- Prior art keywords
- finely divided
- polyolefins
- chlorine
- chlorinated
- polyethylene
- Prior art date
- Legal status (The legal status is an assumption and is not a legal conclusion. Google has not performed a legal analysis and makes no representation as to the accuracy of the status listed.)
- Pending
Links
Classifications
-
- C—CHEMISTRY; METALLURGY
- C08—ORGANIC MACROMOLECULAR COMPOUNDS; THEIR PREPARATION OR CHEMICAL WORKING-UP; COMPOSITIONS BASED THEREON
- C08F—MACROMOLECULAR COMPOUNDS OBTAINED BY REACTIONS ONLY INVOLVING CARBON-TO-CARBON UNSATURATED BONDS
- C08F8/00—Chemical modification by after-treatment
- C08F8/18—Introducing halogen atoms or halogen-containing groups
- C08F8/20—Halogenation
Landscapes
- Chemical & Material Sciences (AREA)
- General Chemical & Material Sciences (AREA)
- Health & Medical Sciences (AREA)
- Chemical Kinetics & Catalysis (AREA)
- Medicinal Chemistry (AREA)
- Polymers & Plastics (AREA)
- Organic Chemistry (AREA)
- Addition Polymer Or Copolymer, Post-Treatments, Or Chemical Modifications (AREA)
Description
Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG
ι / ί 0 4 9 B
Unser Zeichen: O.Z. 25 066 vG/Wn
Ludwigshafen am Rhein, 28.8.1967
Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Chlorieren von Äthylenoder
Propylenpolymerisaten in feinteiliger Form in der Gasphase.
Es sind bereits Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen bekannt,
bei denen man gasförmiges Chlor in Abwesenheit von Lösungs- oder Dispergiermittel auf feinteilige Polyolefine einwirken läßt. So hat
man z.B. bereits Polyäthylen im Wirbelbett oder im Drehrohrofen chloriert. Bei diesen Verfahren wurde feinteiliges Polyäthylen verwendet,
dessen durchschnittliche Teilchendurchmesser im Bereich zwischen 100 und 3OO/U lagen. Es zeigte sich jedoch, daß bei diesen
Verfahren Schwierigkeiten auftreten, die zu Störungen im Reaktionsablauf führen, so daß Produkte mit unbefriedigenden Eigenschaften
erhalten werden. Die feinteiligen chlorierten Polymerisate hafteten an den Behälterwänden und Rührelementen der verwendeten Apparate.
Die anhaftenden Anteile wurden wegen der langen Verweilzeit im Reaktionsgefäß in einem sehr starken Maß chloriert, so daß unstabile
Produkte erhalten wurden.
Es wurde nun gefunden, daß man chlorierte Polyolefine durch Einwirken
von gasförmigem Chlor auf feinteilige Polymerisate in Abwesenheit von Lösungsmitteln oder Suspensionsmitteln besonders vorteilhaft
herstellen kann, wenn man feinteilige Polymerisate chlo-
009823/173 3 -2-
- 2 - ο.Ζ. 25 066
riert, deren Teilchendurchmesser im Bereich von 400 bis 5000/U
liegen.
Von den Olefinpolymerisaten kommen vor allem Homopolymerisate des Äthylens oder Propylens und Copolymerisate dieser Monomeren mit
anderen einfach ungesättigten Olefinen in Frage. Die Copolymeren können z.B. bis zu 10 Gewichtsprozent n-Buten einpolymerisiert ent-.
halten. Besonders eignen sich für das Verfahren Äthylen- oder Propylenpolymerisate,
die nach den Verfahren der Gasphasenpolymerisation erhalten wurden. Auch Suspensionspolymerisate können verwendet
φ werden.
Besondere Bedeutung hat das Verfahren für die Chlorierung von Polyäthylen
mit Molekulargewichten zwischen 300 000 und 3 000 000 und Dichten im Bereich von 0,94 bis 0,97· Außerdem eignet sich insbesondere
Polypropylen vom Molekulargewichtsbereich 300 000 bis
5-106 und der Dichte 0,85 bis 0,94.
Die Teilchengröße (Durchmesser) der Polymerisate soll zwischen 0,4
und 5 mm, vorzugsweise zwischen 0,8 und 3 mm liegen. Olefinpoly-
^ merisatteilchen dieser Größe können z.B. durch Gasphasenpolymerisation
der Monomeren erhalten werden.
Die Chlorierung der feinteiligen Olefinpolymerisate wird in der Gasphase,
also in Abwesenheit von Lösungs- oder Dispergiermitteln, vorgenommen.
Man arbeitet z.B. im Wirbelbett, im Drehofen oder in RUhrbehältern. Zweckmäßig wird die Chlorierung zwischen Temperaturen
von -10° bis +80°C, insbesondere von 20° bis 500C vorgenommen.
