DE1694230A1 - Verfahren zur Herstellung mikroporoeser Flaechengebilde - Google Patents
Verfahren zur Herstellung mikroporoeser FlaechengebildeInfo
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Description
1694230 FARBENFABRIKENBAYERAG
LEVERKUSE N-Bayerwcik ^ fi
Peteat-AbteUung G/MH
Das Verfahren beinhaltet die Herstellung mikroporöser Flächengebilde
aus mindestens 2 NCQ-Gruppen enthaltenden Verbindungen und Wasser in einem Lösungsmittel oder Lösungsmittelgemisch.
Es ist bekannt, Lösungen von Polyurethanen in flüchtigen, organischen,
bochpolaren Lösungsmitteln mit einem Nicbtlösungsmittel (für das Polyurethan), das eine größere Verdunstungszahl
als das Lösungsmittel aufweist, zu versetzen und nach der Formgebung
im wesentlichen das Lösungsmittel vor dem Nicbtlösungsmittel
zu verdampfen.- Man erhält auf diese Weise Flächengebilde
guter Mikroporosität und guter physikalischer Eigenschaften. Es hat sich aber gezeigt, daß sich bei diesem Verfahren oft nur
toxische und teure Lösungsmittel verwenden lassen. Von weiterem Nachteil war, daß oft nur niedrigprozentige Polyuretbanlösunpen
angewendet werden konnten.
Erfindungsgegenstand ist ein Verfahren zur Herstellung mikroporöser
Flächengebilde durch Polyaddition in lösung oder Dispersion und unter Formgebung von
BAD
Le A 11 159 - 1-
109631/2021
1) Verbindungen mit 2 endständigen KCO-Grün-en Von einen
Molgewicht zwischen 5^0 und 10.0OC und/oder
2) Verbindungen mit mindestens 2 FCC-Gruppen vom Holfrewicbt
100 bis 500, gegebenenfalls
5) mindestens 2 OH- oder NH-Grunpen aufweisenden '/erbindungen vom Molgewicht 50 bis 600 und
4) Wasser als Kettenverliingerungsmittel,
wobei bei Mitverwendung von 3 die Komponenten '} und 4 nur in
im wesentlichen äquivalenten Mengen zu 1 und 2 eingesetzt werden dürfen,
so daß ein Polyurethanpolyharnstoff einer Shore-A-Härte von
. mindestens 5o, einer Zugfestigkeit von mindestens 50 kp/cm*"
und»einem Erweichungsbereich oberhalb öOoC entsteht, welches
dadurch gekennzeichnet ist, daß rr.ari die Verbindungen 1 bis
j5 in einem nichtlösunrnnittel für den zu bildenden Polyurethanharnstoff
oder in einem ly-'Hunpsir.ittelremisch, da ε min-
W destens ein Nichtlösungsmittel für den zu bildenden Polyurethanbarnotoff
mit einer mindestens 1,5-ßch größeren /er-•
dunstungszabl als die anderen Lösunr,snsittelkomponenten enthält, löst oder die Lösungsmittel in dem Gemiseh der
Verbindungen 1 bis 4 dirperrciert, pegebenenfalls in An-
wepenheit eines Katalysators, mit "fnr.ccr uirrotzt, dar noch
gießbare Reaktionsgemisch unter Formgebung auf Substrate aufbringt,
die Heaktionskomponenten ausreagieren läßt und die
Lösungsmittel gleichzeitig und/oder anschließend entfernt»
Ausgangsstoffe für das erfindungsgemäße Verfahren sind höhermolekulare,
mindestens 2 NCO-Gruppen aufweisende Verbindungen,
sogenannte NCO-Voraddukte oder Prepolymere, wie sie in bekannter
Weise aus höbermolekularen OH-Gruppen enthaltenden Verbindungen durch Umsetzung mit Überschuß an Polyisocyanaten entstehen.
Die Herstellung solcher NGO-Voraddukte ist z. B. beschrieben
in Angewandte Chemie €&* 522 - 531 (1952), Kunststoffe
^gx 503 - 310 (1952>, DP 831 772, DP 897 014, DP 929
und US-Patent 3 000 757* . ,
Als geeignete höhermolekulare OH-Gruppen enthaltende Verbindungen,
die zur Herstellung der Verbindungen 1, also der NCO-Voraddukte, geeignet sind, seien beispielsweise erwähnt: Polyester, Polyäther,
Polyesteramide, Polythioether, Polyacetale. Weiterhin sind auch höhermolekulare Verbindungen mit endständigen Carboxyl-, Amino-
und Mercaptogruppen geeignet* Polysiloxane» die gegenüber Isocyanaten
reaktionsfähige Gruppen aufweisen, seien ebenfalls erwähnt.
