DE1704371B2 - Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines hohlkoerpers aus verformbaren organischen kunststoff nach dem spritzblasverfahren - Google Patents
Verfahren und vorrichtung zum herstellen eines hohlkoerpers aus verformbaren organischen kunststoff nach dem spritzblasverfahrenInfo
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Description
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus verformbarem organischem
Kunststoff nach dem Spntzblasverfahren. wobei in einer Spritzform um einen Trap- und Blasdorn
ein Vorformling gebildet wird, der Trag- und Blasdorn mit dem auf ihm befindlichen Vorformling
in eine Blasform gebracht wird, der Vorformling durch ein unter Druck stehendes Arbeitsmittel zum
fertigen Hohlkörper aufgeweitet wird und der Trag-
und Blasdorn aus dem "fertigen Hohlkörper heraus- und in die Spritzform hineingebracht wird. Weiterhin
bezieht sich die Erfindung auf eine Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens.
Bei einem bekannten Spritzblasverfahren zum Herstellen von Hohlkörpern aus Kunststoff, gemäß
der USA.-Patentschrift 3 002 225 wird ein Trag- und Blasdorn in eine Spritzform eingeführt und ein Vorformling
durch Einspritzen von Kunststoff gebildet. Danach wird die Spritzform geöffnet, und der Trag-
und Blasdorn wird in den Bereich einer geöffneten Blasform gebracht, die anschließend geschlossen
wird. Nach den: Aufweiten des Vorformlings zum endgültigen Hohlkörper wird der Trag- und Blasdorn
aus dem Hohlkörper und aus der Blasform herausgezogen und erneut in die Spritzform gebracht. Bei
dem bekannten Verfahren ist es senr schwierig, die Temperatur des Trag- und Blasdorns auf einem bestimmten
Wert zu halten. Die Temperatur des Trag· und Blasdorns ist von dem Arbeitszyklus, der Gestalt
3= und der Größe des Hohlkörpers usw. zwangläufig abhängig, und es besteht keine Möglichkeit, die Temperatur
auf einem optimalen Wert einzuregeln. Weiterhin ist es nicht vorgesehen, die Oberfläche des
Trag- und Blasdorns vor einem Arbeitszyklus etwa in der Weise vorzubereiten, daß ein das Abheben des
Hohlkörpers von dem Trag- und Blasdorn erleichterndes Trennmittel aufgebracht wird, was gegebenenfalls
beim Spritzblasen empfindlicher Hohlkörper erforderlich ist.
Aus der deutschen Auslegeschrift 1 097 662 ist es bekannt, in einer Vorrichtung zum Herstellen von
Hohlkörpern aus Kunststoff mit einer Spritz- und einer Blasform einen Kern vorzusehen, dessen Temperatu:
regelbar ist. Hierzu sind neben in Blasöffnungen endenden Zuführungskanälen zusätzliche
Wärmeaustauschmittel-Kanäle und ei., axialer Hohlraum im Kern vorgesehen. Abgesehen von den
Schwierigkeiten bei der Herstellung derartiger Kanäle ist die bekannte Vorrichtung in ihrem Anwendungsbereich
auf verhältnismäßig kurze Kunststoffhohlkörper beschränkt, da ein für die Herstellung
von schlanken Kunststoffhohlkörpern geeigneter Kern bzw. Trag- und Blasdorn kaum herstellbar ist
und auf der anderen Seite die Anforderungen an die gewünschte Temperaturregelung seiner gesamten
Oberfläche nicht erfüllen kann. Auch gestattet die bekannte Ausführung nicht, den Kern in irgendeiner
Weise, z.B. zwischen dem Fertigblasen und dem Einspritzen eines weiteren Vorformlings, zu behandein,
um dadurch einen Hohlkörper hoher Qualität zu erhalten.
Die Aufgabe der Erfindung besteht darin, ein Verfahren und eine Vorrichtung zur Durchführung des
Verfahrens zum Herstellen eines Hohlkörpers aus Kunststoff zu schaffen, bei dem die Temperatur und
die Beschaffenheit des Trag- und Blasdorns insbesondere für schlanke Hohlkörper während des Herstellens
genau gesteuert bzw. beeinflußt werden kann.