Es werden Drücke von 0 bis 8, vorzugsweise von 0 bis 3 atü angewendet. Im Reaktionsraum können außer Chlor und den feinteiligen
Polyolefinen indifferente Gase, wie Stickstoff, vorhanden sein. Mit-
009123/1733 -3-
- J> - O.Z. 25 O66
unter ist es vorteilhaft, die Chlorierung unter der Einwirkung von
UV-Licht oder Licht des sichtbaren Wellenlängenbereichs vorzunehmen.
Nach dem Verfahren können. Produkte hergestellt werden, die 1 bis 40
Gewichtsprozent Chlor enthalten. Die Chlorierung der Moleküle erfolgt statistisch gleichmäßig.
Es bestand die Auffassung, daß durch Chlorieren von feinteiligen Polyolefinen nur dann homogene Chlorierungsprodukte erhalten werden
können, wenn die Teilchendurchmesser um 0,3 mm und darunter liegen.
Es zeigte sich nun überraschend beim Chlorieren von Teilchen in dem erfindungsgemäß beanspruchten Bereich eine gleichmäßige Chlorierung
der Moleküle in der Masse. Beim Verfahren der Erfindung werden Ablagerungen und Verklebungen der Teilchen nicht festgestellt, so daß
ein "Uberchlorieren" der Teilchen mit den damit verbundenen nachteiligen
Eigenschaften der Produkte vermieden wird.
Die in den Beispielen genannten Teile sind Gewichtsteile, die Prozente
Gewichtsprozente.
100 Teile Polyäthylen, das eine Grenzviskosität [ijj = 4,2 hat und
das unter Verwendung eines Chrom(VI)oxid enthaltenden Katalysators in Abwesenheit von Lösungsmittel hergestellt worden ist und in Form
von Körnern eines Teilchendurchmessers von 500 bis 2500 /u vorliegt,
werden in einem Kolben unter Rühren mit 6,5 Teilen gasförmigem Chlor pro Stunde bei Raumtemperatur behandelt. Nach 6 Stunden sind
IT % Chlor (bezogen auf Polyäthylen) aufgenommen. Selbst bei langsamer
Rührgeschwindigkeit ist ein gutes Durchmischen möglich.
Verwendet man Polyäthylen mit einem Teilchendurchmesser von i00/u,
treten Ablagerungen an den Rührarmen ein.
009823/1733 ~4~
- 4 - O. Z. 25 066
100 Teile felntelliges Polypropylen vom Molekulargewicht 1 100 000 '
(Grenzviskosität [1IJ = 9)» das unter Verwendung eines Katalysators
aus Titantrichlorid und Diäthylalumlniumchlorid in Abwesenheit von
Lösungsmitteln und flüssigen Suspensionsmitteln hergestellt worden
ist mit Teilchendurchmessern von 400 bis 3000/u, werden in einem
waagrecht liegenden Drehrohr, dessen Durchmesser sich zur Länge wie 1:3 verhält, bei einer Drehgeschwindigkeit von 10 Umdrehungen/
Minute mit 10 Teilen gasförmigem Chlor pro Stunde bei JO0C behandelt.
Das Drehrohr ist zu 70 % gefüllt, über die ganze Zeitdauer
der Umsetzung ist das Produkt gut rieselfähig. Nach 9 Stunden hat das Polypropylen 36 % Chlor aufgenommen.
Eine daraus hergestellte Preßplatte zeigt im Wärmetest bei l80°C unter Luftausschluß eine Stabilität bis zur beginnenden Verfärbung
von über 2 Stunden.
Mit dem Drehrohr ist auch eine kontinuierliche Arbeltsweise möglich»
wobei für einen bestimmten Chlorgehalt die Verweilzeit aus Reaktionsvolumen mit Durchsatz ermittelt werden kann.
100 Teile grießförmiges Polyäthylen des Molekulargewichts 480 000 (Grenzviskosität [^J = 5*6), das unter Verwendung eines Chrom(VT)-oxid
enthaltenden Katalysators in Abwesenheit von LÖsungs- und Suspensionsmitteln hergestellt worden ist mit Teilchendurchmesser von
400 bis 5000/u (Maximum bei 2400/u), werden in einem waagrecht
liegenden Drehrohr, wie in Beispiel 2 beschrieben mit 8 Teilen/ Stunde gasförmigem Chlor bei 6o°C behandelt. Nach 7 Stunden hat das
Polyäthylen 21 % Chlor aufgenommen. Eine Fraktionierung in einzelne
009823/1733
- 5 - - O.Z. 25 066
Korngrößen zeigt, daß kein Unterschied in der Chloraufnahme in Abhängigkeit
vom Teilchendurchmesser besteht. Die Temperaturstabilität bei' l80°C beträgt 1,5 Stunden.
Arbeitet man wie oben angegeben mit Polyäthylen vom Teilchendurchmesser
-100 bis 250/U, tritt ein teilweises Versintern der Teilchen
während des Chlorierens ein.