Gebräuchliche Verbindungen sind z* B. in J.H.Saunders,
K.C. Frisch "Polyurethanes", Part I, New York 1962* Seiten 33
bis 61 und in der dort zitierten Literatur beschrieben*
Als Polyisocyanate zur Herstellung der Verbindung 1 bzw. als
Verbindung 2 kommen bekannte Produkte infrage (vgl.
Ann. 562, 75 - 136 (1949)). Besonders erwähnt seien: Tetramethylenund
Hexametbylendiisoeyanat, 1,4-Cyclobexandiisocyanat,
m- und p-Pbenylendiisoeystoat, 2,4- und 2,6-Toluylen-
diisocyanat (sowie deren Isonierengemische), 4,4V-Diphenyl-
P-XylylendlisQcyanat
methandiisocyanat, 1,5-Wpphthyiendiisocyanat,/4i4l-Diisocyanato-dipbenyläther.
Diphenyl-2, 4,4·-fcriisocyanat sowie
niedermolekulare Additionsprodukte von überschüssigen Poly-
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1014218 if
isocyanate^ an Di- und Polyole und an Harnstoffe oder Carbodiimid-
sowie Isocyanurat-Gruppen enthaltende Polyisocyanate.
Als gegebenenfalls mitzuverwendende Verbindungen 2 seien Glykole,
wie Butandiol> Hexandiol, bls-äthoxylierte Hydrochinonderivate,
bis-äthoxyliertes Dihydroxynaphthalin, Xylylenglykol, Diamine
wie Hydrazin, Carbodihydrazid, Terephthalsauredihydrazid,
Äthylendiamin, p-Phenylendiamin, Aminoalkanole wie Äthanolamin,
Diäthanolamin, Hydrazinoäthanol, p-Aminobenzylalkohol erwähnt.
Eine eingehendere Beschreibung solcher Verbindungen befindet
sich in Houben-Weyl "Makromolekulare Stoffe II", Stuttgart I962,
Seiten 71 bis 75, 79 bis 84 und 87 und in E, Müller "Angewandte
Chemie" 64, Seiten 523 bis 531 (1952) und in der dort zitierten
Literatur.
Die erfindungsgemäB zur Herstellung mikroporöser Flächengebilde einzusetzenden Polyisocyanate gemäß 1 und 2 sollen durch Kettenverlängerung
mit Wasser ein elastomeres Folyadditionsprodukt erspben, (fessei
Zugfestigkeit (BIN 53 328; Entw. April 1967) größer als 50 kp/cm ,
bevorzugt größer als I5Ö kp/cm , dessen Shore Α-Härte (DIN 53 505)
größer als 40, bevorzugt größer als 60, und dessen Erweicnungsbereich
(z. B. mit Hilfe einer Kofierbank premessen, wie in
Houben-Weyl (1953): Analytische Methoden, S. 789, 792 beschrieben)
oberhalb 1000C, bevorzugt oberhalb 13O0C ist. Kombinationen
von Ausgangsstoffen, die solche Polyadditionsprodukte ergeben,
sind z. B, in "Polyurethanes", Ne« York 1962, Seite 278 und
sowie in der dort zitierten Literatur beschrieben. Weitere geeignete
Kombinationen kann man ermitteln, indem man die Ketten-
ORJGlNAL INSPECTED
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1604230
Verlängerung der Polyisocyanat-Gemiscbe mit Wasser in bekannter
Weise in einem hocbpolaren Lösungsmittel, wie Dimethylformamid,
durchführt und die erhaltene Elastomerlösung zu einem homogenen Film vergießt, den man auf die oben genannten physikalischen
Eigenschaften untersuchen kann. Neben den physikalischen Eigenschaften läßt sich an den so hergestellten Filmen auch das Löseverhalten
verschiedener Lösungsmittel untersuchen.
Die Mengenverhältnisse der Verbindungen 1 bis 4 können in weiten Grenzen variiert werden. Allgemein kann pro Mol Verbindung 1
ο bis 5oo Molprozent (NGO) an Verbindung 2 vorhanden sein. Die
Menge Wasser (4) ist bei Abwesenheit von 3 nicht kritisch. Es muß aber mindestens die äquivalente Menge* «bezogen auf 1 und 2,
vorhanden sein« Bei Mitverwendung von 3 soll pro Mol Verbindung 1,
wenn sie z. B, ein Molgewicht von l8oo bis 35oo hat, die o* bis
5-fache molare Menge Verbindung 2 vorhanden sein und Verbindung
3 in der o,l-bis 3-fachen molaren Menge, bezogen auf 1, vorliegen.