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß der Trag- und Blasdorn nach dem Herausbringen
aus der Blasform und vor dem erneuten Einbringen in die Spritzform in einer Konditionierungs-
bzw. Tcn.pcraturregelstaiion behandelt wird. In der
Konditionierungs- bzw. Temperaturregelstation können Behandlungsmittel, wie Wärmeaustauschmittel,
Trennmittel usw., auf den Trag- und Blasdorn vor Beginn eines Arbeitszyklus einwirken. Hierdurch
kann die Temperatur des Trag- und Blasdorns, die für die Herstellung eines bestimmten Hohlkörpers
optimal ist, leicht eingeregelt werden. Die Verwendung eines Trennmittels erleichtert das Abstreifen
des Hohlkörpers und ermöglicht, einen Hohlkörper hoher Qualität zu erzielen.
Weitere Ausgestaltungen der Erfindung ergeben sich aus den Unteransprüchen.
Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt und wird im folgenden näher
erläutert. Es zeigt
Fig. 1 ist eine teilweise im Schnitt dargestellte Vorderansicht der Vorrichtung, wobei der Trag- und
Blasdorn bei offener Blasform in der Vorformling-Einspritzstellung wiedergegeben ist;
F i g. 2 ist eine der F i g. 1 ähnliche Vorderansicht,
in welcher der Trag- und Blasdorn in der Blasstellung und ein fertiger Hohlkörper in der Blasform
wiedergegeben sind;
F i g. 3 ist eine der F i g. 2 ähnliche Vorderansicht, in welcher der Trag- und Blasdorn in die Konditionierungskammer
zurückgezogen wiedergegeben ist.
Gemäß der Zeichnung weist die Vorrichtung eine geteilte Spritzform 10 und einen Trag- und Blasdorn
13 auf. Über eine Einspritzdüse 20 wird plastisches Material in die Spritzform 10 eingebracht. Der Trag-
und Blasdorn 13 ist über eine Stange 41 mit einem Querhaupt 44 verbunden. Der Hals des Vorformlings
wird in einem Halsring druckgeformt, der an einem Träger 51 angeordnet und aus zwei Kühlkanäle enthaltenden
Halsformteilen 52 und 53 zusammengesetzt ist, die zum Freigeben des Halses einer geformten
Flasche 85 geöffnet werden können. Der Träger 51 ist über eine Hülse 60 mit einem Querhaupt 61
verbunden, daß lr.ittels eines Kolbens 62 einer hydraulischen Einrichtung vorgeschoben oder zurückgezogen
werden kann. Ein ähnlicher Kolben 63 einer weiteren hydraulischen Einrichtung ist zur Betätigung
eines Querhauptes 44 vorgesehen. Das Querhaupt 44 trägt einen Zylinder 70, in welchem die
Hülse 60 gleitet, um eine verlängerbare Kammer zu bilden, in welche der Trag- und Blasdorn 13 zum
Temperieren und Konditionieren zurückziehbar ist. Die Hülse 60 trägt an ihrem unteren Ende einen Verschluß
73 zum Verschließen der Konditionierunaskammer. Eine Hülse 74 erstreckt sich rund um die
Stange 41 von einer Verlängerung 75 des Querhauptes 44 und trägt an ihrem unteren Ende eine Schul'er
76. die in eine Ausnehmung 76 c des Trägers 51 des Halsringes derart eingreift, daß der Halsring und der
Trag- und Blasdorn 13 sich zwischen der oberen Stellung des Halsringes und der unteren Vorformling-Einspritzstellung
des Trag- und Blasdorns 13 gemeinsam bewegen.
In der Stellung zum Bilden des Vorformlings gemäß F i g. 1 wird der Halsring gegen die Spritzform
10 gehalten, um mit dem Trag- und Blasdorn 13 eine Verlängerung der Spritzform 10 zu bilden, in welcher
der Halsteil des Vorformlings geformt wird. Nach dem Formen des Vorformlings wird die Spriuform
10 geöffnet, um den Von.irmling freizugeben, und
der Trag- und Blasdorn 13 wird mit dem an ihm befindlichen
gebildeten Vorformling und zusammen mit dem Halsring von der Spritzform 10 in die in
F i g. 2 wiedergegebene Blasstellung zurückgezogen, indem das Querhaupt 61 mittels des Kolbens 62 angehoben
wird. Dadurch werden der Halsring, sein Träger 51, die Hülse 74, das Querhaupt 44 und der
von diesem getragene Trag·· und Blasdorn 13 gehoben. In dieser Stellung wird eine Blasformteile 80
und 81 aufweisende Blasform in Stellung gebracht und rund um den Vorformling und unterhalb des
Halsringes geschlossen. Die Blasformteile 80, 81 weisen Ausnehmungen 82 aus, in welchen der Vorformling
durch Einführen von Luft oder von einem anderen Druckmittel durch einen axialen Durchgang 84
in dem Trag- und Blasdorn 13 hindurch aufgeblasen wird, um die Flasche 85 zu bilden.