-6-009823/1733
Claims (1)
- PatentanspruchVerfahren zur Herstellung von chlorierten Polyolefinen durch Einwirken von gasförmigem Chlor auf feinteilige Polymerisate in Abwesenheit von Lösungs- oder Suspensionsmitteln, dadurch gekennzeichnet, daß man feinteilige Polymerisate chloriert, deren Teilchendurchmesser im Bereich von 400 bis 5000/U liegen.Badische Anilin- & Soda-Fabrik AG'009823/ 1733
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
DEB0094200 | 1967-08-29 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE1720298A1 true DE1720298A1 (de) | 1970-06-04 |
Family
ID=6987412
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DE19671720298 Pending DE1720298A1 (de) | 1967-08-29 | 1967-08-29 | Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen |
Country Status (5)
Country | Link |
---|---|
AT (1) | AT286620B (de) |
BE (1) | BE720012A (de) |
DE (1) | DE1720298A1 (de) |
FR (1) | FR1578478A (de) |
GB (1) | GB1228600A (de) |
-
1967
- 1967-08-29 DE DE19671720298 patent/DE1720298A1/de active Pending
-
1968
- 1968-08-21 FR FR1578478D patent/FR1578478A/fr not_active Expired
- 1968-08-27 BE BE720012D patent/BE720012A/xx unknown
- 1968-08-28 GB GB1228600D patent/GB1228600A/en not_active Expired
- 1968-08-29 AT AT839268A patent/AT286620B/de not_active IP Right Cessation
Also Published As
Publication number | Publication date |
---|---|
BE720012A (de) | 1969-02-27 |
FR1578478A (de) | 1969-08-14 |
GB1228600A (de) | 1971-04-15 |
AT286620B (de) | 1970-12-10 |
Similar Documents
Publication | Publication Date | Title |
---|---|---|
DE3833444A1 (de) | Vermeidung von farbigen verunreinigungen bei der herstellung von ultrahochmolekularen ethylenpolymerisaten mittels eines titan enthaltenden katalysatorsystems | |
DE1595635A1 (de) | Verfahren zur Polymerisation von alpha-Olefinen | |
DE2133606A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Pfropfpolymeren des Vinylchlonds | |
DE1720295A1 (de) | Verfahren zum Chlorieren von Polyaethylen | |
DE1211608B (de) | Verfahren zur Herstellung von chromoxydhaltigen Polymerisations-Katalysatoren | |
DE1720298A1 (de) | Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen | |
DE1667265A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von titanchloridhaltigen Polymerisationskatalysatoren | |
DE1795333C3 (de) | Harzartiges Vinylchlorid-Mischpolymerisat und Verfahren zu seiner Herstellung | |
DE2622755A1 (de) | Verfahren zur herstellung von polyolefinen | |
DD210458A5 (de) | Verfahren zur koordinationskomplexpolymerisation von alpha-olefinen | |
DE3030055A1 (de) | Verfahren zum herstellen von ethylen-homopolymerisaten sowie ethylen-copolymerisaten mit (alpha) -monoolefinen | |
CH441759A (de) | Verfahren zur Polymerisation und Mischpolymerisation ungesättigter organischer Verbindungen | |
DE1570847A1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Formkoerpern aus Vinylalkohol-Olefin-Copolymerisatharzen mit ausgezeichneter Schlagzaehigkeit | |
DE970578C (de) | Verfahren zur Sulfochlorierung von Polyaethylenen | |
DE2000508A1 (de) | Verfahren zur Polymerisation von Olefinen | |
DE1720299A1 (de) | Verfahren zum Chlorieren von Polyolefinen | |
DE1720419A1 (de) | Katalysator zur stereoregulaeren Polymerisation von C3-bis C6-Mono-alpha-olefinen | |
AT264813B (de) | Verfahren zur Polymerisation von α-Olefinen | |
EP0064637B1 (de) | Verfahren zur Herstellung von Homo- und Copolymerisaten von Monoolefinen durch Polymerisation des bzw. der Monomeren mittels eines Ziegler-Katalysatorsystems auf der Basis einer Vanadium enthaltenden Katalysatorkomponente | |
DE1645140B2 (de) | Verfahren zur Polymerisation eines ungesättigten Kohlenwasserstoffs | |
DE2437490A1 (de) | Verfahren zur herstellung von niedermolekularen aethylen/vinylacetat-copolymerisaten | |
DE1214401B (de) | Verfahren zur Polymerisation von Propylen | |
DE1694070C3 (de) | Verfahren zur Herstellung unbrennbarer Hohlkörper | |
DE2539103A1 (de) | Verfahren zur waermeabfuhr bei der polymerisation von aethylen in der gasphase | |
DE2163851A1 (de) | Verfahren zum herstellen von olefinpolymerisaten |
Legal Events
Date | Code | Title | Description |
---|---|---|---|
OHN | Withdrawal |