Noch verbleibende Isocyänatgruppen werden dann mit Wasser (4)
in äquivalenter Menge umgesetzt.
Die Reaktion kann bei Temperaturen zwischen -4o und +25o°C, bevorzugt
Io bis 1500C durchgeführt werden*
Das Lösungs- bzw. Quellverhalten der Polyaddukte ist für das
erfindungsgemäße Verfahren von Bedeutung, weil bei der bekannten
Wasservernetzungsreaktion von Polyisocyanaten in hocbpolaren Lösungsmitteln nur wasserdampfundurchlassige Gebilde entstehen.
Nach dem erfindungsgemäßen Verfahren wird dagegen die Polyaddition in einem Nichtlösungsmittel oder in einem Lösungs-
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mittelgemisch, das ein Nichtlösungsmittel (für das zu bildende
Polyaddukte enthält, durchgeführt.
Nicbtlösungsmittel für das zu bildende Polyadditionsprodukt
sind flüchtige flüssige Verbindungen, von denen ein homogenes
Filmstück aus dem zu bildenden Polyurethan von z. B.
0,2 - 0,5 mm Dicke innerhalb 24 Stunden bei Raumtemperatur
weniger als 75 Gew.#, bevorzugt weniger als 40 Gew.%, durch
Quellung aufnimmt.
Als erfindungsgemäß zu verwendende Nichtlösungsmittel seien
beispielsweise erwähnt: Aromatische Kohlenwasserstoffe, wie
Athylbenzol
Benzol, Toluol,/Xylol, Tetralin, Dekalin, technische Lösungsmittelgemische,
die aromatische Kohlenwasserstoffe enthalten, wie Sangajol, aliphatiscbe Kohlenwasserstoffe, wie Hexan,
Heptan, Octan/Nonan, Decan, sowie deren Stereoisomere, Erdölfraktionen,
wie Petrolätber, Ligroin, Waschbenzin, Testbenzin, Schwerbenzin, cycloaliphatische Kohlenwasserstoffe, wie
Methylcyclohexan, Terpentinöl, chlorierte Kohlenwasserstoffe,
wie Chloroform, Di-, Trichloräthylen, Hexacbloräthan, Perchloräthylen,
Chlorcyclohexan, Methylchlorcyclobexan, Ester, wie ,
Essigsäuremethylester, -äthylester, -propylester, -»butylester,
Ameisensäureester, Ketone, wie Aceton, Butanon-2, Pentanon-2, Äther, wie Diäthyl-, Dipropyl-, Dibutyläther, Nitroverbindungen,
wie Nitromethan, fiitrobenzol, Alkohole, wie tert.-Butanol,
und Nitrile, wie Acetonitril. In einer besonderen Verfahrensform läßt sich die Reaktionskomponente Wasser gleichzeitig als
Nichtlösunpsmittel verwenden.
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Bevorzugt verwendet man Nichtlösungsmittel, deren Verdampfung
nicht allzu lange dauert; d. b, die Nichtlösungsmittel sollen
unter _
/3OOC, bevorzugt unter 200 C, sieden. Es können auch böhersledende
Verbindungen, wie z, B. ParaffinÖlt angewendet
werden. Diese werden meist nach Beenden der Polyaddition durch Auspressen oder Extrahieren entfernt. Es können auch
feste Produkte, wie Salze (Kochsalz), Wachse etc., wie-Stearinsäuremethylester
verwendet werden, die nach der Polyaddition ausgewaschen
werden müssen. Dieses Verfahren ist aber gegenüber dem Verdampfen von Nichtlösungsmitteln langwierig und wenig ökonomisch.