Nachdem die Flasche 85 geblasen worden ist (F i g. 2), wird der Trag- und Blasdorn 13 in die
Konditionierungsstation zurückgezogen (F i g. 3). Zu diesem Zweck wird das Querhaupt 44 durch den
Kolben 63 gehoben, während das Querhaupt 61 fest bleibt. Dadurch wird bewirkt, daß der Zylinder 70
über die Hülse 60 gleitet und eine längliche Kammer bildet. Hierdurch wird der Trag- und Blasdorn 13
durch den Hals der Flasche 85 hindurch in die Kammer gezogen. Ein Kühlmittel, Kühlluft, gelangt durch
eine Reihe von perforierten Rohren oder Röhren 91 in die Kammer, um die Oberfläche des Trag- und
Blasdorns 13 zu kühlen. Es kann aber auch ein Trennmittel auf den Trag- und Blasdorn 13 gesprüht
werden.
Hierzu 1 Blatt Zeichnungen
Claims (10)
1. Verfahren zum Herstellen eines Hohlkörpers aus verformbarem organischem Kunststoff
nach dem Spritzblasverfahren, wobei in einer Spritzform um einen Trag- und Blasdorn ein
Vorformling gebildet wird, der Trag- und Blasdorn mit dem auf ihm befindlichen Vorformling
in eine Blasform gebracht wird, der Vorformling durch ein unter Druck stehendes Arbeitsmittel
zum fertigen Hohlkörper aufgeweitet wird und der Trag- und Blasdorn aus dem fertigen Hohlkörper
heraus- und in die Spritzform hineingebracht wird, dadurch gekennzeichnet,
daß der Trag- und Blasdorn nach dem Herausbringen aus der Blasform und vor dem erneuten
Einbringen in die Spritzform in einer Konditionierungs- bzw. Temperaturregelstation behandelt
wirJ.
2. Veifdhren nach Ansprach 1, dadurch gekennzeichnet,
daß in der Konditionierungsstation die Oberfläche des Trag- und Blasdorns mit
einem Behandlungsmittel in Berührung gebracht wird.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungsmittel ein
Wärmeaustauschmittel verwendet wird.
4. Verfahren nach einem der Ansprüche 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß als Behandlungsmitte!
tin Trennmittel verwendet wird.
5. Vorrichtung zur Durchführung des Verfahrens nach Anspruch 1, mit einer Spritzform, einer
Blasform und einem rr.:t eir^m gespritzten Vorformling
bewegbaren Trag- und Blasdorn, einer Einrichtung zum Zuführen von Material in die
Spritzform, einer Einrichtung zum Bewegen des Trag- und Blasdorns in die Spritzform und in die
Blasform und mit einer Einrichtung zum Zuführen von unter Druck stehendem Arbeitsmittel
durch den Trag- und Blasdorn, dadurch gekenn-Eeichnet, daß eine Konditionierungsstation und
eine Einrichtung zum Bewegen des Trag- und Blasdorns (13) aus der Blasform in die Konditionierungsstation
und aus der Konditionierungsstation in die Spritzform (10) vorgesehen sind.
6. Vorrichtung nach Anspruch 5, dadurch gekennzeichnet, daß in der Konditionierungsstation
eine Einrichtung zum Abgeben eines Behandlungsmittels angeordnet ist.
7. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 oder 6, dadurch gekennzeichnet, daß die Konditionierungsstation
einen Verschluß (73) aufweist und der Trag- und Blasdorn (13) durch den Verschluß
(73) hindurch bewegbar ist.
8. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 7, dadurch gekennzeichnet, daß die Konditionierungsstation
axial zum Weg des lediglich geradlinige Bewegungen ausführenden Trag- und Blasdorns (13) angeordnet ist.
9. Vorrichtung nach einem der Ansprüche 5 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß die Konditionierungsstation
als Kammer ausgebildet ist.
10. Vorrichtung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß die Kammer aus einem äußeren
Zylinder (70) und einer verschiebbaren Hülse (60) besteht, daß die Hülse (60) und die Halsformteile
(52, S3) gemeinsam bewegbar sind und daß der Zylinder (70) und der Trag- und blasdorn
(13) relativ zur Hülse (60) bewegbar sind.
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