Lösungsmittel für das zu bildende Polyurethan sind flüchtige, flüssige Verbindungen, die das zu bildende Polyadditionsprodukt
lösen oder so stark quellen, daß ein homogener Film von z.B. 0,2 - 0,5 mm Dicke mehr als 75 Gew,# nach 24 Stunden bei
Raumtemperatur durch Quellen aufnimmt. Als Lösungsmittel
im Sinne dieser Erfindung seien genannt; Aromatische Kohlenwasserstoffe,
wie Benzol, Toluol, Xylol, Tetralin, Dekalin,
chlorierte Kohlenwasserstoffe, wie Methylenchlorid, Chloroform,
Trichlorethylen, Tetrachloräthan, Dichlorpropan,
Chlorbenzol, Ester, wie Essigsäureäthylester, -propylester, -butylester, Diäthylcarbonat, Ketone, wie Aceton, Butanon-2,
Pentanon-2, Cyclohexanon, Äther, wie Furan, Tetrahydrofuran,
Dioxan, Anisol, Phenetol, Dialkoxyäthane und Äther-Ester des
' Glykole, Säureamide, wie Formamid, Dimethylformamid, Dimethylacetamid
und Sulfoxyde, wie Dimethylsulfoxyd.
Je nach Ausgangsprodukt kann dieselbe Verbindung in einem Falle
Lösungsmittel, im anderen Falle Nichtlösungsmittel im Sinne der
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Erfindung sein. Deshalb ergeben sich bei der Aufzählung- der Lösungsmittel gewisse Überschneidungen.
Die Lösungsmittel können mit den oben genannten Nichtlösungsmitteln
im Gemisch angewendet v/erden, sofern ihre Verdunstungszahlen nach DIN 53 1?O niedriger als diejenigen der Nichtlösungsmittel
sind, damit sie beim Trocknen im wesentlichen vor jenen verdampfen. Im allgemeinen ist ein Verhältnis der
Verdunstungszeiten von 1 : 1,5- (Lösungsmittel zu Nicbtlösungsmittel)
ausreichend. Bevorzugt soll das Verhältnis aber 1 : mehr als 2,5 betragen, d. h. das Nichtlösungsmittel soll
eine 2,5mal größere Verdunstungszahl als das Lösungsmittel aufweisen.
Ein Maß für die Porosität und damit die Wasserdampfdurchlässigkeit
eines Flächengebildes ist sein Raumgewicbt. Nichtporöse Polyurethane weisen Dichten von unrefähr 1,1- bis 1,3 g/cm auf.
Die entsprechenden porösen Polyurethane sollten ein Raumgewicht von weniger als 0,8 g/cnr aufweisen, d. h. ein Drittel des Flä—
chenpebildes besteht aus Poren und zwei Drittel aus Feststoff.
Das bedeutet, daß zum Zeitpunkt der Verfestigung des ^lächengebildes,
ab welchem keine wesentliche Volumenverminderung
(Schrumpfung) des Flächengebildes auftritt, die Konzentration
des Polymeren in der Reaktionsmischung höchstens 60-70 Vol.#
betragen soll.
Im allgemeinen arbeitet man nicht unter iiruck oder in geschlossenen
Systemen, so daß vom Zeitpunkt des Ausgießens der Lösung
bis zus Zeitpunkt der Verfestigung des Flächengebildes betrachte
liehe Mengen an Lösungsmittel verdampfen können. Daher verwendet
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man in diesen Fällen entsprechend verdünnte Lösungen· Wenn man
in einem geschlossenen System beim Sattlgungsdampfdrueic der
Lösungsmittel arbeitet, kann man die Ausgangskonzenträtiön der
Reaktionspartner auch höher wählen.
Im allgemeinen sind Lösungen von weniger als 10 % Feststoffgebalt
technisch uninteressant. ~
Reaktion der NCÖ-Gruppe mit Wasser bedarf im allgemeinen
der Katalyse, da sie sonst zu langsam ablauf t.ßee^gnefce; Katalysatoren sind bekannt und können der Literatur entnommen
werden, z,B. J, H. Saundersj K* O. Frisch"SulywmWmma1* * fartl,
New York, i962k ΖΛΑ .T. ; i ' '
Beispielsweise s^ien hier einisge Katalysatoren aufgezählt;
tert^Ainine, wie Trimetbylaniihi · Triathylamiß f ^^ Diaethylw
benzylamin , Dimethylanilin, Pyridiiqt, N-Methylpiperidin,.
Itf-Metbyipyrolidin, Diazabicyclaoctan, Zinnverbindungen,
wie Zinndioctoat, DibutylzinndilaurlEt«
Bevorzugt Sollen Katalysatoren verwendet werden, die auf
Grund ihret* Flüchtigkeit aus den fe|?tigen Flächengebilden
verdampfen» da sonst die Hydrolysebeständigkeit der Flächengebilde deutlich verschlechtert ist.
Die Reaktion kann im allgemeinen wie folgt durchgeführt
werden:
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Die NCO-Voraddukte werden gegebenenfalls zusammen mit monomerem
Folyisocyanat im Nichtlösungsmittel bzw. Nichtlösungsraittel-Lösüngsmittel-Gemisch
gelöst oder· dispergiert. Nach Zugabe von Wagsex· wird - falls gewünscht - Katalysator eingetragen
und solange gerührt, bis die Gasentwicklung schwächer wird und eine Trübung auftritt?· Dann gießt man die Lösung
auf eine geeignete Unterlage und vervollständigt die Reaktion
im allgemeinen unter gleichzeitigem oder anschließendem Verdampfen
der !lösungsmittel*
Die Lösungsmittel können in einem weiten Temperaturbereich*
z. B. zwischen O und 200°C, verdampft werden» Die gewählte
Temperatur hängt von der angewandten Methode und der Flüchtigkeit der Lösungsmittel ab; bei Vakuum können ζ. 3. niedrigere Temperaturen angewendet werden; äIbbei Normaldruck.
Bevorzugt werden die Lösungsmittel bei :"SD »120^0verdampft.
Die Lösungsmittel können außer durch Verdampfung auch anders,
z. B> durch Auswaschen* entfernt werden*
Die Reaktion ist in der Figur schematisch dargestellt.
Da die Heaktion des aus der HCO^Gruppe hervorgegangenen Amins
mit Isocyahat um den Faktor 10 -* 50 rasches 0Is diejenige mit
Wasser verläuft, ist es möglich, mit einem gröüen Überschuß \
an Wasser zu arbeiten» ohne daß die Polyaddition gestört wirdv
Wasser kann sogar als Kichtlösungsmittel verwendet werden.
Dies ist eine besondere Verfabrensform, Hierbei soll aber nur
soviel Wasser angewendet werden, daß im Falle von nicht wasserlöslichen oder quellbaren, ffCO-Voraddukten oder bei Lösungen von
Voraddukten in Lösungsmitteln, die nicht mit Wasser mischbar
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sind, wie ζ. B. Benzol oder Sssigester, Dispersionen vom Typ
"Wasser in öl" entstehen.
Bei Verwendung von Lösungsmitteln, in denen sogar das NCO-Voraddukt
unlöslich ist, soll das Nichtlösungsmittel in dem Voraddukt dispergiert sein.
Eine weitere Verfahrensform besteht darin, tert«-Amine in
solchen Mengen als Katalysator zu verwenden, daß sie das
bei der Wasservernetzungsreaktion frei werdende Kohlendioxyd
binden.
Um das Entweichen der Gasblasen aus dem Reaktionsgemisch
zu erleichtern» kann man der Reaktionslösung oberflächenaktive
Substanzen, wie Tenside, Emulgatoren oder Siliconöl zusetzen. Man kann auch - insbesondere bei Verwendung von Wasser
als Nichtlösungsmittel - Verdickungsmittel mitverwenden und Emulgatoren, die Wass'er-in-Öl-Emulsionen ergeben.
Die erhaltenen Fläcbengebilde zeichnen sich durch gute
mechanische Eigenschaften, sehr gute Flexibilität und
hervorragende Lösungsmittelbeständigkext aus.
Die Wasserdampfdurchlässigkeit (vgl. IUP 15 bzw. "Das Leder"
12 (1961), 86 - 88) der erhaltenen mikroporösen Flächengebilde
richtet sich nach den Mengen der anwesenden Lösungsmittel
und Nichtlösungsmittel. Eine gewünschte Wasserdampfdurchlässigkeit
wird am besten durch Variation tier Lösungsmittel- und
Nichtlösungsmittelmengen in einem Vorversuch ermittelt.
.. 109831/20 27
Die Reaktionsmischung kann zur Modifizierung mit anderen Polymeren, .wie z. B. Polyvinylverbindungen (wie Polyvinylchlorid,
Polyvinylacetat, Polyvinylalkohol), Polyäthylen, Polystyrol, Polyacrylnitril, Acrylnitril-Butadien-Styrol-Folymerisaten,
Polyamiden oder Polyurethanen versetzt werden. Die Polymere können in fester, gelöster oder dispergierter Form angewendet
werden.
Weiterhin ist es möglich, Farbstoffe, Pigmente und Füllstoffe
zuzusetzen. ■ .... -
Der mikroporöse Polyharnstoff-Film kann noch zusätzlich vernetzt
werden. Die Vernetzungsagentien können der Reaktionsmischung oder erst dem fertigen, mikroporösen Film zugesetzt
werden. Vernetzungsagentien sind z* B. Formaldehyd, Formaldehyd
abspaltende Verbindungen, Peroxyde und Polyisocyanate. Wird Vernetzung mit Polyisocyanaten gewünscht, so wird diese
allerdings vorteilhafterweise erst am fertigen mikroporösen Film durchgeführt.
Bei Verwendung einer nichtporösen Unterlage zur Herstellung
wird das erhaltene trockene mikroporöse Flächengebilde zweckmäßigerweise
nach den Regeln der bekannten Umkehrverfahren auf poröse Substrate übertragen und mittels diskontinuierlicher Klebstoffschiebten verbunden. Die direkt auf porösen
Unterlagen oder nach der Umkehrtechnik hergestellten Laminate können in der für Kunstleder üblichen Weise gefinisht werden.
- 12-
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Ein Vorteil des Verfahrens ist die allgemeine Anwendungsbreite hinsichtlich der einzusetzenden Ausgangskomponenten und der
Lösungsmittel* Die verfahrensgemäß hergestellten Produkte können als Filtermaterialien und als poröse BeSchichtungen
Textilien usw. Verwendung finden.
Herstellung der ÜOQ^Voraddukte -. .
Herst elJu-ngsyor schriftA 1
600 g eines Polyesters aus Adi^lnsaure.und Piäthy^eng;lykpl der
OH-Zahl 140 werden hei 12 forr. und. 1200C i Stunde entwässert.
Bei 800O werden 548 g des Isömerengemisches von 2-^-4- und 2,6*
loluylendiisQcyanats (80: 20 Gew*#) zugefügt* Naali 2 Stunden
ist der WOO-ßehalt auf tOt6 p- gesunkenj es entstand das zäliviskose
NGQ-Voräddukt, : ■ "_· , v-:
10S831/2027
Gemäß Herstellungsvorschrift A 1 wurden die in der tabelle zusammengestellten NCO-Voraddukte hergestellt
Tabelle 1 .
höhermolekulare Verbindung mit Polyisoeyanat
mindestens 2 aktiven W^
stoffatomen
stoffatomen
iSölverhält- Gehalt an freien Konsistenz
nis NGO-Gruppen in
Gew.% ■
linearer Polyproiaylenglykol·«
äther;OH-Zahl 56 h
äther;OH-Zahl 56 h
linearer Polypropylenglyfcol-*""
äther;OH-Zahl 56
äther;OH-Zahl 56
linearer Polypropylenglykoläther;pH-Zahl 56
_. linearer Polybutylenglykolo
äther;OH-Zahl41,5
α» Polyester aus Adipinsäure -':■.
«·> und Diäthylenslykpl» PH·*
-* Zahl 40
«·> und Diäthylenslykpl» PH·*
-* Zahl 40
Q Polypropylen-polyäJbhylen-J0
glykolather( durch alt«rni-e-
^4 rende Polymerisation von
tiC Tu JrropylenDxyd und 20
Tl. Jithylenoxyd hergestelltj
OH-Zahl 27
^4 rende Polymerisation von
tiC Tu JrropylenDxyd und 20
Tl. Jithylenoxyd hergestelltj
OH-Zahl 27
Polypropylenglykoläther;
üH-Zahl 56
üH-Zahl 56
i-4,4·-
Diphenylmethan-4»4' ■
diisocyanat
Hiph.enylm€than»4,4' ·
diisocyanat
Hexametfoy1endii s ο cy^
■anat';-1;:f6 ■■.. ■.;■
Diphenylmethan-4,4f ·
diisocyanat
.Phenyiendiisocyanat- 1:3
H§3iam?thy lendii s ocy- 1;
7*24
1.8
5»
dickflüssig
dickflüssig dickflüssig
dickflüssig dickflüssig
dickflüssig
dickflüssig
In 100 g einer 25 zeigen benzolischen Lösung des gemäß A1 erhaltenen
NCQ-Voraddukts werden bei .Raumtemperatur 150 ml Wasser
mit Hilfe eines Schnellrührers bei 3 000 - 5 000 U/Min, eindispergiert.
Nach Zugabe von 4 g $riäthyl-amiri wird noch 20 Sekunden
gerührt und schließlich auf eine ca. 800 cm große Metallplatte
gegossen. Nach Beenden der Polyaddition und nach Verdampfen der Lösungsmittel bei 600G wurde ein mikroporöses Flächengebilde
erhalten, das eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 2,1 mg/
h cm aufwies.
Analog Beispiel 1 wurden 23»4 g eines Voraddukts gemäß A3 und
6,2 g i>iphenylmethan-4,4'-diisocyanat in 70 g L'ssigester gelöst
und 200 ml Yfasser eindispersiert. Nach Zugabe von O1I g Tri-
o äthylamin wurde noch 50 Sekunden gerührt, auf eine ca» 800 cm1"
große Metallplatte gegossen und bei 55°^ die Polyaddition vervollständigt
und die Lösungsmittel verdampft. Ls wurde ein mikroporöses i'lächengebilde mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit
von 0,9 mg/ h cm erhalten.
25 g NGO-Yoraddukt gemäß A 2 wurden in 25 g Benzol gelöst und
mit 1,5 g einer 5}'lgen wässrigen Lösung von Methylcellulose
versetzt. Analog Beispiel 1 wurden 50 ml V/asser und 4 ml Triethylamin
eingetragen. Nach einer fiührzeit von 10 Sekunden wurde auf eine ca. 800 cm2 große Glasplatte gegaeeri, bei 80°c
die Polyaddition beendet und gleichzeitig die Lösungsmittel verdampft. Ss entstand ein mikroporöses ilächengebilde mit
einer Viasserdampf durchlässigkeit von 1,6 mg/h cm2.
. I5 . CAD OBlGINAL
1090317 202 7
Beispiel 4 .--.."
25 s Ιϊθΰ-Voraddukt gemäß A 4 und 7,5 g Diphenylraethan-4 »4 '-diisocyanat
wurden in 1GO ml Dimethylformamid gelöst und 30 ml Wasser zugefügt. Nach 10 Sekunden wurde auf eine ca. 1 600 cm
•große Glasplatte gegossen, 1 Stunde stehen lassen und das Lösungsmittel Dimethylformamid mit Wasser ausgewaschen. Nach
dem Trocknen wurde ein mikroporöses Elächengebilde erhalten,
das eine ftässerdampfdurchlässiskeit von 1,5 mg/h cm aufwies.
50 g eines NCO-Voraddukts gemäß A 5 und 20 g Phenylendiisocyanat-1,4
wurden in 70 g Tetrahydrofuran gelöst und 50 ml Wasser zugefügt. Nach Zugabe von G,1 g Diasabicyelooctan wurde . noch
60 Sekunden gerührt, auf eine Glasplatte gegossen und bei 80°
getrocknet, Jäs wurde ein mikroporöses Plächengebilde mit einer
't.asaerdampi'durchlässigkeit von 1,1 m;i/h cm erhalten. Bei einem
analog durchgeführten Versuch wurde mit 10 g Dimethylbenz-ylamin
katalysiert und bereits nach 1ü Sekunden ausgegossen. Hierbei
entstand eir Film mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit von 1,9 mg
2 ■ ' "*
h cir.".
50 3 NCO-Voraddukt gemäß Vorschrift A 6 und 17 g Hexamethylendiisocyanat-1,6
wurden in 50 ml Tetrahydrofuran gelöst, mit 50 ml Wasser und 1,5 g einer 35/iigen, wässrigen Emulsion eines
Dimethy!polysiloxans der Viskosität 500 Poise versetzt und
20 g Dimethylbenzylamin augefügt. Nach 180 uekunäen fiühren
wurde auf eine 800 cm große Glasplatte gegossen und bei:Raumtemperatur
getrocknet, ϋε entstand ein mirkoporöser Film mit
einer Wasserdampfdurchlässigkeit von 0,9 mg/h cm .
- 16 -
109631/2027
In 75 g eines NCO-Voraddukts gemäß A 7 und 3 g Hexamethylendiisocyanat-1,6
wurden 50 ml Wasser eingetragen. Nach Zugabe von 0,5 g DiazabicyolOQctan wurde noch 20 Sekunden gerührt,
auf eine Glasplatte gegossen und bei Raumtemperatur zu einem mikroporösen iilrn mit einer Wasserdampfdurchlässigkeit von 1 mg/
h cm getrocknet.
Betepiel 8
43.3 g eines gemäß Vorschrift A 1 hergestellten Voraddukts
wurden in 170 ml Acetonitril gelöst, mit 45 ml Wasser versetzt und auf 600C erwärmt. Nach Zugabe von 0,3 g Diazabicyclooctan
wurde 50 Sekungen gerührt9 auf eine Glasplatte gegossen und bei
800O zu einem mikroporösen Mim der Wasserdampfdurchlässigkeit
4,6 mg/h cm getrocknet.
Beispiel 9 -
30 g NCO-Voraddukt gemäß A 8 wurden in 35 ml Tetrahydrofuran
gelöst, mit 35 ml Waschbenzin (Aliphatische Kohlenwasserstoffmischung vom Siedebereich 100-1400O) und 10 ml Wasser versetzt.
Nach Zugabe von 5,8 g Triethylamin wurde noch 10 Sekunden
gerührt, auf eine Glasplatte aufgetragen und bei fiaumtemperatur
getrocknet, iss entstand ein mikroporöses Flächengebilde, das
eine Wasserdampfdurchlässigkeit von 2mg/h cm2 aufwies.
Meser Versuch wurde unter Beibehaltung der Rezeptur auch mit
anderen lösungsmitteln durchgeführt:
109831/20 27
Lösungsmittel ml Nichtlösungs- ml Wasserdampfdurchlässigkeit
mittel (mft/h cm )
Aceton
Dioxan
50 Leichtbenzin 50 (Siedebereich
60-95 C)
50 Testbenzin 50 (Siedebereich 160-1960C).
0,9 5,2
25 g NCO-Voraddukt gemäß A 4 und 7,5 g JJiphenylmethan-4,4 '-diisocyanat
viurden in 30 ml Dioxan gelost, 50 ml Tesfbenzin und
10 ml V/asser zugefügt, mit 4,b g Triäthylamin versetzt .und
schließlich noch 10 Sekunden gerührt. Nach Ausgießen auf eine
Glasplatte wurde bei Raumtemperatur getrocknet und ein mikroporöser
PiIm mit einer Wasserdampfdurehlassigkeit von 11,8 mg/
h cm erhalten.
- 18 -
109831/2027
Claims (2)
1. Verfahren zur Herstellung mikroporöser Flächengebilde durch Polyaddition in Lösung oder Dispersion und unter Formgebung von
1) Verbindungen mit mindestens 2 endständigen NCO-Gruppen von
einem Molgewicht zwischen 5oo und Io ooo, und Oder
2) Verbindungen mit mindestens 2 NCO-Gruppen vom Kolgewicht loo
bis 5oo, gegebenenfalls
2) mindestens 2 OH- oder NH-Gruppen aufweisenden Verbindungen
vom Molgewicht 5o bis 6oo und
4) Wasser als Kettenverlängerungsmittel, wobei bei Mitverwendung von 3) die Komponenten 3>
und 4 nur in im wesentlichen äquivalenter
Menge zu 1 und 2 eingesetzt werden dürfen,
so daß ein Polyurethanpolyharnstoff einer Shore-A-Härte von mindestens
5o, einer Zugfestigkeit von mindestens 5o kp/cm und
einem Erweichungsbereich von mehr als 8o°C entsteht, dadurch gekennzeichnet,
daß man die Verbindungen 1 bis 3 in einem Nichtlösungsmittel
für den zu bildenden Polyurethanharnstoff oder in
einem Lösungsmittelgemisch, das mindestens ein Nichtlösungsmittel
für den zu bildenden Polyurethanharnstoff mit einer mindestens 1,5-fach größeren Verdunstungszahl als die anderen Lösungsmittelkomponenten
enthält, löst oder die Lösungsmittel in dem Gemisch der Verbindungen 1 bis 4 dispergiert, gegebenenfalls in Anwesenhe:
eines Katalysators mit Wasser umsetzt, das noch gießbare Heaktionsgemisch
unter Formgebung auf Substrate aufbringt, die Reaktionskomponenten
ausreagieren läßt und die Lösungsmittel gleichzeitig
und/oder anschließend entfernt.
109831/202 7
2. Verfahren nach nnspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man
Wasser Im Überschuß als Nichtlösungsmittel verwendet.
Le A 11 159 ■ ■ - 2o -
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---|---|---|---|
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- 1968-12-06 BE BE725052A patent/BE725052A/xx unknown
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- 1968-12-09 GB GB1233390D patent/GB1233390A/en not_active Expired
Also Published As
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GB1233390A (de) | 1971-05-26 |
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BE725052A (de) | 1969-05-16 |
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Legal Events
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---|---|---|---|
C3 | Grant after two publication steps (3rd publication) | ||
E77 | Valid patent as to the heymanns-index 1977 | ||
8339 | Ceased/non-payment of the annual fee |